Mal eine ganz praktische Frage (Hobby? Barfuß! 2)

bernd, Friday, 27.07.2001, 16:21 (vor 8460 Tagen)

Hallo, Leute!

Hat mich gefreut, zu lesen, daß Ihr ein Treffen in Würzburg hattet. Ich hätte Euch gern kennengelernt, falls auch von Eurer Seite Interesse daran besteht. Vielleicht ein andermal?
Was ich wissen wollte: was macht Ihr eigentlich, wenn Ihr barfuß unterwegs seit und Euch die Blase drückt, also etwa bei einem Stadtbummel? Es gibt ja viele Restauranttoiletten, in die ich nicht mal mit Schuhen betreten möchte, ich machs halt nur, wenns denn sein muß. Aber barfuß? Kann man sich da nicht allen möglichen Scheißdreck (Verzeihung)holen? Von öffentlichen Bedürfnisanstalten ganz zu schweigen, was da erst alles so am Boden rumfließt, diese undefinierbaren Flüssigkeiten...
Kein sonderlich schönes Thema, aber interessieren täts mich halt doch mal.

Gruß zum Fuß
bernd

Mal eine ganz praktische Frage

uli30m @, Friday, 27.07.2001, 17:12 (vor 8459 Tagen) @ bernd

Das Problem hat sich mir noch nie gestellt.
In der Uni sind die Toiletten sauber genug. Ansonsten findet man als Mann ja immer nen Busch ;-)
Grüße ausm Ruhrpott
Uli

Mal eine ganz praktische Frage

Unci, Friday, 27.07.2001, 18:26 (vor 8459 Tagen) @ bernd

Es gibt ja viele Restauranttoiletten, in die ich nicht mal mit Schuhen betreten möchte, ich machs halt nur, wenns denn sein muß.

Wenn das Clo so abstoßend ist, wäre das ein Grund für mich, dieses Restaurant fortan zu meiden ....

Von öffentlichen Bedürfnisanstalten ganz zu schweigen, was da erst alles so am Boden rumfließt, diese undefinierbaren Flüssigkeiten...

Wer eine Stadt kennt, kennt bald auch ihre zumutbaren Sanitäranlagen. Ansonsten kann ich nur ein gutes Gespür beim Suchen wünschen.

Praktische Antwort am Beispiel Biergartenbesuch

Jörg (Hanna), Saturday, 28.07.2001, 00:05 (vor 8459 Tagen) @ bernd

Hallo, Leute!

Hallo Bernd

Hat mich gefreut, zu lesen, daß Ihr ein Treffen in Würzburg hattet. Ich hätte Euch gern kennengelernt, falls auch von Eurer Seite Interesse daran besteht. Vielleicht ein andermal?

Bestimmt. Alle Jahre wieder (aber nicht in Würzburg)

Was ich wissen wollte: was macht Ihr eigentlich, wenn Ihr barfuß unterwegs seit und Euch die Blase drückt, also etwa bei einem Stadtbummel? Es gibt ja viele Restauranttoiletten, in die ich nicht mal mit Schuhen betreten möchte, ich machs halt nur, wenns denn sein muß. Aber barfuß? Kann man sich da nicht allen möglichen Scheißdreck (Verzeihung)holen? Von öffentlichen Bedürfnisanstalten ganz zu schweigen, was da erst alles so am Boden rumfließt, diese undefinierbaren Flüssigkeiten...

Nun ja, das ist vor allem ein psychologisches Problem. Normalerweise halte ich Stadtbummel etc. ohne Klobesuch durch, egal ob barfuß oder nicht. Bei längeren Autofahrten habe ich immer Schuhe dabei, die ich anziehe, bevor ich die Toiletten aufsuche und wahrscheinlich würde ich lieber in die Hose machen, als ein Bahnhofsklo barfuß zu betreten ;-) Und wenn's abends mal auf die Piste geht, habe ich sowieso immer Schuhe an (wenn auch eher aus modischen Gründen).

Aber gerade jetzt ist die Zeit, wo ich immer mal wieder barfuß auf eine Toilette muß, nämlich die Biergartenzeit. Ein Biergartenbesuch ist einfach nicht vergleichbar mit einem (feinen) Restaurant, Disco etc. sondern ein Stück bayerischer Lebenskultur, wo man sogar oft sein eigenes Essen mitbringt. Bei heißem Wetter geht man natürlich auch in kurzer Hose dahin (muß ja nicht immer die berühmte Lederhose sein) und dazu paßt barfuß natürlich hervorragend! Und beim Bierkonsum tritt das von Dir beschriebene Problem natürlich schnell auf.

