Augustpresse (3) (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Thursday, 23.08.2001, 19:25 (vor 8498 Tagen)

Hallo zusammen,
die Presseausbeute im August ist - wen wundert es nei dem Wetter - sehr ergiebig :
"Barfuß lief ich, weil ich arm war... " [...]
Der Mann ist 51. Man mag es nicht glauben. Wer dabei war bei seiner Bühnenshow zum Jessener Heimatfest, der konnte sich dem Temperament des Schweden namens Harpo nicht entziehen. Die RUNDSCHAU sprach mit ihm nach dem Konzert.
Heißt du wirklich Harpo? Nein. Ich heiße Jan Svensson. Stinknormal schwedisch. Wie ein Deutscher Hans Müller. Harpo war ein Komiker bei uns, den konnte ich schon als Kind ganz gut nachmachen. Seitdem heiße ich Harpo. Steht sogar offiziell in meinem Pass: Jan Harpo Svensson. [...]
Deine Barfuß-Auftritte... Hast du dir das von Sandy Shaw abgeguckt?
Nein, nein (hebt treu die Augenlider), ich war nur arm damals als Schauspielstudent in Schweden. Konnte mir keine Schuhe leisten. [...] Ich mache weiter Musik. Auch guten alten Rock’n Roll, wie zu hören war. Und Jazz. Mein nächstes Album wird eine Jazz-Platte sein. Nur mit einem Trio eingespielt. Ganz softig. Bar-Jazz. [...]
[Lausitzer Rundschau, 12. 08. 2001]

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Kistenklettern und ein Kochlöffel-Parcours [...]
Mit verbundenen Augen und barfuß ging es für die Kleinen auf den Sinnesparcours. "Die Kinder sollen tasten und sich überraschen lassen", meint Sabine Kramer. Nicht ganz angenehm für den sechs-jährigen Christoph Berbeker, den Rindenmulch unter dem Fuß zu spüren. An der Hand seiner Mutter erlebte er, wie man sich ohne Augen in der Welt zurecht finden muss. Neben Stroh, Teppich und Tapete galt es auch Hindernisse zu überwinden. "Viele Kinder können es vor lauter Spannung nicht aushalten und reißen sich schon vor dem Ende das Tuch von den Augen", berichtet Sabine Kramer. [...]
[Westfälische Rundschau, 12. 08. 2001]
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Internationales Chorfestival in Buir
Eine Magd sollte nicht barfuß gehen
Kerpen-Buir - Was singt man eigentlich auf dem Bauernhof? Zur Beantwortung dieser Frage musste man sich den sechs Chören anschließen, die am Sonntag Nachmittag durch die Straßen von Buir zogen, um auf den landwirtschaftlichen Betrieben der Familien Hempsch, Kraft und Wolf ein Ständchen zu geben.
Rund 150 Sänger und Sängerinnen machten sich auf, um das zum ersten Mal stattfindende "Internationale Chorfestival" in Buir mit einem offenen Singen der besonderen Art abzuschließen. Im Geleitschutz der örtlichen Feuerwehr wanderten die Sänger und Sängerinnen von Hof zu Hof, um in einer ungezwungener Umgebung Kostproben des jeweiligen Könnens vorzustellen. [...]
Auf dem Bauernhof wurden vorwiegend fingerschnippende Spirituals, Madrigale mit bestialischen Kontrapunkten und Akkordeon begleitete Volkslieder gesungen, die verständlicherweise Auskunft darüber gaben, warum Mägde nicht barfuß laufen sollen. Man könnte in etwas hinein treten.
[Kölner Stadt-Anzeiger, 14. 08. 2001]
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Lieber barfuß auf der Insel, als mit Schuhen in gesellschaftlichen Zwängen [...]
Über sich mag Robert Hamm eigentlich gar nicht reden. Wie wär's mit dem Besuch der jungen Iren in Langen, denen er auf der Insel Handball beibringt? "Das ist okay", sagt Hamm. "Wir schauen mal, wie weit wir in einem Jahr mit dem Handball gekommen sind."
