Februarpresse (1) (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Sunday, 18.02.2001, 10:08 (vor 8618 Tagen)

Hallo Forum,

hier der erste teil der Februarpresse :

Geschichte eines ganz normalen Wunders
Schottischer Perkussions-Star Evelyn Glennie gastiert heute und morgen im Gewandhaus
Wo immer sie auftritt, ein Etikett wartet schon auf sie: Evelyn Glennie sei die First Lady des Schlagzeugs, raunt die Fachwelt. Und um der abgenutzten Vokabel noch die Besonderheit eines wandelnden Mythos anzuheften, verkauft sich der Fakt, dass die Musikerin so gut wie taub ist, als pure Sensation.
Mrs. Glennie, eine Künstlerin vom anderen Stern?
Mit so was geht die 35-Jährige, die heute und morgen im Leipziger Gewandhaus auftritt, gelassen um. "Das ist die Sucht der Medien nach Einordnung", sagt die zierliche Frau [...] "Ich kenne meine Ziele und weiß, wie ich sie erreiche. Ich muss nur auf mich selbst hören."
Also wird sie zum zweiten Mal nach 1999 in Leipzig von einem Perkussions-Instrument zum anderen springen und mit Trommel-Kaskaden um sich werfen - vor allem zu James McMillans "Veni, Veni, Emmanuel", das er eigens für die Künstlerin komponierte.
Wie immer spielt sie das barfüßig, denn die Musik nimmt Evelyn Glennie als Vibrationen im Bauch und über die Fußsohlen auf.
Verbale Kommunikation ist so selbstverständlich wie bei hörenden Gesprächspartnern - zuweilen scheint es, als könne sie gar den Tonfall von den Lippen lesen.
Mit zwölf verlor die Schottin aus Aberdeen ihr Hörvermögen, schlug aber unbeirrt ihren Weg als Perkussionistin ein. 1982 ging sie an die Royal Academy of Music in London - Abschluss mit Auszeichnung. Seitdem hagelt es Preise - und Bravi aus den Zuschauerrängen. [...]
Auch ihr Programm wechselt wie die Farben der schottischen Highlands: Sie arbeitet mit Jazzern, trommelt zu brasilianischen Samba-Rhythmen und trat mit dem isländischen Pop-Star Björk auf. Das ist keine Sensation. Aber wunder-voll. [...]
[Leipziger Volkszeitung Lokales 01. 02. 2001]
Ob die gemeinsame Liebe zu Barfuß - Auftritten die beiden Künstlerinnen einander sympathisch macht ?
Hier noch ein zweiter Konzertbericht :

Das Trommelwunder
Ein atemberaubendes Konzert der Schlagzeugerin Evelyn Glennie
Sie hört mit den Füßen. Katzengleich geschmeidig und barfuß betritt sie die Bühne des Prinzregententheaters. Eine zerbrechliche Gestalt, wie es scheint.
Aber dann spürt man eine innere Spannkraft, die dieses Vorurteil sofort korrigiert. Zwei Fakten. Erstens: Evelyn Glennie ist taub. Zweitens: Sie spielt Schlagzeug wie vom anderen Stern.
Mit den Füßen hören, mit den Füßen Schwingungen und Rhythmen aufnehmen (im Zusammenspiel mit dem Pianisten Philip Smith), das stellt offensichtlich andere Bezüge zwischen Metrum und Körper her. Da wird nichts durch den Kopf gefiltert oder gar mühsam ausgezählt.
Schlagzeugern, die den Takt auszählen, droht nicht selten der Kältetod. Wir kennen etliche davon, die brav und zuletzt mit exquisiter Technik ihr Konservatorium absolvieren. Sie spielen die Rhythmen akribisch genau, fast buchhalterisch, aber das Mitreißende echten Schlagzeugspiels mit seinen magisch körperlichen Ingredienzien stellt sich nicht ein. Evelyn Glennie kennt solche Probleme nicht. [...]
Glennie weiß, dass die Kraft des Spiels allenfalls in zweiter Instanz mit Muskeln vom Waschbrettbauch bis zum Bizeps zu tun hat. Der genaue Schlag zur exakten Zeit, der Schlag, der aus der Elastizität des Körpers kommt, ersetzt die Oberflächenathletik. [...]
