Hallo!

Bin vorhin gerade aus Kiefersfelden zurückgekommen, wo ich mit meiner Freundin das Wochenende verbracht habe. Von der Ankunft am Freitag Abend bis zur Abfahrt am Sonntag war ich ausschließlich barfuß unterwegs. Nachdem wir Freitag Abend noch einen kleinen Spaziergang unternommen hatten, war am Samstag nach dem Ausschlafen zunächst mal Baden am Luegsteinsee angesagt - Barfuß-Standardprogramm sozusagen.
Am Abend hatten wir Karten für die Ritterschauspiele in der Volksbühne Kiefersfelden. Meine Freundin zog ihr Dirndl an und ich mein Trachtenhemd und eine dazu passende kurze Hose. Nach kurzer Überlegung und Betrachtung im Spiegel stellte ich fest, daß dazu Barfuß am Besten paßte. Nachdem meine Freundin auch nichts dagegen einzuwenden hatte ("Gehe so, wie es Dir am Bequemsten ist"), fuhren wir los in Richtung Theater. Für alle Fälle hatte ich allerdings die Sandalen in den Kofferraum gepackt, denn es wäre um die Karten dann doch zu schade gewesen, wäre ich wegen meiner Schuhlosigkeit nicht eingelassen worden. Die Ängste waren allerdings völlig unbegründet und der Einlaßmensch interessierte sich überhaupt nicht für meine Füße, sondern wünschte nur viel Spaß. Negative Reaktionen gab es überhaupt keine, auch wenn einige Leute etwas komisch schauten. Zweimal, davon einmal von einem Aufseher, wurde ich freundlich auf meine Barfüßigkeit angesprochen und es ergaben sich zwei nette und interessante Unterhaltungen, die mit Schuhen so wohl nicht zustande gekommen wären - Barfüßigkeit also als Kontaktförderer, wie schon einige hier festgestellt haben. Am Rande bekam ich auch noch mit, wie ein kleinerer Junge seine Mutter bat, auch die Sandalen ausziehen zu dürfen; dies wurde ihm jedoch verweigert. Da der Betonboden im Theaterstadel angenehm kühl war, war auch das Theaterstück selbst ein Genuß und am Abend war ich froh, daß ich barfuß dort war, für mich wieder einmal etwas neues.
Am heutigen Sonntag hatten wir uns eine Wanderung in die Gießenbachklamm vorgenommen. Da der Weg dorthin zunächst ein Schotterweg mit feinen bis mittelgroßen Körnern war, packte ich sicherheitshalber auch hier meine Tevas ein. Nachdem meine Füße allerdings aufgrund der fortgeschrittenen Saison schon etwas abgehärtet sind, ging es dann doch ohne, auch wenn ich mir durchaus bequemere Wege vorstellen kann. Nach einer Weile wurde der Weg zur Treppe mit Stufen, die teilweise etwas feucht waren, wo die Barfüßigkeit auch eher von Vorteil war. Nach der Treppe ging es auf einem Höhenweg weiter, der auch leicht geschottert, aber nicht so hart war, bis wir auf eine Almwiese kamen, wo wir uns niederließen. Nach einer längeren Pause machten wir uns auf den Rückweg, den meine Freundin ebenfalls barfuß bewältigte.
Am Abend traten wir dann die Heimfahrt von einem höchst gelungenen Wochenende an.

Christian