Hamm sitzt in T-Shirt, Jeans und barfuß auf einer Holzbank hinter der Georg-Sehring-Halle und schaut seinen 14 Schützlingen beim Ballsport zu. Die Jungs kommen aus der kleinen Stadt Sligo, wohnen bei Familien in Langen und spielen gegen Mannschaften aus der Region. Zu Trainingszwecken, denn in Irland ist Handball ein exotisches Vergnügen.
Noch verlieren die jungen Iren ständig gegen ihre Gegner. In einem Jahr aber - da will Hamm in Irland zu einem Turnier laden, mit Jugendmannschaften aus Island, Schweden und Deutschland. Bis dahin werden die Jungs bestimmt besser sein. In einem Jahr kann sich viel ändern.
Robert Hamm, den man rund um die Sporthalle als "Robbie" kennt, wohnte bis vor einem Jahr noch in Langen, war Erzieher. Nun lebt er in Irland [...]
Auch die Geschichte Irlands interessiert ihn offensichtlich: Fragt man den Langener, warum auf der Insel kein Handball gespielt wird, gibt's eine kleine kulturhistorische Abhandlung, denn schließlich ist der "Sport ein Teil der Kultur". Irland, so Hamm, hat eine 800 Jahre alte Kolonialgeschichte. "Das Land ist besiegt und erobert, besiegt und erobert worden - und wurde kulturell immer wieder neu besiedelt." Von mehreren Einwanderungswellen schwappten die Briten als letzte auf die Insel - und brachten ihre "nationalen Zwangssportarten" Golf, Rugby und Fußball mit. [...] Und die irischste aller Sportarten sei Gaelic Football, eine Mischung aus Fußball und Rugby. Außerdem beliebt: "Eine Art Squash ohne Schläger", erzählt Hamm und schmunzelt. [...]
Hamm ist kein Fan von gesellschaftlichen Zwängen [...]
Er schaut sinnierend seine Füße an. "Warum ich keine Schuhe anhabe? Das ist die falsche Frage", sagt er und erzählt die Geschichte von dem kleinen Jungen, der mit seinem Vater durch Langen lief und in einer Straße Robert Hamm begegnete. "Der Bub fragte seinen Vater: /Papa, warum haben wir Schuhe an'?"
[Offenbach Post, 15. 08. 2001]
Das ist doch die Art Fragen, die wir alle gerne hören würden !
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Ausflugstipp / Der Barfußpark in Dornstetten ist ein sinnliches Erlebnis
Das blanke Vergnügen gibt es unten ohne [...]
Er ist schon ein bisschen frivol, dieser Slogan. ¸¸Unten ohne - das blanke Vergnügen''. So preist die Stadt Dornstetten (Kreis Freudenstadt) das Erlebnis an, das die Besucher in ihrem Barfußpark erwartet. Damit niemand missversteht: Das ist kein Parcours für Freunde der Freikörperkultur, sondern ein Rundgang für Menschen, die gern ausprobieren wollen, wie es mit der Sensibilität ihrer Füße aussieht.
1999 hat Dornstetten im Stadtteil Hallwangen, am Rande des Schwarzwalds, den Barfußpark eröffnet. Er ist einzigartig in Süddeutschland und bundesweit wohl auch einmalig, was seine Größe angeht. Auf der Suche nach Originalität hat die Stadt 580 000 Mark in diesen Rundgang investiert.
Er beginnt an einem Häuschen. Dort streifen die Gäste ihre Schuhe ab und schließen sie in Depots ein. Eine 2,4 Kilometer lange, kurzweilige Strecke steht ihnen bevor. Die Füße treten auf unterschiedliche Beläge: Holzpflaster, Flusskiesel, Kies, Sand, Sandstein, Splitt, Rasen, Rasenpflaster mit Moos, Lehm.
