Die Sache mit den schwarzen Sohlen (Hobby? Barfuß! 2)

Lorenz @, Thursday, 28.12.2000, 16:36 (vor 8669 Tagen)

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--------------- Man denke sich diese Füße an den Körper einer jungen Frau :-) --------------

Wenn "Murau" schreibt: "Vor allem natürlich der präsenteste Topos männlicher Barfuß-Begierde ist hier anschaulich artikuliert: die komplett schwarzen Sohlen", dann ist das auch oft mein Gedanke, wenn ich die Barfuß-Diskussion im Internet verfolge. Und noch mehr, wenn die Fotografierwut auf "Schwarzfußindianerinnen" kein Ende nimmt.

Da trete ich gerne einen Schritt zurück und stelle fest, daß das Muster des Fußabdrucks einmalig in der Natur ist - nämlich ausschließlich von Menschen erzeugt wird. Ohne Zweifel wirkt diese Form ästhetisch- wahrscheinlich auf jedermann. Mir gefällt sie auch als Spur im Sand, oder wenn sie auf einer sauberen Fußsohle als zartes Relief hervortritt. Mit diesem Zeichen unterscheidet sich der Mensch ganz markant von allen anderen Lebewesen dieser Erde!

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Ob ein Mann, ein Frau oder ein Kind dieses Zeichen hervorgebracht haben? Man kann es allenfalls nach der Größe raten. Es ist nicht geschlechtsbezogen, aber es wirkt anziehend, es sagt: "hier ist ein Mensch"! Der Abdruck einer Schuhsohle läßt dagegen eher auf einen Roboter schließen. Wen wundert es, daß ein junger Mann auf Brautschau lieber einer Menschin als einem Roboterweibchen hinterherschaut? Ich bin aber überzeugt, daß auch Frauen die Form des Fußsohlenabdrucks ästhetisch finden (meine Mutter war allerdings weniger begeistert, wenn derselbe auf der Bettdecke war, weil ich meine Füße wieder mal nicht gewaschen hatte). Also kann ich mir schon vorstellen, daß sich auch Mädels (genau wie ich) freuen können, wenn sie nach einem Barfußbummel an ihren eigenen Fußsohlen das hübsche "Arterkennungszeichen des Menschen" entdecken.

Die Füße sind eine einzigartige Anpassung des Menschen an den aufrechten Gang. Schon unsere Urahnen (Homo habilis vor 3 Mio Jahren) haben sich damit ganz deutlich von den Affen unterschieden. Ich denke, daß in dieser Phase der Evolution der Fußabdruck seine Signalwirkung entwickelt hat, um die menschliche Art deutlich von den anderen "mit dem Zottelfell" abzuheben. Wir sollten dieses Zeichen unserer Zugehörigkeit zu einer hochentwickelten Art nicht verbergen, sondern voll Selbstbewußtsein und ohne Komplexe als Menschen in Erscheinung treten! Daß wir nebenbei noch an Attraktivität gewinnen (ich erlebe das in Maßen auch als Mann), sollte doch zu verkraften sein?

Serfuß, Lorenz

Die Sache mit den schwarzen Sohlen

Plattfuß @, Friday, 29.12.2000, 20:55 (vor 8668 Tagen) @ Lorenz

Hat mich beeindruckt!
So hab ich das noch nie gesehen.
Danke!

Die Sache mit den schwarzen Sohlen

Hase, Saturday, 30.12.2000, 22:41 (vor 8667 Tagen) @ Lorenz

"Weiblich-barfuß": Das heißt eine starke Persönlichkeit, Natürlichkeit, Unbefangenheit - und das sind Eigenschaften, die ich guten Gewissens als "sexy" empfinden kann, oder? Auch mit sauberen Sohlen übrigens!

Die Sache mit den schwarzen Sohlen

Lorenz, Sunday, 31.12.2000, 06:41 (vor 8667 Tagen) @ Hase

"Weiblich-barfuß": Das heißt eine starke Persönlichkeit, Natürlichkeit, Unbefangenheit - und das sind Eigenschaften, die ich guten Gewissens als "sexy" empfinden kann, oder? Auch mit sauberen Sohlen übrigens!

