Junipresse (2 (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo Forum,
wie versprochen hier der zweite Teil der Junipresse :
Der Sandkasten wird neu genutzt [...]
Einen sensomotorischen Weg bekommt in den nächsten Tagen der AWO-Kindergarten Haus Marienkinder in Gotha. [...] Drei mal drei Meter misst die Sandkiste, in der die Kinder nicht mehr spielen wollten. [...] "In diese früheren Sandkiste werden unterschiedliche Materialien eingebracht, beispielsweise Sand, Kies verschiedener Größen, Holzmulch, vielleicht auch Gras", erzählt Martina Taubert. Dort werden die Kinder barfuß laufen, um ein Gefühl für dieses unterschiedliche Material zu bekommen. [...]
[Thüringische Landeszeitung, 12. 06. 2001]
Anderswo entsteht ein ganzer Pfad mit viel Eigeninitiative der Anwohner :
Ein langer Erlebnispfad für nackte Füße
Große und kleine Wackernheimer bauen ihren naturnahen Spielplatz/Gesellschaft für Mensch und Natur führt Regie [...]
Philipp schwingt den Hammer: Immer drauf auf den Pflasterstein, bis er auf gleicher Höhe mit den anderen liegt. Sebastian bringt mit der Schubkarre eine Fuhre Sand, die Jacob (6), Felix (4) und Joel (3) in den Fugen zwischen den Steinen verteilen.
"Das sieht schon gut aus", lobt "Chef" Ralf Zimmer. "Man muss sich seine Leute nur anlernen, dann geht das." Da macht es nichts, dass dem Chef schon die grauen Härchen sprießen, seine Mitarbeiter hingegen noch einstellige Geburtstage feiern - der Barfußpfad auf dem naturnahen Spielplatz an der Grundschule gelingt auch so.
"40 Leute sind hier, dagegen kann man doch nichts sagen", meint denn auch Andreas Bitz, Geschäftsführer der Gesellschaft Mensch und Natur (GMN), die zusammen mit seinen Mitarbeitern, mit Kindern und Eltern, den Spielplatz Formen annehmen lässt [...] Aus dem Erdhügel am Rand des Platzes soll eine Aussichtsplattform mit Blick auf den Taunus werden, daneben entstehen eine Rodelbahn, eine große Sandkuhle, Holzmikado, eine Hüttensiedlung und eben der Barfußpfad [...]
Mütter tragen Schiefer- und Basaltplatten, Väter hebeln mit Spaten und Schaufel die Grasnarbe auf, zwei Helfer finden Freude am Baggerfahren, und wieder andere versenken Betonpflaster, Holzpalisaden und all die Bodenbeläge, die sich auf 65 Metern als Erlebnispfad für die Füße über den Rasenplatz schlängeln. [...]
Nachmittags um vier ist der Barfußpfad fertig, bei Kaffee und Kuchen feiert die Mannschaft das gelungene Werk [...]
[Main Rheiner, 19. 06. 2001]
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Stressfrei reisen Vergiftetes Wasser, todbringende Insekten und Einheimische, die nur auf der Reisenden Hab und Gut aus sind: Das sind die Klischees, mit denen man oft vor Antritt einer Reise konfrontiert wird.
Wer grundlegende Vorsichtsmaßnahmen beachtet, kann seine Reise aber in aller Regel unbeschwert und ohne gesundheitliche Beeinträchtigungen genießen.
Vorsicht bei Getränken [...]
Nicht barfuß laufen
Auch Würmer können einem das Leben nach einem Urlaub verleiden. Hakenwürmer, Spulwürmer, Madenwürmer, Schweine-, Rinder-, Hunde- und Fuchsbandwürmer können unter anderem schwere Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit und Müdigkeit verursachen. Die Hakenwurmlarven können durch die Haut des Menschen in den Körper eindringen, vor allem über die Fußsohle beim barfuß gehen. Andere Würmer werden durch verunreinigte Lebensmittel und Wasser übertragen. Der wichtigste Schutz besteht daher in einer guten Trinkwasser- und Lebensmittelhygiene und im Tragen von festem, geschlossenem Schuhwerk.
