LESEN!! Das ist doch Wasser auf eure Muehlen...... (Hobby? Barfuß! 2)
Streit mit dem Ehemann war der Auslöser
Frau geht seit 16 Jahren
barfuß durchs Leben
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Heimbach/Rheinland (rpo). Luzia Falkenberg geht seit inzwischen 16 Jahren barfuß durchs Leben. Die Altenpflegerin zog sich 1985 nach einem Streit mit ihrem Mann Schuhe und Strümpfe aus und beließ es seither dabei.
Sie ist keinesfalls "abgedreht" - auch wenn es viele denken oder sagen. Vielleicht hat die Altenpflegerin und Mutter von vier Kindern sogar mehr "Bodenhaftung" als manch anderer Zeitgenosse: "Gibt es etwas Schöneres, als barfuß durch Pfützen zu gehen und den Schlamm zwischen den Zehen zu spüren?", fragt die zierliche Frau aus dem Eifelstädtchen Heimbach bei Aachen.
Luzia Falkenberg erzählt von dem Tag im Sommer 1985. Sie hatte Streit mit ihrem Mann. Als sie zu einem Ausflug ins Grüne starteten, zog sie ihre Schuhe aus. "Ich wusste, dass ihn das ärgern würde", bekennt sie freimütig. Dieser Entschluss wurde für sie zur Offenbarung: "Es war ein wunderschönes Gefühl, barfuß zu gehen", schwärmt sie.
"Vor drei Jahren habe ich gedacht: Du gehst jetzt auf die 50 zu. Du müsstest mal wieder Schuhe anziehen", erzählt die überzeugte Barfußläuferin. "Ich bin Treppen hochgefallen, über jeden Bordstein gestolpert, ich konnte in Schuhen überhaupt nicht mehr laufen." Dann war das Thema endgültig erledigt: Sie warf ihre 30 Paar Schuhe weg, die sie bis dahin noch aufgehoben hatte.
Probleme haben nur die anderen Menschen
Den Respekt vor den eisigen Wintertagen in der Eifel hat sie mittlerweile langst verloren. Mit langem Rock und dicker Jacke stapft sie barfuß durch den Schnee und genießt selbst lange Spaziergänge durch die Winterlandschaft: "Der Schnee ist an der Oberfläche etwas hart. Aber wenn man dann hineintritt, wird er weich und warm", beschreibt sie ihr Wohlgefühl.
Sicher hat sie an kalten Tagen auch kalte Füße, "aber die haben andere Frauen mit Schuhen und dicken Strümpfen auch". Das Barfußgehen hat ihre Sinne geschärft. Sie spürt, wenn der Boden besonders trocken ist, oder sich der erste Tau über die Wiesen legt. Der Blick für "Hindernisse" auf dem Weg hat ihre Wahrnehmung geschult: Nie würde sie sich an einem Nagel verletzen oder auf nassen, glitschigen Steinen ausrutschen, versichert sie.
Probleme mit ihren nackten Füßen haben nur die anderen. "Mein erster Mann ist nirgends mehr mit mir hingegangen", erinnert sich Luzia Falkenberg. Auch ihre Mutter habe die nackten Füße der Tochter nicht akzeptiert. Fürs offizielle Familienfoto zur Goldenen Hochzeit musste sie Schuhe anziehen. In ihrem Wohnort haben sich die Menschen zwar an ihren Anblick gewöhnt. Aber in manchen Gesichtern liest sie, was vor allem Frauen von ihr halten.
"Männer sind da viel toleranter", meint sie. Dass bis auf ihren Mann kein anderes männliches Wesen mehr mit ihr tanzen möchte, interpretiert sie als reine Vorsorge vor möglichen für sie schmerzhaften Fehltritten. Sie selbst betreibt mit munteren "Warnfarben" auf ihren Zehnägeln Selbstschutz. Wohlwollen schenken ihr die alten Menschen, denen die Altenpflegerin täglich begegnet. Die machen ihr allerdings auch bewusst, dass man im Alter die Fähigkeit verlieren kann, den eigenen Willen zu äußern. "Ich habe meinen Kindern gesagt: Wenn ich mal ins Heim komme, dann sagt den Pflegern, dass ich keine Pantoffeln haben will."