Barfuß - Pressespiegel April (2) (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo zusammen,
ich konnte es einfach nicht lassen und habe wieder Hunderte von Zeitungen auf das Stichwort barfuß hin durchgeblättert *grinsimmernoch*.
Hier das Ergebnis :
Neujahrsfest
Grazile Tänze und scharfe Speisen [...]
Langsam und geschmeidig bewegten sich die Tänzerinnen zu leisen, exotisch wirkenden Klängen. Mit leichten Schritten tippelten sie barfuß im Kreis und neigten ihre Köpfe anmutig hin und her. Dabei hielt jede von ihnen vorsichtig, als sei es eine zerbrechliche Kostbarkeit, einen Strauß goldener Lotusblumen vor den Oberkörper.
Der grazile Lotusblumentanz faszinierte sichtlich die Besucher im Bürgerhaus von Quadrath-Ichendorf. Viele von ihnen tauchten am Samstagabend in eine fremde Welt ein. Neben thailändischen Volkstänzen konnten sie seidene, bunt-schillernde Kleider bewundern, scharfe, mit exotischen Pflanzen gewürzte Speisen kosten, und sich von den eigenwilligen Klängen thailändischer Volksmusik verzaubern lassen [...] das thailändische Neujahrsfest, das Songkran-Fest, das auch Wasserfest genannt wird, zu feiern.
Nach buddhistischer Zeitrechnung war es der Beginn des Jahres 2544. [...] Die thailändischen Buddhisten richten ihre Feste nach dem Mondkalender. Das "Wasserfest" wird immer zur Tag- und Nachtgleiche im Frühjahr gefeiert - also an dem Tag, an dem es genau zwölf Stunden lang hell und zwölf Stunden lang dunkel ist. "Dieses Jahr findet es in Thailand am 13. April statt", erläuterte der Organisator Werner Dackweiler. "Aber weil es bei uns der Karfreitag ist, haben wir das Fest vorverlegt."
[Kölner Stadt-Anzeiger, 08. 04. 2001]
--
Indien: Schuhherstellung vergiftet Wasser
Essen (dpa) - Die Herstellung von Schuhen für die Firma Deichmann vergiftet nach Angaben des ARD-Magazins "Report Mainz" große Mengen des Trinkwassers im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu. Bei Recherchen vor Ort hätten Reporter ferner herausgefunden, dass Gerberei-Arbeiter giftigen Chemikalien barfuß und völlig ungeschützt ausgesetzt seien, teilte der Südwestrundfunk am Montag mit.
Abwässer gelangten ungefiltert in die Umwelt, viele Menschen der Umgebung seien wegen des verseuchten Trinkwassers krank.
[Dolomiten, 10. 04. 2001 ]
Deichmann: "Das war nicht in Ordnung"
Essen/Mainz. Die Schuhkette Deichmann hat die in einem Fernsehbeitrag erhobenen Vorwürfe über menschenunwürdige Zustände in ihrem indischen Zuliefererbetrieb KH-Shoes zum Teil eingeräumt und nach eigenen Angaben inzwischen abgestellt.
Das Magazin Report-Mainz vom Südwestrundfunk hatte in einem am 9. April ausgestrahlten Beitrag u.a. gezeigt, dass die Gerberei-Arbeiter im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu ohne Schutzkleidung und barfuß giftigen Chemikalien ausgesetzt sind. [...]
Nach Angaben des Essener Unternehmen hätten sich Experten vor Ort inzwischen über die Arbeitszustände erkundigt und KH-Shoes veranlasst, die Arbeiter in dem 4000 Mitarbeiter umfassenden Unternehmen mit entsprechender Schutzkleidung auszustatten. "Die Gerber müssen ab sofort Gummistiefel, Handschuhe und Schürzen tragen", erklärte Karsten Schütt. Deichmann bedauere diesen Missstand. [...]
[Westfälische Rundschau, 19. 04. 2001]
Wenn Ihr mal wieder ein Argument in der Diskussion mit Schuhfanatikern braucht - hier wäre eines ..
--
Elegant oder auch schlicht und nützlich
Hameln präsentiert "Schuhe in der Kunst" [...]
Was der Besitzer von Europas größter privater Schuh-Sammlung, Ernst Tillmann, zusammengetragen hat, ist schier unglaublich. Vom schlichten Kleidungsstück ausgehend, wurde ein Kapitel Kulturgeschichte daraus.
Die nach Funktion in Vitrinen geordneten Schuhe können im Hamelner Rolf-Flemes-Haus Geschichten erzählen [...]