Keine Chance den Mücken [...]
Kein Baden in Binnengewässern [...]
Sonne und Hitze [...]
[Kurier, 13. 06. 2001]
Und auch in anderen Zeitungen wird solider Barfußpessimismus verbreitet:
Füsse gut einpacken!
Barfuß laufen nicht immer gesund
Ein Barfuß-Spaziergang über eine Wiese ist nicht uneingeschränkt empfehlenswert.
Mit bloßen Füßen am Strand spazieren zu gehen, macht zwar Spaß - gesund ist es allerdings nicht in jedem Fall.
Darauf weist das Centrum für Reisemedizin in Düsseldorf hin. So könne der heiße Sand zu Verbrennungen führen.
Außerdem säßen im Sand an den Stränden in südlichen Ländern häufig Insekten und andere kleine Tiere, die durch Stiche und Bisse Verletzungen oder sogar Vergiftungen verursachen können.
Auch ein Barfuß-Spaziergang über eine saftige Wiese sei deshalb nicht uneingeschränkt empfehlenswert.
[Kölner Stadt-Anzeiger, 20. 06. 2001 ]
Damit ich nicht missverstanden werde : Dass man barfuß unterwegs den Boden, Vegetation und Tierwelt im Blick halten muss, steht außer Frage.
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Im Schulhaus der Natur
«Naturschule» könnte mehr Belegung brauchen - Chance für Erziehung
Die «Naturschule» der Ortsbürgergemeinde stellt in unmittelbarer Nähe des Waldes Räume im Werkhof des Forstbetriebs zur Verfügung - eine pädagogische Chance, die noch besser zu nutzen wäre [...]
Das Betriebskonzept ist kurz und klar: «Ergänzung und Förderung der schulischen und ausserschulischen Anstrengungen zur Vertiefung des Naturverständnisses, der Umwelterziehung und eines fachgerechten und verantwortungsbewussten Umgangs mit der Natur.»
An der 3. Hauptversammlung des Vereins Naturschule St. Gallen gab Präsident Hansjörg Werder einen Überblick über die Entwicklung [...]
Sicht der Waldpädagogin Martina Müller, Waldpädagogin, zeigte in ihrem engagierten Vortrag Möglichkeiten auf, wie die Frequenzen an der Naturschule gesteigert werden könnten. Aus ihren Erfahrungen mit ähnlichen Projekten [...] weiss sie, dass Naturerlebnisse einen positiven Einfluss auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen haben. Solche gemeinsame Erlebnisse könnten die Integration fördern und die Gewaltbereitschaft vermindern.
Positive Energien «Die Energie der Jugendlichen wird in positive Kanäle geleitet» [...] Sie erzählte von Kindern, die zum ersten Mal erfahren haben, was es heisst, barfuss und mit verbundenen Augen im Wald unterwegs zu sein. Sie lernten, sich zu orientieren, zu riechen, zu tasten.
Mit Animations-Events wie diesen möchte der Verein Naturschule ein Lernfeld bereitstellen, wie es die Schulstube nicht bieten kann.
[Tagblatt, 14. 06. 2001]
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Berichte wie der folgende zeigen, dass der Rückblick auf eine barfüßige Kindheit vor zwei, drei Generationen keineswegs negativ besetzt ("weil wir alle sooo arm waren") sein muss :
Die Schulreisen waren das Allerschönste
Jeden Sommer durften die Gaiser Schüler auf die Schulreise. Jede Klasse mit ungefähr 30 Mädchen und Buben für sich allein. Je älter, desto weiter. Das war ein ungeschriebenes Privileg.
