Hallo miteinander,
nachdem vor kurzem im Forum bemängelt wurde, dass es so wenig Erfahrungsberichte gibt, wollte ich doch noch einen loswerden.
Obwohl ich schon manchmal auch etwas verwundert feststelle, dass man auf Erlebnisse usw. häufig keinerlei Reaktionen erhält, so dass man sich fragen könnte, ob sich überhaupt jemand dafür interessiert??
Nun, ich hoffe, es gibt noch solche Leute, die an nem "barfuss-live-Bericht" mehr Interesse haben als an endlosen "Sokken-Schreibweise-Diskussionen" (die Diskussion sei euch gegönnt, aber sollten wir uns das wirklich hier im Forum antun, sich durch 15 Sokken-Beiträge durchscrollen zu müssen, um endlich mal wieder was übers Thema des Forums zu finden?)
Genug der Vorrede:
Ich wollte eigentlich noch ein Loblied singen auf den Barfusssommer 2001, der ja erst vor wenigen Tagen so allmählich zu Ende ging. Ich hab ja schon berichtet über manche schönen Barfusstouren und interessante Begegnungen mit anderen Barfussläufern. Da ich leider eher wenig Zeit habe fürs barfusslaufen und kaum die Gelegenheit hab, an organisierten Treffen teilzunehmen, freue ich mich um so mehr, ab und zu spontan auf Gleichgesinnte zu stossen. Und in dieser Hinsicht war der Oktober 2001 wirklich genial. Mitte Oktober an einem Samstag in Stuttgart 3 sympathischen Barfussläufern begegnet, mit jeweils sehr interessanten Unterhaltungen! Ich hab ja darüber berichtet, und will euch nicht langweilen. Aber es ging noch weiter: Ein paar Tage später, an einem für Oktober ungewöhnlich milden Abend, sah ich vor einem Kino einen jungen Mann in kurzen Hosen und barfuss in Badeschlappen. Als er dann mich barfuss sah, kamen wir gleich ins Gespräch. Er läuft auch gern barfuss, aber okay, sich mit Kumpels im Kino im Oktober barfuss zu treffen, das war ihm dann etwas zu "heftig".
Dann vor wenigen Tagen: ein weiterer barfüssiger Abend-Spaziergang in der city, ein junger Mann steht verträumt unter Arkaden, grinst mich an als ich näherkomme, schlüpft aus seinen Clogs und - steht barfuss da. Auch aus dieser Begegnung hat sich eine sehr nette Unterhaltung ergeben. Er ist einer der Glücklichen: ein "Landkind", für das barfusslaufen schon immer selbstverständlich war. Auch in der Schule war barfusslaufen so oft wie möglich angesagt, und auch jetzt, inzwischen in der Grossstadt, ist die Begeisterung ungebrochen. Es ist ihm zwar wohler, in dieser Jahreszeit Schuhe dabei zu haben, aber nur um diese so oft es geht auszuziehen...
Was das eigentlich interessante dabei war: wir haben uns auf Anhieb so super verstanden und uns unterhalten, als ob wir uns schon lange kennen würden und nicht gerade das erste mal gesehen hätten. Irgendwie müssen Barfüsser doch verwandte Seelen haben!? Das habt ihr ja von euren Barfüssertreffen auch schon berichtet.
Vielleicht könnt ihr das jetzt nicht so recht nachvollziehen, fällt mir auch etwas schwer, das vernünftig zu beschreiben, aber ich finde es einfach faszinierend, dass man in der Anonymität der Grossstadt immer wieder auf einen Menschen stösst, bei dem man gleich die richtige (barfüssige) "Wellenlänge" spürt.
Wünsch euch auch noch viele schöne Barfuss-Erfahrungen!
Moritz