Dürfen tut man das: Der Gesetzgeber schreibt beim Motorradfahren als obligatorische Schutzkleidung lediglich einen nach EU-Norm zugelassenen Schutzhelm vor, der Rest ist freigestellt. Es wird aber (zu Recht) das Tragen von Schutzkleidung (abriebfeste, flatterfreie Kleidung mit Protektoren) empfohlen, wozu auch feste Schuhe gehören. Das macht im Prinzip auch Sinn: Man kann sich sicher streiten, ob Schaltung und Bremse barfuß besser oder schlechter bedient werden können, aber der Steinschlag beim Fahren, die Gefahr, sich beim Halten und Anfahren mit dem Fuß schnell abstützen zu müssen und dabei über den Boden zu rutschen und vor allem der Kontakt mit den heißen Teilen des Motors/Auspuffs stellen doch eine erhebliche Gefahr dar. Insbesondere wegen der Verbrennungsgefahr wird sogar von knöchelfreien Turn- und anderen Halbschuhen abgeraten (obwohl sich die wenigsten darum kümmern).
Ich könnte mir vorstellen, daß im Fall von Unfällen oder Verletzungen Versicherungen Ärger machen, wenn man keine übliche Schutzkleidung trägt. Wenn jemand nicht nur "ungeeignete", sondern gar keine Schuhe trägt, wird das sicher als grob fahrlässig ausgelegt werden, falls es mitursächlich für den Unfall/die Verletzung sein sollte.
Gruß,
M.L. (motorradfahrender Rechtsanwalt)