Noch ein paar barfuß-Gedanken (Hobby? Barfuß! 2)

Lotsi, Tuesday, 24.10.2000, 00:31 (vor 8799 Tagen)

Hi Ihr!

... und weil es hier auf diesem Forum wirklich zur Zeit sehr munter und vor allem interessant zugeht (hast Recht, Markus!), möchte ich Euch gleich noch einigen von meinen Gedanken aussetzen, die ich mir beim Lesen des (vorzüglichen!) "Best of" so gemacht habe.
Zum Thema "erstes mal" habe ich einen Beitrag von (??, war eine Studentin) gefunden, der mich an mein "erstes mal" erinnert (von dem ich ja bereits berichtet habe), nämlich die sozusagen ganz harte Überwindungstour, entweder - oder: Sie ist ohne Schuhe bei Regen abends zum Bedienen in eine Kneipe aufgebrochen. Das ist, muss ich sagen, schon ein radikales Debüt (bei mir war damals wenigstens Sonne und Tag).
Barfuß in einer Kneipe bedienen würde ich, glaube ich, nicht. Da ist man halt doch zu exponiert, und etwaige Beanstandungen durch Gäste kann man in diesem Fall nicht einfach übergehen. Wie gesagt: barfuß mit Kundenkontakt kann ein Problem sein.
Aber ich glaube, die "harte Tour" ist fast der beste Weg, wenn man sich nicht traut, barfuß zu laufen: also die Schuhe zuhause lassen, sich selbst in die Lage versetzen, bedingungslos barfuß laufen zu MÜSSEN(und dann am besten ein Stück weit weg fahren)! Die Herzklopfen und weichen Knie, die sich dann einstellen, sind unvergleichlich. Das Gefühl spüre ich noch heute.
Natürlich ist es auch ein passender Weg, Schritt für Schritt barfuß zu starten. Dazu finden sich ebenfalls einige Beiträge: mal nach dem Schulsport die Schuhe weglassen, sie zum Baden gar nicht mitnehmen, sie in der Stadt wegpacken und schließlich ganz auf sie verzichten und schon barfuß in die Stadt, Schule oder die Uni laufen. Auf diese Weise habe ich eine Freundin von mir fast "bekehrt" (bis zum barfuß Baden gehen habe ich sie schon gebracht... Das war eine Überredung, bis sie die Sandalen endlich zuhause gelassen hat!)
Ich habe schon den Eindruck, dass die Jungs, die hier schreiben, (und die meisten sind ja welche) konsqeuente und überzeugte Barfußläufer sind. Beiträge über "nicht trauen", über nur sporadisches Barfußlaufen oder andere Bedenken sind unter ihnen seltener. Die "Schritt für Schitt"-Erfahrungsberichte kmmen eher von Mädchen (so wie auch von mir vor 2 Wochen). Vielleicht trügt mein Euindruck ja auch, weil hier vielleicht überproportional viele 100prozentig Überzeugte schreiben. Allerdings kenne ich bereits zwei Jungs, die in diese Kategorie fallen. Und wenn man bedenkt, wie selten man insgesamt Barfüßer sieht (nach meiner Beobachtung mehr Männer als Frauen), ist das kein schlechter Schnitt!
Die Reiseberichte sind interessant, allerdings ist mit Recht darauf hingewiesen worden, dass es in vielen Ländern schlicht unhöflich, ja anmaßend ist, barfuß zu laufen. Da muss man schon Gespür entwickeln. In Mitteleuropa ist das kein Problem, in Südeuropa ist es zwar in den Städten unüblich (unter den Einheimischen sowieso!), aber auch nicht ausdrücklich unerwünscht. Bei Kirchen- und Museumsbesuchen freilich schon. Aber das versteht sich ja von selbst.
Meinen schönsten Barfuß-Urlaub verbrachte ich nach dem Abi in der Provence, wo ich einen Freund besuchte! 3 Wochen lang waren wir eigentlich ohne Unterbrechung (naja: fast) auf nackten Füßen unterwegs! Wunderbar! Aber Urlaub ist halt immer noch mal was anderes.
So, jetzt nerve ich nicht länger mit meinen Ausführungen.
Liebe Grüße
Eure Lotsi

Noch ein paar barfuß-Gedanken

Bernd (KA), Tuesday, 24.10.2000, 00:47 (vor 8799 Tagen) @ Lotsi

Hi Lotsi,

also mich nerven Deine Beiträge gar nicht, ich finde sie eher sehr interessant und zum nachdenken anregend!