Je früher der Lehrer davon erzählte, desto länger war die Freude. Wenn es dann endlich, endlich so weit war, auf dem Hohenegghügel die Reisefahne flatterte, dann konnte es losgehen. Dann gab es eine Bahnfahrt. Eventuell eine Schifffahrt auf dem alten Rhein oder sogar auf dem unheimlich grossen Bodensee. Eine neue, unbekannte Welt tat sich auf, auch wenn es im Appenzellerland selber war [...]
Beim Laufen über Hügel und Täler gab es kaum Blatern. Und wenn schon, dann lief jedes barfuss. Vom Frühling bis zum späten Herbst ging ganz logisch und gern jedes barfuss in die Schule [...]
Es war in der dritten Klasse mit 14 Mädchen und 18 Buben. An einem schönen Mittag kamen einige Schlaue überein, folgenden Vers mit der Kreide auf die grosse Wandtafel zu schreiben:
«Das Wetter ist schön, der Himmel ist blau,
Herr Lehrer wir möchten gerne spazieren gehen.
Lieber im Freien schwitzen,
als auf der harten Schulbank sitzen.»
Wir waren gespannt, wie da der gute Lehrer Sonderegger reagieren möge. Er las es, schaute uns lange, aber väterlich an und sagte: «Jawohl, das mached mir.»
Wir jubelten aus Herzenslust und klatschten in die Hände. So ging es dann barfuss über Zwislen und den Hackböhl in den Hirschbergwald, die Hälfte der Buben übermütig immer dem Waldweg entlang voraus. Es war als hetzten wir einander. Wir hatten es wie die Schafe. Vom Lauschen der Vogelstimmen keinen Deut und vom Schulresten weiter hinten war bald nichts mehr zu hören [...]
Der Starkenmühlebauer Fitzi schaute uns vielsagend an. Er war ein Freundlicher. Dazu noch ein Guter. Er schenkte jedem ein Glas neuen Most, der eben aus der Presse lief. Oh, das tat bis zum grossen Zehen gut. Durst hatten wir zur Genüge und beklemmende Gefühle ebenfalls. Dem Lehrer wollten wir doch absolut keinen Ärger bereiten.
Jetzt aber sofort den weiten Weg zurück zum Schulhaus, um dort unsere grosse Reue zu zeigen und Abbitte zu leisten. Otto Kaiser war da etwas besser dran. Sein Geldsack erlaubte ihm und seinem Spezialkollegen Walter Etzensberger, den Zug Altstätten-Gais zu besteigen. Wir schafften es selbstverständlich mit den Füssen. [...]
So geschehen und erlebt im Herbst 1931 von Josef Dähler Hubacker [...]
[Tagblatt, 14. 06. 2001]
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Trommel-Therapie bei Vollmond
Ein Tanzpartner? Wozu? Dieser Rhythmus packt dich alleine. Er springt dich an. Fesselt, verzaubert, versetzt dich in Trance. Ihm gibst du dich hin. In ihm verlierst du dich.
Sie dröhnen, vibrieren, rufen, folgen dem Schlag deines Herzens, die Trommeln aus Westafrika und Brasilien. Donndonn, Sangban, Conga, Surdo, Timbales. Exotische Namen für exotische Klänge.
Die auf der Tanzfläche sind Menschen wie du und ich. Viele um die 20. Ältere bis 60. 300 Frauen und Männer tanzen bis zur Ekstase. Schließlich fast alle barfuß. Drei Stunden Nonstop-«Therapie» gegen Frust und Stress beim Vollmondtrommeln der rauchfreien Tanzparty in der «Disco far out» am Kurfürstendamm 156. «Oder auch nur aus Lust an der Bewegung, die jeden Muskel erfasst», sagt atemlos die Pankower Bildhauerin und Malerin Liz Mields-Kratochwil.
Im Mai 1993 trat das Fullmoon Percussion Ensemble zum ersten Mal im far out auf. «Zufällig war Vollmond» [...] «Also wurde daraus unser Vollmondtrommeln.» Eine Tanzparty mit Tradition. Und längst mit vielen Stammgästen.
