letztes Oktoberwochende komplett barfuß (Hobby? Barfuß! 2)

georg, der Unglücksrabe, Tuesday, 30.10.2001, 22:42 (vor 8430 Tagen) @ Lorenz

Die Karlsruher Wanderung hätte mich durchaus gereizt, doch heute war der Brasiliengottesdienst des Freundeskreises unserer Partnergemeinde. Und ich war unabkömmlich, ich sollte nach dem Evangelium Textstellen aus Berichten einer dort tätigen Praktikantin vorzulesen. Dies tat ich abwechselnd mit deren Mutter -- es ging darum, unserer Gemeinde die dortigen Probleme, aber auch das temperamentvolle soziale Leben unserer brasilianischen Freunde vorzuführen. Auch kritische Anmerkungen zur Überbewertung des Wohlstands kamen in den Texten vor, und so passte es gar nicht schlecht, dass ich barfuß vor die Gemeinde trat.
Im Nachhinein bekam ich mehrmals Komplimente für lebendigen Vortrag mit Überzeugungskraft, aber niemand kam irgendwie auf die Füße zu sprechen. Barfuß in der Kirche wurde also von niemandem als Provokation verstanden. Nach dem Gottesdienst wurde noch ein (recht schmackhaftes) Fastenessen verteilt. Und es gab viele zwanglose Gespräche. Auch da waren die Füße kein Thema, abgesehen davon, dass mit der Pfarrer zum Erfolg des Barfußpfades gratulierte.

Ich denke, die Leute erkennen, dass bei mir Barfußlaufen nicht Schlamperei ist, sondern zu meiner Lebenspilosophie gehört,

Die meisten Menschen, die zur Höflichkeit/Toleranz erzogen worden sind, schweigen zumeist angesichts abweichender kultureller Verhaltensweisen. Das bedeutet -wie etwa in der Juristerei- keine Zustimmung zur Handlung.

die im übrigen ja christlich geprägt ist. Barfußlaufen und Christsein passen eben sehr gut zusammen....

Bewußte Barfüssigkeit ist in der Tradition des Christentums eine Busshandlung,
mit der der Betreffende in der Ausführung des Bussaktes, subjektiv reuig und/oder kalkuliert, Befreiung von Sünde(n) anstrebt(e).


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