Mal kann man so richtig fest auftreten, wenn das Material sehr weich ist. Dann wieder tritt man behutsam und vorsichtig tastend auf, weil ein harter Tritt Schmerzen verursachen würde. Der Wechsel ist Programm. Aber Programm ist auch das sinnliche Vergnügen, das der Barfußparcours bereitet. Wer sich nicht die lange Strecke zumuten möchte, begibt sich auf den kleinen Rundkurs, der nach 1,4 Kilometer endet. Die Anhänger des Barfußparks verweisen auf Studien aus den USA, wonach Barfußgehen auf verschiedenen Reizbelägen beruhigend auf Menschen wirke. [...]
INFO
Barfußpark Dornstetten Öffnungszeiten: 9 bis 18 Uhr Eintrittspreise: Eintritt kostenlos, Führungen 65 Mark pro Gruppe, Führungen mit der Deutschen Gesellschaft für Gehirntraining 5 Mark pro Person. Hunde nicht erlaubt.
Auskunft: Tourist-Information, Marktplatz 2, 72880 Dornstetten, Telefon 07443/962030, Fax 07473/962099, internet info#dornstetten.de, www.barfusspark.de. [...]
Picknick auf der Grillstelle innerhalb des Barfusspark (Holz mitbringen).
[...]
[Südwest Presse, 15. 08. 2001]
Und kurz darauf erschien im Tagesspiegel dieser sehr anschauliche Beitrag :
Barfußpark
Unten ohne über Stock und Stein
Barfuß macht's mehr Spaß: In Dornstetten läuft man lieber ohne Schuhe [...]
Man kann sich durchaus fragen, ob die Menschheit ausgerechnet auf einen "Barfußpark" gewartet hat. Und dann auch noch in einer Kleinstadt mit dem unheilverheißenden Namen "Dornstetten".
Das hat sich der örtliche Verkehrsverein wahrscheinlich auch gefragt und die wichtigsten Vorsichtsregeln beim Barfußgehen in einem Büchlein für Anfänger festgehalten. Das heißt es zum Beispiel:
"Wenn Sie fühlen, dass Sie auf etwas Unangenehmes treten, sollten Sie schnell genug reagieren und woanders hintreten."
Oder: "Immer den Weg im Auge behalten - wenn es wo anders etwas zu sehen gibt, bleiben Sie besser stehen."
Und: "Die meisten Verletzungen lassen sich vermeiden, wenn die Füße wirklich gehoben werden."
Das alles klingt doch sehr einleuchtend. Doch nun das Verblüffende: Anscheinend hat die Menschheit tatsächlich auf einen Barfußpark gewartet!
"Die Leute fahren drauf ab wie die Sau", formuliert es Karl-Heinz. Tatsächlich sind jetzt, am frühen Nachmittag, fast alle Parkplätze am Waldrand besetzt und viele der Besucher haben Hunderte von Kilometern auf der Autobahn zurückgelegt, nur um hier ohne Schuhe durch den Wald zu schreiten.
Oft sei der Andrang in Dornstetten noch viel extremer, erzählt Erika. Dann werde es richtig eng auf den Wegen. Vielleicht liegt die große Begeisterung für diese Anlage ja daran, dass bei viel zu vielen Freizeitbeschäftigungen Schuhe nach wie vor Pflicht sind. Nicht nur beim Skifahren oder Reiten. Auch beispielsweise auf dem Golfplatz. Selbst im einzigen Nudisten-Golfclub Europas, in Bordeaux, darf man den Rasen nicht mit nackten Füßen betreten.
Spazierengehen ist also eine der wenigen Nischen für Liebhaber der Barfuß-Kultur. Karl-Heinz und Erika sind erfahrene Barfußwanderer. Sie wohnen im nahen Freudenstadt und kommen jede Woche mindestens einmal in den Barfußpark. "Unser Sport", sagt Erika. "Nach dem Rundgang ist man angenehm müde und kann sehr gut einschlafen", erklärt die Krankenschwester.