Ich bin mir auch nicht ganz sicher, was der richtige Weg zum "wahren" Barfüßer ist, ganz radikal Schuhe weglassen oder Schritt für Schritt. Ich glaube, das muß jeder für sich selbst entscheiden. Mir ging es nun mal so, daß ich immer wieder meiune Schuhe anzog, wenn ich eine unangenehme Begegnung befürchtete. Erst als ich konsequent keine Schuhe dabei hatte, war ich gezwungen, mich auch unangenehmen Begegnungen zu stellen. Dabei habe ich erfahren, daß, zumindest im Sommer, die wenigsten menshne wirklich feindselig reagieren. Das hat mir immensen Mut gemacht, es weiter zu treiben. Okay, ich muß gestehen, ich werde wohl nie ein derartiger Hardliner wie manche hier im Forum, aber ich bin schon so weit, gerade jetzt im Herbst einige seltsame Blicke auszuhalten, vor allem da ich auch schon in einem Alter bin, bei dem die wenigsten meiner Altersgenossen sich das noch trauen. Eine Freundin erzählte letztes Jahr, sie sei früher fast bis Dezember ausschließlich barfuß gewesen, aber jetzt mit über 30 Jahren traue sie es sich nicht mehr. Eigentlich schade, denn es entgehen ihr einige witzige Begegnungen.

Am Samstag hatte ich das Gefühl, daß 2 Menschen, denen ich begegnete, nahezu einen Herzinfarkt erlitten, als sie mich sahen. Ein Mensch mit Bundfaltenhose und Sakko (das Outfit entstand ein wenig zufällig, da ich einfach keine Lust mehr hatte, meine Schuhe anzubehalten), Pfeife rauchend, mit dem Handy in der Hand, bei haraufziehendem nebel bei einem Autohändler, hat wohl deren Vorstellungskraft überschritten. Hätte ich Schuhe dabei gehabt, hätte ich sie sicher hektisch angezogen. So mußte ich es aushalten und fand es letztlich ganz lustig!

Bernd (KA)

Noch ein paar barfuß-Gedanken

Istvan @, Tuesday, 24.10.2000, 10:26 (vor 8799 Tagen) @ Lotsi

Liebe Lotsi!

Ich habe Deine Beiträge sehr toll und interessant gefunden.
(die Reiseberichte, die Meinungen über Barfußmode usw.)
Meiner Meinung nach paßt die "besser aussehende Kleider" gut zum
Barfußlaufen. Die lange Hose, Jeans oder Schlaghose mit Hemd oder
T-Shirt.
Du hast Recht, die Leute sind tolerant zum Barfußlaufen in Mitteleuropa, aber viel mehr in Nord. Ich habe meine eigene Erfahrungen in Finland vor 2 Jahren.
Du hast geschrieben, daß du eine Reise im Sommer nach Ungarn gamacht hast. Wie war es? Was hast Du besuchst? Wenn Du allein oder mit Bekannten/Freunden/Freundinnen eine Reise nach Ungarn im nächsten Sommer planst könnten wir treffen und würde ich interessante Orte
zeigen wo man gut barfuß laufen kann. Ansonst möchte ich im Sommer Deutschland besuchen.
Viele Grüße
Istvan

"nicht trauen"

XL ⌂ @, Tuesday, 24.10.2000, 11:22 (vor 8799 Tagen) @ Lotsi

[image] [image]

Hi Lotsi & der Rest!

Was das "nicht trauen" angeht, muß ich Dir als Mann dann doch einmal widersprechen. Das ging -zumindest mir- anfänglich ganz genauso. Das erste Mal barfuß am Rhein, das erste mal in der Uni, das erste mal in der Stadt, das erste Mal in der Kneipe... jedes mal ist da wieder ein gewissen Kribbeln gewesen.