Detlef Spielvogel, dazu Frank Camara, Till Brommer und Dietrich Kollöffel sind Profis. Für die einzige Frau im Ensemble ist Trommeln Hobby. Die Heilpraktikerin Andrea Ernstberger verrät, sie habe der Rhythmus angezogen. «In ihm stecken Funk und Soul. Die Trommeltradition aus Westafrika und Brasilien, das ist Urtechno», schwärmt sie. Sie haben diesen «Herzschlagrhythmus» nicht nur an Musikschulen und bei Musikern studiert, sondern auch in Westafrika und Brasilien. [...] «Trommeln ist in!»
[Berliner Morgenpost, 13. 06. 2001]
Wer in Berlin barfüßige Tanzevents sucht, kann bei Vollmond ja mal vorbeischaun ...
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Und auch in Thüringen bieten sich - wennauch anders - diesbezügliche Möglichkiten :Abflug an den Strand
MICHELSHÖHE. Eine Tonne Eis erwartet die Party-Fans am Freitag und Samstag auf der Michelshöhe. Wer denkt, er müsse deswegen frieren, hat jedoch die Rechnung ohne die dutzenden Barkeeper gemacht. Diese verteilen das Gefrorene nämlich würfelweise in die Gläser. Noch gigantischer - und vor allem witziger - sollen die Mallorca-Partys werden, mit denen jetzt die Feten-Saison auf der Michelshöhe so richtig beginnt. Und bei allen Neuerungen in dem für dieses Jahr verfeinerten Konzept führen die Besitzer des "Pferdekuss" [...] ein Wort stets im Munde: Qualität.
"Wir wollen, dass die Zuschauer für ihr Eintrittsgeld etwas besonderes geboten bekommen."
Und so brauchen sich die Barfuß-Freunde nicht sorgen, feinster Sandstrand umrieselt die Zehen. [...] Die Veranstalter gingen für ihr Sommer-Angebot reichlich in Vorkasse. Neben den 400 Tonnen Sand, die herangefahren wurden, gab es einige Investitionen auf dem Gelände. So bietet das erweiterte Areal nunmehr 5000 Leuten Platz [...]
[Thüringer Allgemeine, 15. 06. 2001]
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Gartenlust in der Nase und an den Sohlen
"Gärten der Sinne" zwischen Löwenplatz und Stadtkirche - Begeisterte Kinder [...]
Hier kullern Korken unter kleinen Füßen, dort stecken vorwitzige Nasen in buntem Krepppapier: Am Donnerstag waren bei den Rüsselsheimer Gartentagen alle Sinne gefordert. Zwischen dem Löwenplatz und dem Gemeindehaus der Stadtkirche erstreckten sich "Die Gärten der Sinne" und lösten auf verschiedenen Stationen das Motto auf spannende und abwechslungsreiche Weise ein. Fühlen, Riechen, Schmecken, vor allem aber Hinsehen und Zuhören, lohnten sich für die Besucher.
Hans Jürgen Jansen, der die Aktionstage rund um das Thema Garten [...] organisierte, eröffnete um 14.30 Uhr den Erlebnispfad auf dem Löwenplatz.
Barfuß stapfte der Buchhändler über Gras und Kiesel, durch Wasser und Sand. Die quadratischen Felder des riesigen Barfußpfads boten die Möglichkeit, alle Materialien des Gartens mit den Fußsohlen zu erfahren. [...]
Am anderen Ende der Löwenpassage ging es hoch hinaus: Baumpfleger boten Kindern die Gelegenheit, mit professioneller Kletterausrüstung die großen Bäume auf dem Platz vor der Stadtkirche zu erklimmen. Und gleich daneben standen säuberlich in Krepppapier verpackte Röhren, deren Inhalt die Besucher der sinnlichen Gartentage mit ihrem Geruchssinn bestimmen mussten. Das Pendant für die Geschmacksnerven bot ein Stand, an dem Obst und Gemüse blind zu verkosten waren. "Wie schmeckt der Garten?", lautete die Frage [...]
