Dank diesem Forum und dank der vielen guten Postings hier geht es meinem Selbstbewusstsein viel viel besser. Das war nicht immer so. Aber inzwischen ist barfuß, auch mit Schmuck oder Lack oder ohne, ein fester Bestandteil meines Lebens geworden. Ob zu Hause, im Bus, der Bahn oder Einkaufen oder auch Weiterbildung - wann immer möglich, dann barfuß.
Natürlich erlebt jeder ab und zu eine gewisse Unsicherheit, aber was solls - man ist nicht jeden Tag gut drauf.
Und trotzdem bin ich der Meinung, barfuß um jeden Preis und zu jeder Gelegenheit ist nicht immer sinnvoll oder angebracht. Es ist nun mal eine Tatsache, dass andere Menschen anders über Barfüßler denken. Ich würde z.B. niemals zu einem großen Geburtstag barfuß gehen, aber wenn es die Stimmung und das Wetter erlaubte, hab ich mich später der Schuhe entledigt.
Zudem bin ich der Meinung, wer keinen Hunger kennt, kennt nicht das Gefühl satt zu sein. Wer keine Schuhe kennt, weis nicht wie angenehm es ist barfuß zu sein.
Mein gesundetes Selbstbewußtsein gibt mir jetzt sogar die Kraft öfter die Dinge zu tun, die ich mag und will, ohne ständig nur auf andere zu achten. Ja, auch ich trage wenns warm ist Glatze - und es ist ein tolles Gefühl, aber immer Glatze wäre bei weitem nicht so toll.
Da jetzt der erste Schnee vor der Tür steht und ich meine Barfußsaison beendet habe, hab ich sämtlichen Schmuck von den Füßen entfernt und mir wieder Haare wachsen lassen. Natürlich nicht auf die übliche Weise: Die Haare werden alle paar Wochen gefärbt (Wasserstoffblond, aber grün und blau und schwarz will ich dann auch haben) und im Frühjahr gibts wieder Glatze (oder mal zwischendurch).

Meine Füße sind jetzt eingepackt in schwarze hohe Buffalos und dazu trage ich enge Schlagjeans - normal kann ja jeder... Ihr hättet die Gesichter der Kollegen sehen sollen.

Ich wünsche Euch viel Spaß weiterhin, kann nur wieder mal das Forum loben und biete meine Barfuß-Bilder des Sommers von mir an. Das mit dem Posten ist zu kompliziert für mich. Falls das also jemand für mich machen würde - gerne! Natürlich können die Bilder auch für das Forum benutzt werden.

Bis zum Frühjahr also!

Alexander, 31
Penzberg

Hallo Freunde!
Ich melde mich wieder einmal mit ein paar theoretischen Gedanken zum Barfußsein zu Wort:
Ich habe beobachtet, dass meine Freude am Barfußgehen sehr davon abhängt, ob ich mich sicher fühle. Wenn ich mit jemand zu tun habe, dem gegenüber ich unsicher bin, machen mich nackte Füsse noch unsicherer. Schuhe und andere Äußerlichkeiten (halbwegs ordentliche Kleidung und so) helfen mir, solchen Leuten gegenüber doch halbwegs selbstsicher zu wirken. Wenn ich in so einer Situation das Gefühl habe, "ausgeflippt" auszusehen (barfuß, zerrissene Jeans, kahlgeschorener Kopf, wie das im Sommer bei mir immer wieder vorkommt), steigert das meine Unsicherheit.
Das ist eigentlich der Grund, warum mich manche Leute nach Möglichkeit nie barfuß zu sehen bekommen.
Interessanterweise ist das aber auch ein ganz feiner Indikator dafür, welchen Leuten gegenüber doch nicht alles so eitel Wonne ist, wie es scheint. Wenn ich mich immer wieder unsicher fühle, wenn sie auf meine nackten Füsse schauen, stimmt etwas nicht mit dem Vertrauen zu ihnen.
Dann gibt es ein paar Auswege: entweder ich lebe halt mit dieser Unsicherheit, oder ich gehe den Leuten eher aus dem Weg, oder, wenn es wirklich sein muss, ziehe ich mir halt Schuhe an.
Insgesamt glaube ich schon, dass mein zumindest im Sommer doch zu einem großen Teil barfüßiges Leben schon dazu beigetragen hat, mein Selbstbewußtsein zu stärken. Die Überwindung, wieder ein neues barfüßiges Gebiet zu erschließen, hat sich praktisch immer gelohnt.
Ähnlich wirkt es, wenn ich mir im Sommer eine Glatze zulege, was ich in den letzten Jahren jeweils zumindest einmal getan habe. Das ist vom Gefühl her so ähnlich wie barfuß, nur dass es da (für einige Zeit) überhaupt kein Zurück gibt. Umgekehrt ist da natürlich (für mich) die Überwindung noch viel größer, als wenn ich wieder einmal ohne Schuhe aus dem Haus gehe.
Was denkt Ihr dazu?