Am Wochenende genoß ich es zwei Stunden die hiesige Autobahnbaustelle
mit bloßen Füßen zu erkunden. Da ich hier auf heimischen Terrain bewegte und ich eine Begegnung mit hochrangigen Kunden durchaus problematisch für mich werden könnte, hatte ich schon etwas Bauchschmerzen. Ich mied also den Weg für Baufahrzeuge den die meisten
Leute nahmen und marschierte über Wiesen, Matschwege und Waldwege.
In dieser Gegend meines Wohnortes war ich noch nie und entdeckte von
oben unter anderem den Friedhof, den ich noch nie gefunden hatte;
ein Kriegerdenkmal und einen wunderschönen ungeschotterten Waldweg der
genau zur drittgrößten Spannbogenbrücke Deutschlands führte.
Ein sehr imponierendes Bauwerk. Zahlreiche Leute fotografierten
von oben. Ich denke mal, daß ich auch fotografiert wurde, da ich unterhalb dieses obersten Betonpfeilers herauskam und somit genau im
Blickfeld der andern Neugierigen stand als ich meinerseits Fotos schoß.
In einer ausplanierten Fläche hatte sich eine Wasserlache gebildet.
Trotz des Schildes "Betreten verboten" konnte ich es nicht lassen
ein paar SChritte durch den Schlamm und Matsch zu spazieren. Ich sank
teilweise so tief ein, daß ich schon befürchtete, stecken zu bleiben.
Danach mußte ich meine Füße wieder sauber kriegen. Ich fand eine
Pfütze; aber das Wasser war so schwarzbraun, daß man den Boden nicht
sah. So halbwegs sauber habe ich dann meine Füße erst im noch nassen
Gras bekommen.
Mitten auf dem Waldweg zum Brückenbauwerk begegnete ich meinem Nachbarn und ehemaligen Hausmeister. Er fragte: Na auch mal schauen?
Ansonsten einem Jogger der recht dumm schaute sowie einem Ehepaar
das ich grüßte und das diesen Gruß erwiederte.

Lothar