Augustpresse (4) (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Tuesday, 28.08.2001, 19:16 (vor 8428 Tagen)

Hallo zusammen,
für Jörg (Hanna) und alle anderen, die sich für den Pressespiegel interessieren, hier vom außerordentlich ertragreichen August die 4. Folge :
Ruhe, Eleganz und ein ganz besonderer Tee [...]
Bad Soden. Unerschöpflich scheint diese große Tasche zu sein [...] Ein Lacktablett, ein Bild mit japanischen Schriftzeichen, eine Blumenvase zaubert sie hervor und arrangiert sommerliche Wiesenblumen in ihr. Mit ihren eleganten Bewegungen zieht die 59-jährige Japanerin alle Blicke auf sich während sie Teller und Tüten mit Gebäck, Teeschalen, eine Lackdose mit dem kostbaren Matcha-Tee und geheimnisvolle Gerätschaften vor sich auf dem Boden ausbreitet.
Ohne ein Wort zu sagen, barfuß und mit einem Kimono bekleidet, beobachtet Ryouzo Yamada ihre Vorbereitungen zur Teezeremonie im ersten Stock des Kurcafés im alten Badehaus. Ryouzo Yamada ist der Chef der fünfköpfigen japanischen Kulturdelegation aus Yoro-Cho, die in dieser Woche die bereits hier anwesende Sportlergruppe ergänzt. [...]
Doch die meisten Besucher zog zunächst die japanische Teezeremonie in ihren Bann. Auf den Knien in Gruppen von jeweils fünf "Gästen" ließen sie sich auf die Gesten von Sumiko Nomura ein. Ruhig und konzentriert arbeitete die Japanerin. Das Falten des Teetuches, jede Drehung der Teeschale hat ihre eigene Symbolik. Zeit scheint bei diesem Ritual keine Rolle zu spielen. [...]
Die mehr als 400 Jahre alte Teezeremonie bedeutet für die Japaner eine ästhetische und besondere Form des gesellschaftlichen Zusammenseins. Sie wird im engen Familienkreis gepflegt, aber auch in größeren Gruppen zelebriert. Der Urvater der Teezeremonie, so wie sie heute praktiziert wird, war der Priester Murata Juko (1423 bis 1502), der das Teetrinken als eine Übung zum Selbsttraining verstanden hat.
[Höchster Kreisblatt, 18. 08. 2001]

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Ein Genius zwischen Himmel und Heimaterde
MÜHLHAUSEN .Die weichen Züge unter der Allongeperücke verraten einen sensiblen, zugleich kritischen Menschen. Aus seinem introvertierten Blick spricht aber auch das Leiden an einer der hohen Kunst nicht gerade gewogenen vulgären Umwelt.
Der große Johann Sebastian Bach in Mühlhausen. Knapp 300 Jahre ist es her, dass der junge Musiker dieser Stadt seine kurze, aber deutliche Spuren hinterlassende Stippvisite abstattete. Und nun ist er wieder da. Aus einem Eichenstamm des Mühlhäuser Stadtwaldes geschnitzt von einem walisischen Künstler.
Ed Harrison heißt der Mann, der diese den Blick magisch anziehende Skulptur schuf, vor einem Jahr während eines Bildhauersymposions in Reifenstein. Barfuß, sein sympathisches Gesicht in einen grandiosen Rauschebart gebettet, war er am gestrigen Freitagvormittag dabei, als das Denkmal vor der Kirche Divi Blasii in Anwesenheit lokaler Politprominenz enthüllt wurde. [...]
[ Thüringer Allgemeine, 18. 08. 2001]
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Ohne "gesunden Hausverstand"
"Häuslbauer" stieg in Beton und klagte dann Lieferfirma - OGH-Urteil nach US-Maßstäben [...] Eine jüngst ergangene Entscheidung des OGH zur Produkthaftung hätte auch ein US-Gericht fällen können: Der Kläger - der schon zuvor mehrfach mit Beton gearbeitet hatte - bestellte beim beklagten Lieferbetonunternehmen Sandbeton, um die eigene Terrasse zu belegen.