[Süddeutsche Zeitung, 12. 02. 2001]

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Vom Kellner zum Hotel-König
[...] Schmucklos weiß die Wände, das Mobiliar ein Potpourri des real-existierenden Sozialismus - so präsentiert sich das Vereinshaus des Willerstedter Heimatvereins.
In eine andere, mondäne Welt voller Luxus entführt Walter Ladensack an diesem Abend seine zahlreichen Zuhörer [...] In die Welt des Hoteliers Curt Elschner nämlich, der auf dem Höhepunkt seines Erfolgs in den Goldenen Zwanzigern Eigentümer des Berliner Hotels Excelsior war, das nach Ladensack eines der größten Hotels des Kontinents gewesen sein muss. [...]
Elschner kam am 27. Januar 1876 in Willerstedt als Sohn eines Schneidermeisters zur Welt und verbrachte seine Jugend in dem 350-Seelendorf. Barfuß kam er oft in die Schule, das wissen die Dorfältesten von ihren Eltern. [...]
[Thüringer Allgemeine, 01. 02. 2001]
Merke : Geh in deiner Jugend barfuß zur Schule - und aus Dir wird was !
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TOURISMUS "Wasser, Wild, Wald und Wein"
Neues viertägiges Wanderprogramm ist eine Kooperation der Verbandsgemeinden Kell am See und Ruwer
[...] Es war überhaupt noch nicht offiziell vorgestellt und trotzdem schon fünfzehn Mal gebucht worden : das viertägige Wanderprogramm Hochwald-Ruwer [...]
Etwa gleich lang ist die letzte Etappe. Sie führt am Fleschfelsen vorbei zum Ausgangspunkt Kell am See zurück. In Richtung Schillingen lädt die Freizeitanlage, Insidern bekannt als Spießbratenhalle, zur Rast ein. Wer dann noch ein paar Meter barfuß laufen will, kann dies auf dem neuen Barfußpfad tun.
[Trierischer Volksfreund, 01. 02. 2001]
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Fußpilz! Alves muss Bochum- Spiel absagen
[...] Neben Beinlich und Schmidt gehört auch Alex Alves nicht zum Kader. Fußpilz heißt die "Verletzung" des Brasilianers.
Teamarzt Dr. Uli Schleicher: "Er hat die letzten Tage nicht trainieren können, weil er einen Riss am Zeh hat, der ihm Schmerzen bereitet." Mag ja alles sein. Aber ein Ausfall wegen Fußpilz ist in der Bundesligageschichte wohl einmalig.
Bleibt zu hoffen, dass "Diva" Alves daraus aber wenigstens die Lehren zieht, endlich mal Badelatschen beim Duschen zu tragen. Da turnt er nämlich seit einem Jahr barfuß herum, schlüpft danach, ob Sommer oder Winter, auch barfuß in die Schuhe. Ein Fußpilz kommt auch nicht über Nacht. Den kann man rechtzeitig behandeln lassen. Und die Körperpflege sollte eigentlich zu den wichtigsten Pflichten eines Profis gehören.
[Berliner Kurier, 03. 02. 2001]
Lieber Berliner Kurier ! Der Mann soll nicht Badelatschen anziehen, sondern die Schuhe nach dem Duschen ganz auslassen : kein Schwitzen - kein feuchtwarmes Milieu - kein Fußpilz !
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Feder soll den Fuß beflügeln
US-Hersteller Nike will Markt mit "bahnbrechender Technologie" in Sachen Laufschuhe erobern
Schneller läuft man wahrscheinlich nicht damit, vielleicht aber schöner und angenehmer: Der weltgrößte Sportschuh-Hersteller Nike hat seinem "Shox" vier Federn in der Fersensohle spendiert.
[...] Schaut man sich die Werbetexte des US-Herstellers Nike genau an, dann ist zwar von "bahnbrechender Technologie" die Rede, aber nirgendwo von mehr Tempo. "Schneller werden Sie damit aber nicht" [...] Das wäre ja auch zu schön - ein Laufschuh, der ohne Mehranstrengung zusätzlichen Vortrieb verleiht.
Es geht hier um den neuen "Shox", dem ersten Sportschuh der Welt mit Federn in der Sohle. Zum Preis von 369 Mark für das Paar gilt er auch als teuerster.
Den "Shox", an dem die Nike-Forscher 16 Jahre lang tüftelten, gibt es seit 1. Februar in Europa zu kaufen. [...] Der Markt solle erst einmal "heiß" gemacht werden, ehe 2002 der große Abverkauf losgehe [...]
