barfuß in der schule?? (Hobby? Barfuß! 2)

mena, Thursday, 01.02.2001, 21:20 (vor 8634 Tagen)

Hallo Leute...

ich bin zwar neu hier, dennoch schreibe ich euch gleich mal von einem kleinen problem... ist mir im letzten sommer passiert, vielleicht kann mir jemand helfen??
Ich bin im letzten sommer barfuß in die schule gegangen. Kein Problem - der Boden war steintrocken, da es schon seit Tagen nur Hitze geregnet hatte. Ich hatte a) keinerlei Lust dazu, mir bei diesem Wetter meine Füße in Socken zu stecken, und dann auch noch in enge Schuhe zu quetschen (nur so: Ich hasse sandalen...), b) finde ich das Gefühl sehr angenehm, mit nackten Füßen auf dem Boden zu gehen, (dann auch noch mit einer engen Schlag-Levis und man kommt sich vor wie in den 60ern...*gg*) und c) wollte ich "den anderen" spießigen leuten an meiner schule mal zeigen, daß es auch leute gibt, die sich nicht jedem kleinscheiß anschließen... als da wären diese college-schühchen, alternativ sandalen mit tennissocken drunter(!!)...
Doch das wurde alles ziemlich schnell zunichte gemacht.
Die Lehrer meinten sorgevoll, ich könnte auf einen scherbenhaufen treten, und die schüler kamen mit sprüchen wie: "Ih, hier müffelts nach Schweißfüßen!"
Ich habe ganz sicher keine Schweißfüße. Nur mal so am Rande: Ich wechsel nach dem Sort jedesmal meine Strümpfe, während diese Herrschaften mit ihren verschwitzten Sportsocken wieder in ihre normalen Schuhe steigen.
Ich laufe hier zuhause immer noch sehr gerne barfuß, wenn ich draußen im garten bin, auch. Aber diese Erfahrung hat mir die Lust aufs Barfußlaufen in der Schule echt genommen. Das find ich schade, weil ich echt nichts mehr hasse als verschwitzte, stinkende Füße, und nun zwinge ich mich im Sommer im Prinzip selbst, meine Füße in Schuhe zu stecken.
Ich bin als Kind immer barfuß draußen rum gelaufen, das war okay. Als ich in die schule kam, mußte ich mir angewöhnen, schuhe zu tragen, und das war wie ein gefängnis.
Ich würde gern weiterhin im sommer barfuß zur schule gehen, aber mir ist jetzt echt der mut genommen worden.
Muß man sowas einfach durchhalten, bis sich alle dran gewöhnt haben, oder wie? Stimmt es, daß das Barfußlaufen in manchen schulen verboten ist?
Kann mir jemand vielleicht einen rat geben?

Danke im Vorraus

mena

barfuß in der schule??

Timu, Thursday, 01.02.2001, 22:22 (vor 8634 Tagen) @ mena

Hallo!

Ertsmal ein herzliches Willkommen!

Die Lehrer meinten sorgevoll, ich könnte auf einen scherbenhaufen treten, und die schüler kamen mit sprüchen wie: "Ih, hier müffelts nach Schweißfüßen!"
[...]
Ich würde gern weiterhin im sommer barfuß zur schule gehen, aber mir ist jetzt echt der mut genommen worden.
Muß man sowas einfach durchhalten, bis sich alle dran gewöhnt haben, oder wie?

Ich glaube, richtig "helfen" kann da keiner von uns.
Die Besorgnis deiner Lehrerin, dir könnte was passieren, finde ich ansich nicht so schlimm, sie ist einfach nur besorgt um dich - auch wenn es unsinnig ist, es war gut gemeint.
Das mit den blöden Sprüchen ist etwas anderes, ich glaube, soetwas bekommt jeder, der barfuß ausserhalb des Wohung läuft, öfter mal zu hören - diese kommentare sind natürlich einfach nur blöd, aber letztendlich gibt es immer solche sprüche, und es gibt nur zwei möglichkeiten: Entweder, Du gewöhnst dich dran, dann sind dir diese Sprüche irgendwann egal, und Du hörst irgendwann nicht mehr hin (das werden Dir sicherlich viele hier raten), oder Dir machen diese Sprüche etwas aus, und du läufst nicht mehr barfuß - ich gehöre eher zu der zweiteren Kategorie, ich laufe zwar unheimlich gerne barfuß, aber mir machen diese Kommentare trotzdem noch was aus (es stört mich einfach), so dass ich oftmals doch schuhe anziehe, nur, um diese Sprüche zu vermeiden.

Stimmt es, daß das Barfußlaufen in manchen schulen verboten ist?

Sicherlich, es gibt eben entsprechede schulordnungen - und, es kann durchaus sein, dass es verboten ist, barfuß zu laufen. Bei uns waren beispielsw. zwei schulen, die im Sportunterricht eine halle geteilt hatten: In einer der schulen war es OK, barfuß am Sportunterricht teilzunezhmen, in der anderen nicht.

Ciao!

barfuß in der schule??

Marco N., Friday, 02.02.2001, 00:02 (vor 8634 Tagen) @ mena

Hallo Leute...
ich bin zwar neu hier, dennoch schreibe ich euch gleich mal von einem kleinen problem... ist mir im letzten sommer passiert, vielleicht kann mir jemand helfen??
Ich bin im letzten sommer barfuß in die schule gegangen. Kein Problem - der Boden war steintrocken, da es schon seit Tagen nur Hitze geregnet hatte. Ich hatte a) keinerlei Lust dazu, mir bei diesem Wetter meine Füße in Socken zu stecken, und dann auch noch in enge Schuhe zu quetschen (nur so: Ich hasse sandalen...), b) finde ich das Gefühl sehr angenehm, mit nackten Füßen auf dem Boden zu gehen, (dann auch noch mit einer engen Schlag-Levis und man kommt sich vor wie in den 60ern...*gg*) und c) wollte ich "den anderen" spießigen leuten an meiner schule mal zeigen, daß es auch leute gibt, die sich nicht jedem kleinscheiß anschließen... als da wären diese college-schühchen, alternativ sandalen mit tennissocken drunter(!!)...
Doch das wurde alles ziemlich schnell zunichte gemacht.
Die Lehrer meinten sorgevoll, ich könnte auf einen scherbenhaufen treten, und die schüler kamen mit sprüchen wie: "Ih, hier müffelts nach Schweißfüßen!"

