Bahn oder Auto? ... (Hobby? Barfuß! 2)

Bernd A @, Sunday, 04.11.2001, 22:30 (vor 8360 Tagen)

...EINIGES SPRICHT GEGEN DIE BAHN - ABER NICHTS SPRICHT FÜR DAS AUTO!

Hallo, liebe Barfußfreunde und Naturliebhaber,
(beides ergänzt sich ja wunderbar)

Der Dialog zwischen Markus U. und mir zum Thema Bahnfahren oder Auto veranlasste mich zu folgenden Gedanken:

Daher reise ich stets so, wie es mir jeweils am besten auskommt, und stelle dabei ideologische Überlegungen ganz weit hintan.

Diese Meinung teilen leider sehr viele mit Dir (und ich schließe mich das selbst nicht aus!)

Ich freue mich allerdings auch über jeden, der wie Du mit dem Auto kommt.


Das dürfte wie bei den meisten früheren Barfußtreffen, an denen ich teilgenommen habe, ... die Mehrheit sein.

Leider ist es so! Wir stellen unsere Bequemlichkeit vor die Vernunft. Dass der Service der Bahn (speziell auch hier in Deutschland) sehr zu wünschen übrig lässt, ist ja richtig und bekannt. Dennoch darf das kein Freibrief sein, unsere Natur und Umwelt immer weiter zu Grunde zu richten, nur durch Eigennutz und Bequemlichkeit.
Nicht zu letzt verdanken wir ja unserem Autowahn, dass wir kaum noch richtig schöne Naturwege finden, um genussvoll barfuß zu wandern. Wo man hinkommt findet man asphaltierte, geschotterte, betonierte und gut befahrbare Wege. Gut begehbar brauchen sie nicht zu sein.
Damit versiegeln wir unsere Landschaft auch immer mehr und nach der nächsten winterlichen Regenperiode geht das Gejammere wieder los, wenn das Hochwasser wieder in kurzer Zeit "Von Null auf Hundert" steigt.
Dabei sind die Regenmengen, die dabei verzeichnet werden, gar nicht so ungewöhnlich hoch. Nur kann das Wasser sich nicht ausbreiten und irgendwo in Wald und Wiesen versickern, nein, es sammelt sich auf versiegelten Flächen, wird durch enge Betonkanäle gezwängt und schießt in verkehrsgerecht begradigten Flüssen im Rekordtempo vom Gebirge zum Meer. Und alles nur, damit wir es schön bequem haben und wie zu Hause im Sofa von A nach B reisen können.
Richtig klare Luft, wie ich es von Reisen kenne, gibt es bei uns kaum noch. Selbst an schönen Sommertagen scheint die Sonne nur durch eine trübe dunstige Dreckglocke über Mitteleuropa. Das kommt nicht NUR von den Autos, aber zu einem großen Teil. Von der Bahn jedenfalls nicht (mehr). Allerdings tragen auch Industrie, Hausheizung und Flugverkehr entscheidend dazu bei. Letzteres habe ich selbst ja auch schon häufig in Anspruch genommen. Wie Du sagst, es ist halt schön bequem und man kommt in wenigen Stunden auf die andere Seite der Welt, kann mal für ein paar Wochen unserem kalten, verregneten, schmutzigen Wetter entfliehen - irgendwo hin, wo die Menschen schön arm sind (so dass sie sich keine Autos leisten können), das Wetter schön warm ist und nicht zu letzt die Luft schön sauber ist...
Eigentlich steht nun ja der Winter vor der Tür, die letzen verdienten nicht diesen Namen. Der vergangene Sommer zeigte nur zwei Extreme: Viel zu kalt/nass und viel zu heiß/trocken. Der "Frühling" war an einem Donnerstag (oder war's Dienstag...?) Der Oktober war so warm wie nie zu vor. Und nun soll das was werden, mit dem Winter? Barfüßige Spaziergänge im Schnee? Wat is dat denn?
Wenn ich so in den alten Wetterstatistiken von Karlsruhe herumstöbere, finde ich Jahre, in denen es hier -23, -24 ja sogar unter -25 Grad kalt wurde. Minus 25 Grad Celsius! Unvorstellbar! Heute reden wir schon von kalt, wenn's mal ein bissl Rauhreif auf den Wiesen hat. Aber damals war's halt auch noch richtig klar, in den Winternächten, da lag noch Schnee, nicht nur ganz oben in den Bergen, auch in den Städten. Man brauchte ihn ja auch nicht zu entfernen, denn es gab ja keine Autos, die darauf ausrutschen konnten. Es gab Jahre, da hatten wir hier 70 Tage lang Schnee! Das sind Zwei-einhalb Monate!

Obwohl wir alle wissen, was wir mit unserem Verkehrswahn und speziell mit unserem Autowahn anrichten, möchten wir nicht darauf verzichten. Warum? Warum tun wir das? Ist es unsere göttliche Eingebung, unsere Welt zu vernichten? Jedenfalls sind wir offensichtlich nicht in der Lage, auf unser Gewohnheiten zu verzichten, obwohl wir alle die Folgen kennen! Und nur wegen der Bequemlichkeit! Nur das ist der Grund und sonst nichts! Alles andere sind faule Ausreden, Ausflüchte und Rechtfertigungen, von denen jeder selbst weiß, dass sie so nicht stimmen!

Und noch etwas: kein Krieg, keine Krankheit, kein Raubtier, keine Naturkatastrophe und kein anderes Verkehrsmittel hat bisher weltweit in der langen Geschichte der Menschheit so viele Tote und Verletzte verursacht, wie das Auto seit seiner Erfindung!

Ich habe mir lange überlegt, ob das ins Forum passt. Es hat je nicht direkt mit barfuß zu tun. Aber ich habe mir gedacht, es hat doch was damit zu tun. Denn viele von uns laufen gerne barfuß, weil sie die Natur lieben und weil sie diese gerne mit den Füßen ertasten. Natur - nicht Schotter, Beton und Asphalt.
Deshalb sollte es uns ein besonderes Anliegen sein, unsere Natur zu erhalten, als unser Lebensraum als Mensch und als unser "Barfußspielplatz".

Ich kann und will natürlich niemandem das Autofahren verbieten. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Eines ist jedenfalls sicher: Was heute bequem erscheint, wird sich in nicht allzu ferner Zukunft als sehr unbequem erweisen!

Mit barfüßigen und naturbesorgten Grüßen,
Bernd A

Bahn oder Auto? ...

Marco N., Sunday, 04.11.2001, 23:12 (vor 8360 Tagen) @ Bernd A

Wenn ich so in den alten Wetterstatistiken von Karlsruhe herumstöbere, finde ich Jahre, in denen es hier -23, -24 ja sogar unter -25 Grad kalt wurde. Minus 25 Grad Celsius! Unvorstellbar! Heute reden wir schon von kalt, wenn's mal ein bissl Rauhreif auf den Wiesen hat. Aber damals war's halt auch noch richtig klar, in den Winternächten, da lag noch Schnee, nicht nur ganz oben in den Bergen, auch in den Städten. Man brauchte ihn ja auch nicht zu entfernen, denn es gab ja keine Autos, die darauf ausrutschen konnten.

Das muß aber im *vor*letzten Jahrhundert gewesen sein...

Unter -20

Bernd A, Monday, 05.11.2001, 12:57 (vor 8359 Tagen) @ Marco N.

Wenn ich so in den alten Wetterstatistiken von Karlsruhe herumstöbere, finde ich Jahre, in denen es hier -23, -24 ja sogar unter -25 Grad kalt wurde. Minus 25 Grad Celsius! Unvorstellbar!

Das muß aber im *vor*letzten Jahrhundert gewesen sein...

