...es wird so langsam (Hobby? Barfuß! 2)

Joe, Tuesday, 28.08.2001, 20:41 (vor 8428 Tagen)

Hallo,

ich habe vor einiger Zeit dieses Forum gefunden und bin seitdem ein recht regelmäßiger Mitleser geworden.
Es ist interessant für mich zu sehen, daß so viele Leute gern barfuß laufen. Hätte ich nie für möglich gehalten. Noch interessanter ist aber, daß auch viele Leute dabei erst Bedenken haben und sich unsicher sind. So geht es mir ja auch.
Ich glaube, ein wirklich konsequenter Barfußläufer bin ich noch nicht. Aber sicher auf gutem Weg dahin.
Leider habe ich auch einen Job der gewisse Konventionen bezüglich der Kleidung erfordert. Mein Verlangen, mich im meiner Freizeit gerade gegenteilig zu anzuziehen wurde im Laufe der Zeit immer größer. Seit vielen Jahren trage ich privat eh schon keine Socken mehr. Naja, außer wenn es wirklich schweinekalt draußen ist. Wenn ich abends nach Hause komme sind Schuhe und Socken immer das erste, was in hohem Bogen in die Ecke fliegt. Es ist dann immer wie eine Befreiung. Allerdings bin ich auch privat selten unterwegs ohne wenigstens meine Thongs anzuhaben.
Durch das Lesen der Beiträge in diesem Forum fühle ich mich aber immer mehr dazu ermutigt und habe die Dinger in der letzten Zeit immer öfter im Rucksack verschwinden lassen. Negative Erfahrungen gab's keine.

Ermutigte Grüße
Ralf

...es wird so langsam.....Zeit Konventionen zu ignorieren!!

UlliDO @, Tuesday, 28.08.2001, 23:14 (vor 8427 Tagen) @ Joe

Hallo Joe / Ralf ??,

ich kenne das Forum seit fast einem Jahr und ich habe trotz vielen Lesens und ermutigender Postings einzelner Teilnehmer auch immer noch Probleme. Was Du über Deinen Jobs schreibst hat mich auch zu diesem Posting veranlasst. Ich bin seit knapp 4 Monaten arbeitslos (aus bestimmten Gründen habe ich selbst um meine Entlassung gebeten) und habe genug Zeit gehabt mich mit dem Thema zu beschäftigen. Vor 2 Jahren war ich in einem Betrieb beschäftigt in dem solche sogenannten Konventionen an der Tagesordnung waren. Ich konnte nur mit Sakko, Krawatte und Stoffhose dort erscheinen. Jeans waren auch nicht angesagt, geschweige denn in Schuhen bzw. Sandalen ohne Socken. Ich bin mittlerweiler zu dem Schluß gekommen das solche Konventionen bzw. Diktate (nicht nur die Kleidung betreffend) eine moderne Form der Sklavenhaltung sind. Ich bin nicht geboren worden um mich solch einem Unsinn zu unterwerfen und ich werde das auch in Zukunft nicht mehr tun. Heute hatte ich ein Vorstellungsgespräch zu dem ich in ganz normalem Oberhemd (ohne Kulturstrick), Jeans und normalen Sportschuhen (ohne Socken) gegangen bin. Tevas habe ich mir verkniffen obwohl mir das lieber gewesen wäre (wird noch etwas dauern sich konsequent über Konventionen hinwegzusetzen). Eine Einstellung kam nicht zustande, aber das hatte andere Gründe.

Vor über 2 Jahren hatte ich mal ein Vorstellungsgespräch da wurde mir neben mehr Arbeitszeit, weniger Verdienst und weniger Urlaub auch noch geboten das ich in der Frühstück- u. Mittagspause draußen eine Zigarette rauchen durfte (ich bin Raucher ca. 12 Stck.täglich :-))).
Ich habe fluchtartig diesen Saftladen verlassen. Offenbar hatten diese Figuren Probleme mit Personalfindung, denn die hatten nach über 8 Monaten immer noch keinen gefunden.

Laß Dich nicht unterkriegen aber provoziere auch nichts was Deinen Job gefährden könnte obwohl ich der Meinung bin das man irgendwann damit anfangen sollte sich dererlei Dikatat zu entledigen.

Mit barfüßigem Gruß
UlliDo

Job-Bezeichnung...???

Bernd - Giessen @, Wednesday, 29.08.2001, 00:38 (vor 8427 Tagen) @ UlliDO

Hallo Ulli (aus Dortmund...?)

Ich denke, es wäre auch für andere Foren-Teilnehmer interessant zu erfahren, um welche Art von Job es sich dabei handelte. Was war das für ein Beruf, in dem Du barfuß geächtet wurdest? Wäre nett, wenn Du das zu den Aspekten der "modernen Sklavenhaltung" erzählen könntest.