Ich denek mal, wir Männer sind genausolche Feiglinge wie Ihr Frauen auch, wir trauen und nur nicht, das offen zuzugeben... ;-)

Fuß zum Gruß,

XL

[image] Schnaxel-Online

Noch ein paar barfuß-Gedanken

Timu @, Tuesday, 24.10.2000, 12:29 (vor 8799 Tagen) @ Lotsi

Hi!

... und weil es hier auf diesem Forum wirklich zur Zeit sehr munter und vor allem interessant zugeht (hast Recht, Markus!)

Stimmt, ist mir auch aufgefallen, jetzt ist kommt hier wieder eine ganze menge interessantes im Forum.

Ich habe schon den Eindruck, dass die Jungs, die hier schreiben, (und die meisten sind ja welche) konsqeuente und überzeugte Barfußläufer sind. Beiträge über "nicht trauen", über nur sporadisches Barfußlaufen oder andere Bedenken sind unter ihnen seltener. Die "Schritt für Schitt"-Erfahrungsberichte kmmen eher von Mädchen (so wie auch von mir vor 2 Wochen). Vielleicht trügt mein Euindruck ja auch, weil hier vielleicht überproportional viele 100prozentig Überzeugte schreiben.

Ich glaube auch, dass da das Forum täuscht - zumindest was mich angeht kann ich sagen, dass ich oftmals Probleme hatte/habe mich zu trauen, dass ich mich zwar, nicht zu letzt mit hilfe dieses Forums, immer mehr traue, aber dass das eine "Schritt-für-Schritt" entwicklung war/ist.
Es schreiben hier einfach sehr viele männliche, überzeugte barfüsser, aber ob das nun auch "in der echten Welt" der Durchschnittsbarfüßer ist, weiss ich nicht.

So, jetzt nerve ich nicht länger mit meinen Ausführungen.

Wie kommst Du denn nun auf nerven ?!

Ciao,
Timu

Noch ein paar barfuß-Gedanken

Andreas S., Tuesday, 24.10.2000, 12:31 (vor 8799 Tagen) @ Lotsi

Ich habe schon den Eindruck, dass die Jungs, die hier schreiben, (und die meisten sind ja welche) konsqeuente und überzeugte Barfußläufer sind. Beiträge über "nicht trauen", über nur sporadisches Barfußlaufen oder andere Bedenken sind unter ihnen seltener.

Hallo Lotsi,
auch ich muß Dir in dieser Hinsicht wiedersprechen. Ich habe im zarten Alter von 16 Jahren damit begonnen, mich Schritt für Schritt ans Barfußlaufen 'ranzutasten.
Um mich zu motivieren, habe ich in den ersten Monaten sogar über meine Barfußauftritte Buch geführt. Hätte ich es vorher gewußt, daß ich diese Auftritte sowieso überlebe, hätte ich mir die Buchführung schenken können.
Gestern war nocheinmal ein sonniger Herbsttag im sonst so kühlen Norddeutschland, und so bin ich dann mit dem Auto in die nächstgrößere Stadt gefahren, um ein paar besorgungen zu machen.
Vorher habe ich mir auch noch Gedanken gemacht, was die Leute wohl wieder sagen würden, wenn sie mich ende Oktober barfuß antreffen.
Im Parkhaus habe ich dann nach der "Augen zu und durch Methode" gehandelt. Ich habe meine FlipFlops im Auto gelassen und bin losgegangen. Kurioserweise haben zuerst die Wenigsten bemerkt, daß ich barfuß war. Wahrscheinlich rechnet keiner zu dieser Jahreszeit mit Barfußläufern und schaut auch nicht nach den Füßen.
Als ich dann durch die Fußgängerzone ging, merkte ich dann schon, daß sich viele nach mir umdrehten. Es wurde auch viel geflüstert, frei nach dem Motto."Boahhh, der ist barfuß". Schade, daß ich in dieser Hinsichtnoch nicht die Coolness von Lorenz besitze, um mich mit den Leuten über dieses Thema zu unterhalten.
Aber abschließend muß ich dazu sagen, daß es sehr interessant war, zu sehen, wie andere auf Barfüßer reagieren, wenn eigentlich "Winter befohlen" ist.

Gruß und Fuß

Andreas S.

