Gottesdienst (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo Katja,
...... da diese Menschen mir den Gefallen tun und ich auf der Strasse von ihnen keinen Kommentar über meine Barfüssigkeit höre, noch nicht mal bei Schnee, dann tu ich ihnen eben den Gefallen und reize sie nicht durch barfüssiges Erscheinen im Gottesdienst.
Diese Bedenken kann ich auf jeden Fall nachvollziehen -- daß Jesus und die Engel fast durchgängig barfüßig abgebildet werden, hat allerdings noch nie Anstoß erregt
Ich finde, ein gutes Zusammenleben funktioniert auf der Basis von Geben und Nehmen. Man muss doch seinen Mitmenschen nicht alles mit Gewalt aufdrücken, auch wenn man noch so sehr von etwas überzeugt ist.
Ich bin auch äußerst behutsam an meine (bislang auch nur vereinzelten) barfüßigen Kirchgänge herangegangen. Zuerst bin ich nur bei kirchlichen Anlässen außerhalb des Gotteshauses barfuß gewesen: beim Pfarrfest, beim gemeinsamen Fastenessen (wozu die bloßen Füße m.E. auch gut passen), bei der Mitarbeit im Unterstützerkreis unserer brasilianischen Partnergemeinde.
Mein erster barfüßiger Kirchgang war am Pfingstmontag letzten Jahres. Ich habe zuerst bewußt einen Nebenfesttag mit schwachem Gottesdienstbesuch gewählt, dann noch einige normale Sonntagmessen. Zum Festgottesdienst zur Verabschiedung unseres bisherigen Pfarrers ging ich allerdings mit Schuhen. Beim Händeschütteln an der Kirchentür meinte dieser ganz frech: "jetzt bin ich aber enttäuscht, daß du Schuhe anhast!"
Ich hoffe nur, dass ich es mir nun nicht mit dir verscherzt habe, das wäre das letzte was ich bezwecken wollte!
Absolut nicht! Ich halte Meinungsvielfalt für sehr wichtig. Wir brauchen nicht zu Barfußfanatikern zu werden -- auch Schuhe sind manchmal sinnvoll. Idealerweise hat man sowohl die barfüßige als auch die beschuhte Alternative offen und entscheidet nach dem eigenen Leitbild -- unbeeinflußt von Zwängen, Ängsten und Vorurteilen. Genau das machst Du, es ist das einzig Richtige (durchaus nicht nur, was die Fußbekleidung betrifft).
Liebe Grüße, Lorenz