Nachtrag zu Augustpresse (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Wednesday, 12.09.2001, 18:02 (vor 8413 Tagen)

Hallo zusammen,
ich hatte noch einige Zeitungsartikel aus dem August übersehen; sie kommen hier als Nachtrag :

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Auf staubigen Füßen der Krone entgegen
Markgröninger Schäferlauf zieht auch die Prominenz an
MARKGRÖNINGEN. Am letzten Augustwochenende steht Markgröningen (Kreis Ludwigsburg) Kopf. Zum ältesten schwäbischen Heimatfest zieht es jährlich rund 100000 Besucher in die Stadt.
Bei Kaiserwetter hat am Samstag der Höhepunkt auf dem Stoppelfeld stattgefunden [...]
Staubaufwirbeln gehört für Schäferläufer zum Pflichtprogramm. Wer nicht schnell genug über den ausgetrockneten stoppeligen Festacker flitzt, hat das Nachsehen. Die Krone tragen dann andere davon.
Am Samstag haben das Manuel Gulde und Meike Sigel getan. Der 20-jährige Schäfer aus Salem am Bodensee und die 16-jährige Schülerin aus Jesingen (Kreis Esslingen) ließen ihre 24 Mitläufer hinter sich und bekamen nach dem Hundert-Meter-Barfußwetz von Landrat Rainer Haas den Königshut aufgesetzt.
Der Markgröninger Schäferlauf, 1445 erstmals urkundlich erwähnt, gilt als der älteste im Land. Und wenn es nach Festmoderator Wolfgang Milde geht, ist es auch "der schönste''. Schöner als die Läufe in Bad Urach, Wildberg und Heidenheim. Auf jeden Fall ist der Markgröninger Lauf der einzige, bei dem die Kroneanwärter barfuß über Stoppeln rennen. Und auf jeden Fall lockt das Spektakel zu Ehren des treuen Hirten Barthel nicht nur Heerscharen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Frankreich an. [...]
Der knapp einminütige Barfußwetz ist ja nicht das Einzige, was die Markgröninger dem Publikum als Höhepunkt des Festes bieten. Sie bieten einen Festzug mit mehr als 50 Gruppen, sie bieten Walzertänzer, die um die Hahnenstange tanzen, sie bieten Wasserträgerinnen, die die gefüllten Zuber auf ihrem Kopf schnell ans andere Ende des Feldes balancieren, und sie bieten den Markgröninger Schäfertanz. [...] Zwei Stunden lang ist auf dem Stoppelfeld die Hölle los, jagt ein Programmpunkt den nächsten. Zwei Stunden lang schwitzen die Teilnehmer und es jubelt das Publikum.
Dann ist erst einmal Schluss mit lustig. Läufer, Tänzer, Wasserträger und Zuschauer zieht es in den Schatten oder ins Festzelt.
[Stuttgarter Zeitung, 27. 08. 2001]
Und hier ein Bericht über den Sieger des Schäferlaufs :
Manuel Gulde ging barfuß zur Krönung
SALEM - Manuel Gulde aus Salem-Buggensegel ist der schnellste Schäfer im Land. Seit er am Samstag den Markgröninger Schäferlauf gewann, hat er dies Schwarz auf Weiß.
"300 Schritt", so bestätigt die Urkunde, ist der 20-Jährige barfuß über das Stoppelfeld gerannt und hat als erster von zwölf Läufern das Ziel erreicht. [...]
Schon diese Maßeinheit verrät, dass der Schäferlauf in Markgröningen eine 350-jährige Tradition hat: Was dereinst 300 Schritt waren, sind heute knapp 100 Meter. Die aber haben es in sich - männliche und weibliche Jungschäfer müssen sie in ihrer Tracht, aber ohne Schuhe entlangsprinten [...]
Wer sich in dieser Disziplin gegen die Berufskollegen behauptet, wird zum Schäferkönig beziehungsweise zur Schäferkönigin gekrönt. Für Martin Gulde eine leichte Übung: Zum ersten Mal nahm er am Samstag an dem jährlichen Markgröninger Spektakel teil und gleich hielt er die Krone in Händen. Bereits einige Wochen vorher hatte er sich beim Uracher Schäferlauf den ersten Platz gesichert, bei dem er ebenfalls zum ersten Mal dabei war. Als Preis durfte er in Markgröningen wahlweise ein Schaf oder 200 Mark in bar mit nach Hause nehmen. Manuel wählte das Geld: "Ich hatte ja keinen Transporter dabei."
Wenn er nicht barfuß über Stoppelfelder rennt, was seiner Erfahrung nach übrigens die Fußsohlen nicht allzusehr strapaziert, "weil da vorher der ganze Umzug drüberfährt" - dann widmet sich Manuel Gulde seiner Ausbildung zum Tierwirt, Schwerpunkt Schafe.