Schade, daß die Menschen so dumm sind. Denn genau das Gegenteil ist doch richtig: GERADE wer barfuß läuft, hat KEINE Schweißfüße. Die bekommt man ja eben vom ständigen Tragen von geschlossenen Schuhen, in denen die Füße nicht richtig atmen können.
Es gibt wohl drei Möglichkeiten: Erstens überhören, zweitens den Leuten sagen daß sie Schwachsinn erzählen (am besten natürlich gleich die passenden Argumente als Beweis parat haben) oder drittens - aufgeben :-(

barfuß in der schule??

Marc (CH), Friday, 02.02.2001, 01:03 (vor 8634 Tagen) @ mena

Kann mir jemand vielleicht einen rat geben?
Danke im Vorraus
mena

Als Mittdreissiger bin ich wohl etwas out um Dir einen aktuellen Rat zu geben, versuchs aber trotzdem...
Liess doch mal die einschlägigen Beiträge im 'Best of' nach. Da gibt's einige Erfahrungsberichte.

Dann geht's einfacher wenn Frau zu zweit oder dritt ist...also erst beste Schulfreundin einweihen und gemeinsam die 'Aktion' starten.

3. 'Schnauze tief und durch' (hardliner) nach ein paar Tagen ist die Thematik uninteressant geworden und das Gehänsel verpufft.

Als Einstieg würd ich einen besonderen Anlass, Ausflug oder so mit der Klasse abwarten und da nach einem erfrischenden Fussbad einfach barfuss weiter laufen.

Viel Glück und lass DICH nicht unterkriegen, Dein Selbstbewusstsein wird es Dir in späteren Jahren danken.

Liebe Grüsse aus der Schweiz
Marc

Gemeinsam sind wir stark!

Lorenz ⌂ @, Friday, 02.02.2001, 08:45 (vor 8634 Tagen) @ mena

[image] [image]

------ so kann's auf einenm deutschen Schulhof aussehen, wenn man es richtig einfädelt! -----

Hallo Mena,

Ich würde gern weiterhin im sommer barfuß zur schule gehen, aber mir ist jetzt echt der mut genommen worden.

Es ist schwer, der/die erste zu sein, der/die mit dem sturen Schuhetragen bricht. Auch ich habe es erst geschafft, im Job barfuß zu sein, nachdem es ein anderer vormachte. Dabei waren die Umstände damals sehr günstig, weil unsere Abteilung außerhalb des Werksgeländes in einem Häuschen mit Garten untergebracht war.

Und als ich einige Zeit im einem Liebhaberorchester mitspielte, bin ich erst auch schön brav mit geschlossenen Schuhen hingelaufen, aber als eine der besten Geigerinnen (Medizinerin und Mutter von 7 Kindern!) sich als konsequente Barfüßerin heraustellte, bleiben meine Schuhe auch zu Hause!!

Zwei wesentliche Durchbrüche beim öffentlichen Barfußlaufen verdanke ich also selbstbewußten Menschen, die es vorgemacht haben. Und jetzt hole ich mir täglichen Rückhalt und viele Anregungen aus der Diskussion hier im Forum. Jetzt kann auch ich ein Vorbild sein, das den anderen die Angst vor dem "Leben auf freiem Fuß" nimmt.

Liebe Mena, du brauchst Dir den Mut dazu nicht von den wenig originellen Bemerkungen nehmen lassen, die nicht anderes zu erwarten waren -- und schnell uninteressant werden! Du kannst jetzt aber Lehrer, Mitschüler, Freunde, Verwandte darüber informieren, daß im Internet ein starker Trend für das "Leben auf freiem Fuß" zustandegekommen ist. Zeige ruhig mal den anderen dieses Forum und das Best of; gib den Lehreren und Verwandten die Adresse meiner unten genannten Homepage, die vor allem gemacht ist, um diesen Personenkreis zu überzeugen. Vielleicht kannst Du auch den Sportlehrer vom Nutzen des Barfußsports überzeugen oder für das nächste Schulfest einen Fühlparcours wie oben auf dem Bild anregen.

Wenn Du die Idee vom "Barefoot Lifestyle" nur ein wenig verbreitest, wozu unser Material im Internet vielleicht auch hilfreich ist, wirst Du auch andere Barfuß-Interessenten finden. Es gibt deren viele, aber sie trauen sich nicht :-((
Gemeinsam Barfußlaufen macht riesig Spaß und macht immun gegen dumme Sprüche!

Schöne Füße, Lorenz

[image] Gesundes Leben auf freiem Fuß

Merkwürdig

bernd, Friday, 02.02.2001, 14:47 (vor 8633 Tagen) @ mena

Mich wunderts immer wieder, wenn ich solche Sachen lese. Zu meiner Schulzeit, die in den späten 80er Jahren endete, wurde nie jemand blöd angemacht, wenn er - oder sie - barfuß in die Schule kam oder barfuß dort herumlief. Wer barfuß laufen wollte, der tat es eben, und wer nicht laufen wollte, der ließ es bleiben!
Und ich hab auch nie mitbekommen, daß ein Lehrer Schülern befahl, Schuhe anzuziehen. Entweder hatten die damals was besseres zu tun, oder der eine oder andere bekam insgeheim bei hübschen Schülerinnen Stielaugen. Woran liegt das bloß? Jetzt erzählt mir bloß nix vom Einfluß der Schuhindustrie, das nehm ich keinem ab.
bernd

Merkwürdig, aber paßt zur augenblicklichen Tendenz

Markus @, Thursday, 08.02.2001, 17:55 (vor 8627 Tagen) @ bernd

Hi, ich habe den Eindruck, daß sich die puritanische Lebenseinstellung im Laufe der letzten 15 Jahre wieder mehr breitgemacht haben...
Barfußlaufen ist tatsächlich so etwas wie sexuelle Frezügigkeit, die im Moment mehr beschnitten wird als früher... man sieht's auch an dem Konservativismus der heute 12-18-jährigen....
Ich hoffe daß die breite Masse bald umdenkt und es wieder aufwärts gehr.. ich sehe Anzeichen daß wir uns schon bald auf den Aufschwung freuen können !

