Novemberpresse 2.1 (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Sunday, 02.12.2001, 18:15 (vor 8332 Tagen)

Hallo zusammen,
hier kommt der erste Teil vom zweiten Teil der Novemberpresse :
Wichtige Regel: Lustig und fidel, aber niemals barfuß
Laaspher wichen für vierten Diabetikertag nach Hessen aus
Wallau/Bad Laasphe. Das Bad Laaspher Forum für Patientenschulung organisierte jetzt den vierten Diabetikertag in der Wallauer Fritz-Henkel-Halle. Über 800 Teilnehmer ? Leid- und Mittragende als auch Interessierte ? kamen, um sich zu informieren. [...]
Unter dem Motto »Lustig und fidel auch mit Diabetes« wurden verschiedene Referate und Workshops zu den Themen »Augen, Herz und Gefäße«, »Insulin-Sensitiser«, »Neue Therapien für Typ-2-Diabetiker« und »Soziale Absicherung« geboten. [...]
Neu in dieser Ausführlichkeit war das Angebot des Berleburger Sanitätshauses Kienzle mit seinem »Zehn-Punkte-Programm für diabetische Füße«. eine Anregung von Chef Hubert Kienzle: »Der Diabetiker hat Sensibilitäts-Störungen« und sollte niemals barfuß laufen.
Darüber hinaus konnten sich Betroffene ihre Füße diabetes-bezogen anschauen und auf Druckstellen prüfen lassen [...]
[Siegener Zeitung, 14. 11. 2001 ]
Differenzierter und weniger holzschnittartig wurde das Thema Diabetes und Füße hier behandelt (vielleicht weil diesmal nicht ein Sanitätshaus sich dessen angenommen hatte ?) :
Weltdiabetikertag
Heike führt über Filz, Sand und Steine
Schulungsteam bietet Vorträge, Laufstrecke und Gesundheitscheck [...]
Der Weltdiabetikertag fing am Mittwoch für die Mitarbeiter des Diabetes-Schulungsteams im Asklepios-Kreiskrankenhaus Hohenmölsen mit Stühlerücken an [...] Zu jeder halben Stunde gab es zudem einen weiteren Vortrag zu Einflussmöglichkeiten auf den Bluthochdruck, zur Reduzierung des Übergewichts und zu einem Schulungsprogramm für den diabetischen Fuß.
Für diesen letzten Vortrag war Heike Schubert zuständig. Die Schwester ist noch recht neu im Team und betreute am Mittwoch die "Laufstrecke" im Schulungszentrum an der Verlängerten Bahnhofstraße.
"Es ist leider oft so, dass Diabetiker ihren Füßen zu wenig Bedeutung zumessen. Wir möchten, dass sie da hellhöriger werden und die Probleme damit rechtzeitig erkennen", sagte Schwester Heike. Beim Training gerade der Füße sei nämlich viel Eigeninitiative nötig. Barfuß laufen über eine Filzmatte, durch Sand, über ein Schaffell, durch Papierschnipsel, über Kieselsteine und im Wasser, das sind Übungen, die einem Diabetiker helfen, seine Füße und deren Durchblutung besser wahrnehmen zu können. [...]
[Mitteldeutsche Zeitung, 15. 11. 2001]

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Freunde der Ukraine suchen Paten
Helden. (pep) Die Heldener Familie Struck und zahlreiche weitere ehrenamtlliche Helfer gehören seit zehn Jahren zu dem lockeren Zusammenschluss der "Freunde der Ukraine" [...] Nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl haben sie es sich zur Aufgabe gemacht, den zahlreichen dort in größter Armut lebenden Menschen, aber auch sozialen Einrichtungen wie Kinderheimen und Krankenhäusern, zu helfen [...] den Menschen, insbesondere Alten, Kranken und Kindern, fehlt es sogar am Nötigsten: Essen und Kleidung.
Beim letzten Hilfstransport hätten Kinder mit nackten Füßen an der Straße gestanden und angebotene Schokolade mit dem Hinweis, dringender Schuhe zu benötigen, abgelehnt. Solche Erlebnisse motivieren die Familie Struck und die anderen Freunde der Ukraine immer wieder aufs Neue dazu, Hilfsgüter für die Ukraine zu "erbetteln", die garantiert bei den Bedürftigen ankommen. [...]
[Westfälische Rundschau, 14. 11. 2001]
Keine Schuhe zu haben ist für unsere Medien nach wie vor der Inbegriff von Armut schlechthin (und im Winter in der Ukraine gewiss auch recht unangenehm). Zum Glück haben wir die freie Wahl zwischen mit und ohne ...

