Hi Ihr!

Unter dem Eindruck des schrecklichen Wetters muss ich jetzt einfach einen Schwall herbstdepressiver Jammerei los werden: An Tagen wie diesen packt mich die Sehnsucht nach dem Sommer immer besonders intensiv. Bei richtigem Winterwetter weniger, aber dieser Dauerniesel ist eine Qual! Um so drängender die Erinnerungen an die Barfußzeit: Dieses Jahr war ja gesteigert genial!
Heute morgen etwa dachte ich an den August zurück, wo ich eine Woche mit Freunden auf dem Land in der tiefsten Oberpfalz verbracht hatte: Am Morgen, schon gegen 8, natürlich barfuß aus dem Haus, ein langer Spaziergang über die feuchten Wiesen, die manchmal etwas matschigen Feld und Waldwege, den noch kühlen Boden spüren. Nach über einer Stunde heim, etwas später auf dem immer wärmer werdenden Asphalt in die Ortschaft, dort einkaufen, alles barfuß. Nachmittags mit dem Rad irgendwo hinfahren, den warmen Wind spüren, anhalten, wo es uns gefällt, so frei, auf nackten Füßen die Welt erfahren. Abends im langen Sommerkleid - es ist immer noch sehr warm, der Asphalt ebenso - zum Bahnhof laufen, in die Stadt fahren, die Schuhe können daheim bleiben, so genial ist der Sommer! In der Stadt auf einem großen Platz sitzen, Bier trinken und mit Freunden plaudern, durch die Gassen schlendern... der Boden ist immer noch aufregend warm... Am nächsten Tag wieder barfuß über die Felder.... ach! Wochenlang barfuß sein!
Ich weiß, das klingt alles furchtbar kitschig. Aber es ist eben ehrlich empfunden - und natürlich auch ein kleines Stück nostalgisch gesteigert. Aber, ACH! Der Wunsch nach dem nächsten Barfußsommer ist so intensiv! Und es dauert noch soooo lange....
Traurig!
Lotsi