Junipresse (3) (Hobby? Barfuß! 2)

Georg, Wednesday, 04.07.2001, 17:29 (vor 8482 Tagen)

Hallo zusammen,
hirer der dritte und letzte Teil der Junipresse :
Beschwingte Choreografie im Rhein-Sieg-Gymnasium
Tänze vor dem Triumphbogen
Sankt Augustin. In wogenden roten Röcken, die Tambourine in hoch erhobenen Händen, tanzten acht Mädchen barfüßig mit südländischer Lebenslust eine Tarantella von Ottorio Respighi. Leichtfüßig schwebten elfengleiche Grazien in weißem Tüll zu Franz Schuberts Rosamunde über die Bühne in der Aula des Rhein-Sieg-Gymnasiums. Mit roten Stiefeln und Röcken bekleidet, zeigten weitere Tänzerinnen fröhliches Temperament beim Ungarischen Tanz von Johannes Brahms vor knapp 500 begeisterten Besuchern.
Ein Garant für ein volles Haus sind die Ballett-Aufführungen der Sankt Augustiner Musikschule [...]
[Bonner Rundschau, 21. 06. 2001]

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Alle Sinne geschärft
Haslach-Schule unterrichtet im Wald statt im Klassenzimmer
VS-Villingen (bn). Einen "Natur-Sinnestag" verbrachten gestern die mehr als 300 Schüler der Haslach-Grundschule. Statt im Klassenraum fand der Unterricht aller Erst- bis Viertklässler im nahen Wald statt und konzentrierte sich einen Vormittag lang auf das Begreifen, Hören und Sehen.
"Wir Pädagogen stellen einhellig immer deutlicher fest, dass das Wahrnehmungsvermögen vieler Kinder extrem unterentwickelt ist und daraus zahlreiche Lern- und Verhaltensauffälligkeiten resultieren", sagt Schulleiter Manfred Molicki. Deshalb führte die Haslachschule schon im vergangenen Schuljahr einen "Tag der Sinne" ein, an dem die Schüler besondere Sinneserfahrungen machen durften.
Die positiven Auswirkungen dieser Aktion führten jetzt dazu, dass eine Projektgruppe des Lehrerkollegiums einen Walderlebnispfad einrichtete und eine Waldrallye entwickelte [...] der Wald [...] war stundenlang gefüllt mit tobenden, tastenden oder beobachtenden Kindern. Da wurden im Team Holzstapel versetzt, Insekten mit der Lupe untersucht, Pflanzen und Bäume bestimmt, barfuß der Waldboden erspürt oder an einem Seil zwischen den Bäumen gehangelt.
Nicht nur die Sinne, auch der Verstand wurde an- und die Vorgänge in der Natur besprochen, "schließlich kann man nur schützen, was man auch kennt" [...]
[Schwarzwälder Bote, 21. 06. 2001]
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[...] "Barfuß" gegenjunge Alkoholiker
LINZ — "Drinks to Start Me Up" ist das Motto der derzeit wohl coolsten Alternative zum Alkoholgenuss, der "Barfuß-Bar".
Ins Leben gerufen wurde sie von Jugendlichen in Zusammenarbeit mit dem Institut für Suchtprävention und dem Land OÖ. An der modern gestylten Bar werden ausschließlich Cocktails ohne Alkohol gemixt und serviert. 97 speziell ausgebildete "peers" zwischen 15 und 20 Jahren bilden die Bar-Teams.
Das Projekt soll Jugendliche für den bewussteren Umgang mit Alkohol sensibilisieren und zeigen, dass man auch ohne sich zu betrinken Spaß haben kann. Auslöser waren nicht zuletzt alarmierende Zahlen bezüglich Alkoholgenuss Jugendlicher: Mehr als die Hälfte der 15-jährigen Oberösterreicher hatte schon mindestens einen Rausch.
Die Barfuß-Bar kann von Wirten und Fest-Veranstaltern zum Pauschalpreis von 220 Euro angemietet werden [...] E-Mail: hoelzlrpraevention.at [...]
