Barfuß - Pressespiegel März (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Sunday, 01.04.2001, 18:24 (vor 8576 Tagen)

Hallo zusammen,

hat schon jemand den Blick in die Märzpresse vermisst ?
Durch meine EDV - Probleme zu Anfang des Monats hatte ich "Ausfallzeiten" - und danach war die "Ausbeute" relativ schlecht. Deshalb hier der ganze März in einem Rutsch :

Kleine Füße nicht zu früh in Schuhe stecken
Wenn Babys zu laufen beginnen, wird es Zeit für ihre ersten Schuhe. "Eltern sollten die Füße ihres Kindes aber nicht zu früh in Schuhe stecken, sondern die Kleinen - so lange es geht - barfuß laufen lassen.
Das aktiviert die Fußmuskulatur", erklärt der Orthopädie - Schuhmachermeister Wolfgang Rost. Sobald das Kind allerdings auch draußen zu Fuß unterwegs sei, müsse Schuhwerk besorgt werden. Der Schuh sollte grundsätzlich einen Zentimeter länger als der Fuß sein und dessen natürlicher Form entsprechen. "Zu kleine Schuhe hemmen das Wachstum des Fußes - Verformungen und Haltungsschäden sind die Folge", warnt Rost.
Ein guter Fersensitz verhindert, dass das Kind in ihnen hin- und herrutscht. Eine flexible Sohle ermöglicht einen natürlichen Abrollvorgang.
[Ostsee Zeitung, 10. 03. 2001]

Auch draußen barfuß zu laufen, ist ja aus der Sicht des Experten auch schon fast geschäftsschädigend ...