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St. Martin kam im ganzen Inntal zu Ehren [...]
Weit über tausend Kindergartenkinder und ihre Angehörigen aus allen Orten des Inntals haben am Sonntag und zu Beginn der Woche mit Lichterumzügen des Heiligen Martin gedacht.
In Neuötting folgten der Einladung des [...] Kindergartens mehrere hundert Kinder mit bunten Laternen [...] Sabine Fromberger ritt auf ihrem Pferd als Heiliger St. Martin um das offene Feuer, um den Mantel mit dem Bettler (Andreas Schuur) zu teilen. Der beeindruckt die Zuschauer seit Jahr und Tag unter anderem, weil er den Bettler trotz Temperaturen um den Gefrierpunkt stets barfuß mimt. Pfarrer Georg Ebertseder erzählte den Kindern die Legende und versicherte, dass der Bettler "danach nie krank" wird. [...]
[Passauer Neue Presse, 14. 11. 2001]
Da hat der Herr Pfarrer eine wichtige Erkenntnis gefördert : der barfüßige Bettler ist arm -. aber gesund !

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Das Zauberkind weiß so viel über das Leben
Märchenhaft schön: Meret Becker sang in den Kammerspielen, und zwei Freunde spielten dazu
Es war einmal ein kleines Mädchen, das konnte nicht einschlafen. Also zog es sich sein allerbestes Kleidchen an, tapste barfuß in seinem Kinderzimmer hin und her und sang sich ein paar Liedchen. Und weil die Liedchen ihm so gut gefielen, fragte es seine Freunde, Frau Haage, die Keyboarderin, und Herrn Sacher, den Doktor der Gitarre, ob sie nicht mit ihr eine CD aufnehmen wollten. Die CD heißt "fragiles" und klingt genau so zart und zerbrechlich, wie das kleine Mädchen aussieht.
Man baute die Traumwelt des Kinderzimmers, halb Zirkus, halb indischer Tempel, auf die Bühne der Kammerspiele und ließ den kleinen Engel singen. Am Montagabend verzauberte er hier die erwachsenen Zuschauer. Die Liedchen waren aus einem so überirdischen Stoffe gewebt, dass alle sehr andächtig lauschten und kaum wagten, zu klatschen. Aber ein Raunen war durch den Saal gegangen, als das Mädchen auf die Bühne trat und man wisperte: Das ist sie. Das ist Meret Becker. [...]
Statt auf Kochtöpfe zu schlagen, findet Meret Becker ihre zauberhaften Klänge in der singenden Säge und im Schifferklavier. Mal ist sie Enfant terrible, mal Femme fatale, mal quäkende Kinderstimme, mal Opernalt. [...] Und wenn sie nicht gestorben ist, so schlürft diese zarte Erscheinung noch einen heißen Kakao, bevor sie zu Bett geht. Davor hat sie aber sicherlich noch eine Flasche Sekt geleert, auf die Kindheit. Und natürlich auf das umjubelte Konzert. KMR
[Die Welt, 14. 11. 2001]
Und hier noch ein anderer Bericht über einen Auftritt bei ihrer Tournee :
Zärtliches Panoptikum
Richtig schräg, richtig schön: Von alten Damen, Bordsteinschwalben und Flickenköniginnen erzählte Meret Becker - und begeisterte das Publikum im fast ausverkauften Ebertbad.
Mit einem kleinen Hütchen auf dem Kopf steht die zierliche Frau da: Das Schifferklavier baumelt vor dem Bauch, die Federboa um den Hals, sie trötet auf der Kindertrompete und zaubert zwar nicht die Kaninchen aus dem Zylinder, von denen sie eben noch gesungen hat, aber immerhin einen Blumenstrauß: Da war auf einmal Jahrmarkt im Ebertbad, am Mittwoch, als rund 400 Zuschauer sich von Meret Beckers Auftritt bezaubern ließen [...]
Raffiniert spielt die Becker mit ihrem Kind-Frau-Image: Oben kleine Pinsel-Zöpfe, unten nackte Füße - und dazwischen ein lindgrünes Corsagen-Kleid mit großzügigem Raff-Rock und verwegenem Rückendekollete. Mit ihrem Gesang macht die 31-Jährige, die lieber sagt, dass sie 21 sei, genau das gleiche. Kinderlieder wie "Cow & Moon" trällert sie mit kleinem Stimmchen, wenn´s um Liebe, Lust und Laster geht, dann haucht sie und flüstert und stöhnt. Und nebenbei streicht sie die Säge, bläst den Kamm und kurbelt die Spieluhr [...]
[Neue Ruhr Zeitung, 15. 11. 2001 ]

