Vom Urlaub zurück (Hobby? Barfuß! 2)
3 Wochen Urlaub in der weiträumigen, für Familien idealen Naturistenanlage Euronat waren für mich natürlich 3 Wochen ohne Strümpf' und Schuh'. Die anderen Gäste hielten allerdings zum größten Teil an ihrem Grundsatz fest, das Haus nie ohne Schuhe zu verlassen. Also ging und radelte die Mehrheit mit Schlappen oder Turnschuhen zum Strand. Und der Rückweg führte viele zuerst zur Fußwaschanlage, um dann die sauberen und abgetrockneten Füße gleich wieder einzusperren. Außerhalb des Strandes wurde leider auch den meisten Kindern das "Leben auf freiem Fuß" verwehrt.
Im "Dorf", dem Einkaufs- und Gastronomiezentrum der Feriensiedlung, sah man zwar viele Nackte, aber kaum Barfüßige, obwohl es unter Naturisten kaum eine Rolle spielen dürfte, was andere über nackte Füße denken. Mein Eindruck war, daß dort bei den Erwachsenen die männlichen Barfußläufer überwogen, während bei den wenigen barfüßigen Kindern und Teenagern das Bild ausgeglichen war. Wenn mein Familie außerhalb des Strandes komplett barfüßig auftauchte, war sie eine Ausnahmeerscheinung. Doch sah man auch vereinzelt Leute mit Pioniergeist, z.B. eine Frau, die die Fahrradpedale fachgerecht bandagiert hatte, um besser barfuß fahren zu können.
Den Ausflug in die alte Weinstadt St. Emilion möchte ich noch erwähnen, weil hier die vielfältigen Varianten von Pflastersteinen ein abwechslungsreiches Erlebnis für die Sohlen waren. Es gab da sehr unebene Strecken, auf denen die akrobatischen Fähigkeiten junger Damen in Plateauschuhen zu bestaunen waren. Schließlich traf ich auch eine Dame in meinem Alter, die ihre Sandaletten doch lieber in der Hand trug, um eine abschüssige Holperstrecke sicher zu bewältigen. Ansonsten laufen Franzosen kaum öffentlich barfuß, scheren sich aber auch nicht darum, wenn andere das tun. Ausnahme ist die Dune de Pyla, die große Wanderdüne bei Arcachon, wo fast jeder für eine kurze, aber schöne Episode seines Lebens zum Barfüßer wird.
Am Rückreisetage ließ dann meine barfüßige Familie den Urlaub in der Großhesseloher Waldwirtschaft (toller Biergarten im Münchner Süden) ausklingen - leider wieder als Ausnahmeerscheinung. Nur einige Kinder an den benachbarten Tischen ließen sich inspirieren, ebenfalls aus den Schuhen zu steigen.
Und jetzt hat mich der Alltag wieder (
Schöne Füße, Lorenz