Nein, das ist noch nicht sooo lange her. Bis Mitte des letzten Jahrhunderts (also 19..) war das öfters mal der Fall, manchmal sogar merhrmals pro Jahr. Den letzten 20ger hatten wir übrigens im Januar 1985: genau -20,0. Davor muss man aber nochmals rund 30 Jahre zurückgehen.

für barfuß ist's jedenfalls nichts...
gruß, Bernd A

Unter -20

Marco N., Tuesday, 06.11.2001, 13:21 (vor 8358 Tagen) @ Bernd A

Nein, das ist noch nicht sooo lange her. Bis Mitte des letzten Jahrhunderts (also 19..) war das öfters mal der Fall, manchmal sogar merhrmals pro Jahr. Den letzten 20ger hatten wir übrigens im Januar 1985: genau -20,0. Davor muss man aber nochmals rund 30 Jahre zurückgehen.
für barfuß ist's jedenfalls nichts...
gruß, Bernd A

Nein, es war so gemeint:
Man brauchte ihn ja auch nicht zu entfernen, denn es gab ja keine Autos, die darauf ausrutschen konnten.

--> Das muß aber im *vor*letzten Jahrhundert gewesen sein...

Im *vor*letzeten Jahrhundert...

Bernd A, Tuesday, 06.11.2001, 18:36 (vor 8358 Tagen) @ Marco N.

Nein, es war so gemeint:
Man brauchte ihn ja auch nicht zu entfernen, denn es gab ja keine Autos, die darauf ausrutschen konnten.
--> Das muß aber im *vor*letzten Jahrhundert gewesen sein...

kleines Missverständniss! Ja, klar, die Zeit ganz ohne Autos ist natürlich schon so lange her. Aber vor dem letzten Weltkrieg waren es zumindest deutlich weniger Autos als heute.

Bahn oder Auto? ...

[asc] @, Monday, 05.11.2001, 01:56 (vor 8360 Tagen) @ Bernd A

...EINIGES SPRICHT GEGEN DIE BAHN - ABER NICHTS SPRICHT FÜR DAS AUTO!
Hallo, liebe Barfußfreunde und Naturliebhaber,
(beides ergänzt sich ja wunderbar)

Da weiss ich nicht, wie ich das verstehen soll. Natur-Hasser, die absichtlich viel zerstören, ohne einen Nutzen davon zu haben, dürfen recht selten sein.

Der Dialog zwischen Markus U. und mir zum Thema Bahnfahren oder Auto veranlasste mich zu folgenden Gedanken:

Daher reise ich stets so, wie es mir jeweils am besten auskommt, und stelle dabei ideologische Überlegungen ganz weit hintan.

Diese Meinung teilen leider sehr viele mit Dir (und ich schließe mich das selbst nicht aus!)

Ich freue mich allerdings auch über jeden, der wie Du mit dem Auto kommt.

Das dürfte wie bei den meisten früheren Barfußtreffen, an denen ich teilgenommen habe, ... die Mehrheit sein.

Leider ist es so! Wir stellen unsere Bequemlichkeit vor die Vernunft. Dass der Service der Bahn (speziell auch hier in Deutschland) sehr zu wünschen übrig lässt, ist ja richtig und bekannt.

Im allgemeinen ist der Service gut; das wird gerne (zurecht?) als Selbstverständlichkeit gesehen. Darum ging es Markus aber gar nicht, sondern um den Preis ... je mehr man fährt, um so weniger zahlt man pro km (Streckenzeitkarten, BahnCard usw.)

Nicht zu letzt verdanken wir ja unserem Autowahn, dass wir kaum noch richtig schöne Naturwege finden, um genussvoll barfuß zu wandern. Wo man hinkommt findet man asphaltierte, geschotterte, betonierte und gut befahrbare Wege. Gut begehbar brauchen sie nicht zu sein.

Einspruch. Ich habe gemerkt, dass ich barfuss am besten und schnellsten über ebene Flächen gehe. Dann fühle ich weniger den Zwang, ständig auf den Boden vor mir zu sehen, um aufzupassen, wo ich hintrete. Ein gelegentliches Hinsehen reicht mir dann. Eine Ausnahme ist für mich Sand. Rasen und Wiesen wiederum begehe ich ganz ungerne barfuss.

Damit versiegeln wir unsere Landschaft auch immer mehr und nach der nächsten winterlichen Regenperiode geht das Gejammere wieder los, wenn das Hochwasser wieder in kurzer Zeit "Von Null auf Hundert" steigt.

Daran sind aber nicht so sehr die Fusswege schuld, sondern die grossflächige Vollüberbauung mit gebauter Wasserableitung. Flächen, über die niemand geht oder fährt, dürften Wasser am besten aufnehmen; Wald kann Wasser zurückhalten.

[...]

Und alles nur, damit wir es schön bequem haben und wie zu Hause im Sofa von A nach B reisen können.

Ja! Einen Sessel im Bpmz^291 für mich, bitte ;)

Richtig klare Luft, wie ich es von Reisen kenne, gibt es bei uns kaum noch. Selbst an schönen Sommertagen scheint die Sonne nur durch eine trübe dunstige Dreckglocke über Mitteleuropa.

Ganz so schlimm ist es ja nun nicht ......

Das kommt nicht NUR von den Autos, aber zu einem großen Teil. Von der Bahn jedenfalls nicht (mehr). Allerdings tragen auch Industrie, Hausheizung und Flugverkehr entscheidend dazu bei. Letzteres habe ich selbst ja auch schon häufig in Anspruch genommen.

Eine Flugreise Frankfurt/M-New York verbraucht pro Person anteilig so viel Energie wie über ein Jahr werktäglich 10km im Bus zur Arbeit pendeln.

Wie Du sagst, es ist halt schön bequem und man kommt in wenigen Stunden auf die andere Seite der Welt, kann mal für ein paar Wochen unserem kalten, verregneten, schmutzigen Wetter entfliehen - irgendwo hin, wo die Menschen schön arm sind (so dass sie sich keine Autos leisten können), das Wetter schön warm ist und nicht zu letzt die Luft schön sauber ist...

Aber nicht mehr lange ...... ich habe mich leider damit abfinden müssen, dass das Klima hierzulande häufig barfussunfreundlich (für mich) ist. Das erhöht die Vorfreude auf das nächste wärmere Halbjahr.

Eigentlich steht nun ja der Winter vor der Tür, die letzen verdienten nicht diesen Namen.

Nanu? In Bonn fiel sogar mal Schnee ;)

Der Oktober war so warm wie nie zu vor.

Das entschädigte für den September.

Obwohl wir alle wissen, was wir mit unserem Verkehrswahn und speziell mit unserem Autowahn anrichten, möchten wir nicht darauf verzichten. Warum? Warum tun wir das? Ist es unsere göttliche Eingebung, unsere Welt zu vernichten?

Man übersieht die langfristigen Folgen des eigenen Handelns nicht. Jeder, der viel zum Vergnügen reist, verursacht durch sein Erholungsbedürfnis Schäden, vor denen er hinterher flieht. Auch, wenn es nur der Ausflug zum nächsten Barfusstreffen ist, per Bahn oder Bus ...

Jedenfalls sind wir offensichtlich nicht in der Lage, auf unser Gewohnheiten zu verzichten, obwohl wir alle die Folgen kennen!

Manchmal hat man sich die Alternative schon selbst zerstört.

Und noch etwas: kein Krieg, keine Krankheit, kein Raubtier, keine Naturkatastrophe und kein anderes Verkehrsmittel hat bisher weltweit in der langen Geschichte der Menschheit so viele Tote und Verletzte verursacht, wie das Auto seit seiner Erfindung!

Ist das so? Interessant, hast du eine Quellenangabe?

Ich habe mir lange überlegt, ob das ins Forum passt. Es hat je nicht direkt mit barfuß zu tun. Aber ich habe mir gedacht, es hat doch was damit zu tun. Denn viele von uns laufen gerne barfuß, weil sie die Natur lieben und weil sie diese gerne mit den Füßen ertasten. Natur - nicht Schotter, Beton und Asphalt.

S.o., da schliesse mal nicht von dir auf andere. Ich finde allerdings das Wegenetz bei weitem ausreichend; von mir aus muss nicht noch mehr gepflastert werden.