Besonders gerne trainiert sie abends nach der Arbeit. "Ich bin nach dem Büro auch so müde genug", meint Karl-Heinz, aber er begleitet Erika trotzdem immer.
Die scharfkantigen Kieselsteine zu Beginn des Parcours sind gleich ein echter Härte-Test. "Die Hölle", sagt Karl-Heinz und wir beide weichen bald ins Gras aus, während Erika unbeeindruckt weiter auf dem vorgesehenen Pfad ausharrt. Erst führt der Weg an einem Bach entlang, in dem fette, gefleckte Fische träge umherschwimmen, dann in den Wald hinein, wo er bald einen Vita Parcours kreuzt. Erika beginnt sofort an der Reckstange herumzuturnen, und Karl-Heinz dreht sich auf einem Bänkchen in der Nähe erst einmal eine Zigarette.
Entspannend ist es hier, denn die meisten Besucher sitzen um diese Zeit noch in der Kneipe bei den Parkplätzen. Man hört lediglich ein paar Vögel, Insekten und in der Ferne Kinderstimmen. Nur, woher kommen plötzlich diese seltsamen Pfeiftöne? Des Rätsels Lösung ist eine unscheinbare, hölzerne Wippe. Wenn sich jemand drauf stellt und sein Körpergewicht geschickt verlagert, erklingen Töne, die ein wenig an eine Kirchenorgel erinnern.
Anschließend muss man in ein großes Becken mit eiskaltem Wasser steigen, im Kreis gehen und dabei tapfer die Beine heben, nach der traditionellen Methode des katholischen Geistlichen und Naturheilkundlers Sebastian Kneipp (1821-1897). Der kannte - wie Erika - keinen Schmerz und empfahl auch das "Gehen in neu gefallenem Schnee".
Wahrer Balsam für die Fußsohlen sind die Wegabschnitte mit Sand, Schlamm, Tannennadeln, Moos oder Kopfsteinpflaster. Als Verkehrschilder dienen bunte Füße aus Holz und ab und zu die schriftliche Warnung: "Vorsicht Wurzeln!"
An einigen Stellen ging es vor ein paar Wochen noch knietief durch den Schlamm, erklärt Karl-Heinz. Doch inzwischen haben Waldarbeiter Kies aufgeschüttet, um die Unfallgefahr zu verringern. Nicht eben ein angenehmes Polster.
Damit man nach dem Rundgang, der ungefähr eine Stunde dauert, nicht unfreiwillig bloßfüßig bleibt, können Schuhe und Socken beim Eingang in einem Kästchen eingeschlossen werden. Mitbringen sollte man lediglich ein Handtuch, Eintritt kostet der Barfußpark keinen.
An der kalten Brause beim Ausgang waschen wir uns schließlich den Dreck von Füßen und Beinen, und bereits wenige Minuten nach dem Abtrocknen setzt ein angenehmes Kribbeln ein. [...]
[Tagesspiegel, 17. 08. 2001]
Und hier geht es zu unserer Seite über Dornstetten !
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¸¸Wie schmeckt für Sie der Sommer?'', haben wir die Schauspielerin Hannelore Hoger (Bella Block) gefragt. Hier ihre Antwort:
Sommer ist für mich Obstzeit. Äpfel, Stachelbeeren, Erdbeeren, Johannisbeeren essen. Sommer, das heißt für mich, barfuß über Kornfelder zu laufen. Als Kind habe ich in Himmelpforten bei Stade auf dem Feld bei der Ernte geholfen. Das war Schwerstarbeit, aber wunderschön. Das gebundene Korn wurde mit Pferdewagen zum Hof gebracht. Ich rieche noch den Malzkaffee, den wir in den Pausen trinken durften. Wie oft habe ich mich nur so ins Korn gesetzt, mit nackten Füßen und in den Himmel geschaut, den Vögeln zugehört. [...]
