Hallo Freunde,
als ich vor einigen Jahren, nach meiner Umschulung, die entsprechende Schule wegen mangelndem Ausbildungsinhalt auf Schadensersatz verklagte (und auch Recht bekam), brachte die Gegenseite vor Gericht das Argument vor, dass ich selbst schuld an der Misere sei, wegen meiner Angewohnheit, auch im Winter immer barfuß in Sandalen zu sein. Das war allerdings ein volles Eigentor! Die Argumentation verlief ja fast ausschließlich schriftlich und die Gegenseite legte das betreffende Schriftstück dem Richter beim Gerichtstermin direkt auf den Tisch, wohl mit der Absicht, dass ich nicht die Gelegenheit habe, noch entsprechen zu reagieren. Ich erachtete es aber ohnehin für passender, vor Gericht korrekt gekleidet zu erscheinen. So saß ich da, dem Richter direkt gegnüber, mit Anzug und Krawatte, Halbschuhe + dunkle Socken. Der Richter las das Schriftstück durch, musterte mich prüfend bei der besagten Stelle über den oberen Brillenrand, sah dass das beschriebene Bild überhaupt nicht zu dem Herrn da vor ihm passte. Er zuckte mit den Achseln und schüttelte den Kopf.
Der Direktor der Schule, ansonsten an Körpermasse kaum zu übersehen, saß derweilen wie ein Häuflein Elend hinter seinem Anwald versteckt auf seinem "Sünderbänkchen".
Die ganze Situation war echt ein Bild für Götter, hätte eigentlich fast eine Komödie aus dem "Königlich Bayerischen Amtsgericht" sein können.

Gruß, Bernd A