Dann gibt's drei Möglichkeiten:

1) Schuhe mitnehmen und für die Toiletten anziehen. Mache ich bei Biergärtenbesuchen in den großen Münchner Biergärten (= extrem versiffte Klos) sowieso, da ich ungern barfuß S- und U-Bahn fahre (wegen den Bahnhöfen, das Auge "läuft" mit).

2) Bei den kleineren Biergärten hier vor Ort sind die Toiletten in der Regel einigermaßen sauber. Ist zwar auch nicht immer so anregend, diese barfuß aufzusuchen, aber bei intakten Sohlen weniger gefährlich, als einen Hundertmarkschein (was sich da alles drauf tummelt) anzufassen.

3) Zur Not findet sich immer noch ein Busch. Auf dem Land kein Problem, in Städten sicherlich schwieriger, wenngleich ich mich Karneval immer wieder frage, wo denn die hunderttausenden Rosenmontagszuschauer ihr Kölsch hinbringen...

Aber eigentlich ist das Barfußlaufen in Toiletten eher ein psychologisches als ein hygienisches Problem, wenn die Füße intakt sind.

Serfuß und Prost,
Jörg

Praktische Antwort am Beispiel Biergartenbesuch

Lothar, Sunday, 29.07.2001, 21:25 (vor 8457 Tagen) @ Jörg (Hanna)

als einen Hundertmarkschein (was sich da alles drauf tummelt) anzufassen.

Es gab mal ein Gutachten, wonach auf frisch gewaschenen Händen sich
weitaus mehr Bakterien tummeln als auf Hundertmarkscheinen.

Lothar

Mal eine ganz praktische Frage

Andreas S., Saturday, 28.07.2001, 05:49 (vor 8459 Tagen) @ bernd

Hallo Bernd,
ich kann da nur die Toiletten in großen Kaufhäusern empfehlen. Sie verfügen in der Regel über gewissenhaftes Personal, das peinlich genau über die Hygiene wacht.
In Bremen kann ich die Toiletten in der "Galeria Kaufhof" empfehlen.
Gruß und Fuß

Andreas S.

Mal eine ganz praktische Frage

chris @, Saturday, 28.07.2001, 10:54 (vor 8459 Tagen) @ bernd

Von öffentlichen Bedürfnisanstalten ganz zu schweigen,
was da erst alles so am Boden rumfließt, diese undefinierbaren
Flüssigkeiten...

Falls tatsächlich auf öffentlichen Toiletten Flüssigkeiten am Boden herumfließen sollten sind diese natürlich sehr wohl beschreibbar, definierbar und deren Inhaltstoffe aufzählbar und aller Wahrscheinlichkeit nach harmlos. Niemand der gesund ist wird sich etwas davon holen wenn er da hineintritt. Stell dir vor du würdest barfuß in einen fetten Haufen Hundescheiße treten, glaubst du du wirst davon Krank?

Die Bakterien um die es hier geht sind Kolibakterien, diejenigen, die im Darm für die Kompostierung der Nahrung zuständig sind. Experimente haben gezeigt, du kannst 10⁶ (eine Million) Kolibakterien am Arm unter die Haut gespritzt kriegen und was passiert? Nichts! Die stelle wird noch nicht einmal rot.

Mal eine ganz praktische Frage

Lothar, Sunday, 29.07.2001, 21:29 (vor 8457 Tagen) @ bernd


Was ich wissen wollte: was macht Ihr eigentlich, wenn Ihr barfuß unterwegs seit und Euch die Blase drückt, also etwa bei einem Stadtbummel? Es gibt ja viele Restauranttoiletten, in die ich nicht mal mit Schuhen betreten möchte, ich machs halt nur, wenns denn sein muß. Aber barfuß? Kann man sich da nicht allen möglichen Scheißdreck (Verzeihung)holen? Von öffentlichen Bedürfnisanstalten ganz zu schweigen, was da erst alles so am Boden rumfließt, diese undefinierbaren Flüssigkeiten...
Kein sonderlich schönes Thema, aber interessieren täts mich halt doch mal.
Gruß zum Fuß
bernd