[Neues Volksblatt, 21. 06. 2001]
Hmmh, barfuß = alkoholfrei ? Zumindest eine mir neue Assoziation !
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Eine Art Freizeitstress
Für die Beachvolleyball-Duos Pavlicek/Kaup und Zwing/Heberle ist der Sommer längst verplant
Das ist die beliebte Variante von Beachvolleyball: Sonne, blauer Himmel, gebräunte Haut, trockener Sand, Sonnenbrillen und diese grellbunten Tücher, die sich die Spieler um ihre Stirn knoten. Die zweite Variante ist vor allem deshalb äußerst unbeliebt, weil man von den oben genannten Attributen praktisch alle streichen kann bis auf eines - Sand. Und selbst der staubt in Version zwei nicht trocken übers Feld, sondern pappt nass und schwer an den blanken Sohlen der Volleyballer und an deren Trikots: Beachvolleyball im Regen [...]
"Man muss das schon mögen", sagt Elke Zwing. Jedes Wochenende ist bis in den August hinein verplant. "Es ist eine Art Freizeitstress", gibt die 24- jährige Sportstudentin zu. Doch die Vorteile liegen nahe. "Man ist sein eigener Chef", sagt Elke Zwing. Es gibt keinen Trainer, der den Tag verplant; keinen Manager, der über Werbeauftritte bestimmt [...] "Ich könnte mir schon vorstellen, ganz auf Beachvolleyball umzusteigen", sagt Elke Zwing. [...]
[Süddeutsche Zeitung, 20. 06. 2001]
Und hier ein Bericht von einem Jugend- / Freizeitturnier :
Füße im Sand, Hände am Ball
Auftakt des Beachvolleyball-Turniers auf der Freiheit mit Schulhausmeisterschaft
Beachvolleyball. Das ist Strand, Lachen, Sonne auf der Haut.
Beachvolleyball in Fürth, das sind 500 Tonnen Sand auf der Freiheit, ein hallendes Mikrofon und Gänsehaut. Zumindest was den Auftakt am Freitag bei fröstelnden Temperaturen und kräftigem Wind für die Schulhausmeisterschaften betrifft. 40 Mannschaften von Gymnasien, Haupt- und Realschulen haben sich für den Tucher Beach Cup angemeldet.
Beachvolleyball ist schwer, die Füße stecken im Sand, das erschwert die Schwungkraft. Dafür tragen die Mädels knappe Shorts, bunte Sonnenbrillen und manche auch bunte Tücher im Haar. Ein echter Hingucker, finden die Jungs aus der achten Klasse von der Maischule, die ihr Dreamteam, die sunshines, mit klatschenden Händen und Zurufen kräftig anfeuern [...] Der Sand fliegt, die Mädels hinterher.
Sie heißen Flying Sandgirls, Sandtigers, Schlaftabletten, Don Promillos, Clever&Smart oder moonshine. Und sie spielen im Double-out-System, jeweils nur einen Satz bis zu 21 Punkten pro Spiel [...] Jedes Team fliegt erst raus, wenn es zwei Mal verloren hat, so bleiben alle möglichst lange dabei.
Immer wieder geht der besorgte Blick zum Himmel. Wenn es regnet, pappt der Sand schwer an den bloßen Füßen und nichts geht mehr [...]
Und während eine Dame, die sich an ihrer Einkaufstasche festhält und sich den Weg durch Buden, Plätze und Würstelbrater bahnt, vor sich hingrummelt: "So einen Käse machen's da her, der einen Haufen Geld kostet", sind andere begeistert: "Ist doch Klasse, dass auf dem großen Platz was los ist" sagt eine Passantin [...]
Je länger die Matches gehen, desto schwerer werden die Beine. Ein letztes Anfeuern und "Haltet durch", ehe gegen 16 Uhr die Finals ausgespielt werden. Bis in den Abend können Freizeitspieler dann auch den Sand testen [...]
[Fürther Nachrichten, 22. 06. 2001]
Und dann wäre da noch Beach - Handball als Alternative :
Beach - Handballplatz in Strombach
Gleich mit einem Turnier eingeweiht [...]