Auf Anweisung des Klägers wurde der gelieferte Beton auf die Terrasse gepumpt, um ihn dort sogleich verteilen zu können. Der Kläger trug dabei kein Schuhwerk, sondern stand barfüßig (!) im knöcheltiefen Beton. Der Lenker des Lieferfahrzeuges der beklagten Firma sah dies und fragte den "Häuslbauer", ob er keine Stiefel hätte; der Kläger antwortete, dass er solche nicht bräuchte.
Wenige Minuten später verspürte er ein leichtes Brennen an den Fü-ßen; er unterbrach daraufhin seine Arbeit, spritzte seine Füße mit Wasser ab und begab sich, weil er keine Rötung der Haut wahrnahm, abermals ohne Schuhe auf die Terrasse. Kurze Zeit später verspürte er ein noch stärkeres Brennen; nunmehr bemerkte er, dass die Haut an einigen Stellen blutunterlaufen war. Der Kläger erlitt schwere Verätzungen an beiden Füßen und war 19 Wochen in ärztlicher Behandlung.
Das vom Kläger begehrte Schmerzengeld von 54.675 S wegen unzureichenden Hinweises auf gefährliche Eigenschaften des Betons war auf das Produkthaftungsgesetz gestützt. Zwar konnte der Transportbetonlieferant davon ausgehen, der Kläger werde nicht mit bloßen Füßen in den Beton - mit der ätzenden Wirkung des darin enthaltenen Zements (Kalks) - steigen: Machte er doch bei der Bestellung des Betons derart konkrete Angaben über die Menge und Art des benötigten Betons und erklärte noch dazu, den Beton (der im Übrigen ein normaler Sandbeton ohne besondere chemische Zusätze war) selbst verarbeiten zu wollen; doch sei der beklagten Partei das Verhalten des Lenkers ihres Lieferfahrzeuges vorwerfbar. Die Instruktionspflicht besteht grundsätzlich - so der OGH am 6. 10. 2000, 1 Ob 62/00z - auch dann, "wenn der Unternehmer bei der Bestellung zwar zu Recht davon ausgehen durfte, dass der Käufer von der spezifischen Gefährlichkeit des gekauften Guts Kenntnis hat, sich aber dann bei der Lieferung herausstellt, dass ihm tatsächlich ein solches Wissen fehlt und daher die spezifische Gefährlichkeit zum Tragen kommen kann (hier: Gesundheitsstörung beim Käufer)". [...]
Allerdings träfe auch dem Kläger ein Mitverschulden, weil er den Anforderungen an seine Eigenverantwortung nicht gerecht wurde. Dem Kläger falle zur Last, dass er die Frage des Lenkers des Lieferfahrzeuges, ob er keine Stiefel hätte, nicht zum Anlass genommen habe, nachzufragen, weshalb er diese Frage stellte - vor allem aber, dass er noch dazu in Kenntnis der Frage des Lenkers die nicht zu übersehenden Anzeichen der aggressiven Wirkung des Betons (Brennen) auf seiner ungeschützten Haut missachtete und nach dem Abspritzen der Füße mit Wasser seine Arbeit im Beton wiederum barfuß fortsetzte. Aus diesem Grund sprach sich der OGH für eine Verschuldensteilung 1:1 aus.
[Salzburger Nachrichten, 18. 08. 2001]
Mit gesundem Hausverstand finden sich jedenfalls au0ßerordentlich viele gute Barfußgelegenheiten - auch wenn diese keine war!
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Bauernstand feierte fröhliche Urständ
Zurück zu den Wurzeln hieß es beim Festumzug der Fremdenverkehrsgemeinde Gößweinstein [...]