Dumme Sprüche ignorieren!

Lotsi, Friday, 02.02.2001, 15:36 (vor 8633 Tagen) @ mena

Hi Mena!

Ich kann Dich nur darin bestärken, weiter barfuß in die Schule zu gehen. Versuche, die Sprüche zu ignorieren, auch, wenns schwer fällt. Man kann dadurch das Selbstbewusstsein stärken und irgendwann hat sich Deine Umwelt schlicht daran gewöhnt, dessen bin ich mir sicher!
Ich muss dem Bernd Recht geben: Stilaugen bekommen wirklich viele, und so mancher Kommentar verdeckt nur stille Bewunderung oder Neid. Es ist so: wer barfuß in die Schule kommt, fällt auf; heute vielleicht mehr als früher. Die Leute reagieren - wie auch immer - darauf und wollen sich irgendwie damit befassen. Entweder, sie finden es echt unmöglich, könnten es sich selbst nie vorstellen (das ist, fürchte ich, die Mehrheit), oder sie finden es mutig, interessant oder - das betrifft v.a. viele Jungs - gar ansprechend.
Sicher ist es blöd, wenn Lehrer vor der ganzen Klasse Deine Barfüße zum Thema machen, das ist schon hart, schließlich sollte es normal sein, barfuß zu laufen, auch in der Schule. Doch da es das für die Mehrheit nunmal nicht ist - da dürfen wir uns nichts vormachen! - muss man um so selbstbewusster voranschreiten. Ich glaube, dass mehr Leute den Wunsch haben, barfuß zu laufen, als wir glauben (bzw. diese zugeben).
Ich bin mit 14 zum ersten Mal barfuß in die Schule. Allerdings habe ich mich langsam gesteigert, d.h. hatte erst Schuhe dabei, die ich dann im Laufe des Tages (meist zur ersten Pause) in die Tasche packte; anschließend bin ich barfuß nach Hause. Nachdem ich dies etwa drei Wochen lang getan hatte, fasste ich den Mut, die Schuhe gleich zu Hause zu lassen. Da gab es schon Sprüche, aber abgeschwächt, schließlich waren die Klassenkameraden bereits an meine Neigung irgendwie gewöhnt.
Wie war es bei Dir, Mena? Hattest Du damals Schuhe dabei (die Du evtl. nach einigen Kommentaren wieder angezogen hast?), oder bist Du gleich ganz radikal eingestiegen? Dieser, naja, "Schockeffekt" zieht dann natürlich einen Haufen blöder Sprüche und noch blöderer Blicke nach sich, das ist klar.
Frage an Dich, Lorenz: Wie war es zu Deiner Zeit? Lag die Barfuß-Quote wirklich so viel höher, wie wir Jüngeren es uns für die späten Sechziger, frühen Siebziger immer so vorstellen? Erzähl doch mal!
An Dich, Mena: Denk Dir nichts! Ignoriere die Sprüche! Viel Freude beim Barfußlaufen!
Liebe Grüße
Lotsi

Dumme Sprüche ignorieren!

mena, Friday, 02.02.2001, 21:21 (vor 8633 Tagen) @ Lotsi

Hallo Lotsi... und auch an alle anderen...

Vielen Danke für eure schnelle Antwort! *staun* Geht ja richtig fix hier!
Im Prinzip ist mir das auch schon durch den Kopf geschossen, nächstes Jahr wieder so eine Aktion zu starten, allerdings werde ich dazu diesmal etwas mehr Mut brauchen:-(

und so mancher Kommentar verdeckt nur stille Bewunderung oder Neid.

Ja...*seufz*...ist leider nicht gerade selten, das Leute, die sich nicht trauen, offen zuzugeben, das sie jemanden (oder etwas) bewundern, sich hinter einem oftmals furchtbar blöden Spruch verstecken. Besonders in meinem Alter, wo man halt erst gerade "lernt", mit anderen Menschen umzugehen, und deren Gewohnheiten zu respektieren (oder auch nicht), tun das die Leute ja oft. Ähm...ich glaube, sowas nennt man Pubertät...*lol* Naja, ich denke aber auch, daß ich meinen Stil finde, und wenn ich mich dazu entscheide, barfuß in der Schule herumzuspazieren, dann sollen sie mich halt lassen. Hmm...SOLLTEN. Naja.

Es ist so: wer barfuß in die Schule kommt, fällt auf; heute vielleicht mehr als früher. Die Leute reagieren - wie auch immer - darauf und wollen sich irgendwie damit befassen. Entweder, sie finden es echt unmöglich, könnten es sich selbst nie vorstellen (das ist, fürchte ich, die Mehrheit), oder sie finden es mutig, interessant oder - das betrifft v.a. viele Jungs - gar ansprechend.

Oh - äh...ja, da hast du recht, vor allem mit dem letzten Satz. Ich hör ja so oft, daß Jungs sagen, sie lieben es, wenn ihre Freundin (oder überhaupt ein Mädel) barfuß herumläuft. Das würde ihr so einen Hauch von Natürlichkeit geben, und die Jungs finden das sogar SEHR ansprechend...*sichmaleinengrinst*

Ich bin mit 14 zum ersten Mal barfuß in die Schule.

Ich auch.

Allerdings habe ich mich langsam gesteigert, d.h. hatte erst Schuhe dabei, die ich dann im Laufe des Tages (meist zur ersten Pause) in die Tasche packte; anschließend bin ich barfuß nach Hause.

Ja, genau so habe ich das auch gemacht. Den einen Tag habe ich das auch durchgezogen; Ich bin in dünnen Stoffschuhen zur Schule hin, kam mit den Schuhen im Unterricht, und hab sie dann so, während der Stunde ausgezogen. Die Pause über hatte ich sie auch nicht an, und den Heimweg bin ich barfuß gegangen. Die nächsten zwei Tage bin ich beschuht in die Schule gekommen, während der Schulzeit auch geblieben, und den Heimweg wieder barfuß gestartet. Danach habe ich das aber nicht mehr gemacht.

Nachdem ich dies etwa drei Wochen lang getan hatte,

soooo lange hab ich das gar nicht durchgehalten...*ggg*

fasste ich den Mut, die Schuhe gleich zu Hause zu lassen. Da gab es schon Sprüche, aber abgeschwächt, schließlich waren die Klassenkameraden bereits an meine Neigung irgendwie gewöhnt.

