Ein älterer Herr blickte mich immer wieder verwirrt an, als hätte ich eine Antenne auf dem Kopf, und ich war fast versucht, "miep-miep" zu sagen, unterließ das dann aber.

Spitze Dorkas!

DAS sind Beiträge, wie ich sie gerne lese und selten habe ich mich in letzter Zeit im Forum so amüsiert wie über das "miep-miep"!
Ich denke, wenn jeder hier einfach anfängt, über seine Erfahrungen zu berichten (es müssen ja nicht gleich barfüßige Heldentaten sein), statt andere zu verdächtigen, habe ich wieder das Gefühl, meine Online-Minuten gut investiert zu haben.

Mit lachenden Füßen
Samuel

Hall Dorkas,

..... Das kostete mich etwas Überwindung, denn so auf engen Raum und da es auffallen mußte, war ich doch etwas aufgeregt, beruhigte mich aber wieder mit dem Gedanken, daß Barfußlaufen was völlig Natürliches sei, und es auch mal was ganz anderes wäre, die Öffis so zu benutzen.

Ein wenig Experimnetierfreude ist immer eine gute Motivation! Und im Bewußtsein der Natürlichkeit des Barfußlaufens bestärken wir uns bestens in diesem Forum -- deshalb liegt mir ja auch sehr viel an seiner Qualität.

Gut, ohne irgendwelche Schuhe im Gepäck, die ich noch verschämt hätte anziehen können (no way back!) ging ich also zur Haltestelle, und schon dort sahen mich einige etwas irritiert an, was mir aber egal war. Die Bahn kam, und ich stieg ein. Zwei Mädchen mit diesen orthopädisch wertlosen Reisenkomplextretern blickten mich verwirrt an, sagten aber nichts und kicherten oder lästerten auch nicht. Ein älterer Herr blickte mich immer wieder verwirrt an, als hätte ich eine Antenne auf dem Kopf, und ich war fast versucht, "miep-miep" zu sagen, unterließ das dann aber. Der gummierte Boden in der Bahn fühlte sich seltsam stumpf, neutral an. Nach Nichts irgendwie. Die Fahrt verlief ohne besondere Vorkommnisse, nur ein Anzugträger, so ein Yuppietyp, blickte mich ein wenig genervt an, studierte aber dann seine Wirtschaftszeitung.

In den Öffis haben die Leute plötzlich Zeit zum erstaunten Schauen. Das muß man genauso wortlos tolerieren, wie wir von den Anderen wortloses Akzeptieren unserer bloßen Füße wünschen. Mir ging es mal so, daß ein älterer Herr sich mehrmals die Brille zurechtrückte, weil er seinen Augen nicht traute. Als sich mir an der nächsten Haltestelle eine kohlrabenschwarze, aber bildhübsche und modisch gekleidete Farbige gegenübersetzte, wurde allerdings diese zum Blickfang -- nach neuerlichem Brillenrücken!

Ich bin aber auch manchmal in recht positiver Weise angesprochen worden. Meist in dem Sinne, daß die Gesprächpartner zu Hause und im Garten auch sehr gerne barfuß laufen, nur in der Stadt ist es ihnen zu dreckig und es schauen zu viele Leute. Das sind doch immerhin starke Sympathisanten, auch wenn die meisten von ihnen ihre Vorbehalte nicht ablegen können.

Von einzelnen Ausnahmen abgesehen ist die Reaktion der Leute jedenfalls ganz und gar nicht abschreckend!

Schöne Füße, Lorenz

Natürliche und gesunde Barfußaktivitäten

Hallo Dorkas, ich habe letzten freitag eine ähnliche erfahrung gemacht, bin in Bern am Guisanplatz (beim BEA Ausstellungsgelände) ins Tram gestiegen, quer durch die Stadt bis zur Gurtenbahn gefahren. Die Leute haben mich schon mal ein wenig komisch angeschaut, das war vielleicht auch wegen meinem gepäck (grosser rucksack, 1 kleiner ruchsack, 1 plasticktasche und ein 110 L müllsack). Zudem war es an dem morgen (ca. 7,00) regnerisch kalt. In der Gurtenbahn hatte ich dann meine militärschuhe angezogen, es war mir einfach zu kalt.

Als am nachmittag die sonne wieder zum vorschein kam, hab ich die schuhe schnell wieder ausgezogen, dann hingen sie an meinem kleinen rucksack. Da het keiner komisch geguckt. Oben auf dem Gurten waren mehrere dutzend openairbesucher barfuss.