"Verborgene Schätze" steht als Leitgedanke über dem Jahresprogramm und den Feierlichkeiten der Marktgemeinde Gößweinstein zur urkundlichen Ersterwähnung vor 925 Jahren. "Zurück zu den Wurzeln", nämlich zum Bauernstand, konnte man den Jubiläumsfestzug am gestrigen Sonntag überschreiben. [...] Und zwar wurde, zur Jahreszeit passend, die Ernte eingebracht. Vor Hunderten von Zuschauern bewegten sich Dreschmaschinen, Traktoren mit voll geladenen Wagen und Erntemaschinen im Schlepp, Bäuerinnen mit Huckelkörben und Barfuß gehende Mägde durch die Hauptstraße [...]
Die immer noch landwirtschaftlich geprägten Ortsteile hatten sich viel Mühe gegeben, allen voran der Erntezug aus Leutzdorf-Hartenreuth. Es fehlte nicht die Anspielung, dass es den Bauern "früher" besser ging, als die Kosten für den Dieselkraftstoff in einem vernünftigen Verhältnis zum Erlös für einen Doppelzentner Getreide standen. [...]
[Fränkischer Tag, 20. 08. 2001 ]
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Den Schmerz ernst nehmen
Die Große Weltgeschichte der Pein. Zu Besuch bei einer Doloro-Forscherin
Es ist eine ziemlich miese Gegend. Ich beuge mich nach vorn übers Lenkrad und versuche das graffitiverschmierte Straßenschild zu entziffern. Zwei Jugendliche sehen mich feindselig an, wärmen ihre Hände an einer brennenden Mülltonne. Und das mitten im Hochsommer.
Hier also wohnt die Frau, mit der ich mich heute Abend treffen will, um etwas mehr über die Geschichte der Schmerzen zu erfahren: Dr. Christa Hartmann, seit einem halben Jahrzehnt Leiterin des Fachbereichs Neuere Geschichte am Max-Halbe-Institut für angewandte Doloro-Forschung. Seit eben dieser Zeit arbeitet sie an ihrer auf neun Bände projektierten "Großen Weltgeschichte der Pein", dem "Brockhaus des Schmerzes".
Als sie mich an der Wohnungstür begrüßt und mich hineinbittet, gibt sie mir ihre Linke, die andere Hand ist dick einbandagiert. Sie habe sich gestern beim Zwiebelschneiden in den Finger gesäbelt, sagt sie mit schuldbewusstem Lächeln. Ich sehe mir daraufhin noch einmal die Bandage an. Offensichtlich benutzt sie sehr große Messer. Vor ihrem Arbeitszimmer stößt sie plötzlich zwischen zusammengepressten Zähnen eine zischende Warnung hervor. "Seien Sie vorsichtig, hier ist alles voller Reißzwecken." Frau Dr. Hartmann ist mitten hindurchgegangen. Und in dem Moment bemerke ich, dass sie barfuß läuft. [...]
"Man muss den Schmerz ernst nehmen", erklärt sie, "ihn wie einen guten Freund behandeln, mit Aufmerksamkeit und Geduld, dann wird er einen nie im Stich lassen." Aber dann verfinstert sich ihr Gesicht. "Wofür ich allerdings überhaupt kein Verständnis habe, das ist dieser ganze modische Heuschnupfen- und Neurodermitis-Kokolores. Wenn Sie mich fragen, eine einzige Anstellerei, weiter nichts. Die Menschen haben einfach Langeweile. Gebt ihnen einen Besen oder einen Spaten, ein bisschen körperliche Arbeit, und es hat sich was mit ihren Allergien . . ." [...]
[TAZ, 20. 08. 2001]
Bei dem Artikel bin ich mir nicht wirklich sicher, ob er ernst gemeint ist !?
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Sinnsuche und Lust am Zweifel [...]
Ein schwarzer, leerer, fliehender Raum. Zwei Stühle, ein Halbbogen aus Manuskriptblättern. Im Lichtkegel die Schauspieler Heinz und David Bennent, zwei Generationen - Vater und Sohn.