Find' ich total normal, braucht man gar micht drüber zu reden. Und man braucht in den Bergriff "sexy" nicht gleich Wunder was hineinzuinterpretieren. Sobald die Frauen den Männern nicht mehr gefallen, stirbt die Menschheit aus -- da hilft auch kein Klonen mehr......

Serfuß, Lorenz

Die Sache mit den schwarzen Sohlen

Unci @, Saturday, 06.01.2001, 11:55 (vor 8660 Tagen) @ Lorenz

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Da trete ich gerne einen Schritt zurück und stelle fest, daß das Muster des Fußabdrucks einmalig in der Natur ist - nämlich ausschließlich von Menschen erzeugt wird.

Von allen Tieren hat sich nun mal der Mensch in seiner Evolution am entschiedensten für die Vertikale entschieden, so dass er nicht mehr in der Lage ist, sich auf allen vieren fortzubewegen. Die Extremitäten haben sich entsprechend spezialisiert: die Vorderpfoten können fast nur noch greifen, die Hinterpfoten fast nur noch laufen. Während zweibeinige Zehengänger beim Gehen noch eine dynamische Balance halten könnten, hätten sie Schwierigkeiten, zweibeinig zu stehen, ohne sich zum Beispiel auf einen muskulösen Schwanz zu stützen, wie die Känguruhs das tun. Um stehen zu können, ist der deutlich ausgeprägte Fersenballen entstanden.

Mit diesem Zeichen unterscheidet sich der Mensch ganz markant von allen anderen Lebewesen dieser Erde!

Wollen wir das denn? Wenn ich barfuß gehe, hebt das für mich einen Teil der von unserer Gesellschaft aufgebauten Schranke zum Rest der Natur auf. Ich bin Teil der Natur, ich bin aus ihr hervorgegangen, und ich halte den direkten Kontakt zu ihr. Ich dokumentiere diese Zugehörigkeit, indem ich meine Spuren neben denen der Wildtiere im Schnee hinterlasse - Schuhabdrücke dagegen würden nur eine Störung der Natur dokumentieren.

Ob ein Mann, ein Frau oder ein Kind dieses Zeichen hervorgebracht haben? Man kann es allenfalls nach der Größe raten.

Bei Kindern ist das "Gewölbe" noch nicht so ausgeprägt. Bei Männern scheint der Fuß im Vergleich zur Körperhöhe länger zu sein als bei Frauen (hat jemand dazu statistische Daten?) Wenn prähistorische Fußabdrücke analysiert werden, kann daraus auch viel gelesen werden.

Die Sache mit dem aufrechten Gang ...

[asc] @, Saturday, 06.01.2001, 23:32 (vor 8660 Tagen) @ Unci

Da trete ich gerne einen Schritt zurück und stelle fest, daß das Muster des Fußabdrucks einmalig in der Natur ist - nämlich ausschließlich von Menschen erzeugt wird.

Von allen Tieren hat sich nun mal der Mensch in seiner Evolution am entschiedensten für die Vertikale entschieden, so dass er nicht mehr in der Lage ist, sich auf allen vieren fortzubewegen. Die Extremitäten haben sich entsprechend spezialisiert: die Vorderpfoten können fast nur noch greifen, die Hinterpfoten fast nur noch laufen.

Wer sich für eine wissenschaftliche Betrachtung der menschlichen Evolution interessiert, findet hier:

http://www.senckenberg.uni-frankfurt.de/lecture/evome/evome.htm

eine (etwas längere) Arbeit darüber. Dort wird unter anderem die Entwicklung von 4 Füssen, die gleichzeitig auch 4 Hände sind (bei vielen anderen Primatenarten heute noch so) zum heutigen menschlichen Aussehen beschrieben. Die Entwicklung ging Hand in Hand (sic!) mit der Evolution des Gehirns und beides beeinflusste sich gegenseitig ...

Übrigens, für ein Leben in einer Raumstation (ich komme durch das Bild im Beitrag vorher darauf :) wären Greiffüsse vielleicht wieder besser, da man sich in der Schwerelosigkeit ständig irgendwo festhalten muss; aber trotzdem (mindestens) 2 Hände zum Arbeiten braucht.

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