Ja, das kann ich mir gut vorstellen, leider dauert es nur immer eine Weile, bis sich die Leute daran gewöhnen.

Frage an Dich, Lorenz: Wie war es zu Deiner Zeit? Lag die Barfuß-Quote wirklich so viel höher, wie wir Jüngeren es uns für die späten Sechziger, frühen Siebziger immer so vorstellen? Erzähl doch mal!

Das würde ich auch gerne mal wissen...*grinst*

An Dich, Mena: Denk Dir nichts! Ignoriere die Sprüche! Viel Freude beim Barfußlaufen!

Danke, nächsten Sommer werde ich es nochmal versuchen, im Moment ist es mir zu kalt...(komme aus dem eisigen Schleswig-Holstein.)

Liebe Grüße

Dir auch, und danke nochmal!

Lotsi

mena

Dumme Sprüche ignorieren - auch die über Scherben

Georg @, Saturday, 03.02.2001, 20:48 (vor 8632 Tagen) @ mena

Hallo Mena,

ist leider nicht gerade selten, dass Leute, die sich nicht trauen, offen zuzugeben, dass sie jemanden (oder etwas) bewundern, sich hinter einem oftmals furchtbar blöden Spruch verstecken. Besonders in meinem Alter, wo man halt erst gerade "lernt", mit anderen Menschen umzugehen, und deren Gewohnheiten zu respektieren (oder auch nicht), tun das die Leute ja oft. Ähm...ich glaube, sowas nennt man Pubertät...*lol* Naja, ich denke aber auch, daß ich meinen Stil finde, und wenn ich mich dazu entscheide, barfuß in der Schule herumzuspazieren, dann sollen sie mich halt lassen. Hmm...SOLLTEN. Naja.

tatsächlich hat Barfußlaufen im öffentlichen Raum nicht selten etwas mit Selbstbewusstsein zu tun, und ich hatte in Deinem Alter zwar viel Lust dazu, aber mein Selbstbewusstsein reichte nicht ... allerdings hatte ich auch niemanden, der mir diesbezüglich Mut gemacht oder mit besseren Argumenten ausgeholfen hätte.
In beiderlei Hinsicht kann das Forum Dir hoffentlich behilflich sein - mit Mut machen haben einige ja schon begonnen und Argumente - auch personenbezogene Beispiele ("Vorbilder" ?) findest Du im "Best of" zuhauf !
Und auch Argumente pro barfuß finden sich da satt - während den schuhfixierten Typen nahezu immer solche fehlen, weil ihre Vorurteile gänzlich unreflektiert sind (fast alle von der Sorte : man macht das eben so !).

In diesem Sinne war mir auch in Deinem ersten Beitrag das dümmliche Scherben - "Argument" aufgefallen. Es wird allgemein gerne genommen und steht gerade dann hoch im Kurs, wenn die anderen Märchen - Hundekot und Erkältungsgefahr - umständehalber ausscheiden.
Aber an der "Scherbengefahr" in der Schule (oder auf Sportstätten) lässt sich der Schwachsinn der Argumentation besonders schön aufzeigen - denn
erstens sind Scherben (oder Splitter im Turnhallenboden oder ...) immer gefährlich und gehören ohne jede Verzögerung beseitigt und die Gefahrenstelle zwischenzeitlich abgesichert - wer also mit solchen in der Schule argumentiert, nimmt an, dass dies nicht geschieht und stellt der eigenen Einrichtung ein bemerkenswertes Armutzeugnis aus,
zweitens toben ganz junge Kinder vielleicht noch unbedacht barfuß herum, aber schon bald sind sie verständig genug, um erst zu schauen und dann zu gehen,
und drittens ist statistisch betrachtet die Gefahr, sich einen Finger im Fenster, der Tür oder sonstwo zu klemmen mindestens gleich groß oder höher anzusetzen - und wieso sind dann Sicherheitshandschuhe keine Pflicht in der Schule ?
Hygienebedenken scheiden ebenso aus ! Natürlich kann theoretisch über den Boden Übertragung stattfinden, aber für eine realistische Chance bedarf es eines warm - feuchten Mileus auf dem Boden - und das gibt es doch wohl weder in Klassenräumen noch auf Schulfluren oder Schulhöfen ! - Übrigens stellt sich in Schuhen genau dieses ungesunde Milieu schnell ein ...

Selbstverständlich ist es eine Abwägungsfrage, ob Du Dich - oder man sich - über eine solche Frage mit vorurteilbehafteten Lehrern oder Schulleitern anlegen will - aber dass diese die besseren Argumente hätten, ist nicht zu erwarten.
Notfalls kann man immer noch anbieten, schriftlich auf mögliche Ansprüche gegen die Schule wegen einer bestimmten Verletzungsgefahr oder Infektion zu verzichten - da müssten allerdings die Eltern mitspielen.
Oder Du spielst das blöde Spiel dahingehend mit, dass Du eben im Unterricht der einen barfußfeindlichen Lehrkraft Flipflops, Birkis, Klepper oder ... anziehst und sie danach wieder in der Tasche verschwinden lässt - Schüler kennen doch auch in anderen Fragen jede Menge Möglichkeiten, um ihre Lehrer auszutricksen.
Viele der Forumteilnehmer schwören allerdings auf das "und führe mich nicht in Versuchung" - Verfahren und nehmen deshalb gar keine Schuhe mit auf den Weg !

Herzliche Füße aus Köln nach Norden
Georg

PS : Ach ja - mit geübten Fußsohlen braucht man vor Scherben ohnehin nicht allzuviel Angst zu haben, wie hier beschrieben wird.

Rückblick

Lorenz ⌂, Friday, 02.02.2001, 22:11 (vor 8633 Tagen) @ Lotsi

Hi Lotsi, Hi Mena und alle anderen,

Frage an Dich, Lorenz: Wie war es zu Deiner Zeit? Lag die Barfuß-Quote wirklich so viel höher, wie wir Jüngeren es uns für die späten Sechziger, frühen Siebziger immer so vorstellen? Erzähl doch mal!