Gummersbach - Endlich hat auch die Kreisstadt einen Beach-Handballplatz. Am Samstagnachmittag testeten vor allem die jugendlichen Handballer bei einem Turnier des Handballverbandes Mittelrhein die neue Anlage am Rande des alten Sportplatzes an der Weststraße. Kurz wurde das Turnier gegen 16.15 Uhr unterbrochen, damit die Vorsitzende des TV Strombach, Angelika Rossa, und Bürgermeister Paul-Gerhard Schmitz die in bemerkenswert kurzer Zeit gebaute Anlage einweihen konnten.
Lange hat die immer größer werdende Schar der Fans dieser Trendsportart auf einen derartigen Sandplatz für die noch recht neue Fun-Sportart warten müssen. Ein zuerst ins Auge gefasster Standort an der Gesamtschule in Derschlag wurde wieder verworfen, da dort einfach nicht genug Platz war. Bisher mussten die Gummersbacher Beach-Handballer immer zum bereits im Herbst 1998 eröffneten Doppel-Spielfeld im Wiehler Freizeitpark fahren. Das kleinere Spielfeld des Strombacher "Beach-Courts", der von den vielen interessierten Nutzern wie den Schulen und dem Gummersbacher Jugendzentrum auch wegen seiner halbwegs zentralen Lage gelobt wurde, lässt sich innerhalb von zehn Minuten in einen Beach-Volleyball-Platz und wieder zurück verwandeln. Für Stangen und Netze soll extra ein kleines Häuschen errichtet werden.
Mit dieser Flexibilität sei der Platz für die Jugendarbeit der Stadt unersetzlich, befanden viele Ehrengäste [...] Die meisten Einwände galten der Sorge um den sauberen Sand. Welche Folgen eine achtlos oder absichtlich dort hingeworfene Bierflasche haben kann, kann man sich ausrechnen, denn der Sand darf nur barfuß betreten werden.
Dies galt übrigens auch für den Bürgermeister und die zahlreichen anderen Ehrengäste aus Kommunalpolitik und Wirtschaft, die ihre Schuhe auf dem nebenan liegenden roten Ascheplatz "parkten" [...]
[Kölner Stadt-Anzeiger, 25. 06. 2001]

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"Ausstopfen, ausdünsten"
Läuferin Monika Schäfer über die Pflege ihres Schuhwerks
Sportler sind nichts ohne ihre Geräte. Die Geräte sind die Bezugspunkte ihrer Leidenschaft, stumme Freunde, von denen ein Sportler nur schwer loskommt. Manchmal quälen sie ihn wie ein widerspenstiger Partner, der sich nicht in den Griff kriegen lassen will. Manchmal erheben sie ihn in einen Zustand größten Glücks, wenn sie schillernde Siege ermöglichen.
In einer Serie lässt die SZ Sportler von ihrem Verhältnis zu ihrem Gerät erzählen. In Teil IV spricht die frühere WM-Teilnehmerin und Profi-Läuferin Monika Schäfer, 42, über Laufschuhe.
SZ: Sie waren mehrmalige Deutsche Meisterin [...] und bei den Weltmeisterschaften [...] dabei. Jetzt arbeiten Sie in einem Fachgeschäft für Laufschuhe. Glauben Sie, dass der Erfolg von den Schuhen abhängt, die man trägt?
Schäfer: Erfolg beim Laufen kommt durch Training. Nicht durch die Schuhe. Manche machen zwar eine Religion aus ihrem Schuhwerk. Das ist aber hauptsächlich eine psychologische Sache. Ich bin nicht abergläubisch. Dass der Schuh wirklich ein paar Sekunden ausmacht, glaube ich kaum. Abebe Bikila ist 1960 barfuß Marathon-Olympiasieger geworden.
SZ: Aber es ist doch wichtig, den richtigen Schuh zu finden?
