Übersetzung (Hobby? Barfuß! 2)
Hi Georg und alle anderen,
hier das Ergebnis meines Übersetzungsversuchs. Daran gibt's sicher noch einiges zu verbessern, vielleicht fallen anderen ja treffendere Formulierungen ein.
Über Kommentare zu dem Text würde ich mich freuen!
Markus
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Einmal pro Woche geht seine Klasse über den Schulhof in die Turnhalle zum Sportunterricht. Im Umkleideraum ziehen sie weiße Unterhemden und Turnhosen an. Dann verbringen sie unter der Anleitung von Mr. Barnard, ihrem Sportlehrer, eine halbe Stunde mit Bockspringen und Medizinballwerfen, oder sie springen und klatschen über dem Kopf in die Hände.
Sie tun das alles barfuss. Schon Tage vorher fürchtet er sich davor, seine Füße für den Sportunterricht zu entkleiden. Aber wenn er die Socken ausgezogen hat, ist es plötzlich nicht mehr schwierig. Er muss nur die Scham loswerden, sich schnell ausziehen, und seine Füße werden einfach Füße wie die von allen anderen. Irgendwo in der Nähe hängt immer noch die Scham, wartet darauf, zu ihm zurückzukommen, aber es ist eine private Scham, von der die anderen Jungs nichts zu wissen brauchen.
Seine Füße wind weich und weiß; ansonsten sehen sie aus wie die von allen anderen, sogar wie die von Jungen, die keine Schuhe haben und barfuss zur Schule kommen. Sport und das Ausziehen dafür machen ihm keinen Spaß, aber er sagt sich, dass er es ertragen kann, so wie er andere Dinge erträgt.
Eines Tages gibt es eine Veränderung der Routine. Sie werden von der Turnhalle zu den Tennisplätzen geschickt, um Paddeltennis zu lernen. Die Tennisplätze sind ein Stück weit weg, den Weg entlang muss er vorsichtig auftreten und die Schritte zwischen den Kieselsteinen setzen. Der Asphalt des Tennisplatzes selbst ist unter der Sommersonne so heiß geworden, dass er von Fuß zu Fuß hüpfen muss, damit seine Füße nicht verbrennen. Es ist eine Erlösung für ihn, als er zurück in die Umkleide kommt und seine Schuhe wieder anziehen kann; aber am Nachmittag kann er kaum gehen, und als seine Mutter zu Hause seine Schuhe auszieht, findet sie seine Sohlen voller Blasen und blutend.
Drei Tage lang bleibt er zu Hause, um sich zu erholen. Am vierten Tag geht er wieder zur Schule mit einer Mitteilung seiner Mutter, einer Mitteilung, über deren empörte Wortwahl er sich bewusst ist, und der er zustimmt. Wie ein verwundeter Krieger nimmt er seinen Platz in den Reihen der Schüler ein, er humpelt durch den Gang zu seinem Tisch.
"Warum warst du nicht in der Schule?" flüstern seine Klassenkameraden.
"Ich konnte nicht laufen. Ich hatte Blasen an den Füßen vom Tennis" flüstert er zurück.
Er erwartet Verwunderung und Mitleid, aber er sorgt nur für Erheiterung. Auch die Mitschüler, die Schuhe tragen, nehmen seine Geschichte nicht ernst. Irgendwie haben auch sie abgehärtete Füße bekommen, Füße, an denen sich keine Blasen bilden. Er allein hat weiche Füße - und weiche Füße zu haben, so scheint es, bedeutet kein Recht auf Sonderbehandlung. Mit einem Mal ist er isoliert - er und, hinter ihm, seine Mutter.