Aus der Jugendzeit könnte ich natürlich Bände erzählen -- zum Glück für das Hobby-Barfuß-Forum habe ich nicht so viel Zeit und muß mich kurz fassen.

50er Jahre:
Kindheit in Unterfranken (Hammelburg, Würzburg) -- geschlossene Schuhe waren meiner Erinnerung nach absolut Standard. Meine älteren Cousinen haben sich bereits damals mit Stöckelschuhen die Füße ruiniert. Ende der 50er erster Familienurlaub in Oberbayern (Waginger See), Ferien auf dem Bauernhof. Da haben wir echt gestaunt, daß da die Kinder bei jedem Wetter und auf jedem Untergrund barfuß liefen! Außer am Sonntag, da waren sie mit Schuhen an den Füßen etwas schwerfällig zu Gange und haben eher betrübt aus der Wäsche geschaut. Das barfüßige Nord-Süd-Gefälle war damals viel stärker als heute.

60er Jahre in Würzburg:
Meine Gymnasialzeit -- leider reine Bubenschule. Barfußsport wurde immer von einigen praktiziert, man mußte nur seine Turnschuhe vorzeigen, damit man nicht als vergeßlich gebrandmarkt wurde. Ein einziges Mal bin ich mit einem Freund barfuß durchs Schulhaus gelaufen und wir wurden gleich von einem recht verknöcherten Pauker zur Schnecke gemacht. Aber die geschlossenen Schuhe waren plötzlich out und die legendären Holzklappern waren der Renner! Und bei schönem Wetter sah man meistens einige barfüßige Jugendliche -- vielleicht, weil die Holzklappern öfters mal zu Bruch gingen? Für mich kam der Barfüßerdurchbruch im Schrebergarten meiner Eltern und auf dem angrenzenden Sportplatz -- und vor allem im Ruderclub. Ich erinnere mich noch an einen Klassenkameraden, der auf einer Ruderwanderfahrt barfuß dem Boot entstieg und zur Kneipe ging. Das nächste Mal war er nicht mehr der einzige :-)
Auch ich habe oftmals Vorbilder gebraucht......

70er Jahre in Würzburg:
Da wurde schon deutlich mehr barfuß gelaufen, als vorher -- oder auch als heute. Leider hinderte mich mein Chemiestudium, an diesem Trend voll beteiligt zu sein, denn ich bin während der schönen Studienzeit meist mit Sicherheitsschuhen im Labor gestanden.

80er Jahre in Oberbayern:
Da bürgerte sich flächendeckend FKK ein und ich habe meine Zeit entweder im Job oder "barfuß bis zum Hals" in der Natur verbracht. Wie ansonsten der öffentliche Barfußtrend verlief, habe ich etwas aus den Augen verloren. In diesem Jahrzehnt sind wir auf's Land gezogen, wo man im Sommer mehr Barfüßige sieht, als anderswo.

90er Jahre in Oberbayern:
Seit der Wende sind der FKK- und Barfußtrend leider eher rückläufig, auch in der Kleinstadt :-((
Besonders leider bei Jugendlichen.....

Neues Jahrtausend:
Das Internet macht's möglich -- wir machen den Trend selbst und lernen immer mehr nette Barfüßige kennen für Erfahrungsaustausch und gemeinsame Unternehmungen!!! Also brauchen wir keinen nostalgischen Rückblick, weil wir den Gang der Dinge (genauer: unserer bloßen Füße) selbst bestimmen!

Herzliche Füße, Lorenz

[image] Gesundes Leben auf freiem Fuß

Rückblick

Otto, Saturday, 03.02.2001, 02:11 (vor 8633 Tagen) @ Lorenz

Da wurde schon deutlich mehr barfuß gelaufen, als vorher -- oder auch als heute. Leider hinderte mich mein Chemiestudium, an diesem Trend voll beteiligt zu sein, denn ich bin während der schönen Studienzeit meist mit Sicherheitsschuhen im Labor gestanden.

Ich war ein Chemiestudent in den 50er Jahren. Damals gabs noch keine Sicherheitsschuhe. Im Sommer hatten viele von uns offene Sandalen an,(sogar Kneippsandalen), aber immer mit Socken. Mein Laborplatznachbar war ein Isländer, sehr intelligent und nett, aber er gehörte zur Gilde der Katastrophenchemiker. Einmal kochte ihm ein Grignard über
( mindestens 2 bis 3 liter ). Er rannte damit zum Ausguß, was ein spektakuläres Natriumfeuerwerk verursachte. Ein Stückchen Natrium fiel auf meinen besockten Fußrücken. Auf der Heimfahrt mit dem Fahrrad nach Daglfing wunderte ich mich warum mein Fußrücken dauernd kitzelte. Als ich dann die Socken auszog gingen Haut und Fleisch mit dem Socken und ich starrte auf meinen bloßen Knochen. Gottseidank heilte das sehr schnell. Aber wenn ich genau gucke, kann ich immer noch die Narbe sehen (Eine Art Studentenschmiss für einen alten Chemiker der noch immer gerne barfuß herumrennt). In diesem Fall wäre ich barfuß besser daran gewesen.

Trügerische Sicherheit.....

Lorenz, Saturday, 03.02.2001, 08:33 (vor 8633 Tagen) @ Otto

Hallo Otto,

...... Ein Stückchen Natrium fiel auf meinen besockten Fußrücken. Auf der Heimfahrt mit dem Fahrrad nach Daglfing wunderte ich mich warum mein Fußrücken dauernd kitzelte. Als ich dann die Socken auszog gingen Haut und Fleisch mit dem Socken und ich starrte auf meinen bloßen Knochen. Gottseidank heilte das sehr schnell. Aber wenn ich genau gucke, kann ich immer noch die Narbe sehen (Eine Art Studentenschmiss für einen alten Chemiker der noch immer gerne barfuß herumrennt). In diesem Fall wäre ich barfuß besser daran gewesen.

Wenn man als Barfuß-Fan einen Schuh anzieht, dann nur wegen echter Sicherheitsrisiken, z.B. ziehe ich zum Rasenmähen geschlossenen Schuhe an (dafür mache ich's so selten wie möglich). Wie Deine Erfahrung zeigt, erzeugen Sandalen nur trügerischen Schutz. Es gab mal Zeiten, als ich im Winter mit Birks in der Wohnung herumlief. Und dabei habe ich mir meine kleine Zehe so blöd an einer Schrankecke angestoßen, daß sie danach blutunterlaufen war und bald ein Jahr lang wehgetan hat. Barfuß stoße ich auch hin und wieder mit den Zehen an, aber so schlimm wurde das nie.

