Ein vorläufiger Bericht vom barfuß-Treffen am 25.8.01 im Kottenwald (Hobby? Barfuß! 2)
Hi Bernd!
Darfst mich beissen ... Sorry, dass ich so spät dran bin ... Entschuldigt auch die grauenhafte Darstellungsform: Vom eignen Rechner aus ginge alles viel leichter, aber vor Ende September kann ich damit nicht dienen.
Ein Bericht vom barfuß-Treffen im Kottenwald am 25.8.2001
Mein Mann, Markus U. und ich trafen am 25.8. gegen 10:45 am Bonner Hauptbahnhof ein. Von unserem Gleis aus
sichteten wir schon Don. Gemeinsam liefen wir zum August-Clemens-Platz, wo wir schließlich gegen 11:15 Uhr
eintrafen. Meine Freude war groß, nicht nur die angekündigten Teilnehmer zu sehen, sondern auch Peter(w_g)
und Jörg2. Vor Ort wurde eine grobe Planung der Route vorgenommen. Und dann gings los:
Über schmale Pfade, die uns ohne Markus II hervorragender Ortskenntnis entgangen wären. Über Wege mit viel
Kies. Über Teerstraße. Über zugewachsene Wege und verlorengegange Pfade. Noch vor vier Jahren sah es hier
ganz anders aus. Über "Pferdestraßen", auf denen wir keinen Pferden begegneten. Über Wiesenbewachsung am
Wegesrande. Durch Schlamm. Ein bisschen im Bach herumwaten. Balancieren für diejenigen, die es sich
zutrauten. Durch eingetrocknete, aber tiefliegende Traktorspuren. Durch von Wildschweinen zerfurchte Wege.
Über angenehmen Waldboden. Zwischendrin eine erquickende Pause. Wir genossen die Natur in vollen Zügen:
Viel schattiger Wald, in dem man frei atmen konnte. Schöner Waldboden, auf dem man seine Füße trainieren konnte. Hellblauer Himmel blickte durch das Dach aus Nadeln und Blättern. Jörg2 führte beim Wandern Interviews mit den Teilnehmern. Ein Interview in einer solch angenehmen Umgebung und wie beiläufig konnte bisher wohl kaum einer von
uns abgeben! Meist mündete das dann in andere interessante Gespräche mit Jörg. Barfuß-laufen ist ja eh nicht
alles: Zwar wurden ab und an Gespräche über das Forum angeschnitten bzw. über das barfuß-Laufen, aber bei
solchen Treffen geht es ja auch um den zwischenmenschlichen Kontakt, so dass wir uns über alles Mögliche unterhielten. Markus II, als excellenter Führer und Geograph, informierte uns auch über das Gebiet, durch das wir liefen, über die
Böden, die unsere Zehen erspürten.
Je länger wir unterwegs waren, desto strapazierter fühlten sich bei den meisten auch die Füße an. Ein
dickes Lob an Don, der zwar oft nach seinen Flipflops griff, aber der die weite Strecke ohne ein Wort
des Klagens durchhielt! Immerhin waren wir zwanzig bis fünfundzwanzig Kilometer unterwegs und das ist
selbst für Schuhträger manchmal eine ziemliche Strapaze. Als der Weg gegen Ende der Route ziemlich mit
Kies übersäht war, griffen auch andere zu ihren Notsandalen: Barfuß-laufen soll schließlich Spaß machen!
Und wir tun es schließlich nicht, um uns zu quälen, um unsere Grenzen zu erspüren, um anderen zu
imponieren, sondern wir laufen barfuß, weil es Spaß macht, weil es uns Gesundheit beschert und wir
tun es zum Teil vielleicht schon aus Gewohnheit. - Ich selbst hatte keine Notsandalen dabei und auch
nicht das Bedürfnis danach. Zwar spürte ich die Erschöpfung meiner Füße etwas, aber nach einer so langen
Strecke braucht man auch nichts anderes zu erwarten. Diejenige Person, die am Ende am schlechtesten laufen
konnte, war dennoch ich : Aus unerklärlichen Gründen schmerzte, schon am Ziel angekommen, meine Kniebeuge
ziemlich: Eine leichte Schwellung. Ich war dann auch glücklich, dass Kai3 uns heimfuhr. Ihn kennenzulernen
empfinde ich als echte Bereicherung. Wir haben dann noch einen gemütlichen Sonntag vormittag mit
Spielen und Fotos-von-der-Tour-Anschauen verbracht.
Danke an Markus II für die hervorragende Planung der Route und dass wir alles mögliche an Untergründen
erspüren durften! Es hätte wohl kaum einer besser gekonnt. Ein Lob an all jene, die es nicht gewohnt sind
solch lange Strecken zu wandern und dennoch so fröhlich durchgehalten haben! Einen freundlichen Gruß an
Günther, der aus terminlichen Gründen zwar nicht mitlaufen konnte, aber es sich nicht entgehen lassen
wollte, uns kennenzulernen!
Was mir noch sehr am Herzen liegt: Ich finde es schade, dass immernoch keine weiteren Frauen den Weg zu
unseren barfuß-Treffen gefunden haben: Ich bin kein Sonderling, der es schafft, mit irgendwelchen
verrückten Männern zurechtzukommen. Man hat es hier in der Tat mit ganz normalen Menschen zu tun und
ich kann es ganz und gar nicht nachvollziehen, dass keine anderen Frauen den Mut finden, 'mal
gemeinsam mit uns etwas zu unternehmen.
Ich freue mich auf unsere nächsten Treffen!
Einen ganz herzlichen barfüßigen Gruß
Eva