Kräftige und trainierte Füße (und Fragen) (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo Georg,
Du stellst da einige interessante Fragen. Zwar bin ich kein Arzt, habe mich aber, teils zwangsläufig aucb als Trainer, mit dem Thema befaßt.
Grundsätzlich kannst Du davon ausgehen, daß etwa ab dem Alter von 30 Jahren die Muskelmasse abgebaut wird. Das ist ein sehr langsamer Vorgang, der sich erst ab etwa 70 Jahren beschleunigt. Durch Training kann man dem entgegenwirken, so daß ein Mann mit 50 Jahren ohne weiteres mehr Muskelmasse haben kann als ein Mann mit 20. Voraussetzung dafür ist regelmäßiges Training. Das gilt auch für die Bein- und Fußmuskeln.
Deine Schilderung von der Kuhle, in die Du getreten bist, läßt mich vermuten, daß Du kurz mit dem Fuß umgeknickt sein dürftest, weil Du von Schmerzen im Gelenk schreibst. Was den Schmerz angeht, wird dieser bekanntlich durch Nerven signalisiert. Wenn ein Nerv kurz eingeklemmt wird, empfindet man Schmerzen, ohne daß dies mit einer bleibenden Verletzung einhergehen muß. In Ju-Jutsu wird dieser Umstand z.B. bei speziellen Nerventechniken ausgenützt. Vermutlich war Dein Fußgelenk kurz strapaziert, aber nach einem Moment alles wieder in der Lage wie zuvor, ohne daß dabei ein Blutgefäß verletzt worden und ein Hämatom entstanden wäre.
Verletzt werden bei einem solchen Vorgang im Regelfall nicht die Muskeln des Unterschenkels (die Fußmuskeln haben mit dem Umknicken nichts zu tun), sondern die Verbindungen zwischen Muskulatur und Fußgelenk, also die Bänder oder Sehnen, die die Muskelkraft auf das Körperglied übertragen bzw. stabilisierend wirken. Ist man öfter umgeknickt, kann dies zu einer Längung und einer Neigung zum Umknicken führen. Ich könnte mir gut vorstellen, daß durch Dein Gehtraining gute Reflexe erworben wurden, die im Fall des Umknickens sofort den Einsatz der entsprechenden Unterschenkelmuskulatur veranlassen mit der Folge, daß dem Umkicken durch Muskelanspannug Einhalt geboten wird.
Zum Thema "Schwarte" hat sich Lorenz bereits geäußert. Wenn wir unseren Körper auch im höheren Alter noch gebrauchen wollen, müssen wir dafür sorgen, daß wir ihn trainieren. Daß dazu die Füße ganz wesentlich gehören, brauche ich Dir, Georg, nicht zu sagen.
Es grüßt barfuß
Hans-Martin
PS: Daß ich immer noch nichts zu meinen gesammelten Erfahrungen aus dem Ju-Jutsu-Training geschrieben habe, bitte ich zu verzeihen. Ich möchte der Sache Struktur geben, weshalb ich nicht wie hier ad hoc ein paar Zeilen zu Bildschirm bringen kann.