Serfuß, Lorenz

Trügerische Sicherheit..... und eine teilamputierte Zehe

Sven (BS), Monday, 05.02.2001, 21:36 (vor 8630 Tagen) @ Lorenz

Hallo Otto,

...... Ein Stückchen Natrium fiel auf meinen besockten Fußrücken. Auf der Heimfahrt mit dem Fahrrad nach Daglfing wunderte ich mich warum mein Fußrücken dauernd kitzelte. Als ich dann die Socken auszog gingen Haut und Fleisch mit dem Socken und ich starrte auf meinen bloßen Knochen. Gottseidank heilte das sehr schnell. Aber wenn ich genau gucke, kann ich immer noch die Narbe sehen (Eine Art Studentenschmiss für einen alten Chemiker der noch immer gerne barfuß herumrennt). In diesem Fall wäre ich barfuß besser daran gewesen.

Wenn man als Barfuß-Fan einen Schuh anzieht, dann nur wegen echter Sicherheitsrisiken, z.B. ziehe ich zum Rasenmähen geschlossenen Schuhe an (dafür mache ich's so selten wie möglich). Wie Deine Erfahrung zeigt, erzeugen Sandalen nur trügerischen Schutz. Es gab mal Zeiten, als ich im Winter mit Birks in der Wohnung herumlief. Und dabei habe ich mir meine kleine Zehe so blöd an einer Schrankecke angestoßen, daß sie danach blutunterlaufen war und bald ein Jahr lang wehgetan hat. Barfuß stoße ich auch hin und wieder mit den Zehen an, aber so schlimm wurde das nie.
Serfuß, Lorenz

Sag' das nicht. Mir ist letztes Jahr eine mit "Mörderpunsch" gefüllte Edelstahl-Thermoskanne auf den kleinen Zeh gefallen. Die Folge war eine amputierte Seite...
Aber die Anästhesie war kein Problem, da es ja eine unzerbrechliche Thermoskanne war ;-)

Gruß Sven

Rückblick

Gero, Saturday, 03.02.2001, 23:42 (vor 8632 Tagen) @ Otto

Da wurde schon deutlich mehr barfuß gelaufen, als vorher -- oder auch als heute. Leider hinderte mich mein Chemiestudium, an diesem Trend voll beteiligt zu sein, denn ich bin während der schönen Studienzeit meist mit Sicherheitsschuhen im Labor gestanden.

Ich war ein Chemiestudent in den 50er Jahren. Damals gabs noch keine Sicherheitsschuhe. Im Sommer hatten viele von uns offene Sandalen an,(sogar Kneippsandalen), aber immer mit Socken. Mein Laborplatznachbar war ein Isländer, sehr intelligent und nett, aber er gehörte zur Gilde der Katastrophenchemiker. Einmal kochte ihm ein Grignard über
( mindestens 2 bis 3 liter ). Er rannte damit zum Ausguß, was ein spektakuläres Natriumfeuerwerk verursachte. Ein Stückchen Natrium fiel auf meinen besockten Fußrücken. Auf der Heimfahrt mit dem Fahrrad nach Daglfing wunderte ich mich warum mein Fußrücken dauernd kitzelte. Als ich dann die Socken auszog gingen Haut und Fleisch mit dem Socken und ich starrte auf meinen bloßen Knochen. Gottseidank heilte das sehr schnell. Aber wenn ich genau gucke, kann ich immer noch die Narbe sehen (Eine Art Studentenschmiss für einen alten Chemiker der noch immer gerne barfuß herumrennt). In diesem Fall wäre ich barfuß besser daran gewesen.

Hallo Otto und Lorenz,

könnt Ihr bitte mir und den anderen Forumsteilnhemern, die nicht vom Chemiefach sind, erklären was ein "Grignard" ist.

Ich habe unter der Suchmaschine Google nachgesehen was das ist, da steht beschriebn das es metallorganische Verbindungen mit Mg (Magnseium) sind.
Metallisches Magnesium ist allerdings im Gegensatz zu Natrium und Kalium nicht gefährlich, wenn es mit der Haut in Berührung kommt, allerdings müssen bei Werkzeugmaschinen, auf denen magnesiumhaltige Teile bearbeitet werden, besondere Branschutzvorkehrungen getroffen werden.
Magnesium ist auch in Feuerwerk enthalten, und als es noch keine elektrischen Xenonblitze für die Fotografen gab, wurde eine Mischung aus Magnesiumpulver und einem Oxidationsmittel (sauerstoffabgebende Chemikalie) wie Kaliumpermanganat entzündet.

"Die Grignard-Reagentien wurden um 1900 von Viktor Grignard entdeckt. Bei den Grignard-Reagentien handelt es sich um sogenannte metallorganische Verbindungen, also um Kohlenwasserstoffe, die Bindungen mit einem Metall eingegangen sind. Bei diesen Reagentien handelt es sich um das Metall Magnesium, das weiterhin noch mit einem Halogen verbunden sein muß. Ihre Struktur ist bis heute nicht vollständig geklärt, der Einfachheit halber einigte man sich auf die allgemeine Schreibweise RMgX. Bei R handelt es sich um einen Alkylrest, X steht für ein Halogenid, wobei am haüfigsten Brom- und Chlorverbindungen bei der organischen Synthese zum Einsatz kommen. Für die Vielseitigkeit ihrer Einsetzbarkeit ist die stark polarisierte Kohlenstoff-Magnesium Bindung verantwortlich, die den Grignard- Reagentien eine hohe Reaktionsfähigkeit verleiht. Das C-Atom besitzt eine beträchtliche negative Partialladung, die Grignard-Reagentien sind deshalb stark nucleophil, das heißt, sie greifen positiv polarisierte Atome an und führen dabei zu einer Additionsreaktion an der funktionellen Gruppe des Ausgangsstoffes. In der organischen Synthese sind Grignard-Reagentien sehr beliebt, da sie eine fast vollständige Umsetzung der Edukte zu einem vorher genau definierten Produkt garantieren. Als Grignard-Reagentien werden nur magnesiumorganische Verbindungen bezeichnet. In der Praxis ist es durchaus möglich statt des Magnesiums ein anderes Metall zu verwenden, so wurden bis heute metallorganische Verbindungen fast aller Metalle im Labor synthetisiert, allerdings sind die magnesiumorganischen Verbindungen am einfachsten zu synthetisieren und sie sind relativ preisgünstig. Ihre Herstellung ist somit auch in weniger gut ausgestatteten Laboratorien möglich, also auch im Rahmen einer Schul-Chemie-AG. Die Verbindungen sind unkompliziert aufzubewahren, da sie nicht wie viele metallorganische Verbindungen mit dem Luftsauerstoff heftig reagieren. Jedoch haben sie den Nachteil, daß sie sich aufgrund der stark polarisierten Bindungen mit der Zeit zersetzen. Deshalb sollten die Verbindungen nicht zu lange aufbewahrt werden."