Beide sind von Beginn an und bis zum Ende gemeinsam auf der Bühne. Einer spricht, der andere hört zu. Man hält Blickkontakt. David Bennent (35) gibt den Fragenden, Suchenden, Zweifelnden. Seine Hände brauchen etwas zum Halten, Abtasten, Drehen und Wenden - was liegt näher als ein Bilderrahmen; der Sohn interpretiert Heiner Müllers "Bildbeschreibung" von 1984, einen experimentellen Prosatext.
Heinz Bennent (80) ist ein Heimgekehrter und vielfach Gestrandeter, der griechische Eremit, der sich erinnernd die Summe seines Lebens zieht [...] David Bennent nutzt seinerseits die Vorlage - die Ausdeutung eines Traumbilds - als Material, bricht den Text auf, zerteilt ihn, wirft zögernd Halbsatz um Halbsatz unter die Menge, stockt, setzt neu an, stockt wieder. Der Vortrag ist Selbstbefragung und Provokation zugleich. [...]
Der Vater kann den Sohn nicht führen, ihm beistehen bestenfalls, einspringen mit seiner, jener anderen Person. "Ich", sagt er und tritt vor, barfuß, spartanisch gekleidet, taumelnd, wie geblendet vom Licht. Hyperion, der Grieche [...]
[Thüringische Landeszeitung, 20. 08. 2001]
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Der gute Ruf lockte viele Besucher an [...]
Mit einem noch fülligeren Programm als in den Jahren zuvor feierte der Reit- und Fahrverein Ommersheim seinen mittlerweile zur Tradition gewordenen Tag der offenen Tür. [...]
Nicht unbedingt zum Nachahmen war die vielleicht abenteuerlichste Vorführung des Nachmittags. Barfuß, in kurzen Hosen und obendrein ohne Sattel galoppierte eine junge Reiterin durch das weite Rund der Reitanlage und stellte sich auf das Pferd. [...]
[Saarbrücker Zeitung, 20. 08. 2001 ]
Die junge Reiterin wusste vermutlich besser als der Autor, wieviel Halt sie dank ihrer baren Füße auf dem Rücken des Pferdes hatte!
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Wettkampffieber wie an der WM
Die schnellsten und stärksten Dietfurterinnen und Dietfurter auserkoren [...]
Halb Dietfurt trat zum Wettkampf an. Und die anderen vergnügten sich in der schattigen Gartenbeiz oder unterstützen die Wettkämpfer. Auf der 60-Meter-Strecke ermittelte der Sportclub Dietfurt die schnellsten Einwohner. [...] Den ganzen Nachmittag wurden Vorläufe, Halbfinale und Finale ausgetragen. Der gleiche Modus wie an Weltmeisterschaften. Und gekämpft wurde auch wie an der WM.
Mitmachen ist zwar wichtiger als Gewinnen heisst es, aus manchem Kinderaugen flossen trotzdem versteckte Tränen, wenn Halbfinal oder Final nicht erreicht wurden. Die Eltern feuerten ihre Kinder an, die Kinder ihre Eltern. Alle gaben ihr Bestes. Eine Medaille gab es deshalb auch für alle. [...]
Hinter dem neuen Schulhaus, weg von der Strasse, haben die Dietfurter ein ideales und idyllisches Gelände für ihre Wettkämpfe. Um die Wette gerannt wird auf der Wiese und vielfach barfuss. [...]
[Tagblatt, 21. 08. 2001 ]
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"Den Kindern die Grundlage für das Spielen geraubt"
Mütter wünschen sich wieder Sand für Spielplatz im Westen [...]
Sowohl Mütter als auch Kinder im Buchloer Westen sind verärgert: Der städtische Bauhof tauschte den Sand auf dem Spielplatz in der Wiedergeltinger Straße gegen Kies aus.
"Das ist ein schöner Platz an einem zentralen Punkt für uns, aber jetzt wurde den Kindern die Grundlage für das Spielen geraubt [...] Als der Bauhof anrückte, freuten wir uns schon, dass der Sand nach zwei Jahren erneuert wird", so die 40-Jährige, "aber am nächsten Tag waren wir enttäuscht".
