Barfuß im Park (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Sunday, 06.05.2001, 21:16 (vor 8606 Tagen)

Hi!

Nachdem ich heute meine übliche Barfußrunde durch die Löricker Rheinauen gedreht hatte und mit leichtem Verdruß feststellen mußte, daß sich irgend so ein komisches klebriges Pflanzenzeugs an meine Fußsohlen geheftet hatte, das sich auch gar nicht so leicht entfernen ließ, beschloß ich spontan, gleich noch einen weiteren barfüßigen Spaziergang in einem riesigen Parkgelände in der Nähe meiner Heimatstadt Ratingen dranzuhängen, um die Scharte auszuwetzen (was auch gelang). Außerdem gibt es dort Wegabschnitte, die leicht geschottert sind, was ich zu Trainingszwecken ausnutzen wollte, da es mein Ziel ist, auf jedem Untergrund von Glatteis bis zu scharfem Geröll barfüßig sicher gehen zu können, und leider habe ich so gut wie noch gar kein Schottertraining.
Beim Spaziergang durch den Park hatte ich ziemlich vielfältige Eindrücke und Gedanken. Es begann damit, daß ich an einem Beachvolleyballfeld vorbeikam, aber keiner der dort spielenden Jugendlichen war barfuß, vielmehr trugen alle Turnschuhe und sogar (igitt, wie abscheulich!) Socken. Insgesamt habe ich, obwohl das Wetter (jedenfalls für meine Begriffe) heiter und ziemlich warm war, im Park außer meinen eigenen keine nackten Füße gesehen. Dämliche Kommentare blieben mir auch diesmal wieder erspart; allerdings schauten zwei höchstens dreijährige Kinder, die mir entgegenkamen, mit geradezu fassungslosem Entsetzen ganz irritiert auf meine nackten Füße (was mich wiederum etwas nachdenklich machte; könnte der Anblick nackter Füße im Park möglicherweise so entsetzlich sein, oder was mögen diese Kinder nur gedacht haben? Ich verstehe das nicht.)
Das Schottertraining verlief ganz zufriedenstellend, man muß angesichts vieler Leute, die einem entgegenkommen, einfach nur lächeln und durch, und wenn man sich dabei dauernd einredet, Schotter sei was ganz tolles und super angenehm, empfindet man es kaum noch als unangenehm. Ich hätte nie gedacht, daß Autosuggestion derart geschwind funktionieren kann. Dann ging ich auf einen kleinen verschwiegenen Seitenpfad, wo meine Füße jede Menge Matsch genießen konnten. Für die natürliche Reinigung war das sehr wichtig, denn erst im Matsch gingen die Spuren sowie die letzten Reste des eingangs erwähnten Pflanzenzeugs ohne jedes weitere Zutun vollständig ab. Anschließend ging ich noch ausgiebig über die weiten feuchten Wiesen, und als ich wieder bei meinem Auto angelangt war, hatte ich nahezu saubere Füße.

Herzliche Barfußgrüße Euch allen,
Markus U.

Schottertraining

Jörg (Hanna), Sunday, 06.05.2001, 21:31 (vor 8606 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus,

das mit dem Schottertraining klingt interessant, wenngleich es nicht unbedingt zu meinen Zielen gehört, Barfußlaufen auf groben Schotter als Genuß empfinden zu können. Aber manchmal lassen sich kurze Wegstrecken auf unangenehmen Untergründen ja nicht vermeiden, wenn man ohne Notschuhe unterwegs ist. Die Frage ist, was die Unempfindlichkeit gegen Schotter & Co. ausmacht: die richtige Lauftechnik (Fuß aufsetzen, Gewichtsverlagerung u.ä.) oder die entsprechnde widerstandfähige (Horn-) Haut unter den Füßen. Davon hinge ja auch ab, wie das Training auszusehen hat.

Meine Erfahrung ist: Längeres laufen auf groben Untergrund (z.B. rauher Asphalt oder Beton) "raspelt" die Hornhaut ziemlich schnell ab und dann tut's richtig weh. Ob das auf Dauer aber einen langfristigen Trainingseffekt erzielen kann, habe ich noch nicht ausprobiert. Aber Du wirst und sicher auf dem Laufenden halten.

Beim Spaziergang durch den Park hatte ich ziemlich vielfältige Eindrücke und Gedanken. Es begann damit, daß ich an einem Beachvolleyballfeld vorbeikam, aber keiner der dort spielenden Jugendlichen war barfuß, vielmehr trugen alle Turnschuhe und sogar (igitt, wie abscheulich!) Socken.