Heute ist Sommer für mich, im Garten sitzen. Dort blüht noch eine Blume, die ich von meiner Mutter habe. Die Blüte erinnert mich an sie und an meine Kindheit.eb
[Südwest Presse, 15. 08. 2001]
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Ein Labyrinth im Maisfeld: Zwischen der Saat und der Ernte
Abschluss des ungewöhnlichen Projekts ist Schreitmeditation: "Die Kunst des Sterbens" [...]
Kein Irrgarten, welcher von einem Wettbewerb gegen sich selbst oder andere geprägt ist nach dem Motto: Wer findet den Weg als Erstes nach draußen? Ein Wettbewerb, der häufig mit dem prickelnden Gefühl unterfüttert ist: "Finde ich ohne Hilfe überhaupt den Weg nach draußen?"
Ja, versichert Silke Vogel, aus dem Labyrinth bei ihrem Bauernhof im Nidderauer Ortsteil Windecken finde jeder Besucher wieder heraus. Spielend sogar, wenngleich mit Tiefgang. [...]
Hinter dem Labyrinth im Maisfeld steht tatsächlich mehr als ein Wochenend-Gag um die Zeit tot zu schlagen. Was allein schon der Titel des Projekts nahe legt: "Zwischen Saat und Ernte." [...] Vogel säte die besonders in die Höhe schießende Maissorte der Marke "Liberal", Leissring spannte Besenstile anhand derer er ein Raster ausrichtete, schnitt schließlich mit Messer und Sense die insgesamt eintausend Meter langen Wege.
Als Vorbild dient Leissring das antike Labyrinth als Symbol für den Lebensweg des Menschen. "Ein Honigtopf für alle Götter, ein Honigtopf für den Herrn des Labyrinths" - mit dieser Inschrift aus einer Tontafel aus dem Jahr 1400 vor Christus wird an einer Stelle des Pfades Bezug genommen auf das wohl berühmteste Labyrinth der Menschheitsgeschichte.
Ansonsten: Ein Spaziergang zwischen den hohen, relativ eng stehenden Gewächsen, der zum Nachdenken breiten Raum lässt. Keiner weiß, was ihn hinter der nächsten Ecke erwartet. Um so überraschter ist der Besucher über die verschiedenen Installationen, welche im Kopf erst aufgenommen, verarbeitet und interpretiert werden wollen. Installationen, die an die Geburt und den Tod des Menschen erinnern. [...]
Das Werden kann jeder mit nackten Füßen nachvollziehen. Nackte Füße, die in nassem Ton stampfen und dann auf einem Stück Tuch "Himmel und Hölle" hüpfen. [...]
Draußen bietet sich an den aufgestellten Tischen bei Speis und Trank Gelegenheit, über die Labyrintherfahrungen zu sinnieren, mit anderen Erfahrungen auszutauschen. Die Kinder kommen gewiss bei einer Strohrutsche und auf einer Strohhüpfburg auf andere Gedanken. [...]
Das Labyrinth "Zwischen Saat und Ernte" ist geöffnet bis 26. August samstags und sonntags jeweils von 10 bis 20 Uhr mit anschließenden Musikveranstaltungen. Es ist zu finden am Hof Buchwald, Eicher Straße, am Rand von Windecken. [...]
[Kreis Anzeiger, 15. 08. 2001]
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Weiter "Chaostage" auf dem Naturpfad
Frustriert blicken Franz Heberer und Hanna Friede auf den Tastpfad, der eigentlich die (Natur-) Sinne schärfen soll: Mittlerweile raten die beiden in der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald engagierten Waldliebhaber davon ab, den kaum 20 Meter langen, 1994 angelegten Pfad barfuß zu begehen. Im Sand waren unlängst Glasscherben vergraben worden. [...]