"Wenn ich Leuten in meinem Alter erzähle, dass ich Schäfer bin, denken die, dass ich sie verarsche", sagt er und lacht. "Und wenn ich ihnen sage, dass es stimmt, ist die nächste Frage immer, wie viele Schafe wir haben." Die Antwort: rund 1000 Muttertiere, die über das ganze Jahr verteilt Nachwuchs bekommen. Die Jungtiere werden verkauft oder geschlachtet, der Erlös ist die Haupteinnahmequelle. Und: Die Herde muss 365 Tage im Jahr beaufsichtigt werden. Bei Sonne, Wind, Regen und Schnee.
"Eigentlich ist es ein schöner Beruf, man ist immer draußen", sagt Manual Gulde. Im Sommer werden Weidebereiche in der näheren Umgebung abgesteckt, im Winter zieht die Herde im Umkreis von 50 Kilometern umher. [...]
Ob er den Beruf, dem bereits sein Vater und sein Bruder nachgehen, auch ergreifen will, dessen ist sich Manuel Gulde noch nicht endgültig sicher. "Man hat eben kein Wochenende für sich, höchstens am Sonntag mal ein paar Stunden frei." [...] Eine weitere Möglichkeit, Karriere zu machen: Sprint auf der Kurzstrecke. Die erste Krönung hat Manuel Gulde in dieser Disziplin ja schon hinter sich.
[Schwäbische Zeitung, 30. 08. 2001]
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Glarner Expo-Botschafterin
Aua extrema macht seit gestern auf die Expo.02 gluschtig: Mit Betty Legler erhielt Glarus dazu eine Expo-Botschafterin.
ckm.- Seit gestern ist mit den Objekten von Aua extrema ein Vorgeschmack der Expo.02 bei uns im Kanton zu spüren. Vom 30. August bis 17. September sind sieben Kunst- und Begegnungsobjekte, die auf den gemeinsamen Ostschweizer Expo-Auftritt in Neuenburg Lust machen, zu sehen.
Die «Aua extrema» werde den Besucherinnen und Besuchern die Schuhe ausziehen, heisst es in den Vo-rankündigungen und sei wörtlich zu verstehen, denn das Wasserschloss Ostschweiz lasse sich auf der Neuenburger Arteplage nur barfuss erkunden. [...]
[Südostschweiz Online, 31. 08. 2001]
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Barfuß über eine blühende Wiese laufen. Einfach so. Thomas Kühnel weiß, wie sehr man das vermissen kann.
Ein Jahr lang hat er in einem Land gelebt und gearbeitet, in dem es tödlich sein kann, auch nur einen einzigen Schritt neben einen befestigten Weg zu setzen - im Kosovo. Weil weite Teile der bergigen Landschaft als Hinterlassenschaft des Krieges mit tausenden von Minen gespickt sind; weil die verschiedenen ethnischen Gruppen immer noch aufeinander losgehen; weil es auf dem Balkan zur Kultur gehört, dass jeder Mann eine Waffe besitzt - und diese auch einsetzt, erzählt der 36-Jährige.
Thomas Kühnel ist Polizeibeamter bei der Kripo in Augsburg. Als einer von 41 bayerischen Polizisten hat er bis zu diesem Sommer an einer UN-Mission im Kosovo teilgenommen. [...] Hart war die Zeit schon, zu der sich jeder der Beamten freiwillig meldet, gibt er zu. Entbehrungsreich, schmutzig, gefährlich, einsam auch. Aber auf der anderen Seite unheimlich spannend und interessant - mit Erlebnissen und Erfahrungen, die er daheim nie hätte machen können. [...]
Unglaublich brutal und voller Gewalt ist der Kosovo, sagt Kühnel. Andererseits wunderschön und unendlich gastfreundlich. "Das sind die zwei Gesichter des Balkans" [...]
Daheim? Daheim ist in Augsburg. Ganz klar. Auch wenn der Kosovo sein Leben verändert hat. "Man wird zufriedener", sagt Thomas Kühnel [...] und freut sich über jede Blumenwiese. [...]
[Augsburger Allgemeine, 31. 08. 2001 ]
Barfuß über Wiesen laufen - das ist auch ohne die Erfahrung mit den oben geschilderten Gefahren ein Genuss - aber warum gönnen sich das eigentlich so wenige ?
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Training zu den Hits aus den Charts [...]
Der Märkische Tanzsportclub trägt mit Nachmittagskursen zur Jugendarbeit in Altena bei. Freitags um 15.30 Uhr treffen sich tanzbegeisterte Kinder ab 6 Jahren zum Training, eine Stunde später treffen die "Großen" ein, ab 10 Jahre. Zu aktuellen Hits aus den Charts werden Tänze einstudiert.
Seit zehn Jahren erweitern die Mädchen - Jungs fehlen in der Truppe - ihr Repertoire an Tänzen. Bei Auftritten [...] zeigen die Mädchen ihr Können dann vor Publikum. [...] Das Outfit spielt beim Training keine Rolle: ob Turnschuhe oder barfuß, in Leggins oder im Kleid. [...]
[Westfälische Rundschau, 31. 08. 2001]
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Belesene Füße
Georg


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