Hallo!

Damals hat mich das áuch noch nicht gestört. Als Kind und Jugendlicher steckten meine Füße immer in geschlossenen Schuhen mit Socken; habe sowohl barfuß als auch Sandalen kategorisch abgelehnt.

Kann ich nachvollziehen. Interessant wäre es aber zu wissen, warum das so war. Haben Dich Deine Eltern dazu aufgefordert, war es der "Zwang" einer Gruppe Gleichaltriger (also eine Imagefrage) oder hast Du es freiwillig gemacht? Heute sind mir wieder drei Kinder (ca. 10-12 Jahre alt) aufgefallen, die angesichts der hohen Temperaturen in Badeanzügen gespielt haben. Eines war barfuß, die anderen beiden haben aber Turnschuhe getragen. Da ein Gruppenzwang hier ausscheidet, frage mich bei 30° im Schatten schon, wieso eigentlich und wer oder was sie dazu zwingt.

Was mich betrifft, kann ich sagen, daß weder ich noch meine Eltern etwas gegen Sandalen oder Barfuß hatten. Ich hatte aber auch keine Probleme damit, z.B. nach der Schule Schuhe und Socken anzulassen, auch wenn es heiß war. Vielleicht war ich zu faul zum ausziehen; jedenfalls habe ich keinen Drang dazu verspürt. Irgendwie gewöhnt man sich halt an alles.

Anzug, Krawatte, geschlossene schwarze polierte Schuhe un die dazu passenden Socken werden mit Seriösität gleichgesetzt.

Sicher? Kann es sein, daß die anzugtragenden Männer nur glauben, daß die Leute das denken? Bei mir löst das zumindest bei den derzeitigen Temperaturen eher Mitleid aus. Es sagt mir soviel wie: "Dieser arme Mensch darf nicht selbst bestimmen, wie er sich anzieht." Da die Politiker (inzwischen sogar die Grünen) auch in Anzug und Krawatte herumlaufen, würde ich das erst recht nicht mit Seriosität gleichsetzen. Im Gegenteil - es ist m.E. eher eine Fassade, hinter der die Leute ihre wahre Persönlichkeit verstecken. Auch Kriminelle können Anzug und Krawatte tragen!

Mir wird jedenfalls zunehmend schlecht, wenn ich Leute im Anzug sehe (im Fernsehen, nicht in der Bank)...

Ich bin 33 und habe erst einmal in meinem Leben Anzug und Krawatte getragen, und zwar bei einem feierlichen Anlaß (Hochzeit meines Bruders).

Gruß,
Fritz