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Tanzabende - nicht nur zum Tanzen
Vor sechs Jahren haben Matthias Gerber und Karin Beck aus Winterthur das "Dance Free" ins Leben gerufen - mit dem Ziel, Freundschaften zu knüpfen. [...]
Nicht ein einziges Visitenkärtchen, sondern gleich vier verschiedene geben Karin Beck und Matthias Gerber denen, die sich für ihre Arbeit interessieren. Auf einem einzigen Kärtchen hätten ihre vielen Berufe und Aktivitäten auch keinen Platz: Sie spielen Volksmusik an Festen aller Art, leiten Männer- und Stimmgruppen, führen Selbsterfahrungswillige in die Natur hinaus und leiten sie zu Ritualen an.
Weiter arbeiten sie in der Elternbildung, organisieren Musikfestivals, begleiten Einzelne durch Krisen, gestalten Seminare und geben Musikstunden. [...]
Als das Paar vor sechs Jahren mit der zehnjährigen Tochter einen gemeinsamen Wohnort suchte, geriet es zufällig ins Zelt der Musikfestwochen Winterthur auf dem Kirchplatz. Die Gespräche, die sich mit den Leuten da ergaben, führten zum Entscheid, nach Winterthur zu ziehen. "Wahrscheinlich wäre es normal gewesen, Treffpunkte und Kurse zu besuchen, um hier neue Beziehungen zu knüpfen, doch wir wählten den umgekehrten Weg und stellten selber einen Anlass auf die Beine", erzählt Gerber.
Als er erstmals mit der "Dance Free"-Idee im städtischen Kulturzentrum Alte Kaserne vorsprach, habe man ihn zwar freundlich empfangen, jedoch bezweifelt, dass es funktionieren würde. Mittlerweile steht jedoch etwa zum achtzigsten Mal unter den Veranstaltungshinweisen: "Tanzen, bewegen, Visionen teilen."
Immer mehr Menschen folgen der Einladung. Zu Beginn konnte die Raummiete nur dank viel Rabatt beglichen werden, heute kommen oft fünfzig, sechzig Tanzende, deren Beitrag von je fünfzehn Franken ausreicht, um die Unkosten zu decken.
Mehr wachsen soll die Veranstaltung laut Gerber jedoch nicht: "Sie war von Beginn an darauf angelegt, klein und persönlich zu bleiben."
Ohne Schuhe, Rauch und Alkohol
Die Strassenschuhe bleiben im Obergeschoss der Alten Kaserne draussen vor der Tür. Alkohol und Nikotin sind drinnen tabu, doch im Vorraum stehen kostenlose Softdrinks bereit. [...] Der Tanzraum selbst ist liebevoll-festlich dekoriert mit bunten Lämpchen, Tüchern und Kerzen. Es schweisselt leicht, und aus den Boxen klingen in angenehmer Lautstärke Folk und Oldies, dazwischen mal was Experimentelles.
[...] Fast alle bewegen sich, die meisten allein, ein Paar auffällig aufeinander bezogen, die einen introvertiert-verzückt, die anderen wild und expressiv.
Barfuss ist alles besser
Wer was vom Abend haben will, muss auch gleich loslegen, denn der Anlass endet um halb zwölf. Mehr Frauen als Männer sind gekommen, die meisten im Alter von 25 bis 50.
Schon in Bern hatte Gerber, der sich vor zehn Jahren als Männerarbeiter einen Namen gemacht hat, ähnliche Anlässe organisiert. Während es in Winterthur nichts Vergleichbares gegeben habe, existiere dort eine richtige Barfuss-Disco-Szene. Die Bewegung jener, die glauben, dass "barfuss alles besser ist", stamme aus den USA, sagt Gerber und lacht.
Er positioniert sich zwar in der Selbsterfahrungsecke mit seiner Ausdrucksweise, bricht sie jedoch immer wieder mit leiser Selbstironie. Nur der Mittelteil des Winterthurer "Dance Free" ist einzigartig, da von Beck und Gerber selbst erfunden: Sie rufen die Tanzenden zusammen und lassen einen Gegenstand im Kreis herumgehen. Wer möchte, kann etwas sagen: Ein Wunsch, ein Anliegen, ein Tipp, eine Mitteilung. Von "ich möchte ein Gedicht mit euch teilen" bis "wer kennt eine gute Kinderärztin in Winterthur?" hat alles Platz.
Danach geht die Musik weiter, und ganz nebenbei wird koordiniert, vermittelt, geplant. Gerber und Beck kriegen nur am Rand mit, was dabei alles entsteht. "Das soll auch so sein", sagt Beck, "wir geben nur den Raum, die Leute müssen selbst die Initiative ergreifen." [...]
Längst haben Karin Beck und Matthias Gerber den Gedanken weitergesponnen, auf diese Weise Ideen und Gemeinschaften entstehen zu lassen. [...] Beide träumen davon, eine Gemeinschaft zu bilden, die von Tauschhandel und gemeinsamen Vorhaben lebt. Letztes Jahr luden sie Interessierte zum Brainstorming bei "Sippensuppen" ein. Mittlerweile ist eine ganze Gruppe daran, ein Leitbild zu erarbeiten, um eine Art Dorf in der Stadt zu gründen. Dieses soll nicht wie ein konventioneller Verein von einzelnen, sondern von mehreren Hundert Mitgliedern getragen werden. "Dance Free" könnte darin Teil eines grossen Ganzen werden. [...]
[Tages Anzeiger, 14. 03. 2001]

Für alle, die nach einer Barfuß - Disco - Szene suchen, gleich zwei heiße räumliche Tipps : Bern und Winterthur. Nur wohnt leider nicht jeder dort in der Nähe ...
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Leben jenseits des Bausparvertrags
SÜDKURIER-Mitarbeiter Andreas Caliman macht das, wovon andere träumen
"In work, I am your man. But in things like playing and singing, I am my own. I mean: Free." Alexis Zorba
Andreas Caliman geht. Packt sein Bündel und geht - weg aus Radolfzell, raus aus Deutschland. Schon lange spielte der Mitarbeiter des SÜDKURIER mit dem Gedanken auszuwandern, in den Süden zu ziehen. Dabei hatte er stets das Meer im Sinn, wo er sich bereits vor einigen Jahren für längere Zeit aufgehalten hat.
Davon wird er bald umgeben sein: Zum Jahreswechsel suchte er sich zusammen mit seiner Frau eine Wohnung, in der kommenden Woche wird der Umzugs-Container beladen und dann geht's ab auf die Insel ...
Er strahlt Ruhe aus. Andreas Caliman ist ein zurückhaltender Zeitgenosse; er hört gern zu, redet und schreibt mit Bedacht [...] doch dann erzählt er: vom Leben und was er darunter versteht.
Zum Beispiel wie das ist, wenn man an einem späten Sommerabend barfuß durch den von der Tageshitze noch warmen Sand läuft: vom Gefühl an den Füßen, vom Glück des Empfindens, von Sinnlichkeit. [...]
Einen solchen Mitarbeiter lässt man nicht gehen und deshalb sah sich Andreas Caliman [...] diversen Überzeugungsversuchen ausgesetzt [...] Doch der Mann bewies Charakter wie einst Diogenes in der Tonne, der damals wie heute im Recht ist: denn das war noch immer ein schlechter Deal, wenn bürgerliche Sicherheit samt Bausparvertrag und Rentenanspruch die Freiheit und die Lebensfreude kosten. [...] Hoffnung besteht zudem, dass er eines Tages vom Meer genug hat und sich mit dem [Boden-]See begnügt, denn wer wirklich frei ist, schließt die Rückkehr wohl kaum aus. [...]
[Südkurier, 16. 03. 2001]