Ich habe gerade diesbezüglich ein Härtetraining durch. War vier Tage
auf dem Jahrestreffen der Jesusfreaks in Gotha-Boxberg. Habe vier Tage
lang keine Schuhe angezogen. Es gab dort 21 Dixi-Container-Toiletten
für ungefähr 3000 Leute die maximal einmal pro Tag gereinigt wurden.
Fazit: Auch das geht auch wenn ich das heutige Bad sehr genossen habe;
sehr gute Dienste haben mir übrigens Baby-Waschtücher geleistet mit denen ich die Füße abgewischt habe, bevor ich in den Schlafsack gekrochen bin; ansonsten habe ich auf die natürliche Reinigungskraft der Wiese vertraut.

Lothar

Wie die Dinge wirklich liegen

MarkusII, Monday, 30.07.2001, 22:57 (vor 8456 Tagen) @ bernd

Hallo, Leute!
Hat mich gefreut, zu lesen, daß Ihr ein Treffen in Würzburg hattet. Ich hätte Euch gern kennengelernt, falls auch von Eurer Seite Interesse daran besteht. Vielleicht ein andermal?
Was ich wissen wollte: was macht Ihr eigentlich, wenn Ihr barfuß unterwegs seit und Euch die Blase drückt, also etwa bei einem Stadtbummel? Es gibt ja viele Restauranttoiletten, in die ich nicht mal mit Schuhen betreten möchte, ich machs halt nur, wenns denn sein muß. Aber barfuß? Kann man sich da nicht allen möglichen Scheißdreck (Verzeihung)holen? Von öffentlichen Bedürfnisanstalten ganz zu schweigen, was da erst alles so am Boden rumfließt, diese undefinierbaren Flüssigkeiten...
Kein sonderlich schönes Thema, aber interessieren täts mich halt doch mal.
Gruß zum Fuß
bernd

Hallo Bernd,

ergänzend zu den Hinweisen meiner "Vorredner" möchte ich Dir noch etwas "theoretischen Hintergrund" liefern. Es ist für mich auch eine Gelegenheit, gegen das weitverbreitete "Totschlagargument" anzuschreiben, Barfußlaufen überall statt nur im Garten sei eklig und gefährlich.

Schuhe sind in der Regel vielfach durchgeschwitzt, man läuft in einer Ansammlung von Schweiß und Hautschuppen, die sich über Monate und Jahre gebildet hat. Hier gedeihen Pilze und Bakterien, die auf diese - wahrhaft ekelhafte - Umgebung spezialisiert sind. Der leicht entstehende "Fuß" (nein - Schuh-!!) Geruch ist ebenfalls ein Zeichen dafür. Das Dumme ist, dass diese spezialisierten Organismen auch die menschliche Haut angreifen können; deswegen haben sehr viele Deutsche Fußpilz und andere Hautkrankheiten am Fuß.

Der menschliche Fuß (und der ganze Körper) ist vom orthopädischen Standpunkt her dafür bestimmt, ständig barfuß zu laufen. An der Sohle sind darüber hinaus die Nervenenden so dicht wie sonst nirgends am Körper (von den Händen einmal abgesehen), und sie sind dafür ausgelegt, ständig Reize vom Boden zu empfangen. Die Organe des ganzen Körpers (auch das Gehirn) werden davon angeregt und in Ausgleich gebracht.

Die Haut des menschlichen Fußes ist ebenso für das ständige Barfußlaufen gemacht. Sie ist so ständig an der frischen Luft und regelmäßig in Kontakt mit Licht. Bei jedem Schritt wird ein anderes Stück Boden berührt, und mit dem Druck des eigenen Körpergewichts wird die Sohle ständig durch den Untergrund mechanisch abgerieben und damit auch von dem gesäubert, was von vorherigen Schritten her an ihr haftete.

So kommt der Fuß zwar mit einer Fülle von Bakterien, Pilzen, Keimen in Kontakt. Durch den Einfluß von Luft und Licht haben diese aber in aller Regel keine Chance, die Haut anzugreifen. Dadurch, dass man immer wieder ein neues Stück Boden berührt, können sich z.B. wegen der intensiven und sehr verschiedenartigen mechanischen Beanspruchung Keime auf Dauer kaum halten; der Einfluß von Licht und Luft ist auch hier ganz wesentlich.