Beachvolleyball in Turnschuhen ist in der Tat abartig. Aber wenn schon, dann doch schon mit Socken, der Hygiene wegen. Den Fußschweiß bekommt man aus den Socken schließlich besser raus als aus den Schuhen!

Serfuß,
Jörg

Schottertraining

Lorenz ⌂, Sunday, 06.05.2001, 22:24 (vor 8606 Tagen) @ Jörg (Hanna)

Hallo Jörg,

..... Die Frage ist, was die Unempfindlichkeit gegen Schotter & Co. ausmacht: die richtige Lauftechnik (Fuß aufsetzen, Gewichtsverlagerung u.ä.) oder die entsprechnde widerstandfähige (Horn-) Haut unter den Füßen. Davon hinge ja auch ab, wie das Training auszusehen hat.
Meine Erfahrung ist: Längeres laufen auf groben Untergrund (z.B. rauher Asphalt oder Beton) "raspelt" die Hornhaut ziemlich schnell ab und dann tut's richtig weh.

Seit ich sehr viel barfuß laufe, ist und bleibt die Hornhaut dünn, aber zäh. Was nachwächst, reibt sich auch wieder ab (manchmal tatsächlich sogar mehr). An den Außenkanten der Ferse und der großen Zehe helfe ich sogar noch mit einer Hornhautfeile nach, damit sich keine tiefen Risse bilden.

Was in den letzten Jahren mehr geworden ist, ist das Fußschwartenpolster unter der Hornhaut! Vor allem durch die barfüßigen Bergwanderungen scheint dieses zuzunehmen -- mit den Fingerkuppen kann ich fast einen Zentimeter tief hineindrücken, ohne auf Knochen oder Gelenke zu kommen. Kleinere Schottersteine werden davon einfach weggepolstert, ohne auf schmerzempfindliche Teile des Bewegungsapparats zu drücken. Und wenn man auf Glasscherben tritt, paßt sich die Sohle meist ihrer Form an, ohne daß ein Schnitt entsteht. Auf sehr grobem Schotter kann ich allerdings nach wie vor nicht lange laufen, und vor dem nagelbrettartigen Gehwegasphalt auf Gran Canaria habe ich manchmal kapituliert.

Ich finde auch, daß sich beim regelmäßigen Barfußgehen ein Bewegungsablauf herausbildet, der durch sehr sachtes Aufsetzen und schnelles Reagieren auf Unebenheiten auszeichnet. Wenn ich barfuß loslaufe, tut es manchmal auf den ersten paar hundert Metern noch bei jedem Steinchen weh, bis ich wieder in das richtige "glatte" Gehen hineinkomme. Ich finde das auch sehr kräfteschonend -- und gehe so stundenlang ermüdungsfrei.

Wenn der Schotter gröber wird, gehe ich zum Vorderfußlaufen über; ansonsten hat sich bei mir eine normaler Bewegungsablauf mit sehr sachtem Aufsetzen der Ferse und ohne Hoch-Tief-Bewegungen herausgebildet. Das danken mir vor allem die Bandscheiben!!

Serfuß, Lorenz

[image] Gesundes Leben auf freiem Fuß

Schottertraining

Marc(CH) @, Monday, 07.05.2001, 00:39 (vor 8605 Tagen) @ Lorenz

Hallo zusammen
sehr interessant eure Bemerkungen zum Schottertraining. Mir sind gerade letzte Woche als ich in Assisi war noch ein paar Dinge dazu aufgefallen. Eigentlich gehe ich mittlerweile ganz gut über mittleren Schotter und Asphalt. Mit ca. 12 kg Zuladung fühlte sich das aber plötzlich ganz anders, eher unangenehm an. - Je dicker die unverdichtete Schotteschicht ist, desto weniger schmerzt sie. Wahrscheinlich gibt nicht nur die Sohle sondern auch der Untergrund etwas nach. Richtig Spass macht runder (gewaschener) Schotter bspw. an Flussufern oder in 'edel' (teuer) gepflegten Gärten und Parks. - Das auch Lorenz ab und zu vor südländischem Nagelbrett Asphalt kapitulierte gibt mir wieder Hoffnung. Glaubte in Italien schon ich sei nach dem Winter wieder total verweichlicht. Hierbei ist mir allerdings aufgefallen, dass die gleiche Strecke bei Regen recht angenehm zu begehen war, bei Sonnenschein aber eher den Eindruck eines Tanzes auf der Holzraspel vermittelte. Kann sich das einer erklären?
Liebe Grüsse aus Bern
Marc

Schottertraining

PeterVonWald, Monday, 07.05.2001, 03:24 (vor 8605 Tagen) @ Marc(CH)

Dicke des Schotters: Wenn die Schicht mehrere Steine umfasst, merkt man wie die Steine etwas ausweichen. Wenn die Schicht nur duenn ist, muss ich meist kapitulieren (Wegrand).
Meiner Meinung nach ist "Schotter" der Begriff fuer gebrochene Steine, waehrend die Steine am Flussufer ("gewaschene") eher Kies genannt werden (auch wenn die Steine mehrere Zentimeter gross sind).