Vor allem die begeistert über beide Plätze wuselnden Kinder zeigten, wie lebendig die Rüsselsheimer Innenstadt auch an Feiertagen durch ein attraktives Angebot werden kann [...]
[Darmstädter Echo, 15. 06. 2001]
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Zuschauer wurden Sangeskumpane
Francois-Villon-Aufführung heute Abend im E-Werk Sassnitz [...]
Vergessen Sie Eindrücke aus Theatervorführungen. Erlebnisse in Kleinkunstbühnen können Sie getrost in die Kategorie beschaulich einordnen. Es sei denn, Sie haben Schauspieler wie Alfons Kujat schon erlebt.
In der Hafenstadt zeigte der Berliner am Mittwochabend extremes Theater. Als Francois Villon, französischer Dichter, Vagant und Gauner, der von 1431 bis um das Jahr 1465 lebte, betritt der Profi die Halle im E-Werk Sassnitz.
So könnten sie ausgesehen haben, die Kaschemmen des Mittelalters: Der Raum fast dunkel, Kerzen leuchten spärlich auf langen, schwarz gedeckten Tischreihen. Auf Stroh stehen Sitzbänke. Weihrauch liegt schwer in der Luft. Aus einem Harmonium erklingt die Musik des 15. Jahrhunderts. "Höret Villons Worte", spricht ein Kellermeister zu den siebzig Gästen im Rund. Dann geht es los: Villon, vernarbt und schmutzig, angetrunken wirkend, greift sich Zuschauer, rüttelt sie, sitzt bei Frauen auf dem Schoß, er küßt, weint, schreit und wispert. Er bedient sich am Rotwein der Gäste, schlägt mit der Faust kraftvoll auf den Tisch. Umgestürzte Gläser füllt er nach der Pause charmant wieder nach.
Verse vortragend, läuft Villon barfuß über Tische, speit Feuer, liegt von einem Zittern geschüttelt im Stroh, oder lässt Wein über Köpfe spritzen. Es muss turbulent und gefährlich zugegangen sein vor 550 Jahren.
Balladen und Lieder des Villon, der inmitten von Pest und Hunger aufwuchs, dessen Mutter den Jungen in die Obhut eines Kaplans gab, der trotzdem an der Universität studierte, trägt Kujat mit absoluter Hingabe und enormem körperlichen Einsatz vor. [...]
[Ostsee Zeitung, 15. 06. 2001]
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Unter "Gottes freiem Himmel" finden sich lebensnahe Antworten
Bischöfin Margot Käßmann beim "Liturgischen Schlussfest" im Grüneburgpark umjubelt [...]
Sitzt eine Bischöfin im Grüneburgpark im Gras und blickt auf ihre Schäfchen, die sich am Ende eines Pilgerwegs durch die Stadt im Halbrund um sie gruppieren. Die Sonne knallt vom Himmel und sie kickt ihre Schuhe unter dem Talar hervor. Jetzt sitzt die Bischöfin Margot Käßmann aus Hannover mit nackten Füßen vor der Gemeinde, die das "Liturgische Schlussfest" feiern will.
Margot Käßmann ist das offene Gesicht der Evangelischen Kirche [...] Das "Grundvertrauen in Gott" nennt Margot Käßmann an diesem Morgen als Antwort auf die Frage nach dem Christ- sein. Dazu "die Einmischung in die Belange der Welt". Bloß verstanden werden müsse beides:
Wenn "das kirchliche Bodenpersonal" die Leute zu begeistern verstehe, "dann springt der Funke auch über". Die 43 Jahre alte Bischöfin ist vielen schon Beweis genug [...]
