Wochenende ganz ohne Strümpf' und Schuh' (Hobby? Barfuß! 2)

Lorenz ⌂, Sunday, 11.02.2001, 22:31 (vor 8624 Tagen)

Hallo miteinander,

Das Wetter war dieses Wochenende schön genug, um gänzlich ohne Schuhe auszukommen. Heute hatte es ja immerhin 12 Grad bei strahlendem Sonnenschein - Gelegenheit für ausgiebige Spaziergänge. Also das ganz normale Barfußleben.

Berichtenswert sind eher zwei Episoden von gestern. Das war es zunächst noch bewölkt und ich ging in die Sauna - was sollte ich dazu Schuhe anziehen? Als ich jedoch die Sauna verließ, standen in Vorraum zwei Damen (so in den 50ern), die kurz vor mir gegangen waren. Die machten mich darauf aufmerksam, daß ich wohl meine Schuhe vergessen hätte - in dieser Situation durchaus eine naheliegende Vermutung. Daß ich allen Ernstes ohne Strümpf' und Schuh' unterwegs war, wollten sie zuerst gar nicht glauben, aber dann erinnerte sich eine, daß sie mich schon barfuß im Biergarten gesehen hatte. Auf dem Weg zum Parkplatz erklärte ich noch ein wenig die Vorzüge des Barfußgehens und gab die Adresse meiner Homepage weiter, die die beiden sehr interessierte. Eine der Damen hatte akut mit den Bandscheiben zu tun und wurde sehr hellhörig, als ich erzählte, wie mich das Barfußgehen von solchen Beschwerden befreit hat.

Abends waren wir zur Promotionsfeier eines Kollegen meiner Frau eingeladen. Ich rechne ihr ganz hoch an, daß sie mich da barfuß hingehen ließ. Obwohl das Direktorentrio ihres Gymnasiums auch zugegen war! Viele der immerhin 80 Gäste kannten mich und waren nicht weiter überrascht. Im Haus waren Steinfließen, aber jedesmal, wenn ich gefragt wurde, ob der Boden nicht kalt sei, konnte ich triumphierend sagen, daß die Fußbodenheizung angestellt war. Ich war der einzige, der das wahrnehmen konnte - und zu schätzen wußte. Gestört hat sich jedenfalls niemand an meinen Füßen. Das Gespräch kam wohl einige Male darauf, aber es gab auch noch andere Themen.

Die Überraschung war, daß die Tochter meines Doktorvaters zugegen war; rein zufällig war sie eine Promotionskollegin des Gastgebers. Ich kannte sie schon als kleines Kind und hatte sie über 10 Jahre lang nicht mehr gesehen. Das Wiedersehen hat mich riesig gefreut, weil ich zu ihrer Familie schon eine gute persönliche Beziehung hatte. Auf meine bloße Füße wurde sie erst durch einen meiner Kollegen aufmerksam gemacht und schaute mal kurz erstaunt nach unten. Als angehende Sportpädagogin fand sie es aber sehr interessant, daß ich eine Homepage über Fitness für die Füße habe und versprach, die Seite anzuschauen. Vielleicht kann sie etwas davon in ihre Doktorarbeit einbauen?

Später wurde Tanzmusik aufgelegt. Meine Frau meine: "wenn Du jetzt tanzt, glaube ich, daß man wirklich alles barfuß machen kann". Allen Unkenrufen zum Trotz, man könne nicht barfuß Standard tanzen, legte ich einen gepflegten Fox, dann einen Cha-Cha-Cha und einen Walzer aufs Parkett (bzw. auf die Steinfliesen). Das ging einwandfrei und hat riesig Spaß gemacht! Bevor wir uns verabschiedeten, tanzte ich noch einen flotten Walzer mit der Gastgeberin. Dann habe ich das gute Gefühl nach Hause genommen, daß unser Bekanntenkreis meinen barfüßigen Lebensstil geschlossen akzeptiert.

Und ich glaube, daß das jeder erreichen kann!

Serfuß, Lorenz

[image] Gesundes Leben auf freiem Fuß

Wochenende ganz ohne Strümpf' und Schuh'

Robert (Wien) ⌂, Monday, 12.02.2001, 07:41 (vor 8624 Tagen) @ Lorenz

Hallo Lorenz!