Schäfer: Ja, natürlich. Es gibt schon Dinge, auf die man achten muss. Zum Beispiel muss der Schuh auf das Gewicht abgestimmt sein. Wenn einer 100 Kilo wiegt, braucht er einen sehr stabilen Schuh. Leichte Läufer können dagegen auch leichte Schuhe anziehen. Und die Passform muss natürlich optimal auf den Fuß abgestimmt sein. Vor allem, wenn jemand eine Fußfehlstellung hat. Ob der Fuß nach außen oder nach innen kippt, ob er lang oder breit ist, das muss man alles berücksichtigen [...] Meine Füße sind lang, aber auch sehr schmal. Deswegen hatte ich Probleme, den richtigen Schuh zu finden. Als ich in die nationale Spitze gekommen bin, hatte ich einen Sponsor, der eine Spezialanfertigung gemacht hat. Davon habe ich dann gleich zehn Stück auf einmal bestellt [...], denn ein Wettkampfschuh hält normalerweise nur 500 Kilometer. Er ist von Anfang an schlechter gedämpft und nicht so stabil wie ein Trainingsschuh. Deswegen gibt er so schnell den Geist auf. Man wechselt den Wettkampfschuh eigentlich ständig. Kaum ist man 300 Kilometer gelaufen, kommt der nächste, denn man muss ihn ja auch einige Zeit im Training einlaufen. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum die meisten Läufer keine großartige Beziehung zu ihrem Schuh aufbauen. Anders als ein Rennfahrer zu seinem Rad oder so. Der Schuh ist halt ein Gebrauchsgegenstand.
SZ: Aber wenn man ein Modell gefunden hat, das gut passt, dann bleibt man doch dabei?
Schäfer: Das ist oft nicht möglich, denn die Firmen verändern ständig das Sortiment. Natürlich kommen die meisten Kunden und wollen das gleiche Modell wieder, aber ich muss sie oft enttäuschen. Dann muss man halt einen Schuh suchen, der so ähnlich ist. Deswegen sollen die Kunden ihr altes Paar immer mitbringen. Das ist manchmal unangenehm, wenn die Schuhe schon etwas stinken. Ich selbst hatte zum Glück nie ein Problem mit Schweißfüßen.
SZ: Was würden Sie solchen Kunden empfehlen?
Schäfer: Im Prinzip kann man da nichts machen, außer Füße waschen. Im Ernst: Ich würde die Schuhe nach Wettkämpfen auf keinen Fall in einer Plastiktüte transportieren, da fangen sie erst richtig an zu stinken [...]
SZ: Sind teuere Schuhe besser? Schäfer: Nein. Der Preis ist kein Kriterium, nur die Passform. Für 200 Mark kann man einen guten Trainingsschuh haben. Für schwere Leute werden die Schuhe dann allerdings etwas teuerer.
SZ: Und Sie haben wirklich keine Schuhe in Erinnerung, an denen Ihr Herz noch hängt?
Schäfer: Doch, mein allererstes Paar Wettkampfschuhe. Die hat mir mein Trainer damals geschenkt, weil ich sie mir nicht leisten konnte. Aber danach hatte ich keine besondere Beziehung zu irgendwelchen Schuhen mehr. Sie kamen und gingen, sozusagen.
[Süddeutsche Zeitung, 21. 06. 2001 ]
Barfußläufer haben da gleich wieder diverse Vorteile : die Kostenersparnis, es stinkt nix und eine eziehung zu den nackten Füßen ohne Schuhe haben sie auch noch !
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Heiße Andacht [...]
Dass man in der Sauna ins Schwitzen gerät, ist bekannt. Aber nicht die Hitze des Dampfbads, sondern die Andacht im Freizeitbad anlässlich ihrer Trauung trieb Constanze und Jürgen Rüsberg den Schweiß auf die Stirn.
Eigentlich wollte das Paar, dasss sich eben hier in der Massener Sauna auch kennengelernt hatte, ja an diesem heißen Ort heiraten. Aber da sowohl Standesamt als auch Kirche nicht einverstanden waren, gab´s am Samstag für die beiden zumindest eine Andacht im Freiluftbereich. Vor dem Blockhaus mit der finnischen Sauna traten die Jungvermählten - am Freitag hatten sie "in Zivil" standesamtlich geheiratet - vor Pfarrer Matthias Hoffmann, der sich der außergewöhnlichen Situation anpasste: Im Talar und barfüßig hielt er die Andacht.