Habt Ihr gelesen : "wenn man an einem späten Sommerabend barfuß durch den von der Tageshitze noch warmen Sand läuft: vom Gefühl an den Füßen, vom Glück des Empfindens, von Sinnlichkeit" - können wir uns gleich lebhaft vorstellen !"

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Auf Schritt und Tritt mit Schuhen verbunden
Hanseatische Lebensart: Im Gespräch mit Ludwig Görtz [...]
Er muss mit Schuhen geboren worden sein. Ohne das Schuhwerk ist er zumindest nicht vorstellbar, geschäftlich ebenso wenig wie privat. Auch deshalb hat man ihm wohl mittlerweile fast so viele Spitznamen gegeben und Superlative über ihn gestülpt, wie sein Flagship-Store Modelle führt: "Herr der Schuhe" zum Beispiel oder "Grandseigneur des deutschen Schuhhandels".
Ludwig Görtz hört, genießt und schweigt, so wie es hanseatische Kaufleute eben tun. [...] Ein Genom sei schuld, erklärt er und gibt die Legende zum Besten, die ihm die Sympathien sichert. Dass nämlich das erste Wort, dass der kleine Ludwig einst gesprochen hat, "Schuh" gewesen sein soll. [...] Mit 26 Jahren stieg Ludwig Görtz in das vom Urgroßvater 1875 in Barmbek gegründete Familienunternehmen ein. [...] Mit 220 Filialen, 3000 Mitarbeitern und einem Umsatz von über 600 Millionen Mark gehört Görtz heute zu den führenden Schuhhandelshäusern Deutschlands. [...]
Bei Schuhen dürfe man den emotionalen Aspekt nicht unterschätzen, sagt er, etwa wie beim Auto. Obwohl sie das kleinste Kleidungsstück seien, sei ihre Bedeutung immens. "Anders als Oberbekleidung sind Schuhe auch immer ein Stück Gesundheitsvorsorge", sagt Ludwig Görtz. Die richtige Größe und eine korrekte Passform seien unerlässlich, doziert er, und sein Lächeln lässt ebenso viel Schalk ahnen, wie hanseatische Zurückhaltung zulässt. "Auch deshalb sind wir doch dafür, dass jeder 20 oder besser 30 Paar Schuhe besitzt, weil die Abwechslung für die Füße wichtig ist", sagt er, zufrieden, weil er spürt, dass er ankommt mit seinem Charme. [...] Die Bedeutung der Schuhe wird von vielen aber noch immer unterschätzt, das bedauert auch Ludwig Görtz. Sie haben Raum verdient im täglichen Leben der Menschen, schließlich sind sie sein treuer Begleiter, der dafür sorgt, dass der Träger nicht die Bodenhaftung verliert.
"In jedem Haus sollte es einen Raum allein zur Schuhaufbewahrung geben", träumt der Unternehmer. Dennoch müsse man auch bereit sein, sich zu trennen, fügt er hinzu, weil er weiß, dass allzu große Treue in diesem Fall geschäftsschädigend wäre. [...]
Denn Schuhe sind schließlich auch ein Spiegel der Persönlichkeit des Trägers. Weshalb Ludwig Görtz auch nur selten barfuß anzutreffen ist, am Strand allerhöchstens oder im Watt.
Hier gibt es Balsam für Ihre Füße [...] Freiheit pur: Lassen Sie Ihre Füße Natur spüren, zum Beispiel barfuß am Elbstrand. Der Sand ist Gymnastik und Massage zugleich und kostenlos dazu.
[Die Welt, 17. 03. 2001]

