Barfußbiographie Teil 2 (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo Barfüßer,
gut zwei Jahre nach meiner Barfußbiographie Teil 1 folgt nun endlich der 2. Teil, nachdem ich nicht nur endlich mal Zeit habe, sondern auch noch daran gedacht habe (dank Georgs mühevoller Kleinarbeit namens "Best Of").
Vor zwei Jahren habe ich geschrieben: "Extensiver wurde die Barfußlauferei eigentlich erst in Bayern (wo ich seit knapp vier Jahren arbeite), paradoxerweise gerade durch meinen Beruf, aber das ist eine Geschichte für spätere Postings. ....."
Mein Beruf ist Vertriebsingenieur, d.h. ich bringe im Außendienst sogenannte "erklärungsbedürftige Güter" an den Mann bzw. die Frau (letzteres seltener . Das tue ich natürlich nicht barfuß sondern dem Dresscode entsprechend in Anzug und Krawatte und daran wird sich auch nichts ändern; Jeans statt Stoffhose gilt schon als Stilbruch... Allerdings gibt es auch eine Zeit nach dem Kundenbesuch (in der Regel zwei, selten drei pro Tag) und da ich vor sechs Jahren neu in Bayern war, wollte ich natürlich nicht nur die Industriegebiete der vielen kleinen netten Städte sehen. Außerdem habe ich anfangs ein Auto ohne Klimaanlage gehabt, so daß schon aus diesem Grund bei großer Hitze nichts näher lag, als nach dem letzten Kundenbesuch den nächsten Parkplatz anzufahren und die Klamotten auszuziehen. Natürlich bin ich nicht nackt weitergefahren sondern hatte immer ein weißes T-Shirt und kurze Hosen zum Wechseln dabei. Und dazu schwarze Lackschuhe mit dunklen Socken? Na, dreimal dürft ihr raten, wie meine Fuß"bekleidung" also aussah. Und wenn eine schöne bzw. neue Stadt zu erkunden war, habe ich mir die Zeit dafür auch meistens genommen. So habe ich in Städten wie Donauwörth, Mühldorf, Wasserburg oder Landshut meine anfängliche Scheu vor dem öffentlichen Barfußlaufen komplett ad acta gelegt. Zudem war mein erstes Berufsjahr 1995 ein sehr warmes Jahr in Bayern.
Mittlerweile fahre ich ein Auto mit Klimaautomatik, aber pflege den "alten Brauch" bei Hitze natürlich immer noch, denn auch bei angenehmen Innentemperaturen gibt es nichts schöneres, als der Berufskleidung in die Barfüßigkeit zu entfliehen. Da ich allerdings die meisten Städte mittlerweile schon kenne und vor allem deutlich mehr zu tun habe als zu Beginn meines Jobs, bleibt mir dafür leider immer weniger Zeit. Trotzdem hat der Außendienstjob meiner Barfußlauferei bis zum Kennenlernen dieses Forums den größten Schub gebracht.
Übrigens: Meine anfängliche Furcht, einem Kunden zu begegnen, hat sich bis heute als unberechtigt erwiesen. Und selbst wenn es mir "passieren" würde, heute hätte ich ja genügend Argumente...
Serfuß,
Jörg