Noch was on-topic: es ist scheinbar viel einfacher, barfuss im eigenen Auto unterwegs zu sein, als per Bahn, besonders in den kalten Monaten. Bei ersterem sind wohl die einzigen Sorgen die, was wohl die Polizei bei einer eventuellen Kontrolle sagen könnte. Bahn- und Busbenutzer müssen sich leider oft Kommentare anhören, können unliebsamen Leuten kaum entfliehen, und müssen ggf. in der Kälte warten. Ja, überhaupt erst mal zur Haltestelle gelangen und dort auch wieder stehen, und wieder Bemerkungen kassieren. Man ist im Auto eben "wie zu Hause", und in Bus & Bahn in der Öffentlichkeit.

Über die weiteren Gründe fürs barfuss autofahren wurde im Forum ja schon geschrieben .....

[asc]
Kfz-los, und BahnCard-Inhaber.

Bahn oder Auto? ...

Unci ⌂, Monday, 05.11.2001, 15:25 (vor 8359 Tagen) @ [asc]

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Einspruch. Ich habe gemerkt, dass ich barfuss am besten und schnellsten über ebene Flächen gehe. Dann fühle ich weniger den Zwang, ständig auf den Boden vor mir zu sehen, um aufzupassen, wo ich hintrete. Ein gelegentliches Hinsehen reicht mir dann. Eine Ausnahme ist für mich Sand. Rasen und Wiesen wiederum begehe ich ganz ungerne barfuss.

Meine Erfahrungen mit verschiedenen Untergründen:

Harte, ebene Flächen, wie sie in der Stadt vorherrschen, begehe ich auch am schnellsten. Sie führen aber eher zur Ermüdung als Naturboden. Ermüdungserscheinungen beim Gehen treten früher ein, wenn ich Schuhe trage. Deshalb mache ich lange Stadtbummel am liebsten barfuß.

Naturböden sind dagegen weniger ermüdend, sondern eher stimulierend, besonders, wenn sie abwechseln: Waldboden, Felsen, Sand, Kies, Rasen, Erde; die Mischung machts! Das, zusammen mit den schönen optischen udn akustischen Eindrücken und der guten Luft, macht für mich den Reiz des Naturwanderns aus. Auch wenn ich dort langsamer gehe als in der Stadt. Schließlich geht es mir nicht darum, Kilometer zu schinden, sondern um das Erlebnis.
Ich freue mich schon auf den Zirbitzkogel :) Wer kommt mit?

Ja! Einen Sessel im Bpmz^291 für mich, bitte ;)

Ein ICE 1 wiegt mich am ehesten in den Schlaf.

Richtig klare Luft, wie ich es von Reisen kenne, gibt es bei uns kaum noch. Selbst an schönen Sommertagen scheint die Sonne nur durch eine trübe dunstige Dreckglocke über Mitteleuropa.


Ganz so schlimm ist es ja nun nicht ......

Kommt wohl ganz auf den Landstrich an. Manche Gegenden neigen zu Inversionslagen, bei denen kein Luftaustausch zwischen oben und unten mehr stattfindet, und die Stadt im Smog versinkt - da hilft dann nur noch eins: rauf auf die Berge und die Frischluft genießen! Gut, wenn diese per Bahn erschlossen sind und das Erlebnis nicht noch mit stundenlangem Schlangenfahren auf kurvigen Bergstraßen angereichert wird.

Eine Flugreise Frankfurt/M-New York verbraucht pro Person anteilig so viel Energie wie über ein Jahr werktäglich 10km im Bus zur Arbeit pendeln.

Ich bin auch schon zwei mal nach USA geflogen. Aktuell sehe ich keinen Anlass, dies wieder zu tun ... und das sehen wohl auch viele andere so, wie die abnehmenden Passagierzahlen auf Interkontinentalflügen zeigen. (Gute Luft dank Osama?!? Nein, so weit würde ich dann doch nicht gehen ...)

Aber nicht mehr lange ...... ich habe mich leider damit abfinden müssen, dass das Klima hierzulande häufig barfussunfreundlich (für mich) ist. Das erhöht die Vorfreude auf das nächste wärmere Halbjahr.

Ich dehne meine Grenzen weiterhin peu à peu aus, auch wenn ich meine Draußenzeit bei Frost immer noch sehr begrenzt ist.

Nanu? In Bonn fiel sogar mal Schnee ;)

In Norwegen hat der Winter bereits begonnen. (siehe Bild oben - nein, nicht von mir, sondern von www.vossnow.net - und Webcam unten)

Kfz-los, und BahnCard-Inhaber.

dto

[image] Finse Webcam

Bahn oder Auto? ...

Bernd A, Monday, 05.11.2001, 16:30 (vor 8359 Tagen) @ Unci

Hallo Unci,
als Norwegen-Fan wusste ich schon, wo das ist, als ich erst die obere Hälfte des Bildes sah...
Gruß, Bernd

Bahn oder Auto? ...

Olli Winsen, Monday, 05.11.2001, 06:37 (vor 8360 Tagen) @ Bernd A

Na ja,
das eigentliche Problem ist doch, daß die Bahn unzählige Strecken in kleinere Gemeinden und Dörfer stillgelegt hat, größenteils sind die Schienen vor zig-Jahren entfernt worden.

Ich selbst fahre täglich mit dem Auto zur Arbeit. Ich kann mir aussuchen, ob ich 15 km zum nächsten Bahnhof mit akzeptabler (aber nicht guter!) Zugfrequenz fahre, oder gleich 25 km mit dem Auto zum Arbeitsplatz..

Meiner Meinung nach kann man nicht die Menschen (auch mit politischen Entscheidungen) in eine schlechte Bahn-Alternative zwingen, in der Hoffnung, wenn genug fahren wirds irgendwann mal besser bzgl. Frequenz und Service. Am Anfang steht das Angebot...

Was hat das nun mit barfuß zu tun? Ganz einfach, ich fahre barfuß Bahn, aber auch Auto...

Bahn oder Auto? ...

Bernd A, Monday, 05.11.2001, 13:08 (vor 8359 Tagen) @ Bernd A

Es geht hier natürlich nicht um Leute, die in einem kleinen Dorf wohnen, wo nur einmal täglich ein Bus hinfährt, mit dem man täglich 2 Stunden zu spät zur Arbeit käme und abends heimlaufen müsste, ums mal ganz extrem zu sagen. Natürlich gibt es auch in unserem hochzivilisierten Land Ortschaften, in denen man einfach auf's Auto angewiesen ist. Oder man hat zu einer Zeit Arbeitsbegin, wo alle anderen noch schlafen - auch Busfahrer und Straßenbahnführer. So zum Beispiel ich. Zu 90% fahre ich die 12km zur Arbeit mit dem Rad, aber wenn's mal Schnee hat, oder Glatteis gibt's 3 Alternativen, entweder krankmelden oder mit dem Auto fahren oder gleich am Arbeitsplatz übernachten...
Von "Naturhass" oder "absichtlichen Zerstören" war auch nicht die Rede, nur von Bequemlichkeit. Und das trifft ja zu! Da fällt z.B auch darunter, wenn einem die warterei bei Kälte zuviel ist, oder man nicht angequatscht werden möchte. Habe ich ja vollstes Verständnis dafür!

Die Behauptung, das Auto verursacht mehr Tote und Verletzte als andere Gefahrenquellen entspringt eine eigenen Hochrechnung. Vielleicht täusche ich mich auch. In jedem Falle ist jedes einzelne Verkehrsopfer genau so sinnlos gestorben, wie Kriegsopfer!

Mit barfüßigen Grüßen,
Bernd A

Bahn oder Auto? ...

[asc] @, Monday, 05.11.2001, 14:23 (vor 8359 Tagen) @ Bernd A

Es geht hier natürlich nicht um Leute, die in einem kleinen Dorf wohnen, wo nur einmal täglich ein Bus hinfährt, mit dem man täglich 2 Stunden zu spät zur Arbeit käme und abends heimlaufen müsste, ums mal ganz extrem zu sagen.

Man kann sich seinen Wohnort auch aussuchen ...

Von "Naturhass" oder "absichtlichen Zerstören" war auch nicht die Rede, nur von Bequemlichkeit. Und das trifft ja zu! Da fällt z.B auch darunter, wenn einem die warterei bei Kälte zuviel ist, oder man nicht angequatscht werden möchte. Habe ich ja vollstes Verständnis dafür!