Dann habe ich das gute Gefühl nach Hause genommen, daß unser
Bekanntenkreis meinen barfüßigen Lebensstil geschlossen akzeptiert.
Und ich glaube, daß das jeder erreichen kann!

Ich freue mich so richtig mit Dir, daß Du Dein gesamtes Umfeld von Deiner Barfüßigkeit überzeugen konntest! Ich glaube, bis auf meine Eltern könnte ich auch so ziemlich die meisten überzeugen, aber bei meiner Mutter ist das einfach aussichtslos, bei meinem Vater eigentlich auch, obwohl sie nicht so die typisch konservativen Leute sind. Aber heute werde ich bestimmt barfuß in meine Wohnung spazieren/joggen, bei diesem schönen Sonnenschein kann ja nix mehr schief gehen! Nur in den Öffis bleibe ich schon noch in meinen Schuhen, denn ich fühle mich in Menschenmassen nicht so richtig wohl, und wenn da meine Barfüßigkeit auch noch auffallen würde, dann wäre das nur mehr Streß und kein Spaß mehr für mich, was es ja doch eher sein sollte. Und wenn ich bei Temperaturen wie jetzt mich mit Sandalen mit meinem Vater wo treffen müßte, dann würde er sich auch für mich genieren, ich tät meine Eltern ja schon gerne umpolen, aber wie stell' ich's nur an! Sie haben nun mal ihre Ansichten, die schwer zu ändern sind! Vielleicht weil Barfüßigkeit für sie früher Armut bedeutete und ich so ärmlich wirke! Naja, wie man's nimmt, mit den Eltern hat man's oft am schwersten, Überzeugungsarbeit zu leisten, manchmal ist es sogar unmöglich!

Oder ist es wahrscheinlich generell einfacher, gewisse Überzeugungsarbeit zu leisten, wenn man einmal ein "älterer" Mensch ist und nicht mehr so ein "Jungspatz" wie ich, bei dem viele noch glauben könnten, daß meine Barfüßigkeit nur eine momentane Marotte ist?

Schöne Füße
Robert

[image] Meine HP

Wochenende ganz ohne Strümpf' und Schuh'

Lorenz ⌂, Monday, 12.02.2001, 18:11 (vor 8623 Tagen) @ Robert (Wien)

Hallo Robert,

.... ich tät meine Eltern ja schon gerne umpolen, aber wie stell' ich's nur an! Sie haben nun mal ihre Ansichten, die schwer zu ändern sind! Vielleicht weil Barfüßigkeit für sie früher Armut bedeutete und ich so ärmlich wirke! Naja, wie man's nimmt, mit den Eltern hat man's oft am schwersten, Überzeugungsarbeit zu leisten, manchmal ist es sogar unmöglich!

Das ist zwar richtig, aber irgendwann muß man da durch. Sonst kapieren die Eltern nie, daß man erwachsen geworden ist! Ich erinnere mich an die letzte Reise mit meinen Eltern. Ich war 18 und wir besuchten Freunde meines Vaters in Bournemouth an der Südküste von England. Das ist eine größere Stadt, aber mit Kuranlagen und Badestränden. Ich zog da meist alleine los und ließ die Schuhe oft in der Tasche verschwinden. Eine Elternteil (ich weiß nicht mehr welcher) warf die Frage auf, ob man das denn machen könne. Aber der andere stellte fest, daß an diesem Ort öfters mal jemand barfuß unterwegs war und man es folglich machen könne! Jedenfalls bin ich meinen Eltern dankbar, daß sie mir keine Barfuß-Komplexe eingejagt haben.

Oder ist es wahrscheinlich generell einfacher, gewisse Überzeugungsarbeit zu leisten, wenn man einmal ein "älterer" Mensch ist und nicht mehr so ein "Jungspatz" wie ich, bei dem viele noch glauben könnten, daß meine Barfüßigkeit nur eine momentane Marotte ist?

Ja, ich glaube, daß es so ist! Bei mir kommt niemand mehr auf die Idee, daß er mit Erziehungsversuchen irgendwelche Erfolge erzielen könnte. Und wenn ich den Leuten erzähle, wie ungesund Schuhe sind, sprechen sie mich garantiert nicht mehr auf die bloßen Füße an ;-)
Aber auch ein Junger kann klarmachen, daß das Thema "barfuß, ja oder nein" nicht zur Diskussion steht!

Serfuß, Lorenz

[image] Gesundes Leben auf freiem Fuß

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