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Wellness für Öko-Freaks in Hof Retzow bei Parchim. Wo Fuchs und Hase sich Gute Nacht sagen, inszenierte ein Österreicher ein neuartiges Wohlfühl-Projekt.
Retzow (OZ) Auch Ökos gehen gerne mal in die Sauna. Oder ins Wellness-Center. Würden sie jedenfalls gerne ? wenn es Massagen, Gesichtsmasken, Wohlfühlbäder auch auf Öko-Basis gäbe.
Und genau das gibt's jetzt. Wo? In Mecklenburg-Vorpommern. In Hof Retzow, einem winzigen Ort bei Parchim, baute ein Team um Lebensberater Stefan Tomek (56) eine Öko-Wellness-Farm. "Die erste ihrer Art bundesweit", behauptet der Initiator stolz. [...]
Die neue Öko-Farm allerdings ist noch nicht ganz fertig. Der Kern: Ein Erholungszentrum mit Sauna, Warmwasserbecken und Massagebank. Dazu eine offene Küche mit Lehmofen, Esstische. Das farbige Werbe-Prospekt drückt es etwas blumiger aus [...]
600 000 Mark will Tomek in die neue Wohlfühlwelt für Müslifans investiert haben. "In den ganzen Hof 800 000 Mark." Wofür die ausgegeben wurden? Die Fliesen an den Duschen sind schief verlegt, der Rand des Wasserbeckens ist leicht gekrümmt. "Hundertwasser war mein Lehrmeister", verrät Tomek. Vielleicht liegt es ja daran. . . [...]
Die ersten Ehrengäste durften die Farm bereits testen. Darunter Rosel Neuheuser (53) aus Eisenach. Nach einer Woche in der guten Landluft, mit Massagen, Yoga, Reiki, Sauna, und Öko-Mahlzeiten, fühlt die PDS-Bundestagsabgeordnete sich rundum frisch und erholt. Morgens um acht Uhr ging es für 15 Minuten barfuß raus ins feuchte Gras. "War ganz schön kalt. Aber hinterher kribbeln die Füße so schön."
Normalerweise kostet ein Tag auf der Öko-Farm 185 Mark. Mit Therapien, Beratung und Essen. Aber ohne Übernachtung [...] "Wir nutzen das vorhandene Hotel-Angebot am Plauer See. Da gibt es genug Zimmer." [...]
Um für seine Farm-Idee zu werben, hatte Tomek sogar den brasilianischen Professor und Ex-Umweltstaatssekretär Dr. Josef Lutzenberger (76) eingeladen. 1988 war dem Globalisierungsgegner der Alternative Nobelpreis verliehen worden. "Es muss wieder ein gesundes, familienbewusstes Bauerntum her", forderte der deutschstämmige Südamerikaner. Er blieb drei Tage länger als geplant [...]
[Ostsee Zeitung, 15. 11. 2001]