Gruß

Bernd

Job-Bezeichnung...??? / OT

Frankie Z, Wednesday, 29.08.2001, 11:06 (vor 8427 Tagen) @ Bernd - Giessen

Hallo Ulli (aus Dortmund...?)
Ich denke, es wäre auch für andere Foren-Teilnehmer interessant zu erfahren, um welche Art von Job es sich dabei handelte. Was war das für ein Beruf, in dem Du barfuß geächtet wurdest? Wäre nett, wenn Du das zu den Aspekten der "modernen Sklavenhaltung" erzählen könntest.
Gruß
Bernd

Hallo allerseits,
Obwohl mal völlig OT: Da muss ich UlliDo recht geben. Es gibt eine moderne Sklavenhaltung, und zwar den "Denkknecht" oder "Denk-Sklaven".
Zum Unterschied des Proletariers der Zeit K. Marx und Lenins handelt es sich dabei um Leute, deren HIRN ausgebeutet wird, und nicht um die manuelle Arbeitskraft. Und das ist noch viel schlimmer. Manuelle Arbeitskraft "wächst" quasi nach; Gedankliche Tätigkeit, Ideenfindung
etc. aber nicht. Fällt dir in deínem Beruf als Denkknecht (z.B. als Konstrukteur oder Software-Designer usw.) nicht mehr genug ein, um deinen Boss zufrieden zu stellen (der schon auf deine neue Idee wartet um sie für sich patentieren und in Anspruch nehmen zu können) so bist du weg vom Fenster. und zwar gründlicher, als sich das Marx und Engels je hätten träumen lassen...
Viele Grüße
Frankie Z

Job-Bezeichnung...???

Jobbezeichnung - nur das eine Mal noch! @, Thursday, 30.08.2001, 00:25 (vor 8426 Tagen) @ Bernd - Giessen

Obwohl dies eigenlich ein Barfuss-Forum ist und ich die Regeln nicht unbedingt mit anders gelagerten Diskussionen brechen möchte, muß ich doch noch etwas klar stellen.

Kurz auf die Frage von Bernd-Giessen eingehend hat es sich bei meinem damaligen Job als Finanzbuchhalter in einem staatl. anerkannten privaten Gymnasium gehandelt. Der Laden war stockerzkonservativ. Das ging soweit das ich bei Beendigungen von Telefonaten nicht einmal die Worte "tschüss" oder "bis dann" benutzen durfte. Ich wurde darüber belehrt das dies " auf wiederhören" heißt. Es war auch nicht möglich am Schreibtisch ohne Sakko zu sitzen egal welche Temperaturen da herrschten. Dies sind zwei von vielen Beispielen. Dazu angemerkt sei noch das meiner Chefin das Gymnasium gehörte und die 85 war. Dem gibt es wohl nichts mehr hinzuzufügen.

Zu Frankie Z., ganz so wie Du es darstellst hatte ich eigentlich nicht gedacht. Obwohl Deine Aspekte bezüglich des "Denkknechts" ebenfalls zutreffen. Ich meinte ganz einfach mit moderner Sklavenhaltung die Tatsache das heute bei einer Stellenbesetzung von gewissen Unternehmern vorausgesetzt wird das man sich den Gegebenheiten unterzuordnen hat. Mit anderen Worten: Es gibt reichlich Arbeitslose, man wird in einem Betrieb bezahlt und hat dafür zu tun was der Chef will und das macht nicht vor persönlichen Dingen halt. Was ich in meinem letzten Betrieb erlebt habe würde jeder Beschreibung spotten und auch hier den Rahmen sprengen. O.K. es gibt eben Jobs da geht es nicht anders. Beispiel Bank. Man kommt in eine Bank und will sich beraten lassen. Der Banker sitzt einem gegenüber in Jeans, T-Shirt und evtl. noch barfuss! UNDENKBAR. Wieso eigentlich undenkbar :-) ? Übrigens würde ich persönlich einen Berater im Hemd bzw. T-Shirt vorziehen da die sogenannten seriösen Schlipsträger auf mich unseriös wirken. Das ist meine ganz pers. Meinung und es soll sich niemand hier angesprochen fühlen.

Damit soll es jetzt aber genug sein. Wer noch weiter diskutieren will - siehe Link Mailadresse.

Barfüssige Grüße
UlliDO

...es wird so langsam.....Zeit Konventionen zu ignorieren!!

Joe, Wednesday, 29.08.2001, 21:37 (vor 8427 Tagen) @ UlliDO

Hallo Ulli,

lieben Dank für deinen netten Text.

Erstmal zur Klärung wegen meines Namens. Beide sind richtig. Aber da ich hier schon andere Ralfs gelesen habe, wollte ich Verwechslungen ausschließen. Hat ja auch fast geklappt ;-)

Sicher ist es in vielen Firmen resp. Branchen heute noch schwierig, die traditionellen Konventionen zu brechen. Ich verspüre auch noch keinen wirklichen Leidensdruck. Sollte ich jedoch einmal vor der Situation stehen, einen anderen Job zu machen, würde das Thema Kleiderordnung heute einen wesentlich höheren Stellenwert haben, als früher.

Gruß
Joe

...es wird so langsam.....Zeit Konventionen zu ignorieren!!

Berni(N) @, Wednesday, 29.08.2001, 23:18 (vor 8426 Tagen) @ UlliDO

Hallo Ulli,

auch bei meiner Firma ist es bei den Männern (schon wieder nur Männer(!)) normalerweise üblich den Kulturstrick und geschlossene Schuhe und Socken zu benutzen. Das ist bei mir aber schon seit Jahren anders. Selbst Birkis (ohne Socken(!))sind kein Problem. Allein das ist schon bemerkenswert. Aber das liegt wohl eher an der Tatsache, daß mein Chef eher Wert auf die Denkmaschine, als auf sonstwelchen Firlefanz legt ... *g*

Grüße Berni(N)

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