Was kann er denn nun, der "Shox"? Hobbyläufer Klinkner, 70 Kilo, lobt nach einem 20-Kilometer-Straßenlauf vor allem die hervorragende Federung. [...] Bei einem Gewicht von 400 Gramm je Schuh gehört der "Shox" aber zu den schwersten Modellen auf dem Markt und dürfte in Wettkämpfen selten zu sehen sein. Im übrigen gilt für Müller wie für alle leistungsorientierten Sportler, dass sie den Vorderfußlauf bevorzugen, also gar keine massive Dämpfung der Ferse benötigen. Wer barfuß über harte Böden, Kies oder auch Wiesen geht, wird sich dabei ertappen, dass er tunlichst das Aufsetzen der Ferse vermeidet, weil dies verdammt weht tut. Er wählt hier also instinktiv die richtige Fortbewegung auf den Fußspitzen.
Hat der Durchschnitts-Mensch aber Laufschuhe an, haut er zuerst die Ferse auf den Boden und verlangt nach Dämpfung. "Shox" will aber nicht nur Aufprallschutz bieten. Die vier Federn im Fersenbereich sollen außerdem die Aufprallenergie für das unmittelbar folgende Wegschnellen des Fußes nutzen und einen trampolinartigen Effekt am Punkt des höchsten Fersendrucks erzeugen. [...]
[Saarbrücker Zeitung, 06. 02. 2001]
Wer barfuß über den Vorderfuß läuft, braucht keine Fersenfedern samt Schuhe für 369 DM - barfuß ist nämlich auch sparfuß ...
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Barfuß am Traumstrand: Bodo Krüger jettet zur WM
Wenn das kein perfektes verspätetes Geburtstagsgeschenk ist. Bodo Krüger, gestern 43 Jahre alt geworden, jettet heute auf Kosten eines Sponsors nach Brasilien, nimmt dort im Badeort Bahia de Salvador an der 6. Beach-Soccer-Weltmeisterschaft teil.
[...] Krüger steht an einem der Traumstrände Südamerikas barfuß im Tor der deutschen Nationalmannschaft. "Wir treffen in einer von vier Dreiergruppen auf die Top-Teams aus Brasilien und Italien", erzählt der D-Junioren-Trainer des TV Asberg. "Da werden wir wohl mächtg Haue beziehen."
Steht zu erwarten, denn: In südlichen Ländern hat der akrobatische Kick auf Sand eine ganz andere Bedeutung als hierzulande. Während in der deutschen Mannschaft nur "Ferry" Schmidt und Andreas Kaiser als einigermaßen prominent anzusehen sind, tragen bei Brasilien ein Vizeweltmeister wie Junior und andere Könner das Beach-Trikot. [...]
[Neue Ruhr Zeitung, 07. 02. 2001]
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Von Kumpels, Kohlen und auch Krisen
Vortrag über den Steinkohlenbergbau in Stockheim/Neuhaus/Reitsch [...]
Kumpels, Kohlen, Krisen: Diese drei Begriffe prägten über Jahrhunderte das Leben der Menschen im Haßlachtal. Neben der Flößerei, der Forst- und Landwirtschaft garantierte die Förderung der "schwarzen Diamanten" den Frankenwäldern ein bescheidenes Einkommen. In guten Zeiten arbeiteten bis zu 1000 Männer und Burschen in den zahlreichen Gruben rund um Stockheim. [...] "Der Berg gab viel, doch er forderte auch seinen Preis. Die Geschichte des Bergbaus war eine einzigartige Auflistung von dramatischen Unglücken, Tränen, Trauer und Enttäuschungen." [...]
Glücklich ausgegangen ist dagegen das Grubenunglück zu Ostern 1879 im Bergwerk "Maxschacht". Zwölf Kumpel, die durch plötzlichen Gesteinseinbruchs vier Tage lebendig begraben waren, sind am Ostermontag glücklich gerettet worden. Noch heute erinnert in Vierzehnheiligen - die Knappen waren aus Dankbarkeit wenig später barfuß zum Gnadenort gepilgert - eine wunderschöne Votivtafel an das dramatische Ereignis. [...]
