"Der Schuhe entsagen" mit der Weltreisenden Ida Pfeiffer (Hobby? Barfuß! 2)
Ida Pfeiffer ist eine faszinierende Frau des frühen 19. Jahrhunderts, der Zeit, die in Österreich bezeichnenderweise "Biedermeier" genannt wird. Sie wurde im Jahr 1797 in Wien geboren und unternahm zwischen 1842 und 1858, als ihre Kinder schon erwachsen geworden waren, mehrere Reisen, die sie unter anderem nach Jeruselem, Ägypten, Nord- und Südamerika, Tahiti, Ostasien und Südafrika führten. Auf ihrer letzten Reise wurde sie unter etwas obskuren Umständen in einen Aufstand auf Madagaskar verwickelt. Sie starb im Jahr 1858 in Wien, vermutlich an den Langzeitfolgen der Malaria, die sie sich auf ihren Reisen zugezogen hatte.
Ida Pfeiffer reiste im Prinzip zum Vergnügen. Um ihre Reisen zu finanzieren, betätigte sie sich als Sammlerin für die damals im Aufbau begriffenen Naturgeschichtsmuseen. Sie erwarb sich einen guten naturwisseenschaftlichen Ruf und korrespondierte auch mit Alexander von Humboldt, dem Doyen der Forschungsreisenden dieser Zeit.
Interessant ist, dass Ida Pfeiffer stets allein und mit einfachsten Mitteln reiste. Sie schreibt: "Was die Fußbekleidung anbelangte, so musste ich den Strümpfen und teilweise auch den Schuhen entsagen, da der Weg häufig durch Sümpfe und Wasser führte. Wer ähnliche Reisen unternimmt, muss abgehärtet sein wie der Eingeborene. Ich war es, weil ich es wollte. Ich schlief gar viele Nächte auf der bloßen Erde in Wäldern und hatte gar manche Tage zu meiner Nahrung nichts als in Wasser gekochten Reis."