Hallo Oliver!
Wahrscheinlich hast Du ja meinen Neuseeland-Reisebericht im "Best-of" schon gelesen. Dann weißt Du ja, das Neuseeland für mich echt ein Barfußparadies war. Du darfst Dir nur nicht erwarten, dass dort fast alle Leute barfuß rumlaufen - aber ein paar tun's doch immer und überall und keinen stört's.
Ein paar mal hab ich ziemlich gestaunt: z.B. dass man zwischen all den Yuppie-artig gestylten Leuten von Downtown Auckland barfuß rumlaufen kann (ich frühmorgens am Weg zum Busbahnhof), dort auch noch auf einen Cappuchino einkehren kann, ohne auch nur einen kritischen Blick zu bekommen. Oder dass die eher bieder aussehende 50-jährige Frau im Supermarkt in einer der kleinen Provinzstädte barfuß zum Einkaufen kommt.
Das Schönste war, wie selbstverständlich es nach ein paar Tagen wird, keine Schuhe anzuziehen. Und dass man eben auch so mit der Schotterstraße zurechtkommt, mit dem heißen Asphalt zu Mittag oder auch mit dem kühleren Regentag. Toll woran man sich gewöhnen kann, und genauso toll, dass es immer eine kleine Sensation bleibt, was es da alles zu spüren gibt mit den Fußsohlen.
Interessant war, dass die Sohlen in Neuseeland nie so schwarz werden wie bei uns, auch nicht in Auckland. Glasscherben und Schotter gibt es schon, aber, wie gesagt, damit kann man leben, wenn man will.
Zwei Einschränkungen gibt es vielleicht im barfüßigen Paradies: Komischerweise gibt es einige Bars, in denen einem plötzlich erklärt wird, dass man Schuhe anziehen soll. Hab ich auch einmal erlebt, und auch von anderen gehört. Die Auswege: das Bier in der nächsten Bar trinken oder erklären, dass man keine Schuhe dabei hat. Bei der Freundlichkeit und Serviceorientiertheit der meisten Neuseeländer werden sie einen kaum rausschmeissen, wenn man freundlich bleibt.
Das zweite: Wanderungen in den Bergen, v.a. auf der Südinsel, sind wohl z.T. wirklich eher "tough": menschenleere Landschaften mit extremen Wetterstürzen. Schuhe hätte ich dort schon gerne als Sicherheitsfaktor im Rucksack. Wenn ich wieder nach NZ fahre, werde ich mich wohl für eine von zwei Varianten entscheiden: entweder richtige Bergschuhe für's Trecking mitnehmen und eben nur im Notfall verwenden. Oder wirklich auf die ganz konsequente Tour ohne Schuhe in den Flieger - und dann eben auf mehrtägiges Nationalpark-Trecking verzichten.
Egal, was Du vorhast, von Gletschern in der Southern Alps (dort war ich noch nicht) bis zu Segeltörns durch die Bay of Islands ist so vieles möglich in diesem Land, mit oder ohne Schuhe. Ein besonderer Tipp: Whale-watching in Kaikoura.
Jedenfalls wünsch ich Dir eine schöne Zeit - vielleicht zwei schuhlose Monate...?
Enjoy it! Kia ora!