Seit der Riesel da sei, werde der Spielplatz viel weniger angenommen, beobachtete die mehrfache Mutter, schließlich sei Sand auf einem Spielplatz das wichtiste "Material für Kreativität". Die neunjährige Susanne stimmt ihrer Mutter zu: "Ich gehe nicht mehr so gerne auf den Spielplatz, weil die Kinder mit den Steinen rumwerfen und außerdem tun die Steine weh, wenn man im Sommer barfuß ist." [...]
"Auf einem Spielplatz sollte irgendwo Sand sein", sagt Bürgermeister Franz Greif, "das sehe ich ein". Allerdings kennt er die Gründe für den Austausch gegen Riesel: Sand verdichte sich immer mehr. So sei die Verletzungsgefahr größer, wenn die Kinder von einem Spielgerät fielen. Feiner Riesel dagegen sei ungefährlicher. Außerdem bedürfe Sand mehr Pflege und Wartung, müsse beispielsweise häufig nachgefüllt werden. [...]
[Allgäuer Zeitung, 20. 08. 2001]
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Die Wespen sind los
Josef Holland hat es schon öfter erwischt. Deshalb kann er gut vergleichen. "Sticht mich die Biene, ist das ruckzuck vorbei. Sticht mich die Wespe, spür' ich das eine Woche. Das Gift ist schon sehr aggressiv."
Stimmt, Herr Holland. Nicht wenige, die am Wochenende im Garten Kuchen aßen, können die Diagnose des staatlichen Bienenfachwarts aus Königsbrunn bei Augsburg bestätigen. Die Wespen sind los.
Was heißt überhaupt: die Wespen? Von den 200 Arten, die es gibt, sind für uns nur zwei als Stecher fürchtenswert: Die Deutsche Wespe (Paravespula germanica) und die Gemeine Wespe (Paravespula vulgaris), beides Erdhöhlenbewohner. Diese 13 bis 20 Millimeter langen schwarz-gelb gezeichneten Kurzkopfwespenarten, die um eine allein überwinternde begattete Königin sehr große gefräßige Völker (etwa 1000 bis 3000 Tiere) mit kurzem Lebenszyklus bilden, gehören zu den Störenfrieden, die im Garten für Panik sorgen.
Während sich pflaumenkuchenessende Menschen den Wespen oft hilflos ausgeliefert fühlen, genießen die Tiere selbst nach §20d BNatSchG (Bundesnaturschutzgesetz) immerhin einen allgemeinen Schutz. Was bedeutet: Wespen dürfen ohne vernünftigen Grund nicht beunruhigt, gefangen oder getötet werden.
Was tun, wenn die Wespen kommen? Experten raten allerlei.
Schlagen Sie nicht wild um sich, wenn ein Tier um Sie herumfliegt. Hautflügler sind kurzsichtig und schauen sich Menschen gerne aus der Nähe an, ohne ihnen gleich etwas tun zu wollen.
Wespen nie anpusten. Das macht sie rasend.
Nach dem Verzehr von Süßigkeiten sollten sich Kinder sorgfältig Gesicht (Mundwinkel!) und Hände waschen.
Süße Getränke nur mit Strohhalm trinken.
Mit Gewürznelken gespickte Zitronenscheiben oder ein Schälchen reines Nelkenöl auf der Kaffeetafel halten Wespen fern.
Vorsicht beim Obstpflücken - da fasst man leicht in eine Wespe. Wo Fallobst am Boden liegt, niemals barfuß laufen.
Fachleute wie Josef Holland bestätigen, dass es heuer wieder besonders viele Wespen gibt. Das hängt vor allem mit dem schönen Wetter und dem entsprechend üppigen Nahrungsangebot zusammen. [...]
Dass die Wespen, die als Allesfresser Schinken genauso lieben wie Marmelade, in diesem Jahr besonders giftig zustechen bzw. besonders aggressiv seien, wie manche geplagte Opfer meinen, ist im Urteil der Fachleute freilich Unsinn. Imker Großhauser: "Das kommt den Leuten nur so vor, weil es so viele sind."