[Fränkischer Tag, 09. 02. 2001]
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Mit Ball am Fuß die Venen stärken
Katholisches Bildungswerk organisiert Kurs in Turnhalle an der Schützenstraße Lünen
"Auch da unten muss man elastisch bleiben", sagt Theo Dewenter und zeigt auf seine blanken Füße. Seit zwei Jahren macht der 63-Jährige mit beim Kurs "Venentraining und Fußgymnastik" des Katholischen Bildungswerkes.
An diesem Freitagvormittag sind außer ihm noch acht Frauen in die Turnhalle an der Schützenstraße gekommen. Jetzt liegen alle zusammen wie hilflose Insekten, die Arme und Beine nach links und rechts gestreckt, auf dem Rücken und versuchen einen großen grünen Gymnastikball mit den Füßen von einem zum nächsten zu geben. "Diese und andere Übungen dienen der Koordination und der Konzentration. Wir machen aber auch Ausdauertraining und Entspannungsübungen", erklärt Kursleiterin Ute Gössing.
Eben, als die Gruppe noch das sogenannte Thera-Band kunstvoll um die Füße gewickelt hatten, hat sie noch Kommandos gegeben: "Bein beugen, Bein strecken, Fuß beugen, Fuß strecken". Übungsleiterin Ute Gössing: "Das stärkt die Fußmuskulatur und den venösen Rückfluss zum Herzen." Und das ist, so Gössing, ganz besonders wichtig: "Bewegungsmangel führt zur Passivität der Fußmuskulatur. Schlecht trainierte und erschlaffte Fußmuskulaturen, Verformungen im Fußskelett wirken nicht selten auch auf Kniegelenke, Hüftgelenke und Wirbelsäule."
Edith Nitsche (64) hat, bevor sie zur Fußgymnastik gestoßen ist, in einer Gruppe geturnt. Sie ist überzeugt davon, dass die freitägliche Übungsstunde schon Wirkung zeigt: "Meine Gelenke werden nicht mehr so schnell müde." Die wöchentlichen Übungen machen der agilen Frau immer Spaß, reichen tun sie ihr aber nicht: "Ich mache jeden Abend zu Hause mit der Fußgymnastik weiter. Denn ich will auch noch im Alter noch lange laufen können". [...]
[Ruhr Nachrichten, 09. 02. 2001]
Vorbildlich keineswegs nur für Seniorengruppen !
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Und wieder berichtet die Presse von Barfußauftritten verschiedener Künstler ::
Zupfen, rupfen, lupfen - tot
Novitäten für Gitarre von Frank Witzmann und Uwe Kremp
Barfuß sitzen die Gitarristen Wilhelm Bruck und Theodor Ross auf ihren Stühlen. Vor ihnen ein Notenständer mit einem Stapel Blättern.
Eine schöne junge Frau (Susanne Schyns) in rotem Kleid steht regungslos auf der Bühne. Die Gitarristen schrappen auf den Saiten, spielen ein paar Flageoletts, die Frau dreht sich im Kreis, schlägt eine Triangel an. Theatralisch werden die Notenblätter auf den Boden geworfen.
"Kurze Schnitte'' hat Uwe Kremps seine 41 Stücke für zwei Gitarristen und eine Schauspielerin genannt [...]
[Stuttgarter Zeitung, 12. 02. 2001]

Groovige Songs als Doping für müde Beine
Mit einer guten Mischung aus Blues, Funk und Pop verzauberten Hendrix Ackle und Richard Cousins ihr Publikum.
Schon nach wenigen Takten der Band Hendrix & Cousins war für das Publikum klar: An diesem Abend darf getanzt werden. Bereits beim ersten Stück reihten sich die Fans vor der Bühne auf und, um es neudeutsch auszudrücken, «shakten, was das Zeug hielt». Kein Wunder, schliesslich war der groovige Sound der Band genau das richtige Doping für müde Beine.
So gelang der Band etwas, was nur wenige Musiker schaffen: Gleich beim ersten Song stieg die Stimmung im Saal und auf der Bühne auf einen Höhepunkt. [...]
Aber auch Richard Cousins bot eine gute Bühnenshow. Immer wieder wirbelte er barfuss von einem Bühnenende zum anderen und entlockte gleichzeitig seinem Bass den groovigen Teppich für die Songs der Band. [...]
[Schaffhauser Nachrichten, 12. 02. 2001]

Komisch oder seltsam: Peter Spielbauer
[...] Barfuß - bis auf die schwarzen Hosenträger ganz in Gelb gekleidet - springt er auf die Bühne, will das Niveau des Publikums durch ein Witzchen prüfen, macht einen Freudentanz um ein hölzernes Ypsilon und schreit, dass er einen Kübel Übliches braucht - keine zum Theater umfunktionierte Kirche.