[Frankfurter Rundschau, 18. 06. 2001]
Wenn "Gottes Bodenpersonal" mit gutem Beispiel vorangeht, sind gewiss auch barfüßige Gläubige willkommen.
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Dr. Jürgen Wied - Ihr Mann, wenn die Füße Ärger machen
Sie sind da, wenn wir sie brauchen. Die großen Ärzte von Berlin. Sie verlängern Leben, sie verbessern Leben, sie schenken Leben. Sie kämpfen gegen Schmerz und den Tod. In dieser KURIER-Serie stellen wir die großen Ärzte unserer Stadt vor. Sie schildern uns, was sie können und woher sie die Kraft nehmen, uns zu helfen.
Heute: Dr. Jürgen K. Wied, Fußchirurg an der MEOCLINIC in der Friedrichstraße
Dr. Jürgen K. Wied: geboren am 4.8.56 in Sevelen. Studium an der FU Berlin, ab 1988 im Team von Orthopädie-Papst Prof. Manfred Weigert am Urban. Seit 1995 hat der Vater von 2 Kindern eine Praxis in Schöneberg und operiert zusätzlich in der Meoclinic.
Außer Füßen liebt er Radfahren, Inline-Skaten, Segeln und Surfen.
Weitere Informationen rund um Ihre Füße bekommen Sie auf der Internetseite
www.wied-berlin.de
Tel.: 030/20944000
Als die Damen in früheren Jahrhunderten noch lange Röcke trugen, unter denen ab und an ein nackter Füßrücken hervorblitzte, galt dieser Körperteil als der erotischste schlechthin. Für Dr. Jürgen K. Wied, 44, Orthopäde, Sportmediziner und Fußchirurg an der Meoclinic, hat diese Faszination um keinen Deut nachgelassen. Auch wenn sein geübtes Auge streng wissenschaftlich blickt.
Was er zu sehen bekommt, hat mit Erotik nur wenig zu tun - sondern viel mehr mit Funktion. Und die ist - der Schuhindustrie sei Dank - bei mehr als zehn Prozent der Bevölkerung auf der Strecke geblieben: Ballen quälen, Hammerzehen drücken, Nervenknötchen liegen eingeklemmt zwischen dem dritten und vierten Mittelfußknochen, oder die Achillessehne ist gerissen.
"Bei Völkern, die überwiegend barfuß laufen, findet man solche Erkrankungen viel seltener. Bei uns tragen dagegen selbst Babys, die noch gar nicht laufen können, schon kleine Schuhe."
Damit tun die Eltern ihren Kindern keinen Gefallen. Denn einige Jahrzehnte später haben sich Schäden ausgeprägt, die nur mit dem chirurgischen Messer wieder repariert werden können. Wobei dem Mediziner die Schönheit durchaus wichtig ist. "Wenn eine Zehe nach einer Operation zu keinerlei aktiver Bewegung mehr fähig ist, dann ist das nach heutigem Standard kein akzeptables Ergebnis.
"Fußchirurgie ist auf dem Vormarsch, und mit ihr gepeinigte Patienten, deren Leben zuvor in orthopädischen und damit wenig animierenden Schuhen endete, mit denen sie (dennoch) nicht mehr weit laufen konnten. "Der Bedarf ergibt sich aus Schmerz und Funktionsbehinderung. Viele haben einen Ballen am großen Zeh, der bis zum 45. Lebensjahr vielleicht keine Beschwerden macht. Trotzdem sollte die Stellung operativ korrigiert werden. Denn wenn Patienten älter werden, ist die Durchblutung nicht mehr so gut, eine Zuckerkrankheit kann dazu kommen. Dann wird's schon erheblich komplizierter."