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Rennen, schreiten, schlendern
Das Neue Theater Halle mit Handkes "Die Stunde da wir nichts voneinander wussten"
Es ist ein einziges Kommen und Gehen in diesem Stück. Schauspieler kommen herein und gehen wieder. Kommen und gehen, gehen und kommen. Zuschauer waren viele gekommen, am Dienstagabend ins GZH. Gegangen sind nur zwei, drei Pärchen. Irgendwann während des Stückes, des Kommens und Gehens überdrüssig. Peter Handkes "Die Stunde, da wir nichts voneinander wussten", gespielt vom Neuen Theater Halle. Kein leichtes Brot dieses Spiel.
Ein Mann joggt über die Bühne. Barfuß, mit schwarzer Maske. Ein zweiter schreitet über die Bühne, barfuß, mit schwarzer Maske. Ein dritter schlendert, ein vierter hastet, eine fünfte stolziert. Es sind Studien des Gehens, die da am Anfang des Theaterabends stehen. Studien der Gangarten, der Laufarten, der Schritte. Einer winkt, einer trommelt, einer pfeift. Barfuß, mit schwarzer Maske. Vom Spiel des Schlagzeugers angetrieben. Da, eine rote Perücke! Erstes Zeichen von Individualität.
300 Gestalten lässt Handke in seinem Stück, 1992 von Peymann am Wiener Burgtheater erstmals inszeniert, über die Bühne gehen, kriechen, rennen, rollen. Eine Pennerin mit Einkaufswagen und Kerze, eine Grauhaarige, eine Geschäftsmann, Touristen, Blaumänner, Ganoven, Polizisten, Schwangere. Panoptikum der menschlichen Gestalten, Kaleidoskop der Figuren. 30 Schauspieler verkörpern diese 300 Gestalten in immer neuen Verkleidungen, mit immer neuen Requisiten. Ein logistisches, organisatorisches Großprojekt.
Kommen, Gehen. Gehen, Kommen. Die Figuren passieren einander, beachten sich, ignorieren sich, treten miteinander in Aktion. Was sie tun - der Betrachter muss es sich denken. Handke erzählt keine Geschichte, das macht den Theaterabend so schwer, so schön und erschreckend unverbindlich. [...]
Während des ganzen Stückes, den ganzen Theaterabend lang, ganze 90 Minuten wird nicht gesprochen. Kein einziges Wort, nicht eine Silbe.
Kann ein Stück geheimnisvoller sein? [...]
[Südkurier, 15. 11. 2001]