Dass metallisches Natrium, wenn es mit Wasser zusammenkommt, zu Wasserstoff und NaOH (Natriumhydroxid) reagiert, ist mir noch aus meiner Gymnasiumszeit bekannt. Da sich der entstehende Wasserstoff meist selbst entzündet, gibt es ein prächtiges Feuerwerk mit gelben Flammen.
Übrigens wird Natronlauge (in Wasser gelöstes Natruimhydroxid) auch bei der Herstellung von Laugenbrezeln verwendet, allerdings in verdünnter Form.

Im (Chemie)Labor wollte ich aber absolut nicht barfuss herumlaufen, denn es besteht die Gefahr,dass man in irgendwelche Chemikalien tritt, es gibt da ganz gemeine Substanzen, die wie Wasser aussehen, und nicht nur die Haut und das Fleisch bis zum Knochen angreifen, sondern ohne, dass man es sofort merkt, durch die Haut bis zum Knochen vordringen, z.B. HF (Flussäure). Dieses Zeug in einem in einem Chemielabor anzutreffen, ist nach meiner Ansicht aber eher gering, weil das haupsächlich zum Glas anätzen verwendet wird.
Sicherheitsschuhe (mit Stahlkappen) brauchen es aber auch nicht unbedingt sein, die sind nur dann erforderlich, wenn Gefahren durch herabfallende Gegenstände drohen,wie in einer Schlosserwerkstatt, wenn einem der Hammer auf die Zehen fallen kann.
Aber unverzichtbar ist eine Schutzbrille, damit nichts ins Auge geht.
Meine Empfehlung fürs (Chemie)Labor wäre, barfuss in Berkemann Clogs, falls nicht irgendwelche betriebsinternen Sicherheitsvorschriften geschlossene (Sicherheits)Schuhe vorschreiben, gegen verschüttete Chemikalien wie Na Brocken ist der Fuss so gut geschützt, wie in geschlossenen Schuhen, und durch die dicke Holzsohle kommen nicht so schnell Chemikalien durch, und Glassplitter z.B. von zerbrochenen Liebigkühlern, und was es sonst noch an Glasgeräten gibt, erst recht nicht.

Auserhalb des "Gefahrenbereichs" z.B. im Büro kann man die Clogs dann schnell ausziehen, und richtig barfuss laufen.

Ich arbeite übrigens nicht in einem Chemielabor, sondern in einem Planungsbüro in einem Stuttgarter Automobilkonzern.
Im Büro trage ich meistens Berkemann Clogs, und in der Werkstatt Sicherheitsschuhe.
Ich habe mich aber noch nicht getraut barfuss im Büro zu laufen.

Rückblick

Lorenz, Sunday, 04.02.2001, 00:41 (vor 8632 Tagen) @ Gero

Hallo Gero,

könnt Ihr bitte mir und den anderen Forumsteilnhemern, die nicht vom Chemiefach sind, erklären was ein "Grignard" ist.

Was Du recherchiert hast, ist ganz richtig. Normalerweise wird der Grignard mit Magnesium angesetzt, aber analoge Reaktionen werden auch mit anderen Metallen durchgeführt. Das besondere an diesen Rezepturen ist, daß sie zunächst wie ein toter Hund in der Apparatur liegen. Man tut dann alles Mögliche, um die Reaktion in Gang zu bringen. Und die kann dann recht unvermittelt und überschießend einsetzen. Da der leicht flüchtige Äther als Lösungsmittel dient, spritzt dann gerne alles durch die Gegend. Grund genug, um im Chemielabor die Begeisterung für das Barfußlaufen zurückzustellen!

Serfuß, Lorenz

Rückblick

Otto, Sunday, 04.02.2001, 01:37 (vor 8632 Tagen) @ Lorenz

Hallo Gero,

könnt Ihr bitte mir und den anderen Forumsteilnhemern, die nicht vom Chemiefach sind, erklären was ein "Grignard" ist.

Was Du recherchiert hast, ist ganz richtig. Normalerweise wird der Grignard mit Magnesium angesetzt, aber analoge Reaktionen werden auch mit anderen Metallen durchgeführt. Das besondere an diesen Rezepturen ist, daß sie zunächst wie ein toter Hund in der Apparatur liegen. Man tut dann alles Mögliche, um die Reaktion in Gang zu bringen. Und die kann dann recht unvermittelt und überschießend einsetzen. Da der leicht flüchtige Äther als Lösungsmittel dient, spritzt dann gerne alles durch die Gegend. Grund genug, um im Chemielabor die Begeisterung für das Barfußlaufen zurückzustellen!
Serfuß, Lorenz

Hi Lorenz
Vielen Dank für die schnelle und klare Erklärung. Ich hätte das nicht besser sagen können. Ich schrieb eine Antwort auf Dein posting weil es mich an die alte Zeit erinnerte. Ich wollte sicher keine Propaganda für Sandalen oder Barfußlaufen im Chemielabor machen.
Viele Grüsse Otto

Rückblick

Otto, Sunday, 04.02.2001, 01:52 (vor 8632 Tagen) @ Lorenz

Hallo Gero,

könnt Ihr bitte mir und den anderen Forumsteilnhemern, die nicht vom Chemiefach sind, erklären was ein "Grignard" ist.