Barfuß-Erlebnis Der dritte Raum im Studio, ein Dunkelraum, darf nur ohne Schuhe betreten werden. Hier werden die Fußmuskeln auf das Angenehmste verwöhnt. Da "Wellness" ein Gegenwarts-Modewort zu sein scheint, ist es logisch, den Verzicht auf Schuhe - in rieselnden Körnern - als großartiges Barfußgefühl zu genießen. Den meisten ist das längst verloren gegangen. [...] Die Ausstellung "Schuhe in der Kunst/Schuhe als Kunstobjekt" zeigt der Kunstkreis Hameln (Ratshausplatz 4) bis zum 29. April. [...]
[Mindener Tageblatt, 10. 04. 2001]
--
Mit allen Sinnen den Lebensraum Wald begreifen
Klingt Eichenholz anders als Holz der Linde? Was tut sich unter der Rinde eines Baumes?
Wer auf Fragen aus dem faszinierenden Ökohaushalt des Waldes nach fundierten, aber leicht verständlichen Antworten sucht, findet sie jetzt auf einem Spaziergang durch das Blühende Barock in Ludwigsburg.
Die Gartenschau hat ihr Themenangebot erstmals um einen Walderlebnispfad ergänzt, der unterhalb der Emichsburg durch Teile des Englischen Gartens führt. Die zehn Stationen des Naturpfads fordern alle Sinne der Besucher: Augen und Ohren, Nase, Hände und nackte Füße sind nötig, um als Städter dem Wald etwas näher zu kommen. [...]
Die Forstverwaltung begrüße es, dass auch eine Gartenschau ihren Gästen wichtige Informationen über den Lebensraum Wald vermittele. Besonders sind auf diesem Pfad die Kinder angesprochen.
Aus eigener Kraft hätte die Gartenschau die 35000 Mark teure Anlage nicht bauen können. Deshalb bedankte sich Gartenbaudirektor Volker Kugel bei der französischen Kosmetikfirma Yves Rocher, die schon zum zweiten Male im Blühenden Barock Ludwigsburg ein großes Naturprojekt sponsert. [...]
[Stuttgarter Zeitung, 11. 04. 2001 ]
--
Jugendklub und "Hotel" am Ryck
Umweltpark will durch neue Angebote noch mehr Besucher anziehen
Ein Freizeit- und Erlebniszentrum gehört zu den Vorhaben, die in Groß Petershagen realisiert werden soll. Der Umweltpark am Ryck wird durch diese Pläne noch attraktiver werden. [...]
Zuspruch ist vorhanden. 600 Kinder wurden 2000 registriert, für dieses Jahr liegen 1600 Anmeldungen vor. Sie nutzen die vielfältigen Angebote wie die Gestaltung von Wander- oder Projekttagen, das Basteln mit Naturmaterialien, die Nutzung des Spielplatzes, Fahrten auf dem Ryck usw. Auch Senioren kommen hierher und nutzen die Möglichkeiten. Mit dem "Ökocamp" bestehen im Sommer Übernachtungsmöglichkeiten.
Beim Gang durch die Anlage weist Manfred Hering auf viele interessante Details von der Streuobstwiese, dem Kräutergarten bis zu Nisthilfen und Fledermausbeet hin. Besonders haben es ihm Tastkasten und der barfuß zu begehende Tastpfad angetan. Ein Knüller ist natürlich der Backofen. [...] Immerhin ist das Gelände um das Gutshaus aus der Kaiserzeit etwa 8,5 ha groß. [...]
[Ostsee Zeitung, 12. 04. 2001]
--
Barfuss auf Glut: Kalte Füße für Versicherungen
London - Versicherungen trauen sich nicht drüber.
Die Organisatoren eines Wissenschafts-Festivals haben ihre Einladung an die Öffentlichkeit, barfüßig über glühende Kohlen zu gehen, zurücknehmen müssen, weil die Versicherungen kalte Füße bekamen.
"Ich bin sehr enttäuscht, dass die Versicherungen ihre Meinung wieder geändert haben", sagte Dr. Simon Gage, Direktor des International Science Festival in Edinburgh am Samstag. Selbst Unternehmen, die ansonsten Bungee-Springen und Zirkusdarbietungen versicherten, hätten frühere Zusagen zurückgenommen.
"Da ist nichts Geheimnisvolles dran", sagte Gage über das Laufen auf der Glut. "Das ist eine wunderbare Sache, und wir wollen der Öffentlichkeit erklären, wie es möglich ist, auf Kohlen zu laufen, ohne sich zu verbrennen."
Er könne nicht verstehen, warum die Versicherungen plötzlich Bedenken hätten. Der fehlende Versicherungsschutz habe jedoch die Organisatoren nun gezwungen, auf die Mitwirkung der Zuschauer zu verzichten und sich auf eine wissenschaftliche Demonstration zu beschränken.