Ein Wahnsinniger? Oder nur einer von einem anderen Stern? So ganz genau weiß man es nicht bei Peter Spielbauer, der mit seinem Programm "Schla-Schla" zu Gast in der Lenneper Klosterkirche war. [...]
Spielbauer ist ein Wortverdreher, der alles wörtlich nimmt. Unablässig inszeniert er sich selbst, schnauft, keucht und ist ständig auf der Bühne in Bewegung, während er alles und jedes hinterfragt. [...]
[Remscheider GA, 13. 02. 2001]
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Abschließend zwei Beiträge zu den "Themen der Zeit" ::
Frühstück bei Hannibal
Wer sich dieser Tage dem walisischen Schauspieler Anthony Hopkins nähert, tut dies mit einem leichten Unbehagen - vor allem, wenn er den Film "Hannibal" bereits gesehen hat
[...] "Sir Anthony Hopkins erwartet Sie am Montagmorgen um 9.30 Uhr in Berlin." Ein Frühstück mit Hannibal Lecter. Normalerweise stören Kollegen bei Interviews eher, doch in diesem Fall ist es möglicherweise klüger, ihm nicht allein gegenüberzutreten. "Durch diese Tür gehen die Journalisten hinein und kommen auch wieder heraus", informiert Hopkins' Betreuer, als wir uns über die dicken Teppiche im Hotel "Four Seasons" an den Treffpunkt heranpirschen. Was er nicht sagt, ist, ob gleich viele Kollegen herauskommen wie hineingegangen sind. [...]
Erleichtert stellen wir fest, dass er kleiner ist, als sich uns Hannibal ins Gedächtnis eingefressen hat, gute 1,70 vielleicht; er trägt schwarze Straßenschuhe, was ebenfalls beruhigt, hat Lecter im neuen Film doch die beunruhigende Gewohnheit, vor seinen Mordtaten barfuß umherzulaufen. [...]
"Ich verstehe wenig von Psychologie, gerade genug, um zu verstehen, dass Hannibal vielleicht der Schatten ist, der in uns allen lauert. Ihm wohnt die ganze Gewalttätigkeit der menschlichen Natur und zugleich deren gesamte Kreativität inne. Diese Kreatur auf der Leinwand ist ein Sündenbock, ein Blitzableiter für unsere eigenen Unsicherheiten. [...] Meine Antwort ist nur ein Staubkorn der Gesamterklärung." [...] Und dann, völlig unaufgefordert, die schockierendste Feststellung des ganzen Gespräches über Kannibalismus, Grausamkeit und gemarterte Seelen: "Ich mag Theaterspielen nicht." Das hat noch keiner seiner englischen Kollegen zugegeben, die sonst immer behaupten, dass die Bühnenbretter für sie die Welt bedeuteten und sie Kino nur des schnöden Mammons wegen machten. "Du wiederholst immer dasselbe, Woche für Woche. Ich bewundere Kollegen, die das können. Ich kann es nicht. Ich werde spätestens nach zwei Wochen so unruhig, dass ich nur noch nach Hause möchte." Mit diesem Eingeständnis von Schwäche hat uns der Kannibale doch noch gefangen genommen. Jetzt möchten wir nicht mehr weg.
[Die Welt, 12. 02. 2001]
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Loitzer "Indianerinnen" begeistern Neuenkirchener Karnevalsverein
Loitz (EB/Kaim). Die Loitzer Tanzgruppe hatte bei der öffentlichen Generalprobe des Reinickenhagener Karnevalclubs Premiere mit ihrem neuen Tanz zur Musik "The Spirit of the Hawk" der Gruppe "Rednex". Barfuß, mit Kriegsbemalung und im Indianerkostüm gaben die Tänzerinnen ihr Bestes und ernteten viel Beifall. Eine Delegation des Karnevalvereins Neuenkirchen bei Greifswald, die auch unter den Gästen war, war von der Darbietung so begeistert, dass sie der Leiterin der Tanzgruppe eine Einladung für den 23. Februar nach Neuenkirchen mit nach Hause gaben.
[Nordkurier, 14. 02. 2001]
Barfuß und Karneval im passenden Kostüm ? Passt gut !
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Belesen Füße !
Georg


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