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Achtung, Hochkultur: Der Popstar aus Island zu Gast in der Oper [...]
Als Björk kurz nach 21 Uhr barfuß auf die Bühne kommt und in einem weißen Schwanenkostüm Drehorgel spielt, rieseln Papierschnipsel vom Bühnenhimmel, und man muss schon ein rohes Gemüt besitzen, um in diesem Moment nicht an Frau Holle oder André Heller zu denken, an Federn oder Schneeflocken. Links auf der Bühne hat sich die fabelhafte Harfenistin Zeena Parkins positioniert, rechts befinden sich die sterilen Computer-Arbeitsplätze der Matmos-Crew. Dazwischen steht - in traditionellen bodenlangen Gewändern - ein grönländischer Inuit-Chor, dahinter eine Leinwand, auf die eine stilisierte, stahlblaue Arktis-Landschaft projiziert wird.
Im Mittelpunkt des Auftritts stehen die Stücke des neuen Björk-Albums "Vespertine", ein anrührender Weltflucht-Soundtrack, der von sphärischen Keyboard- und Harfenklängen, und tröpfelnden, kargen Computerbeats getragen wird. Der Sound ist glasklar, Björks Stimme ebenfalls. Die Mixtur zwischen den einzelnen Komponenten (Orchester, Harfe, Chor, Computer) verändert sich von Song zu Song, die faszinierende Sogwirkung der Musik nicht. Phasenweise dreht das Orchester voll auf, manchmal reduziert sich der Sound auf ein intimes Zwiegespräch zwischen Stimme und Harfe [...]
Standing Ovations.
[Kölner Stadt-Anzeiger, 15. 11. 2001 ]
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FESTIVAL FÜR KOMISCHE KÜNSTE
Eine Big Band zu zweit [...]
Mit einem viel sagenden Paukenschlag eröffnet Holger (Markus Keller-Rott-meier) im golden glitzernden Overall das Konzert der «Sweet Sixteen», der internationalen Show-Big-Band, die am Mittwoch im Gaswerk einen aussergewöhnlichen Halt macht. Doch Holger staunt, als kein einziger seiner Kollegen auf die Bühne kommt. Er versucht's nochmals. Und jetzt kommt Lucio (Graham Smart) mit demselben Anzug, barfuss und mit einem Etui für sein Instrument: Schlaghölzer.
Nicht zu viel versprochen
Holger lächelt verlegen, doch er tut dies so entzückend, dass das Publikum ihm nicht böse sein kann. «Hauptsache wir sind hier!» sagt Holger. Und Lucio erklärt, dass halt nur vierzehn Leute im Band-Bus Platz hätten und darum er und Holger immer mit dem Zug zum nächsten Konzert fahren würden. Vielleicht ist der Rest der Band mit dem Bus irgendwo stecken geblieben. Um das Warten zu überbrücken, stellt Holger die Band vor: «Am Piano: James Past.» Das Festival für komische Künste wird seinem Namen mit den «Sweet Sixteen» gerecht [...]
[Der Landbote (Schweiz), 16. 11. 2001]
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Bis der Eisadler tropft
Was man auf dem Bundespresseball erleben und verpassen kann [...]
Erst mal gucken, erst mal warten. Nicht gleich mit Häppchen sattessen, der Abend ist noch lang. Aber ein Sekt wird gerne genommen für den Schuss Übermut, den die Vorfreude braucht [...]
Ich nähere mich dem Ball eher über die oberflächlichen Sensationen und registriere um 21.05 Uhr den ersten Zungenkuss. Er findet am Rand der Tanzfläche statt und wird von einem unbekannten Paar vollzogen. Um 22.10 Uhr läuft die erste Frau barfuß [...]
[Berliner Zeitung, 18. 11. 2001]
Aha : die erste Barfüßige isat eine oberflächliche Sensation, so lernen wir hier !
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An der Bahnstraße zu eng
Hindus und ihr neuer Tempel
(RP). Eng war`s geworden an der Bahnstraße 24. Zu eng für die Hindu-Gemeinde Krefeld und die Gemeinschaft der seidenstädtischen Tamilen, der in erster Linie sri-lankische Bürgerkriegsflüchtlinge angehören. [...]
Deshalb zogen die Hindus jetzt um: In der ehemaligen Krawattenfabrik an der Diessemer Straße 65, heute ein Caritas-Grundstück, fanden sie ein neues Domizil, das sie mit einer feierlichen, gleichwohl höchst lebendigen Barfuß-Prozession und einem Gottesdienst eröffneten. Die Gemeindemitglieder folgten bei ihrer Prozession einem farbenfrohen und mit viel improvisatorischer Liebe ausgeschmückten Altar, der verschiedene Götter der hinduistischen Religion zeigte, allesamt Schutzpatrone der Krefelder Gemeinde. [...]
Seit 1987 besteht die Gemeinde der Krefelder Hindus, unter anderem gibt`s eine tamilische Schule am Ricarda-Huch-Gymnsaium, an der 80 Kinder in hinduistischer Kultur unterrichtet werden. "Wir müssen die Kinder schließlich auf zwei Kulturen vorbereiten" [...] Dank des neuen Tempelraumes gibt`s dazu nun beste Voraussetzungen.
[Rheinische Post, 20. 11. 2001]
Der zweite Teil vom zweiten Teil kommt demnächst !
Belesene Füße
von Georg