Ich eigentlich nicht. Sooo kalt wird es eigentlich kaum mal, dass man es nicht aushalten könnte (viele haben auch gar nicht die Wahl, weil sie gar kein Auto haben). Ob man es ohne Schuhe aushält, ist eine andere Frage. Wem es zu kalt ist, der soll eben Schuhe anziehen, dafür gibts die Dinger ja :)

Bitte nicht "barfuss um jeden Preis".

[asc]

Bahn oder Auto? ...

Bernd A, Monday, 05.11.2001, 16:25 (vor 8359 Tagen) @ [asc]

.

Man kann sich seinen Wohnort auch aussuchen ...

Ob überfüllte Städte und verlassene "Geisterdörfer" ertrebenswert sind, sei mal dahingestellt...

Von "Naturhass" oder "absichtlichen Zerstören" war auch nicht die Rede, nur von Bequemlichkeit. Und das trifft ja zu! Da fällt z.B auch darunter, wenn einem die warterei bei Kälte zuviel ist, oder man nicht angequatscht werden möchte. Habe ich ja vollstes Verständnis dafür!


Ich eigentlich nicht. Sooo kalt wird es eigentlich kaum mal, dass man es nicht aushalten könnte (viele haben auch gar nicht die Wahl, weil sie gar kein Auto haben). Ob man es ohne Schuhe aushält, ist eine andere Frage. Wem es zu kalt ist, der soll eben Schuhe anziehen, dafür gibts die Dinger ja :)

Klasse! Volltreffer! Absolut im Trent des Forums... Aber Du hast recht!
Mein Veständnis bezog sich übrigens mehr auf das "Angequatscht werden"

Bernd A

Bahn oder Auto? ...

[asc] @, Monday, 05.11.2001, 20:42 (vor 8359 Tagen) @ Bernd A

Man kann sich seinen Wohnort auch aussuchen ...

Ob überfüllte Städte und verlassene "Geisterdörfer" ertrebenswert sind, sei mal dahingestellt...

Keine Stadt in Deutschland ist überfüllt. Es gibt aber viele, die unbedingt "ins Grüne" ziehen wollen, und dann beim Einpendeln in die Stadt mit ihren Autos den verbleibenden Stadtbewohnern das Leben um so schwerer machen.

[...]

Ob man es ohne Schuhe aushält, ist eine andere Frage. Wem es zu kalt ist, der soll eben Schuhe anziehen, dafür gibts die Dinger ja :)
Klasse! Volltreffer! Absolut im Trent des Forums... Aber Du hast recht!
Mein Veständnis bezog sich übrigens mehr auf das "Angequatscht werden"

Also, Tatsache: "Wenn man bei der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel barfuss ist, wird man angequatscht, bzw., es wird getuschelt" (das kommt vor, ist aber zumindest im Sommer sehr selten!).
Lösungen:
a) Man ignoriert das Gerede anderer.
b) Man zieht Schuhe an - insbesondere i.V.m. kaltem Wetter geeignet.
c) Man fährt im eigenen Auto (so man eins hat), und zwar _nur weil man dann barfuss sein kann_ (denn ohne dummes Gerede anderer könnte man auch den ÖPNV benutzen).

Welche Lösung ist am umweltfreundlichsten?
Welche Lösung ist am preiswertesten?
Welche Lösung fördert besonders das Verständnis für unsere Non-Konformität?

Das kann sich jeder mal im Stillen überlegen.

Bei mir ist es so: im Sommer sind Bemerkungen doch recht selten, aber es gibt sie leider. Dann kann ich aber damit leben, weil es den meisten Fahrgästen egal ist. Wenn am Ziel Schuhe ohnehin angebracht sind, ziehe ich sie gleich an. I.d.R. reichen Sandalen völlig aus. Im Winter oder sonst bei kaltem Wetter ziehe ich von vornherein Schuhe an, wenn ich irgendwo hinfahre - nicht nur wegen der ÖPNV-Nutzung.

Besonders negativ sind mir die Berliner im vergangenen September aufgefallen. In Bus & Bahn wurden mehrfach Bemerkungen gemacht, weil ich _mit Sandalen_ unterwegs war ... so was ist mir von daheim völlig unbekannt. Was hätten die Leute wohl zu blossen Füssen gesagt?!

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Barfuß Bahnfahren ist so kommunikativ

Lorenz ⌂, Monday, 05.11.2001, 18:47 (vor 8359 Tagen) @ Bernd A

Hallo Bernd,

Deine Plädoyer für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel finde ich absolut richtig, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Außer, daß sich für einen barfüßigen Bahnreisenden immer wieder interessante Gespräche ergeben. Selbst wenn es mit der Frage beginnt, ob es nicht zu kalt sei, kommt man leicht auf andere Aspekte zu sprechen. Meine Taktik ist dabei immer, sehr schnell auf Dinge zu kommen, die für jedermann nachvollziehbar sind: erfolgreiche Barfußparks (von denen viele Leute noch nie gehört haben), Naturerlebnisaktionen für Kinder, Naturheilmethoden, Schauspieler, Sänger und Tänzer, die barfuß auf die Bühne gehen, usw.....

Und oftmals ergeben sich daraus ganz andere interessante Gesprächsthemen. Ich mag diese Kurzweil nicht eintauschen gegen das langweilige Kilometerfressen hinter dem Steuer eines Autos!

Serfuß, Lorenz

[image] Gesundes Leben auf freiem Fuß

Bahn oder Auto? ...

Markus U., Monday, 05.11.2001, 23:23 (vor 8359 Tagen) @ Bernd A

Hi Bernd und alle anderen Barfußfreunde!

...EINIGES SPRICHT GEGEN DIE BAHN - ABER NICHTS SPRICHT FÜR DAS AUTO!
Hallo, liebe Barfußfreunde und Naturliebhaber,
(beides ergänzt sich ja wunderbar)
Der Dialog zwischen Markus U. und mir zum Thema Bahnfahren oder Auto veranlasste mich zu folgenden Gedanken:

Daher reise ich stets so, wie es mir jeweils am besten auskommt, und stelle dabei ideologische Überlegungen ganz weit hintan.

Diese Meinung teilen leider sehr viele mit Dir (und ich schließe mich das selbst nicht aus!)

Ich freue mich allerdings auch über jeden, der wie Du mit dem Auto kommt.

Das dürfte wie bei den meisten früheren Barfußtreffen, an denen ich teilgenommen habe, ... die Mehrheit sein.

Leider ist es so! Wir stellen unsere Bequemlichkeit vor die Vernunft. Dass der Service der Bahn (speziell auch hier in Deutschland) sehr zu wünschen übrig lässt, ist ja richtig und bekannt. Dennoch darf das kein Freibrief sein, unsere Natur und Umwelt immer weiter zu Grunde zu richten, nur durch Eigennutz und Bequemlichkeit.
Nicht zu letzt verdanken wir ja unserem Autowahn, dass wir kaum noch richtig schöne Naturwege finden, um genussvoll barfuß zu wandern. Wo man hinkommt findet man asphaltierte, geschotterte, betonierte und gut befahrbare Wege. Gut begehbar brauchen sie nicht zu sein.

Auf asphaltierten und betonierten Wegen komme ich barfuß sehr gut und schnell voran, während ich in der freien Natur sehr gut achtgeben muß. Als wir bei unserer letzten Wanderung in Karlsruhe einen Deich überquerten, mußte ich mich beim Abstieg im Bruchteil einer Sekunde entscheiden, ob ich lieber ausrutschen und mich in den Dreck setzen oder (mit allen Risiken) abwärts rennen wollte. Ich entschied mich für letzteres.
Geschotterte Wege sind zwar die größte Herausforderung für die Füße, andererseits aber auch zum Befahren mit Kraftfahrzeugen nur bedingt geeignet, wobei in dieser Hinsicht auch wohl nicht an Autos, sondern an Traktoren und andere schwere und langsame land- und forstwirtschaftliche Arbeitsfahrzeuge gedacht wurde. Häufig ist das Autofahren auf diesen dafür wirklich ungeeigneten Schotterwegen sogar ausdrücklich verboten.

