Mein Beitrag (Hobby? Barfuß! 2)

Samuel, Monday, 18.06.2001, 12:37 (vor 8563 Tagen) @ Spency

Hallo!

Da die meisten von Euch ja in Würburg waren, dachte ich es wäre nötig, einen kleinen Brief aufzusetzen... Heute kam die Mitteilung der Redaktion, dass sie meinen Beitrag zum "Brief des Tages" machen wollen. Nicht dass ich mich übermäßig geschmeichelt fühle, in dieser Zeitung zu publizieren, aber immerhin ist es eine Position, der eine nicht zu unterschätzende Breitenwirkung in der Schweiz zukommen dürfte.
Ich hoffe nur, ihr habt keine großen Einwände gegen das, was ich geschrieben habe; es war mehr oder weniger einfach nur so runtergetippt. Immerhin glaube ich, daß gerade das Kneipp-Zitat mit seinem bodenständig rustikalen Anstrich in der Schweiz anklang findet...

Viele Füße
Samuel

Und hier der Beitrag:

Sehr geehrte Damen und Herren,

als Kenner der Kneippschen Gesundheitslehre muß ich mich in dieser Diskussion deutlich zu Wort melden. Vorneweg vielleicht der Hinweis, daß ich mich nur auf das Barfußlaufen beziehe, nackte Oberkörper in der Schulbank sind für mich ebenfalls schwer vorstellbar. Die gesundheitlichen Vorteile des Barfußlaufens gegenüber einem ganzen Tag in Turnschuhen sind seit langem bekannt und nicht zu bezweifeln. Neben dem idealen Brutklima für alle möglichen Pilzerkrankungen drohen auch orthopädische Schäden durch nicht optimales Schuhwerk (dieses zu Finden ist jedoch nahezu unmöglich). Kneipp empfiehlt ausdrücklich so oft wie möglich barfuß zu gehen, und vor allem den Kindern, die damit noch keine gesellschaftlichen Probleme haben, hierin ihre Freiheit zu lassen.
Ich erinnere mich nur zu gut an meine eigene Schulzeit mit "Schuhzwang": der Konzenrtationsverlust durch heiße und brennende Füße war im Sommer ganz erheblich. Man achte nur einmal auf die typische Fußbewegung unter Kindern und Jugendlichen, den Schuh etwas von der Ferse zu ziehen, um Luft hineinkommen zu lassen. Dazu ist die Ablenkung durch nackte Füße, sicherlich nicht größer als bei Schuhen, zumal sie unter der Bank sind. Im übrigen lässt sich mit Barfußgehen auch kein, für viele Eltern zu teurer, Markenkult machen.
Ich empfehle daher, im Interesse der Gesundheit und schulischen Bildung unserer Kinder, in einer eventuellen Kleiderordnung ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass das Barfußgehen erlaubt und erwünscht ist.

Mit freundlichen Grüßen
Samuel Schick, Simmersfeld

Und hier noch ein Kneipp-zitat:
Das wichtigste Abhärtungsmittel ist für den Körper das Barfußgehen. Die Kinder sollen so viel als möglich ohne Schuhe und Strümpfe sein und diese nur im Notfalle gebrauchen. Es gibt freilich kein kräftigeres Mittel, die Nerven zu stärken und widerstandsfähig zu machen, als das Barfußgehen, und jene Eltern begehen einen großen Fehler, welche ihren Kindern dieses Abhärtungsmittel entziehen. Freilich, wo die Verweichlichung die Herrschaft übt, da wird das Barfußgehen für unanständig und ungesund erklärt, als ob die letztere
Beschuldigung nicht durch das gute Aussehen und den Gesundheitszustand der Landkinder, die den größten Teil des Jahres barfuß gehen, widerlegt würde!


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