Bei diesem so genannten Hallux Valgus zeigt der große Zeh nach außen (also zur kleinen Zehe hin) und der erste Mittelfußknochen nach innen. Irgendwann passt kein Schuh mehr, und das Laufen tut weh." Bei der Ballenoperation versucht man heute, das Gelenk zu erhalten [...] Auch das Morton-Neurinom, eine kleine Nervengeschwulst zwischen dem dritten und vierten Zeh, kann, wie er sagt, massive Schmerzen machen. "Das fühlt sich elektrisierend an, als ob man dort auf eine Erbse tritt."
Das muss der Patient genauso wenig hinnehmen wie Nagelbetterkrankungen mit eingewachsenen Nägeln. "Wir haben zwar alle gelernt, dass man Fingernägel rund und Fußnägel gerade schneiden soll - aber dennoch wird das oft falsch gemacht." Eine Nagelwallplastik befreit von der Qual [...]
Beim Knick-Spreiz-Senkfuß ist spezielle Gymnastik effektiv! "In der Wohnung sollte man, wenn irgend möglich, barfuß laufen, auch ohne Socken, um die taktilen Reize auf den Fuß zu bringen." Auch die guten alten Holzlatschen mit nur einem Riemen über den Zehen tun weitaus bessere Dienste als die schicksten Pumps und trainieren die Krallfunktion der Zehen unaufhörlich [...]
Beim Hammerzeh steht dem Spezialisten, der rund 1000 Füße pro Jahr operiert, ein weiterer Trick zur Verfügung: "Man nimmt die fußbodenseitige Sehne und zieht sie auf die Oberseite. So hält sie den Zeh unten."
Wer sich den Fuß verletzt - zum Beispiel beim Umknicken, wenn die Sehnen überdehnt werden -, ist in einer Spezialschiene gut aufgehoben. "Die Heilungsvorgänge an den Sehnen sind ähnlich wie die an der Haut. Wenn man da immer puhlt, d.h. die Kruste abreißt, gibt das unschöne Narben. Ähnlich ist es mit einem heilenden Band, wenn das dauernd überdehnt wird. Bei Patienten, die instabil im Gelenk sind, können sich ganz schnell Arthrosen im Sprunggelenk bilden, und das macht erhebliche Schmerzen. Manchmal muss man die körpereigenen Bänder operativ verstärken." Auch bei der Achillessehne greift man eher zum Spezialschuh als zum Messer, wenn sie reißt [...]
Und so unterscheiden Sie die Symptome:
Beim BALLEN haben Sie Druckbeschwerden im Schuh, der Ballen ist rot, schmerzt dauernd, kein Schuh passt. Die Mittelfußknochen tun weh.
Beim HALLUX RIGIDUS besteht eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung, langes Laufen und Treppensteigen tun weh.
Mit einem HAMMERZEH laufen Sie vorn auf den Zehenkuppen, Zehengelenke drücken gegen das Oberleder des Schuh ach einer Operation tragen Sie 14 Tage lang einen Spezialschuh, danach sind weitere 4 Wochen Laufen in bequemen Schuhen plus Krankengymnastik angesagt. Wichtig: Beine VIEL hochlegen und ein blutverdünnendes Mittel nehmen, um Thrombosen vorzubeugen! Der operierte Fuß kann noch bis zu sechs Monaten anschwellen.
[Berliner Kurier, 19. 06. 2001]
Interessant an diesem Artikel ist nicht zuletzt die lange Liste der Probleme, die auf das Tragen von falschem Schuhwerk, aber auch auf das Tragen von Schuhen überhaupt zurückzuführen sind !
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Zum Thema "richtige Schuhe" passt auch dieser Artikel :
Das Ende der Schmerzen?
Vortrag über die Masai-Barfuss-Technologie in Schaan [...]