Damit versiegeln wir unsere Landschaft auch immer mehr und nach der nächsten winterlichen Regenperiode geht das Gejammere wieder los, wenn das Hochwasser wieder in kurzer Zeit "Von Null auf Hundert" steigt.
Dabei sind die Regenmengen, die dabei verzeichnet werden, gar nicht so ungewöhnlich hoch. Nur kann das Wasser sich nicht ausbreiten und irgendwo in Wald und Wiesen versickern, nein, es sammelt sich auf versiegelten Flächen, wird durch enge Betonkanäle gezwängt und schießt in verkehrsgerecht begradigten Flüssen im Rekordtempo vom Gebirge zum Meer. Und alles nur, damit wir es schön bequem haben und wie zu Hause im Sofa von A nach B reisen können.

Das ligt allerdings weniger an den Autostraßen (die ja bei Hochwasser ebenfalls überschwemmt und damit unbenutzbar werden), sondern an diversn Flurbereinigungsmaßnahmen etwa in diversen Weinbaugebieten, wo man die vielen kleinen terrassierten Parzellen aus früherer Zeit um der höheren Erträge und der leichteren maschinellen Bearbeitung willen zu großen schrägen Flächen zusammengefaßt hat. das wasser kann auf diesen schrägen Flächen sehr rasch abwärts fließen, zumal man hierfür teilweise eigens Röhren angelegt hat, um der erosionsgefahr zu begegnen. Mit dem Autoverkehr hat das alles nichts zu tun.

Daß viele Menschen das eigene Auto der Bahn vorziehen, ist bei den bescheidenen Leistungen der Bahn nicht verwunderlich: Viele Orte, die früher gut mit der Bahn erreichbar waren, sind es schon seit Jahrzehnten nicht mehr, weil die entsprechenden Strekken schon vor vielen Jahren stillgelegt und abgebaut wurden. Einige Stillegungs- und Abbauaktionen habe ich selbst mitbekommen (z. B. die frühere "Kanonenbahn zwischen Wetzlar und Lollar), von anderen Strekken hätte ich niemals etwas erfahren, wenn es mir nicht irgendwelche hochbetagten Leute (ich erfahre gerne etwas von alten menschen über frühere Zeiten) erzählt hätten. Auch fügten sich die heute verschwundenen oder zumindest für den Personenverkehr stillgelegten Strekken mit den romantischen vieldrahtigen Telegrafenmasten harmonisch in das Landschaftsbild ein, während ich die ökologische Verträglichkeit der neuesten Hochgeschwindigkeitsstrekken zutiefst bezweifele.

Eigentlich steht nun ja der Winter vor der Tür, die letzen verdienten nicht diesen Namen. Der vergangene Sommer zeigte nur zwei Extreme: Viel zu kalt/nass und viel zu heiß/trocken. Der "Frühling" war an einem Donnerstag (oder war's Dienstag...?) Der Oktober war so warm wie nie zu vor. Und nun soll das was werden, mit dem Winter? Barfüßige Spaziergänge im Schnee? Wat is dat denn?

Dafür kann man jsa gegebenenfalls in höhere Lagen ausweichen - aber bitte nur in solche, wo man keine Zweifel an der reibungslosen Funktionstüchtigkeit des öffentlichebn Personennahverkehrs etwa in der Art, daß volle oder leere Busse einfach vorbeisausen, zu haben braucht!

Wenn ich so in den alten Wetterstatistiken von Karlsruhe herumstöbere, finde ich Jahre, in denen es hier -23, -24 ja sogar unter -25 Grad kalt wurde. Minus 25 Grad Celsius! Unvorstellbar!

Bei solchen Temperaturen barfuß unterwegs zu sein, ist für mich unvorstellbar. Daher bin ich ganz froh, daß solche sibirischen Temperaturen bei uns nicht mehr vorkommen. Auf doiese Weise können wir auch im Dezember und Januar noch häufig barfuß gehen.

Heute reden wir schon von kalt, wenn's mal ein bissl Rauhreif auf den Wiesen hat. Aber damals war's halt auch noch richtig klar, in den Winternächten, da lag noch Schnee, nicht nur ganz oben in den Bergen, auch in den Städten. Man brauchte ihn ja auch nicht zu entfernen, denn es gab ja keine Autos, die darauf ausrutschen konnten. Es gab Jahre, da hatten wir hier 70 Tage lang Schnee! Das sind Zwei-einhalb Monate!

Na, da ziehe ich das heutige Winterklima aber (gerade auch unter Barfußgesichtspunkten) entschieden vor.

Ich habe mir lange überlegt, ob das ins Forum passt. Es hat je nicht direkt mit barfuß zu tun. Aber ich habe mir gedacht, es hat doch was damit zu tun. Denn viele von uns laufen gerne barfuß, weil sie die Natur lieben und weil sie diese gerne mit den Füßen ertasten. Natur - nicht Schotter, Beton und Asphalt.
Deshalb sollte es uns ein besonderes Anliegen sein, unsere Natur zu erhalten, als unser Lebensraum als Mensch und als unser "Barfußspielplatz".
Ich kann und will natürlich niemandem das Autofahren verbieten. Das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Das meine ich auch, und darum solltet Ihr respektieren, daß ich mich unter den derzeit gegebenen Bedingungen vorzugsweise für das Reisen mit meinem Auto entscheide. Wie Lorenz schon einmal postete, sollen wir Barfüßer uns ja vor allem durch Toleranz auszeichnen.

Barfüßige Grüße,
Markus U.

Bahn oder Auto? ...

Unci, Tuesday, 06.11.2001, 13:26 (vor 8358 Tagen) @ Markus U.

Daß viele Menschen das eigene Auto der Bahn vorziehen, ist bei den bescheidenen Leistungen der Bahn nicht verwunderlich: Viele Orte, die früher gut mit der Bahn erreichbar waren, sind es schon seit Jahrzehnten nicht mehr, weil die entsprechenden Strekken schon vor vielen Jahren stillgelegt und abgebaut wurden.

Es ist möglich und in aller Regel auch erfolgreich, Strecken zu reaktivieren. Nur braucht das die Initiative und Investitionsbereitschaft der Besteller (Verkehrsverbünde, Gebietskörperschaften ...) und die Einsicht, dass es dem Dorf etwas bringt, wenn die Bahn erhalten und aufgewertet wird. Leider haben allzu viele Kommunalpolitiker nur ein verschwindend geringes Interesse an ihrer Bahn.

Der Betreiber wird dann in vielen Fällen nicht Deutsche Bahn heißen. Aber das zu diskutieren, wird vermutlich die Mehrheit der Leser langweilen.

Einige Stillegungs- und Abbauaktionen habe ich selbst mitbekommen (z. B. die frühere "Kanonenbahn zwischen Wetzlar und Lollar),

Dieser Abschnitt diente zur Umfahrung Gießens aus militärstrategischen Gründen (wie der Name schon sagt); über Gießen zu fahren, dürfte nur unwesentlich länger dauern und den Verkehrsbedürfnissen eher gerecht werden. Das Militär war für allerhand sonderbare Streckenführungen verantwortlich, viele davon sind heute restlos verschwunden.

von anderen Strekken hätte ich niemals etwas erfahren, wenn es mir nicht irgendwelche hochbetagten Leute (ich erfahre gerne etwas von alten menschen über frühere Zeiten) erzählt hätten.

Für alle Bahnarchäologen (back to topic: die Strecken sind inzwischen meistens so zugewachsen, dass der Schotter nicht mehr stört) gibt es den Eisenbahnatlas Deutschland von Schweers+Wall, leider nicht ganz billig.

Auch fügten sich die heute verschwundenen oder zumindest für den Personenverkehr stillgelegten Strekken mit den romantischen vieldrahtigen Telegrafenmasten harmonisch in das Landschaftsbild ein, während ich die ökologische Verträglichkeit der neuesten Hochgeschwindigkeitsstrekken zutiefst bezweifele.