Jetzt wissen wir's : barfuß spart man nicht nur Geld für 20 Paar Schuhe pro Kopf, sondern auch noch einen ganzen Raum ! Und der Redaktion ist immerhin bekannt, dass barfuß Freiheit pur ist ...
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Leben wie die Indianer auch am Bodensee
Patrick Schank hat in Markdorf eine Natur- und Wildnisschule eröffnet [...]
Seit Februar ist Markdorf um ein Angebot reicher. Patrick Schank hat eine Natur- und Wildnisschule eröffnet, die sich "Corvus" nennt (lateinisch für Rabe).
Die Schule bietet Menschen allen Alters eine Alternative zum Berufs- und Schulleben. Kindern wird ein Ausgleich für die Fernseh- und Computerwelt geschaffen, und Firmen melden sich an, wenn die Gruppendynamik nicht mehr stimmt.
In Basis- und Aufbaukursen sollen die Teilnehmer lernen, dass sie zur Natur gehören und gleichzeitig ein Bewusstsein für die Stimme der Natur entwickeln. Wahrnehmungsschulung ist deshalb zentral. Zu Beginn werden Übungen angeboten, die den Weitwinkelblick schärfen oder die akustische Wahrnehmung trainieren. Die Teilnehmer gehen beispielsweise blind und barfuß an einer Schnur entlang und müssen sich alles merken, was sie unterwegs wahrnehmen. Wie viele Flugzeuge haben sie gehört, welche Bäume haben sie betastet und wie änderte sich der Untergrund während des Parcours?
Patrick Schank weiß um die Schwierigkeit dieser Übung: "Die meisten können sich am Anfang nur einen Bruchteil des Wahrgenommenen merken und finden auch mit geöffneten Augen die abgelaufene Strecke nicht wieder", stellt er fest. [...]
Die Wildnisschulen sind im Internet unter www.natur-wildnisschule.de vertreten.
[Südkurier, 20. 03. 2001]
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"Zweimal in der Woche Jogging - und viel Obst"
Schauspielerin Michaela May schlüpfte gestern bei der Vorführung der Frühjahrsmode in die Rolle des Mannequins [...]
Barfuß und quietschvergnügt präsentierte gestern das original Münchner Kindl Michaela May die neue Frühjahrskollektion zusammen mit Mitarbeitern des Modehaus Schmitts. Im Obergeschoss des Hauses in der Innenstadt waren schon vor Beginn die begehrten Plätze belegt. Viele waren allerdings nur wegen Michaela May gekommen. Treue Fans wussten genau Bescheid: Die beliebte Schauspielerin ist im Fernsehen in der Reihe "Polizeiruf 110 " als Kommissarin zu sehen. [...]
Die vielbeschäftigte Schauspielerin steht bei der Modefirma Rio seit zwei Jahren unter Vertrag. Deshalb auch der Auftritt an ihrem freien Tag in Stuttgart. [...]
Für die modebewussten Frauen hält sie einige Tipps parat: "Ich halte mich mit Joggen, Saunieren und Yoga fit. Morgens esse ich nur Obst." [...]
Bei der Präsentation eines hellen Sommerkleides fehlten Michaela May die passenden Schuhe. Kurzerhand führte sie es barfuß mit blutrot lackierten Zehennägel vor. "Im Sommer kann man ohne Schuhe sowieso viel besser herumhüpfen".
Die natürliche und aufgeschlossene Art der Münchnerin kam bei den Gästen gut an [...]
[Esslinger Zeitung, 23. 03. 2001]