Die Brautleute erschienen in schwarzen Seiden-Bademänteln und Badeschlappen, der Bräutigam stilecht mit Krawatte, die Braut mit gelben Blümchen im Haar. Die rund 50 Gäste hatten ebenfalls keine Probleme mit Frisur oder Garderobe: Auch sie traten im Bademantel an.
Nach der Andacht stieg die Party im Freizeitbad - natürlich auch in der Sauna. "Damit wir nicht nur bei der Andacht schwitzen, sondern auch hinterher", meinte der Bräutigam.
[Westfälische Rundschau, 24. 06. 2001]
Bei Verzicht auf die badeschlappen gar keine so schlechte Idee für die von einigen ersehnte barfüßige Hochzeitsfeier - oder ?
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Nokoko Ye brachte Lebensfreude pur [...]
Mit einem Feuerwerk aus rhythmischen Trommeln und exotischen Gesängen brachte die ghanaische Band Nokoko Ye die Mescheder Stadthalle am Samstagabend zum Kochen.
Schon Minuten vor Beginn des Konzerts tönten afrikanische Melodien aus dem Nebenraum. Unter Getrommel und Gesang zogen die fünf Musiker in bunten Gewändern und barfuß ein. Mit viel Rhythmus im Blut und ghanaischen Instrumenten wie Kpalogo, Balafon und Ashakai zogen sie das bunt gemischte Publikum vom ersten Augenblick an in ihren Bann und animierten die Besucher zum Mitklatschen. Nach wenigen Stücken legten die ersten Zuhörer spontane Tanzeinlagen aufs Parkett. [...]
Ursprünglich sollten Nokoko Ye - der Name bedeutet "Das Geheimnis dahinter" - beim Stadtfest auftreten. Nachdem das Fest abgesagt wurde, entschied man sich, die Band auf die Bühne der Stadthalle zu bringen. Nokoko Ye sind in Meschede bereits alte Bekannte und konnten auch eine treue Fangemeinde begrüßen.
[Westfälische Rundschau, 24. 06. 2001]
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Abschied: Vom Milieu ins Gartenhaus
Frankfurt. "Ich geh mal e halb Stund üwer de Gass", sagt Bernhard Kowalski, steckt die Neun-Millimeter-Pistole ins Schulterholster und macht sich auf den Weg ins Bahnhofsviertel. Bordelle, Straßenstrich und Striptease-Schuppen sind sein Ziel. Er kennt jeden Winkel des Rotlichreviers. "Hier habe ich viel Pflaster getreten", sagt Kowalski, Erster Kriminalhauptkommissar und Leiter der Abteilung "Sitte", die offiziell "Fachkommissariat für Sexualdelikte" heißt.
Ab morgen ist all das Vergangenheit. Bernhard Kowalski geht in den Ruhestand. Mit 60, wie bei der Polizei üblich [...]
Schließlich spricht er von seiner "Hassliebe" zum Frankfurter Milieu, und es blitzt das Engagement auf, das ihn bundesweit zu einem anerkannten Fachmann in Sachen "Schutz der Allgemeinheit vor gefährlichen Sexualtätern" gemacht hat. Oft angewidert habe ihn das Elend: die Drogensüchtigen, die im Straßendreck nach Crackresten suchen, die versoffenen Penner, der Gestank nach Unrat und Urin. Was ihn angetrieben habe, seien "die Belange der Opfer" [...]
Was heute im Bahnhofsviertel fehle, sei eine gewisse Rotlichtkultur, bedauert Kowalski. Nicht "Vergnügungsmeile mit Kultur", wie etwa in Hamburg sei der Frankfurter Kiez, sondern letztlich ein Potpourri billiger Sexkinos und meist heruntergekommener Bordelle [...] Insgesamt herrscht eine Art Billig-Mentalität vor", sagt der Kommissar.
