Barfuß zur Arbeit (radeln): 1. Erfahrungsbericht (Hobby? Barfuß! 2)

Jörg (Hanna), Tuesday, 07.08.2001, 22:40 (vor 8513 Tagen)

Hallo zusammen,

heute war meine Barfußpremiere in meiner neuen Firma. Die fiel allerdings unspektakulärer aus, als es sich auf den ersten Blick anhört. Ich muß dazu sagen, daß in der "Führungsetage", in der auch mein Büro liegt, eine gewisse Kleiderordnung Pflicht ist. Krawatte muß nicht unbedingt sein (bzw. nur wenn Besuch im Haus ist), aber zu lässig ist nicht angesagt. Jeans sind z.B. ein Grenzfall. In den unteren Etagen (Produktion, F&E, Office) dagegen dürfen sie rumlaufen wie sie wollen, sofern nicht in einigen Räumen bestimmte Kleidervorschriften aus Sicherheitsgründen gelten. Zwar habe ich noch niemanden barfuß laufen sehen, aber kurze Hosen und nackte Füße in Sandalen bestimmen das Bild zumindest bei heißem Wetter.

Heute bin ich also das erste Mal mit dem Fahrrad zur Fa. gefahren (ca. 18 km pro Richtung) und um 7:00 bei gutem Wetter und ca. 16 °C natürlich barfuß gestartet. Ansonsten Fahrradkleidung. Die "offiziellen" Klamotten inkl. Schuhe und Socken hatte ich gestern in der Fa. zum Wechsel deponiert. Also so eine Fahrt durch den frischen Morgen ist echt ein Genuß, barfuß umso mehr. Zudem komme ich durch relativ viel Natur, obwohl meine Arbeitsstelle näher an München liegt, als mein Wohnort. Die Fahrt führt auch durch eine Villengegend in Gräfelfing (muß sich hinter Grünwald kaum verstecken), wo man mir auf der Straße allgemeines Schmunzeln entgegenbrachte (wobei barfuß zu Fahrradbrille, -hose und -trikot/-jacke vielleicht auch modisch nicht ganz so paßt :-), aber nicht ein böser oder auch nur erschreckter Blick. Die Feuerprobe kam dann am Eingang zur Fa., wo ich mein Fahrrad abstellte und mir auch gleich einige Mädels aus dem Office entgegenkamen. Auch hier keinerlei Kommentar zu meinen Füßen. Heute abend das gleiche. Es ist ja schon fast langweilig, wenn hier niemand mehr meine Barfüßigkeit kommentiert!

Während meiner Arbeitsszeit werde ich allerdings erstmal weiter geschlossene Schuhe und dunkle Socken tragen, man muß ja nicht gleich unangenehm auffallen. Immerhin ziehen aber auch in unserer Etage einige die Schuhe (nicht die Socken) am Schreibtisch aus und manche haben sogar Pantoffeln in der Fa. Das zeigt doch immerhin, daß das stundenlange Tragen von geschlossenen Schuhen auch anderen nicht behagt. Und ist zumindest eine Zwischenlösung. Mal sehen, was die Zukunft noch bringt.

Ich bin immerhin froh, daß ich nicht erst verschämt mit dem Fahhrad um die erste Ecke biegen muß, um die Schuhe auszuziehen.

Serfuß,
Jörg

RSS-Feed dieser Diskussion