Es gibt wieder was zu erzählen (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo zusammen,
nach den ersten Barfußtagen bei schönem Wetter gibt es auch gleich wieder etwas zu erzählen ...
Am Montag Nachmittag habe ich zum ersten Mal in 2001 unseren beiden örtlichen Supermärkten einen Barfußbesuch abgestattet. In der Barfuß - Einkaufen - Datei des "Best of" kann man nachlesen, dass ich das 1999 noch kategorisch ausgeschlossen hatte, aber den Sommer 2000 über war es mir schon recht selbstverständlich geworden - und als ich im Herbst wieder in Schuhen kam, hat mich die freundliche Metzgereichefin prompt angeflachst.
Deshalb verabschiedete ich mich von meiner Frau mit den Worten "Jetzt gehe ich Frau ... eine Freude machen", ging im Supermarkt zur Postagentur und dann zur Fleischtheke. Die Chefin werkelte abseits, sah mich, reckte sofort ihren Hals schwanenartig über die Theke und strahlte von einem Ohr zum anderen, als sie meine nackten Füße sah. Ich lächelte zurück und erzählte ihr von meiner kleinen Prophezeiung.
Am Dienstag sind wir zum Mittelaltermarkt auf Schloss Homburg bei Nümbrecht im Bergischen Land gefahren. Wir haben in Nümbrecht geparkt, einen kleinen Umweg gemacht, um die Gehstrecke etwas zu verlängern und uns dann in den Besucherstrom eingereiht. Ich blieb allerdings der einzige Barfußläufer weit und breit, was auch etliche Male von Umstehenden konstatiert wurde (im Sinne von ungewöhnlich, nicht abschätzig oder sonstwie negativ) und auch von den Ausstellern tanzte beim Maitanz nur die Filzhutmacherin barfuß, obwohl der Untergrund - lehmiger Boden mit Stroh abgestreut - geradezu nach nackten Füßen verlangte. Aber vermutlich müssen die Aussteller auch diesbezüglich den Weg ins Mittelalter für 2001 erst einmal wiederfinden.
An der Eisdiele in Nümbrecht stand auf dem Rückweg immerhin ein Mädel barfuß an - so dass aller guten Dinge doch noch drei wurden.
Heute Nachmittag schließlich führte mich mein weg wieder einmal zur Zentralbibliothek - mit den Schuhen im Rucksack. In der Warteschlange äußerte sich ein junger Türke besorgt, das wäre doch bestimmt ungesund (er zeigte auf meine Füße). In solchen Fällen tut man m. E. am besten naiv, und so gab ich mich freundlich verwundert : "Warum ?" Antwort : "Da bekommt man doch Fußpilz !" - den Nagel habe ich ihm dann gründlich gezogen.
Ich war etwas unschlüssig, ob ich anschließend noch die Fußgängerzone durchqueren sollte, weil ich mich dort üblicherweise barfuß nicht allzuwohl fühle, erinnerte mich aber an die Weisheit vom "aktiven Selbstbewusstseinstraining" und spazierte los. Kurz bevor ich die Mayersche Buchhandlung auf der Hohe Straße erreichte, in die ich kurz hineinging, hörte ich hinter mir (mal wieder) etwas von "ohne Schuhe". Ich schaute gleich vornean und war etwas verwundert, als ich sah, dass ein etwa 14jähriges Mädchen mir hinterhergegangen war und mich ansprach : "Warum gehen Sie ohne Schuhe ?" - "Weil ich das angenehm finde und mich so wohler fühle."
Darauf schaute sie mich kurz an, sagte "Finde ich cool" und verschwand, ehe ich den Mund sprichwörtlich wieder zu hatte und etwas antworten könnte.
Und zuhause habe ich diese Geschichte gleich meiner ebenso alten Tochter auf die Nase gebunden, die ihren Vater bekanntlich barfuß peinlich findet ...
Herzliche Füße an alle
von Georg