Im Gegensatz zur landläufigen Meinung sind Füße fast unverwüstlich, wenn sie so beansprucht werden, wie es von der Natur her vorgesehen ist.
Auf der Website der "Society for Barefoot Living" ist eine Studie zitiert, die den Zustand der Füße von Leuten untersuchte, die ständig barfuß liefen. Dies nicht in einer romantischen ländlichen Gegend, sondern im Neu Delhi der 40er Jahre. Der Schmutz dort war (und ist meines Wissens immer noch) für hiesige Verhältnisse unbeschreiblich; der Untergrund ist auch ansonsten nicht gerade als Wiese oder Sandstrand zu bezeichnen. Ergebnis: Die Probanden hatten kerngesunde Füße. In völligem Gegensatz zu ebenfalls untersuchten Schuhträgern!

Was Deine Frage betrifft: Du kannst barfuß unbesorgt überall hingehen, auch auf von Dir beschriebene Örtlichkeiten. Dadurch, dass Du bald wieder woanders hingehst, haben die Keime keine Chance.

Auch vom Schrecken derjenigen, die deswegen in Parks etc. grundsätzlich Schuhe bzw. Sandalen tragen, dem Hundehaufen, wirst Du nach kurzer Zeit nichts mehr sehen und bemerken - im Gegensatz übrigens zum Profil von Schuhen, in dem manches unbemerkt hängenbleibt und u.U. in die Wohnung gelangt.

Und nach einem langen Barfußtag auch mit Besuch eines o.g. "Örtchens" wirst Du feststellen, dass Deine Füße bestens durchblutet sind (stärkt ebenfalls die Abwehr gegen Keime enorm) und nicht riechen. Die Haut ist fest und geschlossenporig.

Nach einem langen Tag in Schuhen ist die Haut aufgeweicht und schwammig, geruchsfrei sind die Füße garantiert nicht mehr, und spezialisierte Organismen hatten Zeit in Hülle und Fülle, eine Schwachstelle in der geschwächten, weil nicht "bestimmungsgemäß" eingesetzten Haut zu finden. Deswegen die hohe Rate allein an Fußpilz- und sonstigen Hauterkrankungen in Deutschland. Bei barfußlaufenden Völkern sind solche Probleme fast unbekannt!

Ich hoffe, Dir einen realistischen Blick auf die Dinge vermittelt zu haben. Ich selbst bin inzwischen tausende von Kilometern barfuß gelaufen, und auf entsprechenden Homepages findest Du ebenfalls Hinweise, die der in Deutschland weitverbreiteten, m.E. schlicht bodenlosen Unwissenheit und Dummheit zum Thema Barfußlaufen etwas entgegensetzen.

Viele Grüße,

MarkusII

Wie die Dinge wirklich liegen

Frankie Z, Tuesday, 31.07.2001, 11:48 (vor 8456 Tagen) @ MarkusII

Hallo, Leute!


Der menschliche Fuß (und der ganze Körper) ist vom orthopädischen Standpunkt her dafür bestimmt, ständig barfuß zu laufen. An der Sohle sind darüber hinaus die Nervenenden so dicht wie sonst nirgends am Körper (von den Händen einmal abgesehen), und sie sind dafür ausgelegt, ständig Reize vom Boden zu empfangen. Die Organe des ganzen Körpers (auch das Gehirn) werden davon angeregt und in Ausgleich gebracht...

Viele Grüße,
MarkusII

hallo allerseits,

gut dass du dieses Thema wieder mal anschneidest. Viele Leute geben
zig-tausende DEM für Reflexzonen-Therapie aus, und die Ärzte und Heilpraktiker verdienen sich dumm und dämlich dran.

Auf die Idee, dass man durch ständiges Barfusslaufen sich die ganzen Behandlungskosten ersparen könnte, kommt offensichtlich niemand. Nur ein einziges Mal sah ich eine Fernsehsendung, wo ein Arzt den Mut aufbrachte, das öffentlich zu sagen. Ich bin mir leider sicher, dass seine Aussage von den Fernsehzuschauern eher als "Urlaubs- und Freizeit-Jux" verstanden worden ist, statt als ernstzunehmender Rat eines Mediziners. Das ist in der Tat traurig.

barfuss - man gönnt sich ja sonst nix ;-)
frankie Z

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