In einigen Dingen, zum Beispiel Gewässerschutz, sind die Vorschriften heute deutlich strenger als früher. Dass eine stark befahrene Hauptstrecke mehr Lärm macht als eine spärlich befahrene Nebenbahn, liegt in der Natur der Dinge (obwohl, wenn dann der Takt verdichtet wird und jede Stunde zwei Züge am unbeschrankten Bahnübergang hupen, wünschen sich viele Anwohner wohl auch die Aufrüstung desselben).

Die besagten romantischen Nebenbahnen gibt es übrigens noch - wer sucht, der findet .....

(Und jetzt der obligatorische On-Topic-Schlusssatz:)

Trotz allem, barfuß Bahn oder Auto fahren ist kein Ersatz für die natürlichste Fortbewegungsart von allen, barfuß gehen auf Naturwegen.

Bahn oder Auto? ...

Markus U., Wednesday, 07.11.2001, 22:26 (vor 8357 Tagen) @ Unci

Hi Unci!

Daß viele Menschen das eigene Auto der Bahn vorziehen, ist bei den bescheidenen Leistungen der Bahn nicht verwunderlich: Viele Orte, die früher gut mit der Bahn erreichbar waren, sind es schon seit Jahrzehnten nicht mehr, weil die entsprechenden Strekken schon vor vielen Jahren stillgelegt und abgebaut wurden.

Es ist möglich und in aller Regel auch erfolgreich, Strecken zu reaktivieren. Nur braucht das die Initiative und Investitionsbereitschaft der Besteller (Verkehrsverbünde, Gebietskörperschaften ...) und die Einsicht, dass es dem Dorf etwas bringt, wenn die Bahn erhalten und aufgewertet wird. Leider haben allzu viele Kommunalpolitiker nur ein verschwindend geringes Interesse an ihrer Bahn.
Der Betreiber wird dann in vielen Fällen nicht Deutsche Bahn heißen. Aber das zu diskutieren, wird vermutlich die Mehrheit der Leser langweilen.

Einige Stillegungs- und Abbauaktionen habe ich selbst mitbekommen (z. B. die frühere "Kanonenbahn zwischen Wetzlar und Lollar),

Dieser Abschnitt diente zur Umfahrung Gießens aus militärstrategischen Gründen (wie der Name schon sagt); über Gießen zu fahren, dürfte nur unwesentlich länger dauern und den Verkehrsbedürfnissen eher gerecht werden. Das Militär war für allerhand sonderbare Streckenführungen verantwortlich, viele davon sind heute restlos verschwunden.

von anderen Strekken hätte ich niemals etwas erfahren, wenn es mir nicht irgendwelche hochbetagten Leute (ich erfahre gerne etwas von alten menschen über frühere Zeiten) erzählt hätten.

Für alle Bahnarchäologen (back to topic: die Strecken sind inzwischen meistens so zugewachsen, dass der Schotter nicht mehr stört) gibt es den Eisenbahnatlas Deutschland von Schweers+Wall, leider nicht ganz billig.

Dieser Atlas ist sicher sehr interessant (für mich freilich weniger, da ich mich in erster Linie für Straßenbahnen interessiere), aber es hilft uns heutzutage nichts, wenn wir erfahren, was für tolle Verbindungen es in früheren Zeiten gab. Die heutigen Realitäten des Bahnverkehrs sind kläglich und jämmerlich, und statt besser wird es immer schlimmer.

Auch fügten sich die heute verschwundenen oder zumindest für den Personenverkehr stillgelegten Strekken mit den romantischen vieldrahtigen Telegrafenmasten harmonisch in das Landschaftsbild ein, während ich die ökologische Verträglichkeit der neuesten Hochgeschwindigkeitsstrekken zutiefst bezweifele.

In einigen Dingen, zum Beispiel Gewässerschutz, sind die Vorschriften heute deutlich strenger als früher. Dass eine stark befahrene Hauptstrecke mehr Lärm macht als eine spärlich befahrene Nebenbahn, liegt in der Natur der Dinge (obwohl, wenn dann der Takt verdichtet wird und jede Stunde zwei Züge am unbeschrankten Bahnübergang hupen, wünschen sich viele Anwohner wohl auch die Aufrüstung desselben).
Die besagten romantischen Nebenbahnen gibt es übrigens noch - wer sucht, der findet .....

Da müßte ich aber lange suchen. Die schönen Telegrafenmasten mit den hübschen dünnen Drähten sind zumindest aus Deutschland fast völlig verschwunden. In meiner Umgebung gibt es längst keine mehr (das war vor zwanzig Jahren noch anders). Aber vielleicht kennst Du ja noch welche?

(Und jetzt der obligatorische On-Topic-Schlusssatz:)
Trotz allem, barfuß Bahn oder Auto fahren ist kein Ersatz für die natürlichste Fortbewegungsart von allen, barfuß gehen auf Naturwegen.

Da stimme ich Dir vollkommen zu.

Barfüßige Grüße
Markus U.

Bahn oder Auto? ...

[asc] @, Wednesday, 07.11.2001, 22:54 (vor 8357 Tagen) @ Markus U.

Die besagten romantischen Nebenbahnen gibt es übrigens noch - wer sucht, der findet .....

Da müßte ich aber lange suchen. Die schönen Telegrafenmasten mit den hübschen dünnen Drähten sind zumindest aus Deutschland fast völlig verschwunden. In meiner Umgebung gibt es längst keine mehr (das war vor zwanzig Jahren noch anders). Aber vielleicht kennst Du ja noch welche?

NRW-RB25 zwischen Overath und Gummersbach.

(Und jetzt der obligatorische On-Topic-Schlusssatz:)
Trotz allem, barfuß Bahn oder Auto fahren ist kein Ersatz für die natürlichste Fortbewegungsart von allen, barfuß gehen auf Naturwegen.

Da stimme ich Dir vollkommen zu.

Wenn einen die Berge nicht stören, kann man in der Nähe o.g. Eisenbahnstrecke auch schöne Wanderungen unternehmen ...

Mit offtopicsten Grüssen,
[asc]

Bahn oder Auto? ...

Markus U., Wednesday, 07.11.2001, 23:12 (vor 8357 Tagen) @ [asc]

Hi asc!

Die besagten romantischen Nebenbahnen gibt es übrigens noch - wer sucht, der findet .....

Da müßte ich aber lange suchen. Die schönen Telegrafenmasten mit den hübschen dünnen Drähten sind zumindest aus Deutschland fast völlig verschwunden. In meiner Umgebung gibt es längst keine mehr (das war vor zwanzig Jahren noch anders). Aber vielleicht kennst Du ja noch welche?

NRW-RB25 zwischen Overath und Gummersbach.

(Und jetzt der obligatorische On-Topic-Schlusssatz:)
Trotz allem, barfuß Bahn oder Auto fahren ist kein Ersatz für die natürlichste Fortbewegungsart von allen, barfuß gehen auf Naturwegen.

Da stimme ich Dir vollkommen zu.

Wenn einen die Berge nicht stören, kann man in der Nähe o.g. Eisenbahnstrecke auch schöne Wanderungen unternehmen ...

Danke für den Hinweis! Das wäre doch vielleicht auch mal ein lohnendes Zielgebiet für die "rheinische Fraktion", eine Barfußwanderung zu unternehmen (womit wir wieder die Kurve zurück zum Thema kriegen)? Ich würde dann (um der Telegrafenmasten willen) sogar mit der Bahn anreisen...

Barfüßige Grüße,
Markus U.

Bahn oder Auto? ...

[asc] @, Wednesday, 07.11.2001, 23:25 (vor 8357 Tagen) @ Markus U.

Danke für den Hinweis! Das wäre doch vielleicht auch mal ein lohnendes Zielgebiet für die "rheinische Fraktion", eine Barfußwanderung zu unternehmen (womit wir wieder die Kurve zurück zum Thema kriegen)? Ich würde dann (um der Telegrafenmasten willen) sogar mit der Bahn anreisen...