Vorgestern abend hat mich die freundin einer bekannten gefragt "hast Du kein geld für schuhe?", da hab ich ganz direkt geantwortet "nein", wollte eigentlich heute abend eine sammlung machen ..." dann war das thema schnell vergessen ! manchmal muss man einfach ein wenig frech sein ...

ciao Maurizio

Ich latschte durch die unterirdische Fußgängerpassage mit dem kühlen Betonboden (Auswärtige können mit dem Begriff "P a s s e r e l l e" wohl nicht so viel anfangen, nehme ich an

Kommst Du aus Hangover???

Gruß Sven

http://www.praxis-fritz.com

Barfuß mit der Bahn zu fahren, ist für mich also auch kein Tabu mehr, und ich kann jedem nur Mut machen, zu seinen nackten Füßen zu stehen, egal wo.

So ist es Dorkas Denn mutig ist der, der das tut. Und nicht der, der Sprüche macht.

Peter

Hallo Dorkas,
ich komme auch aus ( der Nähe ) von Hannover. Laufe dort auch manchmal barfuß. Du kannst mir ja mal mailen und wir könnten dann vielleicht, wenn du mal Lust hast, gemeinsam barfuß durch Hannover ziehen. Alleine macht das nicht so den Fun, da es mit der Zeit etwas "einsam" wird. Über eine Mail von dir würde ich mich sehr freuen.

cu Charly

Hallo, allerseits!
Nachdem ich schon so weit war, die Supermärkte und Kioske hier in der Ecke barfuß aufzusuchen und auch so durch den Wald zu gehen (dazu ein andermal) beschloß ich neulich, da ich sowieso in der Nähe des Bahnhofs mir ein Ersatzteil für ein elektrisches Gerät besorgen mußte, barfuß in der Bahn zu fahren. Das kostete mich etwas Überwindung, denn so auf engen Raum und da es auffallen mußte, war ich doch etwas aufgeregt, beruhigte mich aber wieder mit dem Gedanken, daß Barfußlaufen was völlig Natürliches sei, und es auch mal was ganz anderes wäre, die Öffis so zu benutzen.
Gut, ohne irgendwelche Schuhe im Gepäck, die ich noch verschämt hätte anziehen können (no way back!) ging ich also zur Haltestelle, und schon dort sahen mich einige etwas irritiert an, was mir aber egal war. Die Bahn kam, und ich stieg ein. Zwei Mädchen mit diesen orthopädisch wertlosen Reisenkomplextretern blickten mich verwirrt an, sagten aber nichts und kicherten oder lästerten auch nicht. Ein älterer Herr blickte mich immer wieder verwirrt an, als hätte ich eine Antenne auf dem Kopf, und ich war fast versucht, "miep-miep" zu sagen, unterließ das dann aber. Der gummierte Boden in der Bahn fühlte sich seltsam stumpf, neutral an. Nach Nichts irgendwie. Die Fahrt verlief ohne besondere Vorkommnisse, nur ein Anzugträger, so ein Yuppietyp, blickte mich ein wenig genervt an, studierte aber dann seine Wirtschaftszeitung. Der Bahnhof kam, ich stieg aus, keine weiteren Verwirrten, die normale Hektik mit den an mir vorüberhetzenden hatte mich wieder. Ich latschte durch die unterirdische Fußgängerpassage mit dem kühlen Betonboden (Auswärtige können mit dem Begriff "Passerelle" wohl nicht so viel anfangen, nehme ich an), in einem Second-Hand-Laden gestöbert, wo der Verkäufer mir freundlich zunickte, da er mich schon kannte, dann die Treppe hoch.
Blöderweise war der Laden umgezogen. Egal. Ich beschloß, die Bahn Bahn sein zu lassen, besann mich auf Gemütlichkeit, hatte eh nichts Besonderes sonst vor, und ging erstmal bummeln. Teils Asphalt, teils gepflastert, der Boden fühlte sich alle paar Meter anders an, war auch relativ sauber. Einige Stunden später kam ich zuhause an, mit etwas wunden Füßen, aber gelassen. Keine blöden Bemerkungen, nd bis auf die Sache mit der Bahnfahrt keine irritierten Blicke.
Barfuß mit der Bahn zu fahren, ist für mich also auch kein Tabu mehr, und ich kann jedem nur Mut machen, zu seinen nackten Füßen zu stehen, egal wo.
Dorkas