Die österreichische Zeitung "Der Standard" berichtet in ihrer gestrigen Ausgabe von einer möglicherweise neuen Wendung eines der skurrilsten Kapitel der österreichischen Geschichte: Ein Bruder des damaligen österreichischen Kaisers Franz Josef ließ sich im Jahr 1864 unter reichlich seltsamen Umständen zum Kaiser von Mexiko krönen. Dieser mythenumwogene Kaiser Maximilian wurde, so glaubte man jedenfalls bisher, drei Jahre später von revolutionären mexikanischen Soldaten hingerichtet.
Jetzt präsentiert der Hobbyhistoriker Rolando Deneke aus El Salvador eine neue Version: Demnach soll der abgestetzte mexikanische Kaiser in El Salvador untergetaucht sein und unter dem Namen Justo Armas bis 1936 gelebt haben, also 104 Jahre alt geworden sein.
Besonders witzig an dieser reichlich schrägen Geschichte ist, dass Justo Armas, der 1868 plötzlich in El Salvador auftauchte, dadurch auffiel, dass er immer barfuß ging. Er erklärte das mit einem Schwur, den er auf die mexikanische Nationalheilige, die Jungfrau von Guadeloupe, geleistet habe: Er würde, wenn er gerettet würde, immer barfuß gehen. Ansonsten führte Justo Armas (oder eben Maximilian von Habsburg) ein durchaus vornehmes Leben: Er besaß edle Möbel und exqisites Geschirr mit habsburgischen Insignien. Der mysteriöse barfüßige Fremde brachte es sogar zum Berater des Präsidenten von El Salvador.