Pflanzenzeugs

Samuel, Sunday, 06.05.2001, 23:00 (vor 8606 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus!

Nachdem ich heute meine übliche Barfußrunde durch die Löricker Rheinauen gedreht hatte und mit leichtem Verdruß feststellen mußte, daß sich irgend so ein komisches klebriges Pflanzenzeugs an meine Fußsohlen geheftet hatte, das sich auch gar nicht so leicht entfernen ließ, beschloß ich spontan, gleich noch einen weiteren barfüßigen Spaziergang in einem riesigen Parkgelände in der Nähe meiner Heimatstadt Ratingen dranzuhängen, um die Scharte auszuwetzen (was auch gelang)

Ich bin am 1. Mai mit meiner Theater-/Kulturtruppe zum Radeln in die Reinauen bei Rastatt gefahren. Nach dem Fahren haben wir bei einem Bolzplatz gegrillt und Fußball u.ä. gespielt. Da das Wetter wunderbar war sind am Ende außer mir noch einige andere Erwachsene sowie alle Kinder unter 12 barfuß gewesen. Barfuß Fusball zu spielen ist sehr angenehm wenn man nicht versucht mit der "Spitze" zu kicken. Ein beschuhter Erwachsener trat dann aber einem der Kinder im Eifer des Gefechts auf den Fuß, so daß das barfüßige Fußballspielen etwas in Misskredit geriet (wenn alle barfuß gewesen wären wäre aber nichts passiert!)

Nun aber das, weshalb ich hier antworte: Als ich Abends meine Sandalen anziehen wollte bemerkte ich ebenfalls kleine Pflanzenstückchen, die hartnäckig an meinen Füßen klebten und eine Harzartige Masse ausgesondert hatten, konnte aber nicht mehr erkennen, zu welcher Pflanze sie gehören könnten. Der Geruch der leicht gelblich-durchsichtigen Schmiere war allerdings sehr würzig und nicht unangenehm, allerdigs nur ganz leicht nach Harz. Weiß jemand, was das sein könnte?? Es wächst offensichtlich gerade in den Reinauen...
Wegbekommen habe ich es erst daheim mit der kratzigen Seite eines Topfschwämmchens, was in Reinigungsfragen bei mir die Stufe unter dem Einsatz des Bims-steines ist.

Viele Füße
Samuel

Pflanzenzeugs

Unci, Monday, 07.05.2001, 20:13 (vor 8605 Tagen) @ Samuel

Ich glaube, das sind Ahornsamen - auf jeden Fall irgend ein Baum.
In diesem Zusammenhang habe ich die Erfahrung gemacht, dass das Klebzeug unter der Dusche nicht leicht zu entfernen ist, aber nachdem ich am nächsten Tag eine längere Strecke barfuß im Regen gegangen war, waren meine Pfoten wieder restlos sauber.

Pflanzenzeugs

[asc] @, Monday, 07.05.2001, 21:11 (vor 8605 Tagen) @ Unci

Ich glaube, das sind Ahornsamen - auf jeden Fall irgend ein Baum.

Baum ja, Ahorn kann sein. Hier im Rheinauenpark gibt es sie auch.

In diesem Zusammenhang habe ich die Erfahrung gemacht, dass das Klebzeug unter der Dusche nicht leicht zu entfernen ist, aber nachdem ich am nächsten Tag eine längere Strecke barfuß im Regen gegangen war, waren meine Pfoten wieder restlos sauber.

Ich habe zu einer kleinen Bürste gegriffen, und bin das Zeug wieder los geworden. Schon lästig, sowas :)

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Pflanzenzeugs

[asc], Tuesday, 08.05.2001, 20:23 (vor 8604 Tagen) @ [asc]

Ich glaube, das sind Ahornsamen - auf jeden Fall irgend ein Baum.

Baum ja, Ahorn kann sein. Hier im Rheinauenpark gibt es sie auch.

Ich habe mal an der stelle nach oben statt nach unten gesehen: es sind Kastanien, wenn mich nicht alles täuscht ...

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