[Kurier, 15. 04. 2001]
--
«Blutbrüder» und «Lichtbrüder»
ANDALUSIEN / Die Karwoche oder «Semana Santa» gilt in Spanien als Hoch-Zeit für Prozessionen. In diesen Tagen werden überall die «Pasos», die Muttergottesfiguren, Christus- und Heiligenstandbilder aus den Kirchen geholt und durch die Strassen geführt. [...]
Die berühmtesten Prozessionen finden im andalusischen Sevilla statt. Augenfällig ist in dieser Region der Marienkult, dessen Wurzeln ins 17. Jahrhundert zurück reichen, doch die Geschichte der Prozessionen und der Bruderschaften, die jeweils für ein Standbild (Paso) verantwortlich sind, ist viel älter.
Zusammenschlüsse von «Brüdern» gab es schon, als Südspanien noch unter der Herrschaft der Römer stand. Die Bruderschaften, wie sie heute noch existieren, sind aber auf die Vereinigungen Gleichgesinnter zurückzuführen, wie sie zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert entstanden. Diese Bruderschaften gaben sich feste Regeln und verfolgten in erster Linie religiöse Ziele, widmeten sich jedoch während des ganzen Jahres auch der Wohltätigkeit und gegenseitigen Hilfe.
Oft schlossen sich in einer Bruderschaft Menschen gleichen Berufs zusammen. Gelegentlich bildeten andere Merkmale das verbindende Element: So gab es Bruderschaften der Adligen, der Schwarzen oder der Mulatten.
Die an der Prozession teilnehmenden Brüder oder «Nazarener» bildeten zwei unterschiedliche Gruppen: Die «Hermanos de Sangre» («Blutbrüder»), die sich während der Prozession zur Busse selbst grosse Schmerzen zufügten, und die «Hermanos de Luz» («Brüder des Lichts»), die sich darauf beschränkten, zu beten und über das Leiden Christi zu meditieren.
Die einen wie die andern gingen barfuss, trugen weisse Tuniken und verhüllten das Gesicht mit spitzen Masken, um nicht erkannt zu werden.
Der bis heute erhalten gebliebene Brauch, Kopf und Gesicht mit einer Kapuze («Capirote») zu bedecken, geht auf das 14. Jahrhundert zurück, als Papst Clemens VI. in Avignon jede öffentliche Form der Züchtigung verbot. Diejenigen, die sich weiterhin diesen Züchtigungen unterwerfen wollten, mussten daher das Gesicht verstecken.
Im Verlauf des 17. Jahrhunderts, das als «Siglo de Oro», das goldene, in die Geschichte einging, begann sich allmählich jene Pracht zu entfalten, wie sie bis heute erhalten geblieben ist. Die luxuriös ausgestatteten Pasos wurden zur Regel; den Uniformen und Trachten wurde besondere Aufmerksamkeit geschenkt, und die Bruderschaften wetteiferten miteinander in ihren äusseren Erscheinungsformen. [...]
Auch heute putzt sich Sevilla Jahr für Jahr prächtig heraus, um die berühmte Semana Santa und die Feria de Abril zu feiern. Das grösste Fest der Stadt, die «Semana Santa» (Osterwoche), wird mit Prozessionen an den sieben Tagen der Karwoche gefeiert. Das Fest dauert vom Palmsonntag bis zum Ostersonntag, an den Prozessionen nehmen 57 Bruderschaften, Cofradías oder Hermandades genannt, teil. [...]
[Der Bund; 12. 04. 2001]
Und hier noch ein zweiter Bericht dazu :
Die Karwoche in Andalusiens Hauptstadt
Sevilla "Schau, sie wankt, sie schwankt, sie tanzt''
Mehr als 50 religiöse Bruderschaften gibt es in Sevilla, und in der Semana Santa veranstalten sie ihre Prozessionen. Für den Besucher ein unwirkliches, ein alle Sinne erfassendes Schauspiel. [...]
Wer Sevillas Semana Santa, die heilige Woche, die Karwoche, verstehen will, sollte ihr am besten fernbleiben. Die wohl größten Passionsspiele der Welt drohen einen um den Verstand zu bringen. Sie verlangen Hingabe. Sie reißen erbarmungslos auch denjenigen mit, der Distanz wahren will, der nur vom Straßenrand aus zusehen möchte, wie dutzende von Laienbruderschaften dutzende von Prozessionen veranstalten und auf Gassen, Straßen und Plätzen vom Leidensweg Christi künden.