Wirklich gefährlich sind Wespenstiche nur für Menschen, die allergisch reagieren - oder für jene, die in Mund oder Hals gestochen werden. Hier droht durch die Schwellung Erstickungsgefahr. Kühlen und sofort zum Arzt!
Die beste Medizin gegen Panik vor Wespen ist Interesse. Das meint jedenfalls Imker Willi Großhauser. Sein Rat: "Wenn wieder eine aufs Marmeladenbrot fliegt, Lupe nehmen und in aller Ruhe betrachten. Das sind ganz tolle Tiere, mit schönem Aufbau und herrlicher Zeichnung." [Augsburger Allgemeine, 21. 08. 2001]
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Wie ein Kamel und das Nadelöhr
800 000 Kilo Sand machen den Tonnenboden zur Wüste.
Zwischen den Dünen: Kanaldeckel und Wasserwerfer. Mit einem Muldenkipper, der durch die Gasometer-Türe passt, werden bis übermorgen 800 Tonnen Sand angehäuft. [...]
An sich ist es ganz schön unspektakulär, was zurzeit am Gasometer passiert: Lkw, beladen mit je 25 Tonnen Sand, rollen rückwärts in Richtung Eingang, kippen ihre Fracht aus und fahren wieder weg. Über 30 Mal wird sich dieser Vorgang bis übermorgen wiederholt haben - macht 800 Tonnen feinste Sandkörnchen.
Klar, dass die nicht einfach so vor dem Gasometer liegen bleiben. Sie sollen, und jetzt wird´s aufregender, auf der untersten Ebene der Tonne eine Wüste bilden. Denn auch wenn es in der Winterausstellung "Blaues Gold" ums Thema Wasser geht: die Dürre gehört als Gegensatz halt irgendwie dazu. [...] Ein kleiner Kipper, der so gerade eben durch die Tür passt, schüttet die Berge unter der riesigen Manegen-Scheibe auf.
Am besten ist man jetzt barfuß im Gaso unterwegs. Während der Ausstellung werden aber Lattenroste den Weg durch die Wüste zeigen. Schließlich soll der Sand ja nicht von tausenden Schuhsohlen überall hingetragen werden. Auch nicht auf die nächste Ebene, wo es einen virtuellen Wasserfall geben wird oder zum 50 Meter hohen Kegel aus Wasser, Licht und Stoff. Der soll in der zweiten Septemberwoche kommen. Aus England. In einem Kleinbus. Er ist faltbar und passt locker durch die Tür.
[Neue Ruhr Zeitung, 22. 08. 2001]
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"Jazz and Churchorgan" in der Marktkirche
Ungewohnte Klänge in der Marktkirche: Der erste Wettbewerb "Jazz and Churchorgan" hat begonnen. [...]
"Na, das war doch was", strahlte Hans-Werner Dannowski. Da hat der ehemalige Stadtsuperintendent Recht: Der Auftakt zum fröhlichen Jazz-Wettorgeln konnte sich hören lassen.
Vom zarten Wispern bis zum dröhnenden Orkan: Kaum ein Instrument bietet so viele Möglichkeiten wie die Kirchenorgel. [...]
Rhoda Scott brachte die Kirche zum Kochen. Schwarzes Soul-Feeling und europäische Musiktraditionen gehen bei der in Paris lebenden Amerikanerin eine glückliche Verbindung ein. [...] Sogar aus dem schlichten Spiritual "Let My People Go" macht diese Musikerin einen Wirbelsturm. Wie immer spielte die 63-Jährige mit der jugendlichen Ausstrahlung barfuß; so ist sie es seit ihrer Kindheit gewohnt. [...]