Recht hat sie - und das nicht nur im Sommer !
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Zweifel an Erschießung des Kaisers von Mexiko
Maximilian soll als Justo Armas bis 1936 gelebt haben [...]
Wenn Rolando Deneke Recht behält, müssen sowohl in Mexiko als auch in Österreich die Geschichtsbücher umgeschrieben werden. Dann starb Kaiser Maximilian nämlich nicht durch die abgefeuerten Kugeln eines Exekutionskommandos in Mexiko, sondern lebte noch glücklich und zufrieden bis 1936 im mittelamerikanischen El Salvador. Unter falscher Identität.
In mehrjährigen Forschungen hat der salvadorianische Hobbyhistoriker Rolando Deneke zahlreiche Beweise für seine revolutionäre These zusammengetragen, die mexikanischen Diplomaten zufolge "ernst zu nehmen" sind. Exekutiert oder ...
Laut der offiziellen Geschichtsschreibung wurde Erzherzog Ferdinand Maximilian aus dem österreichischen Herrscherhaus Habsburg - nachdem er von Napoleon III. zum mexikanischen Kaiser gemacht worden war - am Morgen des 19. Juni 1867 zusammen mit seinen Generälen Miramon und Mejia auf dem "Hügel der Glocken" in Queretaro exekutiert. Deneke stieß nun auf eine seiner Ansicht nach seltsame Person, die 1868 unter dem Namen Justo Armas plötzlich in El Salvador auftauchte und sehr germanisch aussah. Ja mehr noch: Die Person soll unzählige Fotos des Kaiserpaares in Mexiko und edle Möbel sowie exquisites Geschirr besessen haben, das teilweise die Insignien des Hauses Habsburg trug.
Diese Person, die immer barfuß ging, sei Maximilian gewesen, meint nun Deneke. Das Barfußlaufen sei auf einen Schwur zurückzuführen, den Maximilian auf die mexikanische Nationalheilige, die Jungfrau von Guadeloupe, geleistet habe, wenn er "gerettet" würde.
Sein Leben verdanke Maximilian den jüngsten Forschungen zufolge einem Pakt mit dem mexikanischen Präsidenten Benito Juarez. Beide seien Freimaurer gewesen, daher habe Juarez seinem politischen Rivalen das Leben geschenkt. Beide hätten damit ihre Ziele erreicht, meint der mexikanische Forscher José Manuel Villalpando: Juarez hätte auch mit der Schein-Exekution und Maximilians Versprechen, nie seine wahre Identität zu enthüllen, sein Vorhaben erreicht, die Monarchie und europäische Ansprüche auf Mexiko für "tot" zu erklären und die Republik zu festigen. Maximilian seinerseits hätte ein neues Leben beginnen können, fern der Demütigung, der Gläubiger am Hof und seiner geistig umnachteten Ehefrau Charlotte.
Deneke hat zahlreiche Beweise für seine Theorie zusammengetragen: Eine Expertise der Handschriften von Armas und Maximilian ergab ebenso wie ein Gesichts- und Schädelvergleich, dass es sich um ein und dieselbe Person handelte. Deneke ließ zudem eine aus den Knochen von Justo Armas gewonnene DNA mit Blutproben vergleichen, die Nachfahren aus dem Hause Habsburg zur Verfügung stellten. Obwohl die DNA von Armas durch Mikroorganismen verunreinigt war, ergab sich eine große genetische Übereinstimmung. [...]
[Der Standard, 23. 03. 2001]