Sieht ganz so aus, als beginnt für mich jetzt die Winterpause ;) Allenfalls hier in Bonn wirds vielleicht noch mal schön genug ... im Dezember 2000 war das mal ein ein oder zwei Tagen der Fall.

[asc]

Bahn oder Auto? ...

Markus U., Thursday, 08.11.2001, 23:45 (vor 8356 Tagen) @ [asc]

Hi asc!

Sieht ganz so aus, als beginnt für mich jetzt die Winterpause ;) Allenfalls hier in Bonn wirds vielleicht noch mal schön genug ... im Dezember 2000 war das mal ein ein oder zwei Tagen der Fall.
[asc]

Wenn Du auch im Dezember gern barfuß läufst, wäre Karlsruhe dafür (so vom 7. bis 9.Dezember) villeicht auch mal eine Reise wert. Ich wünsche mir jedenfals, möglichst viele Barfüßer dort zu treffen! So etwas hatten wir nämlich im Winter bisher noch nie! Und das Programm, das Bernd A. sich dafür erstmal ausgedacht hat (Modifikationen sind natürlich jederzeit möglich), ist so vielversprechend wie die inzwischen schon sehr zahlreichen Anmeldungen!

Barfüßige Grüße,
Markus U.

Bahn oder Auto? ...

Bernd A, Tuesday, 06.11.2001, 19:52 (vor 8358 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus,
...EINIGES SPRICHT GEGEN DIE BAHN - ABER NICHTS SPRICHT FÜR DAS AUTO!

Als wir bei unserer letzten Wanderung in Karlsruhe einen Deich überquerten, mußte ich mich beim Abstieg im Bruchteil einer Sekunde entscheiden, ob ich lieber ausrutschen und mich in den Dreck setzen...

...und einen schmutzigen Hosenboden bekommen soll... (kleiner Scherz am Rande, nichts für ungut!)

Geschotterte Wege sind zwar die größte Herausforderung für die Füße, andererseits aber auch zum Befahren mit Kraftfahrzeugen nur bedingt geeignet, wobei in dieser Hinsicht auch wohl nicht an Autos, sondern an Traktoren und andere schwere und langsame land- und forstwirtschaftliche Arbeitsfahrzeuge gedacht wurde.

Auch diese werden mit Verbrennungsmotoren betrieben und verstinken die Umwelt. Arbeitspferde sind umweltschonender und benötigen keine Schotterwege...

Häufig ist das Autofahren auf diesen dafür wirklich ungeeigneten Schotterwegen sogar ausdrücklich verboten.

Gott sei Dank, sonst wäre man vor unverbesserlichen Autoenthusiasten auch beim Barfußspaziergang im Wald nicht sicher!

Damit versiegeln wir unsere Landschaft...

Das ligt allerdings weniger an den Autostraßen, sondern an diversn Flurbereinigungsmaßnahmen etwa in diversen Weinbaugebieten,...Mit dem Autoverkehr hat das alles nichts zu tun.

Doch! Natürlich hast Du auch mit den Flurbereinigungsmaßnahmen recht, doch auch die Autostraßen, -parkplätze usw haben damit zu tun, absolut!

Daß viele Menschen das eigene Auto der Bahn vorziehen, ist bei den bescheidenen Leistungen der Bahn nicht verwunderlich...

Du solltest die Leistungen der Deutschen Bahn, sowie deren Streckennetz mal mit dem Angebot in anderen Ländern vergleichen! Da leben wir geradezu im "Bahnschlaraffenland"!
Allerdings muss ich Dir leider recht geben. Das Angebot für Autofahrer ist fast unübertrefflich. Es gibt weltweit nur eine andere Nation, die so autobesessen ist, wie wir Deutschen. Nämlich die USA!

Auch fügten sich die heute verschwundenen oder zumindest für den Personenverkehr stillgelegten Strekken mit den romantischen vieldrahtigen Telegrafenmasten harmonisch in das Landschaftsbild ein,

??????

während ich die ökologische Verträglichkeit der neuesten Hochgeschwindigkeitsstrekken zutiefst bezweifele.

Auch ein Zugeständnis an all die Autofahrer, die immer behauptet haben, mit dem Auto schneller zu sein als mit der Bahn. Da hat diese nun Abhilfe geschaffen, zu Lasten der Umwelt! (Unter Regelbedingungen, also ohne Staus und Verspätungen)

Dafür kann man jsa gegebenenfalls in höhere Lagen ausweichen - aber bitte nur in solche, wo man keine Zweifel an der reibungslosen Funktionstüchtigkeit des öffentlichebn Personennahverkehrs etwa in der Art, daß volle oder leere Busse einfach vorbeisausen, zu haben braucht!

Schnee ist bei uns ja wie gesagt selten geworden, aber vor einigen Jahren hat es (vor allem im Schwarzwald) bei einem winterlichen Unwetter so tüchtig geschneit, dass alle die Superschlauen, die meinten mit dem Auto das goldene Los gezogen zu haben, ihren Stinker stehen lassen mussten und zu Fuß nach Hause gehen mussten, bzw zumindest etliche Kilometer bis zum nächsten Bahnhof um dort zähneknirschend in die fast behinderungsfrei verkehrende Bahn zu steigen. Einige haben auch gleich frierend und zitternd in ihrer Konservendose übernachtet...
Du siehst, auch beim Autofahren ist man vor solch unliebsamen Überraschungen nicht sicher. Das ist übrigens gar nicht so selten, denn bei unseren relativ harmlosen winterlichen Intermezzos sind die Straßendienste (meist auch wegen des chaotischen Verkehrsaufkommens) oft hoffnungslos überfordert.
Und solch ein Chaos, wie das von Dir angesprochene beim öffentliche Nahverkehr habe ich zuvor auch noch nie erlebt.

...Minus 25 Grad Celsius! Unvorstellbar!

Bei solchen Temperaturen barfuß unterwegs zu sein, ist für mich unvorstellbar. Daher bin ich ganz froh, daß solche sibirischen Temperaturen bei uns nicht mehr vorkommen. Auf doiese Weise können wir auch im Dezember und Januar noch häufig barfuß gehen.

Wo bleibt da der Wunsch nach Herausforderung? Barfuß bei -25 Grad, das wäre doch mal was, oder? (Ich hab's ja schon ausprobiert, musste dafür aber 2000 km Richtung Norden reisen)

Ich kann und will natürlich niemandem das Autofahren verbieten. Das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Das meine ich auch, und darum solltet Ihr respektieren, daß ich mich unter den derzeit gegebenen Bedingungen vorzugsweise für das Reisen mit meinem Auto entscheide. Wie Lorenz schon einmal postete, sollen wir Barfüßer uns ja vor allem durch Toleranz auszeichnen.

Eben! Da wir aber in einer Demokratie leben, hat auch jeder das Recht, seine Meinung zu sagen, und das haben wir hiermit getan. Da wir uns aber gegenseitig nicht von der eigenen Meinung überzeugen können, sollten wir es wohl dabei belassen und uns wieder anderen Themen zuwenden, von denen es ja auch reichlich gibt.
Du wirst also am zweiten Dezemberwochenende mit dem Auto hier her kommen, andere mit der Bahn. Und wenn Du schon unbedingt mit Deinem Töfftöff kommen musst und andere aus Deiner Gegend auch dieses Fortbewegungsmittel bevorzugen, dann macht doch bitte wenigstens eine Fahrgemeinschaft!
Vielleicht kommt ja auch einer zu Fuß, nein, natürlich nicht auf "Schusters Rappen", sondern ganz stilgerecht barfuß! Das wäre doch mal was Besonderes, oder?

barfüßige Grüße,
Bernd A

Bahn oder Auto? ...

Markus U., Tuesday, 06.11.2001, 22:35 (vor 8358 Tagen) @ Bernd A

Hi Bernd!

Auch fügten sich die heute verschwundenen oder zumindest für den Personenverkehr stillgelegten Strekken mit den romantischen vieldrahtigen Telegrafenmasten harmonisch in das Landschaftsbild ein,

??????

Das begreife ich jetzt nicht... Oder sollte ich mich da so unverständlich ausgedrückt haben?