Nicht trauen: Mein barfuß-Debüt

Tatjana, Tuesday, 24.10.2000, 17:35 (vor 8799 Tagen) @ Lotsi

Hi!

Die Antworten, die auf Lotsis Bemerkung kamen, die Jungs wären konsequenter und würden scheinbar weniger Vorbehalte haben (oder zugeben), sind schon interessant. Jetzt also melden sich doch ein paar, die solche Ängste und Widerstände auch hatten und überwunden haben. Vielleicht trügt hier in diesem Forum auch ein bißchen der Eindruck, weil hier eben vor allem die "Hardcore-Fraktion" den Ton angibt (nicht böse gemeint!), und das Bild wie es in der Wirklichkeit ist doch etwas verzerrt. Viele also hatten oder haben auch Bedenken - warum sollte es bei Jungs anders sein?
Ich gehöre zur Gruppe der "Schritt für Schritt"-Barfüßer. Erst mit 15 kam ich auf das Barfußlaufen (zuvor hatte ich mich schlicht geschämt und vor dem Dreck in der Stadt geekelt), und zwar durch Überredung meines damaligen Freundes. Er war 3 Jahre älter und im Sommer sehr oft barfuß unterwegs, was ich anfangs nicht wußte, weil ich ihn im Winter kennengelernt habe. Das gab ein Hallo, als er eines Frühlingstags plötzlich barfuß vor mir stand!
Aber mit seiner Hilfe habe ich mich überwunden. Barfüßige Begleiter sind halt doch das Beste! Und es ging sehr leicht. Vielleicht hatte ich ja immer schon den Wunsch zum Barfußlaufen, bloß nicht die Gelegenheit, denn mein Freund mußte ja keine grundsätzlichen Vorbehalte ausräumen, sondern nur meine Angst davor, mich zu trauen.
Mein Weg zum Barfußlaufen verlief dann wie hier oft im Forum schon beschrieben: Zuerst in der Stadt die Schuhe in die Tasche stecken. Dann das gleiche nach dem Baden. Schließlich schon zum Baden erst gar keine mitnehmen - das ist für das erste mal ganz ohne Schuhe ideal, weil beim Baden eh alle barfuß sind, und viele auch noch nachher.
Das erste "richtige" mal war total aufregend. Wir sind in die S-Bahn gestiegen und ein Stück rausgefahren, da rumgelaufen, und dann mitten in die Stadt und durch die Stadt - alles barfuß. Das Gefühl war auch bei mir so, wies die Lotsi beschrieben hat: Wenn die Bahn losfährt und man voll merkt, daß man ab jetzt barfuß sein muß - brutal!
In der Clique meines Freundes waren noch 2 weitere Barfüßer und eine Barfüßerin, so daß wir bald fast eine Art "Gang" waren. Da habe ich mich sehr wohl gefühlt (auch im "Schmuddel-Look", wie berichtet)
Den letzten Schritt mußte ich alleine machen: barfuß in die Schule. Das war echt der letzte Gipfel: weil man ja schon so früh hin muß, und ichs auch noch sehr weit habe: 5 Minuten zur S-Bahn, 4 Stationen, 15 Minuten mit dem Bus. Und dann die Blicke! Barfüßer waren eben sehr in der Minderheit, und ich war damals die einzige ohne Schuhe dabei. Aber wenn, dann richtig! Wie gesagt, 2 Jungs haben sich dann bald barfuß sozusagen angeschlossen. Seither genieße ich es völlig und probiere immer neue barfuß-Varianten aus (auch wie im Forum schon beschrieben): ein Wochenende ohne Schuhe im Gepäck wegfahren, versuchen mehrere Tage ohne Unterbrechung barfuß zu laufen usw. Ich tu das ganz bewußt, weil ich das feeling einfach liebe!
Naja, meinen Starthelfer von einst habe ich nicht mehr. Aber die große Freude am Barfußlaufen ist mir geblieben.
Ciao
Tatjana