Sport und Alltag
Timo Konietzka, wohl bekannt als erfolgreicher Fussballspieler und Trainer, ergriff als erstes das Wort: Fast jeden Abend gebe er Kurse, wobei ihm auffiel, dass besonders Frauen (ca. 70 % der Zuhörer) Interesse am Produkt zeigen. Doch dies nur nebenbei. Er sei nun 63 Jahre alt und seine sportlichen Erfolge hatten selbstverständlich auch negative Seiten. Timo musste jahrelang mit Schmerzen im Rücken, der Achillessehne und den Knien leben. Weder Physiotherapie noch Orthopädie zeigten langfristige Erfolge.
Rein zufällig stiess auch er auf MBT und brachte zuerst nicht mehr als ein müdes Lachen hervor. Doch der erste Eindruck trügt: Seither ist Timo Konietzka praktisch schmerzfrei. Täglich absolviert er eine Stunde sogenanntes «Rolltraben» mit seinen MBT-Schuhen.
Laufen lernen
Arno Schneider, der ihn gestern begleitete, steht noch am Beginn seiner sportlichen Karriere. In seinem jungen Alter sind chronische Schmerzen also kein Thema. Trotzdem ist auch er begeistert von MBT. Der Schuh sei für ihn sowohl Trainings- als auch Fitnessgerät. Das Tragen aktiviert die Durchblutung und wenn man sich richtig bewegt (was leicht zu erlernen ist), werden die Muskeln gedehnt und Schmerzen und Verspannungen gelöst. Da nur das sogenannte «Aktive Laufen» den gewünschten Effekt erbringt ist dies zu erlernen das Wichtigste.
Dennoch ist der MBT-Schuh kein Laufschuh, sondern ein Schuh für den Alltag, den man besonders auf hartem Untergrund wie Asphalt etc. tragen sollte. Erfahrungen zeigen, dass der Schuh besonders bei jenen Menschen wirkt, die den Schuh den ganzen Tag tragen. Dies kann während der Arbeit sein oder auch zu Hause und in der Freizeit [...] Wenn die Technologie bei richtiger Anwendung auch wirklich hält was sie verspricht so wäre dies bestimmt für einige schmerzgeplagte Menschen eine grosse Hilfe und Erleichterung, denn damit würde sich die Lebensqualität enorm verbessern.
Mehr Informationen unter www.masai.ch
[Liechtensteiner Volksblatt Politik 21.6.2001 ]
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Lehrer blicken über Tellerrand
"Neue Unterrichtsformen" auf Schloss Heiligenberg
SEEHEIM-JUGENHEIM (bux). "Lernspiele und Arbeitsmittel", "Mit allen Sinnen lernen", "Kommunikation und Konfliktlösung" - die Themen bei der Viertageveranstaltung des Studienseminars Darmstadt/Groß-Gerau beim Hessischen Institut für Lehrerfortbildung auf dem Jugenheimer Heiligenberg waren bunt gemischt. "Es kommt uns darauf an, den Blick über den Tellerrand der fächerbezogenen Ausbildung zu lenken" [...]
Praktischer dann schon die Gruppe "Mit allen Sinnen lernen". Es fehle im Alltag der Kinder zunehmend an Sinneserfahrungen. "Kaum ein Kind geht noch barfuß", sagte eine Teilnehmerin. Die Gruppe fuhr in das "Schloss der Sinne" bei Wiesbaden und holte sich Anregungen. Im kleinen Seminarraum dann das Ergebnis: Ein Barfußparcours, viele aufgepinnte Fotos mit Ideen und Dokumentationen.
Doch wie diese Ideen in die Praxis des Unterrichtsalltags transportieren? "Ganz einfach", sagt Britta Henke, eine der Lehrerinnen in Ausbildung. "Kommt im Unterricht in einer Geschichte das Thema Blindheit auf, kann man den Kindern durch Augenverbinden zeigen, was das real bedeutet. Auf diese Weise kann man ihnen die gesamte Schöpfung fühl- und erlebbar nahe bringen." [...]
[Darmstädter Echo, 21. 06. 2001]
Und einen dritten Teil der Junipresse gibt es dann auch noch !
Bis dahin belesene Füße
Georg