Von solchem Zeitgeist verdrängt seien auch zahlreiche Originale und Urgesteine, die früher den Kiez geprägt hätten. Da war zum Beispiel die Hure Marlene, die stets barfuß ging. Unerfahrene Nachwuchsprostituierte lernte sie an, schärfte ihnen den verbindlichen Kodex ein, dessen Eckpfeiler lauteten: Keine Frau macht die Preise im Viertel kaputt, keine arbeitet ungeschützt. Von solch gewachsenen Struktuen gebe es kaum noch eine Spur. In den Bordellen arbeiteten überwiegend Ausländerinnen, die fast kein Deutsch sprächen - alles Unprofessionelle. Verelendung und Verbrechen nähmen zu [...]
[Taunus Zeitung, 27. 06. 2001]
Und die barfüßige Hure arriviert in der Erinnerung zum Ideal der guten Hure ... schön für sie, aber wie einst die Rechtsradikalen auch nicht direkt die Zielgruppe, die ich für das Barfußlaufen gewinnen möchte ...
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Erlebnisreiche Reise: Das Meer faszinierte die Waldler im hohen Norden
Neunte Klassen [...] auf Abschlussfahrt - Viele erlebten zum ersten Mal den Wechsel von Ebbe und Flut [...]
Mit vielen Erlebnissen kehrten die neuten Klassen der Wilhelm-Niedermayer-Volksschule von ihrer Abschlussfahrt aus Husum zurück [...]
Am Dienstag war es so weit: Wir waren am gigantischen Sandstrand von St. Peter-Ording. Alle waren begeistert, besonders die unter uns, die das Meer mit seiner Endlosigkeit zum ersten Male sahen. Am Nachmittag durften wir Husum erkunden, nachdem wir hier gemeinsam das Theodor- Storm-Haus besucht hatten. Es war schon interessant, am "Tatort" des Menschen zu sein, von dem wir im Unterricht viel gelesen und gelernt hatten [...]
Der vorletzte Tag war noch recht aufregend, denn es war eine Wattwanderung angesagt. Barfuß in Schlickwatt und Sandwatt erkundeten wir mit Wattführer Thor von Straten die Lebensräume der Wattwürmer, Schnecken, Krabben und Muscheln. Von Seegras, Blasentang, Seespinat und Salzwiesen hörten viele von uns zum ersten Mal, Silbermöwen, Austernfischer und Graugänse säumten die Pfade des Naturschutzgebietes. Aufklärung und eine beeindruckende Orientierungsübung ließen uns auch die großen Gefahren im Watt bewusst werden [...] Fazit: Es war eine interessante Reise, die wir so schnell nicht vergessen werden.
[Passauer Neue Presse, 27. 06. 2001]
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Ein Labsal für das eigene Ich
Dussnanger Sinnespfad wurde am Sonntag mit einem Rundgang eröffnet
Schweigen statt Schwatzen, Geniessen statt Eilen, Wahrnehmen statt Konsumieren - der Dussnanger Sinnespfad lädt zu einer Wanderung ein, bei der das eigene Ich mindestens ebenso beteiligt und beansprucht wird, wie Schusters Rappen.
Dussnang. Der Pfad, der eine Projektarbeit der Lehrlinge des Dussnanger Kornhauses darstellt, ist, obwohl sich auf ihm hervorragend Spazieren lässt, weit mehr als 'nur' ein Wanderweg. Denn er will nicht bewältigt, sondern begriffen und erfahren sein. Der Rundweg soll die Besucher und Benützer animieren, sich ganz ihren Sinnen - und zwar im Einklang mit der sommerlich gestimmten Natur - hinzugeben. Eine Sonnenuhr, Klangstäbe, eine Hütte zum Meditieren und ein aus verschiedenen Materialien, barfuss zu begehender Waldweg laden die Besucher zum Experimentieren, Träumen und In-sich-Gehen ein.
Klar, dass das nichts ist für die XXL-Generation, die Sun, Fun und nochmals Fun auf ihre Fahnen geschrieben hat. Obwohl: Sonne gab es an diesem Tag reichlich und Spass hat das Ganze auch gemacht - vorausgesetzt man war bereit, sich ganz und gar auf den Sinnespfad einzulassen.