Franz Heberer verliert langsam den Glauben an das Gute im Menschen. Jedes Mal, wenn er sich aufmacht zum Naturpfad im Heusenstammer Forst, steigt seine Wut [...] jetzt ist er an einem Punkt angekommen, an dem er überlegt, ob es "eigentlich noch Sinn macht", sich zu engagieren. Der Grund für den Frust [...] : Vandalen suchen nun schon seit Wochen und Monaten den Lehrpfad heim, der von der Schutzgemeinschaft in Kooperation mit der Stadt, der Waldjugend und den Forstämtern betreuten wird. Erst kürzlich hatte [...] Heberer wieder Schraubenzieher, Hammer eingepackt, um die lehrreichen und liebevoll gestalteten Tafeln zum x-ten Male anzubringen. Jetzt sind schon wieder fast alle Schilder weg [...]
Nicht nur sinnlos, sondern mit hinterhältiger Brutalität hatten Unbekannte auf dem so genannten Tastpfad gewütet: Eigentlich soll der kaum 20 Meter lange Weg, der vor allem bei Kindern beliebt ist, Möglichkeit bieten, barfuß Bodenbeläge zu erfühlen. Mittlerweile raten die Waldschützer davon ab, nachdem in den Sand Glasscherben untergebuddelt worden waren. [...]
[Offenbach Post, 16. 08. 2001]
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Barfuß durchs Programm geführt
Deep Purple am Elbufer - beachtlich trotz Ausfall des Keyboarders Jon Lord
Frenetisch gefeiert wurden Deep Purple bereits Ende der Sechziger und in den Siebzigern. Doch nachdem die Band sich auseinandergespielt hatte, pausierte das Projekt Deep Purple, um 1984 einen neuen Anlauf zu unternehmen, und in trauter Einigkeit erklommen sie erneut die Konzertbühnen, bis Ritchie Blackmore wieder einfiel, warum er die anderen Bandmitglieder nicht mehr ertrug.
Der eskalierte Streit zwischen Ian Gillan und Blackmore führte vor acht Jahren dazu, dass der Gitarrist definitiv ausstieg. Deshalb stellt sich seitdem die Frage, ob Deep Purple mehr ist als die Summe aus fünf Musikern.
Wenngleich bei der Band nicht mehr viel an Deep Purple erinnerte, so beteuern die Mitspieler, allen voran Ian Gillan, immer wieder, dass jeder Neuzugang frischen Wind in die Gruppe brachte. Insbesondere gilt dies für Steve Morse, der das Erbe von Blackmore nach 1993 antrat. Er wurde gut in die Band eingeführt, und schnell traf ihn der Ruf, dass er die Spiellaune wieder unter die alten Herren gebracht hätte. [...] Wenn sich Morse einmal in Fahrt gespielt hatte, glitten seine Finger am Gitarrenhals hoch und runter, bis aus den unübersichtlichen Tonfolgen Bekanntes entstand, auf diese Weise wurde plötzlich der Weg für "Smoke On The Water" bereitet. Mit diesen Takten trafen Deep Purple ins Herz des Publikums [...]
Der nunmehr angestrebte dritte oder vielleicht sogar schon vierte Frühling ist für Deep Purple längst nicht so innovativ ausgefallen, wie erhofft. Nichtsdestotrotz stellte sich das Elbepublikum als ein sehr dankbares dar, und Ian Gillan konnte, ganz wie ein Gentleman, barfuß durchs Programm der knapp zweistündigen Show führen. Stephan Wiegand
[Dresdner Neueste Nachrichten, 17. 08. 2001 ]
Barfuß - ganz wie ein Gentleman ... auch ein Vergleich, der uns gefällt !
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Grasmilbe: 0,2 bis 0,4 Millimeter groß
Juckalarm in Köln [...]
Köln - Sie saugt sich an ihren Opfern fest und beißt zu: Die Herbstmilbe, meist Grasmilbe genannt. Ärzte sprechen schon von einer "Epidemie" - eine Folge der warmen Winter.
Eigentlich befallen die gefräßigen Mikro-Tierchen (0,2 - 0,4 Millimeter) nur Nager und Vögel, aber in diesem Jahr haben sie es auf unsere Kinder abgesehen - wenn sie barfuß in Feuchtgebieten wie den Poller Wiesen oder den Rheinauen im Gras spielen.