Ein Ex - Kaiser als Barfüßer - auch nicht übel ...
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Kirchentag 2001: Kinder machten es vor [...]
Mulmig war der kleinen Franziska (10) zu Mute. Barfuß stand sie vor dem Eingang der gruseligen "Fußgeisterbahn" im Erdgeschoss der evangelischen Segensgemeinde. Und nun verband ihr Betreuer Mario Barth auch noch die Augen.
Die Aufgabe der Zehnjährigen und anderer Kinder: Sie sollten mit den Füßen Dinge ertasten. Franziska machte ihre Sache gut.
Passend zum Thema "Du stellst meine Füße auf breiten Raum" hatte das evangelische Dekanat Höchst die Kinder von acht Gemeinden (Griesheim, Unterliederbach, Nied und Höchst) zum Kinderkirchentag nach Griesheim eingeladen. 240 kleine Christen im Alter zwischen 5 und 12 Jahren kamen in die Räume des Gemeindehauses. [...] "Die Kinder haben ein Recht auf einen eigenen Kirchentag und kommen beim offiziellen immer zu kurz", erklärte Dekanin Silke Alves. [...]
Bei den verschiedenen Kursen, Spielen, Liedern und Geschichten standen stets die Füße im Mittelpunkt. Den meisten Spaß hatten die Mädchen und Jungen in der Kindergeisterbahn. "Ist ja klar: Was sich nach Grusel anhört, lockt die Kleinen an", erzählte Workshop-Leiter Barth, der in der Segensgemeinde seit zehn Jahren die Theatergruppe leitet.
Mit anderen Gemeindemitgliedern streute Barth Holzspäne und Sand aus, legte Bälle und Verpackungsmaterial auf den Boden und ließen die Kinder munter darauf losraten. "Manche hatten Angst und dachten zum Beispiel, unsere Badematten wären Spinnweben", berichtete Mario Barth. "Zudem fackelte unser buntes Licht und verwandelte den Keller in ein Spukschloss."
Auch Franziskas Freundinnen Laura (10) und Julia (8) gefiel die Fußgeisterbahn: "Das war irgendwie wie eine Fußmassage", freute sich Julia.
Marco (7) spielte hingegen lieber Fußball: "Fußkettchen basteln oder Taschen bemalen ist doch eher was für Mädchen." Dann lauschte er den Erzählungen aus dem Tagebuch von Sara - einer Bibelgeschichte, die kindgerecht abgeändert wurde. Alle Kinder hatten bunte Namensschilder auf der Brust, natürlich in Form eines kleinen Füßchens. [...]
[Frankfurter Neue Presse, 27. 03. 2001]

Und noch eine neue Variante der Tastpfadidee : "Fußgeisterbahn".
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Gießener Künstlerin Claudia Mühlhans stellt [...] aus [...]
Dicht gedrängt standen die Gäste bei der Vernissage zur Ausstellung "Drinnen wie draußen" mit Aquarellen der Künstlerin Claudia Mühlhans im Gießener Restaurant "Kloster Schiffenberg". [...]
In dem Bild "My Way" sind nackte Füße gezeichnet, die durch das Gras am Ufer eines Sees schleichen. Durch die sinnliche Darstellung des Gezeigten kann der Betrachter das Knicken der Grashalme und die Berührung des Fußes mit dem Gras erahnen.
Die Hauptfarbe des Bildes ist ein frisches Grün, das auch im verregneten März Frühlingsgefühle zu wecken mag. Neben dem Grün bestimmen ein dunkles Blau und ein erdfarbenes Braun die Komposition des Bildes. Die Sinnlichkeit und die Leichtigkeit dieses Bildes ist typisch für den künstlerischen Stil der Aquarelle von Claudia Mühlhans. [...]
[Giessener Anzeiger, 27. 03. 2001 ]
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Warum nicht mehr barfuss turnen?
Schwaches Interesse an der ersten Rechnungs- und Budgetgemeinde der Primarschulgemeinde Wilen-Gottshaus [...]
Nur 29 Schulbürger und Schulbürgerinnen oder sechs Prozent von insgesamt 470 Stimmberechtigten der Primarschulgemeinde Wilen-Gottshaus erschienen am Dienstagabend im Schulhaus Hoferberg zur Schulgemeindeversammlung. [...] Hygiene geht vor
Weit mehr Diskussionsstoff liefert erfahrungsgemäss jeweils das letzte Traktandum Mitteilungen und Umfrage. So erkundigte sich eine Stimmbürgerin nach dem Grund, warum in der Turnhalle nicht mehr barfuss geturnt werden darf.
Schulpräsident Matthias Gremminger orientierte die Versammlungsteilnehmer dahingehend, dass nach der Anschaffung die neuen, speziell behandelten Turnmatten nicht mehr konventionell mit Wasser gereinigt werden können. Daraufhin habe man aus hygienischen Gründen das an und für sich gesunde Barfussturnen nicht mehr tolerieren können. [...]
[St. Galler Tagblatt, 29. 03. 2001]