Wer reich beschenkt werden wollte, musste ein Stück von sich selbst hergeben, sein Inneres zuerst für den unmittelbaren Dialog zwischen Seele und Naturerlebnis öffnen, bevor er auf einen seelischen «return of investment» hoffen konnte. Wer nur konsumieren wollte, war hier fehl am Platz. art.
[St. Galler Tagblatt, 26. 06. 2001]
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Sinne sind das Tor zur Welt
Der "Erfahrungspfad der Sinne" der Julius-Kardinal-Döpfner-Schule in Schweinfurt (Schule zur individuellen Sprachförderung) hilft Kindern sensibler und einfühlsamer zu werden, im Umgang mit sich selbst, mit anderen und der Umwelt.
Was Heilpädagogin Lisa Weise im Rahmen einer Facharbeit [...] aus dem Boden gestampft hat, ist in weitem Umkreis wohl einmalig: Ein Erfahrungs-Pfad, in dem Kinder und Erwachsene ihre Sinne entfalten und trainieren können.
Im Flur vor dem Schwimmbad und damit auch allen Kindern der benachbarten Franziskus- und Schillerschule zugänglich, hängen Töpfe, Deckel und Milchkannen von der Decke; eine Klangwand lädt zum Ausprobieren ein, auf der Scheibe zum Pausenhof klebt ein Schiff mit farbigen Bullaugen und rotierende Scheiben und Zerrspiegel zieren die Wände. "Es geht darum, den Kindern Basis-Sinneseindrücke zu vermitteln, die ihnen in der heutigen technisierten bewegungsfeindlichen Welt oft fehlen", erklärt Lisa Weise im Gespräch mit der Volkszeitung ihr Ziel. [...]
Wenn Lisa Weise das "Kitzelspray" zur Fußdesinfektion auspackt, wissen die Kleinen, dass sie jetzt barfuß über die ausgelegten Fußtastplatten laufen dürfen, auf denen Tennisbälle, Muscheln, Spiegel, Kronkorken, Styropor und vieles mehr aufgeklebt sind.
"Auf welchen Platten steht ihr am liebsten?", "welche sind am härtesten?", "welche fühlen sich völlig glatt an?" sind nur einige der Fragen, die von den Kindern gar nicht so einfach zu beantworten sind [...]
"Wahrnehmungseindrücke stellen für Kinder den Zugang zur Welt dar. Sie sind die Grundlage für die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und Voraussetzung für Lernen und Sprachentwicklung", betont Lisa Weise. "So steigern zum Beispiel Erfolgserlebnisse beim Experimentieren mit den verschiedenen Objekten das Selbstwertgefühl, und eine frühzeitige Wahrnehmungsförderung kann dazu beitragen, dass Kinder im Unterricht genauer hinhören, Vorgänge visuell und akkustisch besser unterscheiden, sowie ihre Gefühle besser ausdrücken können." [...]
[Schweinfurt Online, 29. 06. 2001]
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Bad Kreuznacher Stadtgespräch [...]
Barfuß-Tour "An Tagen wie heute müsste ich einen Wohnwagen mitführen, um mich für jeden Termin passend anzuziehen", stöhnte Martina Hassel.
Einer der Termine hatte die Bürgermeisterin am letzten Wochenende zur Rettungsaktion der Bergwacht auf den Rotenfels geführt, wo dann die hohen Schuhe nicht gerade für den steilen Abstieg auf einem abgesicherten "Trampelpfad" geeignet waren. Für die Bürgermeisterin jedoch kein Problem: Sie entledigte sich flott ihres Schuhwerks und trippelte dann zur allgemeinen Bewunderung barfuß über Geröll, spitze Steine und auch Disteln. [...]
[Main Rheiner, 30. 06. 2001]
Solche Bürgermeister(innen) wünschen wir uns nicht nur in Bad Kreuznach (und Penzberg) - und wenn sie dann noch für barfußfreundliche Bedingungen in ihrem Stadtgebiet auf Spielplätzen und Sportanlagen, wanderwegen und und ... sorgen würden, dann sähe die Welt schon barfüßiger aus
Belesene Füße
Georg


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