In Windeseile krabbeln die winzigen braunen Pünktchen am Körper hoch und beißen. "Die Reaktion ist wie bei einem Mückenstich, nur schlimmer", so Kinderarzt [...]
Der Saft der "Viecher", wie die 4-jährige Mara aus Nippes die Plagegeister nennt, "ist hochallergen und giftig [...] Sie beißen genau dort, wo Hose und Kleidung eng sitzen" [...]
Für die Knirpse ist es verheerend. Denn genau unter der Windel fühlen sich die räuberischen Parasiten richtig wohl. [...]
Um der Seuche endgültig Herr zu werden, gibts nur eine Chance: der nächste Winter. Er muss kalt werden. Dann ziehen die Milben den Kürzeren.
[EXPRESS, 16. 08. 2001]
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Tropen-Hammer brachte noch einen Hitze-Rekord
BERLIN - Puuuuh, was für ein Irrsinns-Tag. Hoch Hilde heizte uns kräftig ein. In Marienfelde und im Strandbad Wannsee kletterten die Temperaturen auf 35,1 Grad. Somit wurde der Rekord des Vortages noch getoppt. [...]
Murat Elci (31): "Mit Shorts und T-Shirt ist es viel zu heiß!" Kaum gesagt, ist das Oberteil schon ausgezogen. Auch die Badelatschen sind ihm fast zu viel: "An solchen Tagen geh ich gern barfuß, das ist gut für die Füße. Leider ist das nicht überall möglich, aber ich nutze jede Gelegenheit." [...]
[Berliner Kurier, 17. 08. 2001]
Recht hast Du, Murat. Und es ist (nahezu) überall möglich !
Und ganz bald gibt es schon Teil 4 !
Belesene Füße !
Georg

Labyrinth im Maisfeld

Jörg (Hanna), Friday, 24.08.2001, 22:57 (vor 8497 Tagen) @ Georg

Hi Georg, großer Guru ;-)

vielen Dank für Deine unermüdliche Recherche.

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Ein Labyrinth im Maisfeld: [...]

Hinter dem Labyrinth im Maisfeld steht tatsächlich mehr als ein Wochenend-Gag um die Zeit tot zu schlagen. Was allein schon der Titel des Projekts nahe legt: "Zwischen Saat und Ernte." [...]
Als Vorbild dient Leissring das antike Labyrinth als Symbol für den Lebensweg des Menschen. "Ein Honigtopf für alle Götter, ein Honigtopf für den Herrn des Labyrinths" - mit dieser Inschrift aus einer Tontafel aus dem Jahr 1400 vor Christus wird an einer Stelle des Pfades Bezug genommen auf das wohl berühmteste Labyrinth der Menschheitsgeschichte.
Ansonsten: Ein Spaziergang zwischen den hohen, relativ eng stehenden Gewächsen, der zum Nachdenken breiten Raum lässt. Keiner weiß, was ihn hinter der nächsten Ecke erwartet. Um so überraschter ist der Besucher über die verschiedenen Installationen, welche im Kopf erst aufgenommen, verarbeitet und interpretiert werden wollen. Installationen, die an die Geburt und den Tod des Menschen erinnern. [...]
Das Werden kann jeder mit nackten Füßen nachvollziehen. Nackte Füße, die in nassem Ton stampfen und dann auf einem Stück Tuch "Himmel und Hölle" hüpfen. [...]
[Kreis Anzeiger, 15. 08. 2001]

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Diese Labyrinthe im Maisfeld gibt's anscheinend überall, auch ich habe vor 2 Jahren das in Lochhausen (eher ländlicher Stadtteil von München) barfuß besucht. Absolut empfehlenswert. Vielleicht werden wir es bereits an diesem Wochenende wiederholen.

Serfuß,
Jörg

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