Hallo Leute! Nachdem ich mich jetzt quer durchs Forum gelesen habe,möchte ich mich nun als Neuzugang, leider wieder ein Mann, vorstellen. Begeisterter Barfußläufer bin ich seit meiner Jugend,also schon etwa 25 Jahre. Angefangen hat es in der Schule, es gab ein Mädchen in unserer Klasse, das grundsätzlich barfuß zur Schule kam, von ca.April - Oktober fast durchgehend, und immer "barfuß total", also ohne Schuhe dabei zu haben. Ich habe das damals absolut bewundert, fand es irre mutig, zu der Zeit habe ich mich selbst im Hochsommer kaum getraut mal im Park die Schuhe auszuziehen. Ermutigt durch durch die doch überwiegend postiven Reaktionen unserer Mitschüler, wurde ich dann bald mutiger, fing an auf dem Rad öfter mal die Schuhe auszuziehen, dann auch mal in der Stadt, und schließlich war es eines schönen Tages, es waren heiße Temperaturen angekündigt, soweit, ich nahm all meinen Mut zusammen, ließ die Schuhe im Schrank, und machte mich barfuß auf den Weg zur Schule.
Die erste Mutprobe begann in der morgendlichen Kühle in der Straßenbahn,wo ich dann erstmal meine Füße unterm Sitz versteckte.
Die Leute die es dann doch entdeckten schauten zwar, nahmen aber erstaunlicherweise kaum Notiz,was mich schon entspannte.
Es war ein irres Gefühl, einerseits schämte ich mich, andererseits dieses unheimliche Freiheitsgefühl, aber wem sag ich das.
Die Akzeptanz in der Klasse war auch prima, es kam natürlich zu intensivem Erfahrungsaustausch mit der Dauerbarfüßerin, die sehr erfreut war nicht mehr alleine zu sein. Das war wohl mein entscheidender Schritt nach vorn, meine Barfußhäufigkeit nahm stetig zu. In der Ausbildung (Industrie) ging dann leider nicht viel, beim anscließenden technischen Studium fehlte mir der Mut, bis auf wenige warme Tage, wegen der doch recht spießigen Kommilitonen auch meistens.
Dann begann ich jedoch mein Geld auf Flohmärkten zu verdienen, da ich mir kein geknechtetes Leben als Ingenieur vorstellen konnte, ein ideales Umfeld zum Barfußlaufen. Mittlerweile habe ich mein eigenes Geschäft, in dem ich Sommers wie Winters nach Herzenslust barfuß bin, und niemand kann mir etwas vorschreiben.
Meine persönlichen Barfußgrenzen versuche ich jährlich weiter zu verschieben. Zur Zeit, bei ca. 10°C bin ich eigentlich nur heimlich, auf dunklen, stillen Straßen oder Feld- und Waldwegen barfuß.
Von der Temperatur her eigentlich kein Problem, aber der Mut!
Ab ca.17°C gehe ich barfuß in die Stadt oder einkaufen in "unproblematische" Läden (Lebensmittel, Szene-Läden, Ikea o.ä.).
Ab 20°C dann in alle Läden, Kaufhäuser, u.s.w. Ab 25°C bin ich dann absolut barfuß ohne Einschränkungen, egal ob Kino, Restaurant, Theater, Museum, Arzt oder was auch immer. Natürlich sind die Werte stimmungsabhängig, und außerdem sind 17°c im Juli auch nicht dasselbe wie 17°C im Dezember, wenn man sich die Leute ansieht.
Zum Thema "Barfuß und Partnerschaft" kann ich nur Gutes berichten.
Meine, leider aus anderen Gründen nun Ex-, Freundin hat mich, obwohl sie selber nie barfuß lief (selbst zuhause mit Hausschuhen), immer unterstützt. So habe ich es an so manchem kühlen, regnerischen Herbstabend dann doch barfuß ins Kino geschafft, nachdem ich eigentlich zu feige war, sie mich aber dann aufforderte doch zu mir zu stehen, und mich nicht nur wegen der Leute zu verstellen und Schuhe anzuziehen. Ihr habe ich auch zu verdanken daß ich meinen barfüßigen Traumurlaub in Neuseeland gleich im Flughafen barfuß startete. Übrigens kein Problem bei Korean Air.
Aber ich glaube das sollte erst mal reichen für heute.
Barfüßigste Grüße an euch, vor allem an euch Winterbarfüßer.