Dafür kann man ja gegebenenfalls in höhere Lagen ausweichen - aber bitte nur in solche, wo man keine Zweifel an der reibungslosen Funktionstüchtigkeit des öffentlichen Personennahverkehrs etwa in der Art, daß volle oder leere Busse einfach vorbeisausen, zu haben braucht!

Schnee ist bei uns ja wie gesagt selten geworden, aber vor einigen Jahren hat es (vor allem im Schwarzwald) bei einem winterlichen Unwetter so tüchtig geschneit, dass alle die Superschlauen, die meinten mit dem Auto das goldene Los gezogen zu haben, ihren Stinker stehen lassen mussten und zu Fuß nach Hause gehen mussten, bzw zumindest etliche Kilometer bis zum nächsten Bahnhof um dort zähneknirschend in die fast behinderungsfrei verkehrende Bahn zu steigen. Einige haben auch gleich frierend und zitternd in ihrer Konservendose übernachtet...
Du siehst, auch beim Autofahren ist man vor solch unliebsamen Überraschungen nicht sicher. Das ist übrigens gar nicht so selten, denn bei unseren relativ harmlosen winterlichen Intermezzos sind die Straßendienste (meist auch wegen des chaotischen Verkehrsaufkommens) oft hoffnungslos überfordert.
Und solch ein Chaos, wie das von Dir angesprochene beim öffentliche Nahverkehr habe ich zuvor auch noch nie erlebt.

Nun bin ich aber mehr als erstaunt. Du warst doch selber dabei! Kannst Du Dich wirklich nicht erinnern oder versuchst Du jetzt etwa, die Ehre des öffentlichen Personennnahverkehrs durch Leugnen der Tatsachen zu retten? Das ändert aber nichts an diesen.

...Minus 25 Grad Celsius! Unvorstellbar!

Bei solchen Temperaturen barfuß unterwegs zu sein, ist für mich unvorstellbar. Daher bin ich ganz froh, daß solche sibirischen Temperaturen bei uns nicht mehr vorkommen. Auf doiese Weise können wir auch im Dezember und Januar noch häufig barfuß gehen.

Wo bleibt da der Wunsch nach Herausforderung? Barfuß bei -25 Grad, das wäre doch mal was, oder? (Ich hab's ja schon ausprobiert, musste dafür aber 2000 km Richtung Norden reisen)

Nun ja , man muß doch nichtb gleich übertreiben. So trainiert, daß ich bei -25° C barfuß losmarschieren würde, bin ich nun doch noch nicht.

Ich kann und will natürlich niemandem das Autofahren verbieten. Das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Das meine ich auch, und darum solltet Ihr respektieren, daß ich mich unter den derzeit gegebenen Bedingungen vorzugsweise für das Reisen mit meinem Auto entscheide. Wie Lorenz schon einmal postete, sollen wir Barfüßer uns ja vor allem durch Toleranz auszeichnen.

Eben! Da wir aber in einer Demokratie leben, hat auch jeder das Recht, seine Meinung zu sagen, und das haben wir hiermit getan. Da wir uns aber gegenseitig nicht von der eigenen Meinung überzeugen können, sollten wir es wohl dabei belassen und uns wieder anderen Themen zuwenden, von denen es ja auch reichlich gibt.
Du wirst also am zweiten Dezemberwochenende mit dem Auto hier her kommen, andere mit der Bahn. Und wenn Du schon unbedingt mit Deinem Töfftöff kommen musst und andere aus Deiner Gegend auch dieses Fortbewegungsmittel bevorzugen, dann macht doch bitte wenigstens eine Fahrgemeinschaft!
Vielleicht kommt ja auch einer zu Fuß, nein, natürlich nicht auf "Schusters Rappen", sondern ganz stilgerecht barfuß! Das wäre doch mal was Besonderes, oder?

Freilich. Aber wer hat soviel Zeit und Ausdauer? Ich nicht!

Barfüßige Grüße,
Markus U.

Bahn oder Auto? ...

Bernd A, Wednesday, 07.11.2001, 09:53 (vor 8357 Tagen) @ Markus U.

Halo Markus

Auch fügten sich die heute verschwundenen oder zumindest für den Personenverkehr stillgelegten Strekken mit den romantischen vieldrahtigen Telegrafenmasten harmonisch in das Landschaftsbild ein,

??????

Das begreife ich jetzt nicht... Oder sollte ich mich da so unverständlich ausgedrückt haben?

Also ich finde die Dinger nicht unbedingt als harmonisch im Landschaftsbild, aber Geschmäcker sind ja verschieden!

Dafür kann man ja gegebenenfalls in höhere Lagen ausweichen - aber bitte nur in solche, wo man keine Zweifel an der reibungslosen Funktionstüchtigkeit des öffentlichen Personennahverkehrs etwa in der Art, daß volle oder leere Busse einfach vorbeisausen, zu haben braucht!


Und solch ein Chaos, wie das von Dir angesprochene beim öffentliche Nahverkehr habe ich zuvor auch noch nie erlebt.

Nun bin ich aber mehr als erstaunt. Du warst doch selber dabei! Kannst Du Dich wirklich nicht erinnern oder versuchst Du jetzt etwa, die Ehre des öffentlichen Personennnahverkehrs durch Leugnen der Tatsachen zu retten? Das ändert aber nichts an diesen.

Das hast Du falsch verstanden! Natürlich war ich dabei und hab das Chaos selbst miterlebt. Aber ZUVOR hatte ich sowas noch nie erlebt. Da schon! Alles klar?

Vielleicht kommt ja auch einer zu Fuß, nein, natürlich nicht auf "Schusters Rappen", sondern ganz stilgerecht barfuß! Das wäre doch mal was Besonderes, oder?

Freilich. Aber wer hat soviel Zeit und Ausdauer? Ich nicht!

War nur so als Anregung gedacht, für Leute, die es nicht ganz so weit haben, wie Du.

Barfüßige Grüße,
Markus U.

Bahn oder Auto? ...

Markus U., Wednesday, 07.11.2001, 22:36 (vor 8357 Tagen) @ Bernd A

Hi Bernd!

Auch fügten sich die heute verschwundenen oder zumindest für den Personenverkehr stillgelegten Strekken mit den romantischen vieldrahtigen Telegrafenmasten harmonisch in das Landschaftsbild ein,

??????

Das begreife ich jetzt nicht... Oder sollte ich mich da so unverständlich ausgedrückt haben?

Also ich finde die Dinger nicht unbedingt als harmonisch im Landschaftsbild, aber Geschmäcker sind ja verschieden!

Ich finde Telegrafenmasten mit den dazugehörigen dünnen Drähten sehr schön und romantisch; und sie tragen (bzw. trugen) ungedingt zur Harmonie des Landschaftsbildes bei! Heutzutage gibt es in Deutschland ja leider fast keine mehr; aus meiner Heimat sind sie zu meinem großen Bedauern weit und breit im Laufe der Jahre vollständig entfernt worden.

Dafür kann man ja gegebenenfalls in höhere Lagen ausweichen - aber bitte nur in solche, wo man keine Zweifel an der reibungslosen Funktionstüchtigkeit des öffentlichen Personennahverkehrs etwa in der Art, daß volle oder leere Busse einfach vorbeisausen, zu haben braucht!

Und solch ein Chaos, wie das von Dir angesprochene beim öffentliche Nahverkehr habe ich zuvor auch noch nie erlebt.

Nun bin ich aber mehr als erstaunt. Du warst doch selber dabei! Kannst Du Dich wirklich nicht erinnern oder versuchst Du jetzt etwa, die Ehre des öffentlichen Personennnahverkehrs durch Leugnen der Tatsachen zu retten? Das ändert aber nichts an diesen.

Das hast Du falsch verstanden! Natürlich war ich dabei und hab das Chaos selbst miterlebt. Aber ZUVOR hatte ich sowas noch nie erlebt. Da schon! Alles klar?

Da bin ich aber froh, daß das nur ein Mißverständnis war, das sich nun aufgeklärt hat. Danke!

Barfüßige Grüße,
Markus U.

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