Novemberpresse 2.1

Berni(N) @, Sunday, 02.12.2001, 23:42 (vor 8332 Tagen) @ Georg

...
Bis der Eisadler tropft
Was man auf dem Bundespresseball erleben und verpassen kann [...]
Erst mal gucken, erst mal warten. Nicht gleich mit Häppchen sattessen, der Abend ist noch lang. Aber ein Sekt wird gerne genommen für den Schuss Übermut, den die Vorfreude braucht [...]
Ich nähere mich dem Ball eher über die oberflächlichen Sensationen und registriere um 21.05 Uhr den ersten Zungenkuss. Er findet am Rand der Tanzfläche statt und wird von einem unbekannten Paar vollzogen. Um 22.10 Uhr läuft die erste Frau barfuß [...]
[Berliner Zeitung, 18. 11. 2001]
Aha : die erste Barfüßige isat eine oberflächliche Sensation, so lernen wir hier !
...

Genau! Eine Sensation! Frauen laufen recht selten oder gar nicht barfuß.

Übrigens: Wann ist denn der erste Mann barfuß gelaufen?

Grüße Berni(N)

der erste barfüssige Mann

Dirk MS @, Monday, 03.12.2001, 11:24 (vor 8331 Tagen) @ Berni(N)

Übrigens: Wann ist denn der erste Mann barfuß gelaufen?

Das ist schon einge ganze Weile her, .... er hieß glaube ich Adam ;-)

Schöne Füße

Dirk

der erste barfüssige Mann

Kai, Monday, 03.12.2001, 13:31 (vor 8331 Tagen) @ Dirk MS

Übrigens: Wann ist denn der erste Mann barfuß gelaufen?
Das ist schon einge ganze Weile her, .... er hieß glaube ich Adam ;-)

... und die Blöße, die er bedeckte, waren nicht seine Füße ...

der erste barfüssige Mann

Georg @, Monday, 03.12.2001, 15:02 (vor 8331 Tagen) @ Kai

Übrigens: Wann ist denn der erste Mann barfuß gelaufen?

Das ist schon einge ganze Weile her, .... er hieß glaube ich Adam ;-)

... und die Blöße, die er bedeckte, waren nicht seine Füße ...

Daran, dass sich genau das inzwischen geändert hat, äußert sich vermutlich der zivilisatorische Fortschritt der Menschheit, auf die sie gemeinhin so stolz ist !?
Georg

Zivilisation

Unci @, Thursday, 06.12.2001, 01:25 (vor 8329 Tagen) @ Georg

Daran, dass sich genau das inzwischen geändert hat, äußert sich vermutlich der zivilisatorische Fortschritt der Menschheit, auf die sie gemeinhin so stolz ist !?

Zivilisation kommt bekanntlich von lateinisch CIVIS, Bürger (einer Stadt, also Roms, im Gegensatz zu all den Barbaren da draußen). Zivilisation ist also die Kunst, in Städten zu leben. Lange Zeit empfanden sich Stadtbewohner gegenüber der Landbevölkerung als höhergestellt. Erst seit der Zeit der Romantik hat sich dieses Werteverhältnis gewandelt. Schuhe zu tragen, auch dann, wenn es aus klimatischen Gründen nicht erforderlich scheint, ist sicherlich ursprünglich ein Merkmal des Stadtlebens und hat sich erst in geschichtlicher Zeit (also im 20. Jh.) auf die Landbevölkerung ausgedehnt.

Da ist es um so erfreulicher, dass die Barfußbewegung nicht nur aus ein paar (aus der Sicht des altrömischen Civis) zurückgebliebenen Landeiern besteht, sondern Unterstützer aus der Mitte der Städte hat. Ich bleibe dabei, auch wenn die Jahrzehnt-Prognose etwas übereilt gewesen sein mag - das Barfußjahrhundert hat gerade erst begonnen. Die Zivilisation hat in der Geschichte diverse modische Irrwege hervorgebracht, von der Puderperücke bis zum Korsett, der Schuhzwang in allen Lebenslagen ist nur ein weiterer davon, der über kurz oder lang abgeschüttelt werden wird.

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