In der andalusischen Hauptstadt ist dies nicht die Zeit des Hinterfragens. Ob Darsteller oder Zuschauer: hunderttausende von Sevillanern drängen Tag für Tag in die Altstadt, um aus tiefstem Innern Antwort zu geben. Da sprechen die Seele, das Herz, der Bauch. Da walten Glaube und Tradition. Ein Schuft, wer an solch heiligen Tagen mit schnöden "Warums'' und "Wiesos'' herumhantiert. Ein Ketzer, wer glaubt, es bedürfe noch einer Erklärung, was vor mehr als 400 Jahren eingeführt wurde, um dem Volk Christentum, Passions- und Auferstehungsgeschichte nahe zu bringen. [...]
Die Hauptsache ist schließlich das Andere, das, was jetzt kommt, die Prozession, unter den Augen der ganzen Gemeinde, der ganzen Stadt, wenn nicht der ganzen Welt. [...] Jugendliche hangeln sich an Fenstergittern empor, um einen Blick auf das Kirchenportal zu gewinnen. Dort scheint soeben das Mittelalter wieder auferstanden zu sein. Hunderte von Männern und Frauen schreiten hinaus ins Licht. Am Leib tragen sie Tunikas. Auf dem Kopf thront der an Zeiten der Pest, der Inquisition oder des Ku-Klux-Klan erinnernde Kapuzenhut, dessen schwer herabfallender Samt maskengleich das Gesicht bedeckt. Sehschlitze erlauben den Blick nach draußen, hinter denen der Zuschauer am Straßenrand nur Augäpfel wahrnimmt.
Einige der aus dem Portal Tretenden gehen barfuß und schleppen ein hölzernes Kreuz. Bußwillige sind es, die im Schutze der durch den Kapuzenhut gewährten Anonymität für begangene Sünde Abbitte tun wollen. [...]
Ein Teil der Sevillaner profitiert von der Semana Santa schon ganz handfest im Diesseits wie etwa die Gastwirte, Hoteliers und Andenkenverkäufer. Schließlich lockt das Spektakel zehntausende von Fremden an. Andere Bürger der Stadt erhoffen sich vor allem Vorteile im Jenseits. Aber missen will die Semana Santa niemand.
Als ob die Trennung von Staat und Kirche noch nicht vollzogen wäre, stellen sich die weltlichen Herrscher für eine Woche ganz in den Dienst der Geistlichkeit. Und wie einst im Mittelalter ist es nicht zu ihrem Nachteil. Nicht einmal die Fußballvereine Betis und FC Sevilla stiften schließlich so viel sozialen Zusammenhalt wie die Semana Santa, mehren derart den Ruhm der Stadt und ihrer Regenten.
[Stuttgarter Zeitung, 14. 04. 2001]
--
Internationales Osterbrauchtum [...]
Andere Länder, andere Sitten - mit dem Osterhasen rund um den Globus
Schon gewusst, dass [...]
in Böhmen an Karfreitag wegen Hexengefahr kein Brot gebacken werden darf? [...]
in Wales früher am Karfreitag nur barfuß durch die Straßen gegangen wurde, um die Erde nicht zu stören? [...]
[Südkurier, 14. 04. 2001]
--
Diese Meldung, an sich im Kontext eher uninteressant, hat ein recht interessantes Ende. Frage : Weiß darüber jemand etwas ?
Regierung unerbittlich: Neuötting muss Feiertagsregelung umsetzen
Liberale Handhabung unterbunden - Bürgermeister bittet in Diskothek um Verständnis Neuötting (afb). Die Regierung von Oberbayern hat die Stadt Neuötting angewiesen, am Gründonnerstag und am Karfreitag die gesetzlichen Feiertagsregelungen anzuwenden. [...] Das bestehende Gesetz schreibt vor, dass am Gründonnerstag und am Karfreitag in Gaststätten nur Musik gespielt werden darf, die der Würde des kirchlichen Feiertages angemessen ist. Tanz ist verboten. Ausnahmen gestattet das Gesetz nur, wenn es sich um einen "einmaligen Vorgang" handelt, etwa eine Hochzeitsfeier. [...]
Der Inspektion Altötting sei es schon seit Jahren ein Dorn im Auge gewesen, dass man es in Neuötting mit Feiertagsregelung an Ostern nicht hundertprozentig genau nahm.
Im Stadtrat verglich Springer die gesetzliche Regelung mit einigen kuriosen Gesetzen in Großbritannien und den USA, die vor dem Hintergrund der mittelalterlichen Rechtsordnung Sinn machten, aber heute völlig überholt sind. [...]
In den USA ist es ein Verbrechen, wenn ein über 18-jähriger Mann mit einer unter 18-jährige Frau, die barfuß ist, zufällig über die Grenze zweier US-Bundesstaaten spazieren geht: Das gilt als Vergewaltigung ....
[Passauer Neue Presse, 14. 04. 2001]