Was Du recherchiert hast, ist ganz richtig. Normalerweise wird der Grignard mit Magnesium angesetzt, aber analoge Reaktionen werden auch mit anderen Metallen durchgeführt. Das besondere an diesen Rezepturen ist, daß sie zunächst wie ein toter Hund in der Apparatur liegen. Man tut dann alles Mögliche, um die Reaktion in Gang zu bringen. Und die kann dann recht unvermittelt und überschießend einsetzen. Da der leicht flüchtige Äther als Lösungsmittel dient, spritzt dann gerne alles durch die Gegend. Grund genug, um im Chemielabor die Begeisterung für das Barfußlaufen zurückzustellen!
Serfuß, Lorenz

Hi Lorenz
Vielen Dank für die schnelle und klare Erklärung. Ich hätte das nicht besser sagen können. Ich habe auf Dein posting geantwortet weil es Erinnerungen an die alte Zeit wachrief. Ich hatte sicher nicht vor Propaganda für unbeschuhte Füße im Chemielabor zu machen.
Viele Grüße Otto

barfuß in der schule??

Plattfuß @, Monday, 05.02.2001, 20:57 (vor 8630 Tagen) @ mena

als da wären diese college-schühchen, alternativ sandalen mit tennissocken drunter(!!)...

Ach wegen Britney Spears oder wie?

Die Lehrer meinten sorgevoll, ich könnte auf einen scherbenhaufen treten, und die schüler kamen mit sprüchen wie: "Ih, hier müffelts nach Schweißfüßen!"

Ist mir unterwegs auch mal passiert, ich bekam auf dem Weg an einem Spielplatz vorbei von den Kinder zu hören: Guckt mal, der Mann da hat Käsemauken. Ich wollte schon sagen: Aber ihr in Euren Turnschuhen nicht oder wie? Aber da es mit alten Menschen und Kindern keinen Zweck hat zu diskutieren bin ich einfach weiter gegangen. Die Hunde Bellen, der Barfüßer zieht seines Weges... ;-)
Allerdings um es abzuschließen: Ich kann mich den anderen nicht ganz anschließen. Heutzutage ist das Klima an Schulen in manchen Fällen nicht mehr so das man sich es als Schüler erlauben kann aufzufallen, da man Mobbing, bis hin zu schweren Tätlichkeiten auf sich ziehen kann. Also würde ich schwer anraten auf Experimente zu verzichten und besser außerhalb der Schule Deinem Barfußvergnügen nach zu gehen.

Keine Panik auf der Titanic!!!

Lorenz, Monday, 05.02.2001, 22:05 (vor 8630 Tagen) @ Plattfuß

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...... Heutzutage ist das Klima an Schulen in manchen Fällen nicht mehr so das man sich es als Schüler erlauben kann aufzufallen, da man Mobbing, bis hin zu schweren Tätlichkeiten auf sich ziehen kann. Also würde ich schwer anraten auf Experimente zu verzichten und besser außerhalb der Schule Deinem Barfußvergnügen nach zu gehen.

Widerspruch!!!
Was Mena da erlebt hat, war ganz und gar kein tätliches Mobbing, sondern die ganz normalen schwächlichen Kommentare, die da kommen und gleich wieder gehen! Da ist also wirklich kein Grund, sich einschüchtern zu lassen. Wenn wir uns in solche irrealen Ängste hineinsteigern, werden wir uns nie frei entscheiden können!!!

Macxht's gut und erst recht unbeschuht, Lorenz

Keine Panik auf der Titanic!!!

Plattfuß @, Tuesday, 06.02.2001, 21:32 (vor 8629 Tagen) @ Lorenz

Nun gut, Mena äußerte nichts weiter zu ihrer Schule und dem zugehörigen Umfeld. Es ist natürlich in den allermeisten Schulen nicht so schlimm wie ich es ausgemalt habe. Das müßte man einschätzen. Aber wenn es so schlimm ist wie von mir beschrieben, und das ist nun wiederum keine Ausnahme, dann ist es in der Tat besser möglichst nicht aufzufallen. Da hilft einem irgendwelche mentale Stärke nicht, wenn man bei Irgendwem/wer der/die in irgendeiner Gang ist auf den Kicker gerät und dann miteinmal nach ein zwei vermeintlich coolen Sprüchen 10 Leute um sich rumhat denen dann ganz egal ist warum sie prügeln. Ist leider so.

Mentale Stärke

spency @, Tuesday, 06.02.2001, 20:36 (vor 8629 Tagen) @ Plattfuß

Heutzutage ist das Klima an Schulen in manchen Fällen nicht mehr so das man sich es als Schüler erlauben kann aufzufallen, da man Mobbing, bis hin zu schweren Tätlichkeiten auf sich ziehen kann. Also würde ich schwer anraten auf Experimente zu verzichten und besser außerhalb der Schule Deinem Barfußvergnügen nach zu gehen.

Ob jemand an der Schule gemobbt wird oder nicht, hängt wohl weniger davon ab, ob und wie jemand durch sein Verhalten auffällt, als vielmehr, wie jemand sich dieser Situation stellt. Wer sich etwas anders gibt (Kleidung, barfuss oder sonst was "verrücktes") und auf die ersten blöden Sprüche anderer unsicher wird, hat bereits verloren!
Hier heisst es einfach cool bleiben, und schon gar nicht einen Rückzieher antreten.

Auf das Beispiel von Mena bezogen heist das ganz einfach, es Sommer noch einmal barfuss zu versuchen, und vielleicht trozt blöden Sprüchen es am nächsten Tag gleich nochmals. Irgendmal merkt es dann jeder, dass du dem "Gespött" anderer übelegen bist und der eine oder die andere deine mentale Stärke sogar bewundert.

Jedenfalls wünsche ich Dir viel Mut dazu

spency

barfuß in der schule??

Dalina @, Wednesday, 07.02.2001, 19:34 (vor 8628 Tagen) @ mena

Hi mena
Ich geb dir nen guten Tipp, geh dann barfuß in die Schule, wenn du wirklich gute Laune hast, dann kannst du den Leuten mit ihren Kommentaren ein strahlendes Lächeln zukommen lassen. Das hilft meistens.

Ciao
Dalina

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