Barfuß und Subsistenz (Hobby? Barfuß! 2)
Keine Angst - jetzt kommt keine trockene ökonomische Theorie. Ich möchte Euch nur empfehlen: Fragt einmal Eure Eltern/Großeltern, wie sehr man sich früher mit Dingen versorgte, die nicht Teil der Geldwirtschaft waren: Gemüse aus dem eigenen Garten, Marmelade von den völlig gratis gesammelten Hagebutten aus der Hecke, Pilze aus dem Wald. So mancher hatte Milch von der eigenen Ziege, die Bauern das Brennholz und sogar Holz für's Werkzeug aus dem eigenen Wald. Gegen eine kleine Verkühlung half der selbstgesammelte Kräutertee. Heute sind wir Teil eines reichlich komplizierten Wirtschaftssystems geworden, in dem fast alles von "Spezialisten" erzeugt wird und wir es kaufen können, wenn wir genug Geld haben.
Das hat Vor- und Nachteile gebracht. Unter anderem haben wir auch unsere Werthaltung geändert. Was nichts kostet, was von selber da ist, ist nichts wert. So brauchen wir uns auch nicht zu wundern, wenn natürliche nackte Füsse in einer Welt mit Schuhindustrieen gering geschätzt werden.
Mir geht es nicht um ein Zurück zu einer alten Zeit, die natürlich nicht nur gut und romantisch war. Aber ich halte es auch nicht für richtig, diese Entwicklung als Garantie des Wohlstandes zu sehen. Es kann auch umgekehrt sein: Wer das Wissen der "Gratiswirtschaft" verloren hat und zu wenig Geld hat, der ist wirklich arm. Mein Ziel ist es, ein bisschen was von dem, was nichts kostet, am Leben zu halten, zumindest als eine Möglichkeit. Ich genieße die Freiheit, die darin liegt. Und Barfußgehen ist so ein schönes Zeichen dafür.
Bei dieser Gelegenheit: Willkommen im neuen Jahrtausend!
Euer Harald