Mit den neuen Matten hat der Fortschritt ja gleich seinen Zoll gefordert. Die gute Nachricht ist immerhin, dass es - jedenfalls in der Schweiz - Eltern gibt, die das stört !
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Stille Idylle, gewebt aus heutigem Unbehagen
Das Fotomuseum Leipzig-Mölkau zeigt "Bilder einer verlorenen Zeit"
Wer ein wenig vor ihnen verweilt, dem erzählen die Schwarz-Weiß-Fotos Geschichten: Beim "Tanz um den Maienbaum" (1925) sind alle Kinder selbst am Feiertag barfuß. Schuhe waren Luxus in den sächsischen Dörfern jener Jahre. [...] "Bilder einer verlorenen Zeit" heißt die aktuelle Ausstellung im Fotomuseum Leipzig-Mölkau mit Aufnahmen vor allem aus den 20er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Die rund 90 Fotos der Landschafts- und Pressefotografen Johannes Mühler aus Frohburg (1876-1952) und Paul Brandt aus Eisleben (1891-1979) stammen aus dem Eigenarchiv des Hauses. [...]
Ansonsten wirken die Fotos still und leicht melancholisch, wie ein bei der Projektion stockender Film, bei dem auch der Ton abbricht - eben Bilder einer verlorenen und fernen Zeit. Die aber eben gerade mal 70 Jahre her ist. Genau das ist spannend an dieser Schau - die rasanten Veränderungen, die sich in der relativ kurzen Zeit vollzogen haben und nicht nur erwartungsgemäß im Äußeren der Menschen, in der Technik und den Bauten, sondern selbst in Landschaften sichtbar werden. [...]
[ Leipziger Volkszeitung, 29. 03. 2001 ]
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DIE WOCHENEND-KOLUMNE
Ich bin der Meinung, dass [...]
Patricia Kaas reizender ist als nackte Füße.
Anfangs rissen wir Pfälzer unsere Witze darüber: Kaum näherten wir uns auf der Autobahn dem kleinen Nachbarland, blickte uns Beckersch Heinz, "es" Nicole oder "es" Patricia Kaas freundlich an. Von einer riesigen, nachts sogar beleuchteten Werbetafel an der Straße. Kurios, aber irgendwie ganz nett eigentlich.
Doch nun geht es dem Trio an den Kragen. Die neue saarländische Landesregierung mottet in den nächsten Tagen die bunten Bilder mit Heinz, Nicole und Patricia ein und hängt neue Plakate an die Straße. Die Motive: erstens nackte Füße, zweitens ein computerbegeistertes Kind, drittens eine Frau mit Techno-Sonnenbrille.
Die Frage ist nur, was daran typisch saarländisch ist. Nackte Füße gibt es auf der ganzen Welt, Computerkinder und Sonnenbebrillte ebenfalls. Aber wo in aller Welt gibt es nochmal einen Heinz Becker? Nirgends. Doch nur in "Bedschbach".
Also, ich kann mir nicht helfen, mir gefallen die alten Motive viel besser.
[RON - RHEINPFALZ ONLINE, 31. 03. 2001]

Und unter den Lesern hier gibt es bestimmt einige, die mindestens eines der neuen Motive für eine gute Idee halten !?

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Und dann war da noch die plötzliche Flut von Barfußtreffern in der Suchmaschine Paperball am 21. März. Und wie immer in solchen Fällen kam der Begriff in einer Agenturmeldung vor, die zigfach gedruckt wurde - in der Heilbronner Stimme mit dem schönen Titel
Felix Magath und die Barfuß-Spieler
[...] Beim VfB Stuttgart will der Feuerwehr-Trainer volle Konzentration und provoziert mit Ausstiegsgedanken [...] Es ginge " immer weniger um Fußball und immer mehr ums Geschäft", beklagte der Ex-Nationalspieler das moderne Profitum, dem er als Fußball-Entwicklungshelfer entfliehen könnte. "Da, wo die Fußballer noch barfuß spielen, jammern sie nicht so viel ", sagte Magath. [...]
[Heilbronner Stimme, 20. 03. 2001]

Belesene Füße
Georg

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