Nach den Bildern, die wir seit zwei Tagen sehen, liegen die Nerven blank. Die Saat der Intoleranz hat gräßliche Frucht getragen.
Aber gerade wir als barfußlaufende Minderheit wünschen uns Toleranz für unseren Lebensstil, also müssen wir sie selbst glaubhaft vorleben. Dazu gehört auch, daß jeder kapiert: Homosexuelle sind Menschen wie Du und ich, Türken sind es, Palestinenser, Kapitalisten und Kommunisten!
Ich empfinde Sympathie für Homosexuelle, obwohl ich (zufällig!) total heterosexuell bin. Vielleicht habe ich es deshalb nicht nötig, mich davon abzugrenzen
Verdammt nochmal: Heterosexuelle sind normal und Homosexuelle sind auch normal! Das sind zwei normale Formen von Sexualität. FKKler sind genauso o.k. wie Leute mit Badekleidung. Und Leute, die mit Schuhen laufen sind genauso o.k. wie Barfußläufer. Moslems sind genauso anständige Menschen wie Christen oder Hindus -- überall gibt's nur eine kleine Minderheit, die aus der Art schlägt und damit Furore nacht, that's life.
Unsicherheit ist dazu da, um über Bord geworfen zu werden, dann ist man nicht mehr gezwungen, sich abzugrenzen. Das kann man beim Barfußlaufen hervorragend üben! Die Frage von Simone, was ein echter Barfüßer sei, ist ja noch nicht ganz beantwortet. Aber jetzt habe ich gefunden, was ihn auszeichnet: Toleranz! Nur damit beweist er, daß er die innere Sicherheit für das Leben auf freiem Fuß hat!
Nach dem erlebten Schock möchte ich alle toleranten Menschen zu "Ehrenbarfüßern" erheben, selbst wenn sie sich nie ohne Schuhe blicken lassen. Mir ist klar, daß mir zu diesem Ehrentitel noch einiges fehlt (
Barefoot peace and love, Lorenz