[Neue Presse, 22. 08. 2001]
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VfB-Profis lassen sich Schuhe nach Maß schneidern
Bei Adhemar passt nichts
Kickschuhe nach Maß, computervermessen, für schlappe 450 Mark. [...] Krassimir Balakov hat Glück. Er hat keine unterschiedlich großen Füße, keinen extrem hohen Rist oder einen besonders breiten Fuß. Ihm passen die Schuhe von der Stange.
"Neugierig auf die neue Technik'' war er trotzdem, als er und seine Teamkollegen Adhemar und Kevin Kuranyi am Mittwochnachmittag bei Sport-Breitmeyer sich einen Adidas Predator maßschneidern ließen. [...] Doch bei Adhemar passt nichts - Adidas muss in seinem Fall passen. "Alle Schuhe sind zu groß'', stöhnt er.
Adhemar hat fünfeinhalb - Kindergröße. Die Muster, an denen die exakte Form bestimmt wird, beginnen jedoch erst ab Größe sechs. Pech gehabt. Dabei träumte der kleine Brasilianer bereits von dem Gefühl, das er als Knirps hatte. Als er begann, den Ball barfuß zu streicheln. Genau das verspricht das neue Maßkonzept aus Herzogenaurach für jedermann: Keine Druckstellen, keine Blasen, aber viel (Ball-)Gefühl. [...]
[Stuttgarter Nachrichten, 23. 08. 2001]
Und barfuß lässt sich der Ball nach wie vor am besten streicheln !

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Im Storchengang durchs Kneipp-Becken
Kinder der evangelischen Kita sind regelmäßige Besucher im Seniorenheim Dahme.
Seit Anfang Juni sind die Kinder der evangelischen Kindertagesstätte regelmäßige Besucher des Kneipp - Bades am Seniorenheim. "Anfangs waren die Kinder noch etwas ängstlich, haben sich kaum getraut, die Schuhe auszuziehen " , erzählt Maren Lehmann, Erzieherin in der Kita. Doch inzwischen gehen sie zumindest die Größeren fast täglich zum Wassertreten.
Die Kleinsten seien noch nicht so abgehärtet und könnten sich dann schnell einen Schnupfen holen, begründet sie. "Aber richtig angewandt, ist das Wassertreten sehr gesund " , erklärte Barbara Kühne, die Chefin der Physiotherapie in Dahme, als sie den Kindern und ihren Erzieherinnen die Benutzung demonstriert. Es fördere die Durchblutung, beuge Erkältungen vor und rege den Kreislauf an. Am Abend soll es sogar beim Einschlafen helfen.
Zwar finden die Kleinen das Wasser viel zu kalt, aber alle haben Spaß, mit nackten Füßen eine Runde über den Parcours mit verschiedenen Materialien von Sand, über weiches Holz, bis hin zu Kieselsteinen zu laufen. Danach hilft Praktikantin Veronika Jeltsch allen beim Abduschen der sandigen Füßchen, damit das Wasser so sauber bleibt wie jetzt.
Mit Feuereifer und Disziplin versucht die Rasselbande, im Wasser den Gang eines Storches nachzuahmen, und es grenzt an ein Wunder, dass die Hemden und T-Shirts auch nach drei Runden noch relativ trocken sind. "Die Kinder nehmen das wirklich ernst " , bestätigt auch Maren Lehmann. Im Gegenteil, die meisten von ihnen wären sofort begeistert, wenn es heißt: Wir gehen wieder zum Wassertreten.
Auch die Eltern seien mit der Idee gleich einverstanden gewesen, zumal der Unkostenbeitrag pro Kind gerade mal bei einer Mark für drei Monate liegt. [...]
Auch die Bewohner des Seniorenheims freuen sich, wenn die Kinder der Kita zu Besuch sind. Fast jeden Tag sitzen alte Menschen auf den Bänken um das Kneipp-Bad herum und schauen den Kleinen beim Herumlaufen und Wassertreten zu.
[Lausitzer Rundschau, 24. 08. 2001 ]
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Und für eine fünfte Lieferung reichtes im August auch noch.
Belesene Füße
wünscht Georg


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