Pro und Contra Barfußparks (Hobby? Barfuß! 2)

Lorenz ⌂, Wednesday, 06.06.2001, 21:10 (vor 8575 Tagen)

Ich will dieses Thema nochmals aufgreifen, denn die Diskussion darüber verdient ein Ergebnis.

Wenn der Barfußpark Dornstetten inzwischen so überlaufen ist, daß die Rauchentwicklung auf dem Grillplatz die Feuerwehr alarmiert und diese dann nicht durch die überfüllte Zufahrt kommt, liefert uns das auf jeden Fall einen guten Beweis für das breite öffentliche Interesse am Barfußlaufen. Dieses Argument sollte man nutzen:

- um Leuten den Zahn zu ziehen, die uns als Außenseiter abtun wollen,
- um es den Medien schwer zu machen, uns Barfußläufer als seltene Freaks uns bunte Hunde darzustellen,
- um den Fremdenverkehrsplanern klar zu machen, daß geschotterte Wanderautobahnen ganz und gar nicht der Renner sind.

Zweifellos haben Barfußparks einen starken Reservat-Charakter, der unterstrichen wird von Kontrollgängen durch Scherbensammler, Schließfächer für Schuhe und Fußwaschanlagen. Diese Extras erzeugen in der Tat eine überdeutliche Trennung vom Alltag: die Leute lassen sich von vorneherein Sicherheit garantieren, waschen am Ende die Füße, holen die Schuhe aus dem Fach und ziehen sie an, bevor sie zum Auto gehen. Ich habe leider mit eigenen Augen gesehen, daß die meisten das Reservat beschuht verlassen.

Trotzdem nehmen sie etwas mit, was ihnen sonst entgangen wäre: das schöne Erlebnis beim barfüßigen Laufen und Spielen unter freiem Himmel! Viele Kinder lernen diese Alternative zum Schwitzen in schweren Schuhen sonst gar nicht mehr kennen. Und wer sich im Barfußpark seines "Lebens auf freiem Fuß" gefreut hat, wird hoffentlich nicht gleich von der Rolle sein, wenn mal anderswo auf einen von uns trifft!

Mein Barfußpfadprojekt zielt unter anderem auch darauf ab, meine Lieblingsspazierwege vor Kieslaster und Dampfwalze zu retten - und der Öffentlichkeit den Wert unbefestigter Wege aufzuzeigen. Und die Leute sollen auch auf die Idee kommen, selbständig die Schuhe auszuziehen, wenn der Weg dazu einlädt! Ich denke, in dieser Richtung könnte jeder von uns vor Ort ein wenig Bewußtseinsbildung treiben und bei Verkehrsämtern, Wandervereinen, Lokaler Agenda etc. geeignete Vorschläge machen. Vielleicht kommt irgendwann ein Netz von Wegen mit Naturboden zustande, das auch ohne Fußwaschanlage zum regelmäßigen Barfußgehen einlädt? Ich denke, in dieser Vorstellung können wir schon einen Teil unserer Belange wiederfinden!

Mit sauberen, weil vom regennassen Gras gewaschenen Füßen winkt Euch Lorenz

[image] Gesundes Leben auf freiem Fuß


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