Barfuß im Schwarzwald - eine Sommertour mit Hindernissen. (Hobby? Barfuß! 2)

Bernd A, Wednesday, 03.10.2001, 19:55 (vor 8457 Tagen)

Hallo,
gestern war es hier in Karlsruhe ja nochmal richtig hochsommerlich. Schon in der Nacht wurde es kaum unter 20 Grad kühl und tagsüber wurde es dann nach morgendlichem Regen bei später tiefblauem Himmel 28 Grad warm! Echt Super-Wetter für unsere seit längerem geplanten Wanderung im Schwarzwald. Als wir dann gestern abend nach der Arbeit die Kinder zu einer Bekannten gebracht haben sind wir dann zu unserem runden Hochzeitsjubiläum in den Schwarzwald gefahren, wo wir eine ganze Jugendherberge für uns alleine hatten. Nur meine Frau und ich! Als wir ankamen, war es natürlich längst dunkel (was uns nicht unrecht war...) und mit wandern war's nicht's mehr. Aber das hatten wir ja ohnehin für heute geplant.
Als wir dann heute morgen aufwachten, war es allerdings schon wieder vorbei mit dem Hochzeitswetter, aber das steht uns ja ohnehin erst übermorgen zu. Da ist die Jugendherberge allerdings ausgebucht.
Also beeilten wir uns gleich mit dem loswandern, denn noch regnete es nicht. Meine Frau war allerdings nicht zum Barfußlaufen zu überreden, dafür tat ich es (meist) mit Wonne. -Meist- deshalb, weil es in der Gegend doch überwiegend Schotterwege gab.
Und auf diesen Schotterwegen ging es dann zunächst am Fluss Raumünzach entlang und später in einem Seitetal bergauf. Von dort sollte ein nicht befestigter Trampelpfad abzweigen, laut Karte. Den fanden wir auch, doch er war durch die Bulldozer der Forstarbeiter schrecklich zugerichtet. Na, wenigstens kein Schotter und in dem schlammigen Untergrund war das Barfußlaufen eigentlich ganz angenehm. Man musste nur aufpassen, dass man sich keine Spreisel von den zerquetschten Ästen und Baumstämmen eintrat. Bald war die "Panzerstraße" aber zu Ende und ging in den erwarteten moosbewachsenen Trampelpfad über. Die Freude über diesen Galateppich währte jedoch nicht lange, denn die Spuren von "Lothar" sind auch fast 2 Jahre nach dem Weihnachtssturm von 1999 noch nicht ganz beseitigt. Kreuz und quer lagen die geknickten und entwurzelten Stämme, inzwischen schon überwuchert von wilden Brombeeren und Himbeeren. Diese dornigen Hindernisse erforderten beim Umgehen reichlich Geschick und trübten die Barfußfreuden wieder beträchtlich.
Überraschend zielsicher fand ich auf der anderen Seite dieser weglosen Wildnis (etwa 500 Meter) wieder den Anfang des befahrbaren Weges, der aber schön mit Gras bewachsen war. Ein kurzes Stück konnte ich nun die Barfußwonnen genießen, bevor wir wieder den autoreifen- und schnürschuhgerecht sauber geschotterten Hauptweg erreichten. Da es nun anfing leicht zu regnen und wir ohnehin noch essen gehen wollten entschlossen wir uns, auf diesem Weg zurück zum Auto zu gehen. Nach ca 7km beendeten wir unsere Wandertour dann. Barfußmäßig war's nicht das allerbeste, aber ansonsten ganz nett. Und die Wanderung erinnerte doch etwas an unsere allererste gemeinsame Tour in der gleichen Gegend. Auch damals mussten wir uns unseren (auf der Karte eingezeichneten) Weg auf einem sturmzerzausten Abhang selbst suchen. Damals war die Tour aber ungleich länger.
So viel für heute. Noch viele schöne Barfußtage für alle wünscht
Bernd A


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