Noch ein paar barfuß-Gedanken

Otto, Tuesday, 24.10.2000, 19:13 (vor 8799 Tagen) @ Lotsi

Hi Ihr!
... und weil es hier auf diesem Forum wirklich zur Zeit sehr munter und vor allem interessant zugeht (hast Recht, Markus!), möchte ich Euch gleich noch einigen von meinen Gedanken aussetzen, die ich mir beim Lesen des (vorzüglichen!) "Best of" so gemacht habe.
Zum Thema "erstes mal" habe ich einen Beitrag von (??, war eine Studentin) gefunden, der mich an mein "erstes mal" erinnert (von dem ich ja bereits berichtet habe), nämlich die sozusagen ganz harte Überwindungstour, entweder - oder: Sie ist ohne Schuhe bei Regen abends zum Bedienen in eine Kneipe aufgebrochen. Das ist, muss ich sagen, schon ein radikales Debüt (bei mir war damals wenigstens Sonne und Tag).
Barfuß in einer Kneipe bedienen würde ich, glaube ich, nicht. Da ist man halt doch zu exponiert, und etwaige Beanstandungen durch Gäste kann man in diesem Fall nicht einfach übergehen. Wie gesagt: barfuß mit Kundenkontakt kann ein Problem sein.
Aber ich glaube, die "harte Tour" ist fast der beste Weg, wenn man sich nicht traut, barfuß zu laufen: also die Schuhe zuhause lassen, sich selbst in die Lage versetzen, bedingungslos barfuß laufen zu MÜSSEN(und dann am besten ein Stück weit weg fahren)! Die Herzklopfen und weichen Knie, die sich dann einstellen, sind unvergleichlich. Das Gefühl spüre ich noch heute.
Natürlich ist es auch ein passender Weg, Schritt für Schritt barfuß zu starten. Dazu finden sich ebenfalls einige Beiträge: mal nach dem Schulsport die Schuhe weglassen, sie zum Baden gar nicht mitnehmen, sie in der Stadt wegpacken und schließlich ganz auf sie verzichten und schon barfuß in die Stadt, Schule oder die Uni laufen. Auf diese Weise habe ich eine Freundin von mir fast "bekehrt" (bis zum barfuß Baden gehen habe ich sie schon gebracht... Das war eine Überredung, bis sie die Sandalen endlich zuhause gelassen hat!)
Ich habe schon den Eindruck, dass die Jungs, die hier schreiben, (und die meisten sind ja welche) konsqeuente und überzeugte Barfußläufer sind. Beiträge über "nicht trauen", über nur sporadisches Barfußlaufen oder andere Bedenken sind unter ihnen seltener. Die "Schritt für Schitt"-Erfahrungsberichte kmmen eher von Mädchen (so wie auch von mir vor 2 Wochen). Vielleicht trügt mein Euindruck ja auch, weil hier vielleicht überproportional viele 100prozentig Überzeugte schreiben. Allerdings kenne ich bereits zwei Jungs, die in diese Kategorie fallen. Und wenn man bedenkt, wie selten man insgesamt Barfüßer sieht (nach meiner Beobachtung mehr Männer als Frauen), ist das kein schlechter Schnitt!
Die Reiseberichte sind interessant, allerdings ist mit Recht darauf hingewiesen worden, dass es in vielen Ländern schlicht unhöflich, ja anmaßend ist, barfuß zu laufen. Da muss man schon Gespür entwickeln. In Mitteleuropa ist das kein Problem, in Südeuropa ist es zwar in den Städten unüblich (unter den Einheimischen sowieso!), aber auch nicht ausdrücklich unerwünscht. Bei Kirchen- und Museumsbesuchen freilich schon. Aber das versteht sich ja von selbst.
Meinen schönsten Barfuß-Urlaub verbrachte ich nach dem Abi in der Provence, wo ich einen Freund besuchte! 3 Wochen lang waren wir eigentlich ohne Unterbrechung (naja: fast) auf nackten Füßen unterwegs! Wunderbar! Aber Urlaub ist halt immer noch mal was anderes.
So, jetzt nerve ich nicht länger mit meinen Ausführungen.
Liebe Grüße
Eure Lotsi

Hi Lotsi
Deine lebhaften Berichte haben mich an meine Zeit in Regensburg erinnert und die folgende Reimerei inspiriert.
Ein rundgeschliffener Plasterstein
In der Mitte der Steinernen Brücke
Hierhergebracht im Jahre 1609
Für die Reparatur einer kleinen Lücke
Dachte oft an sein erstes Jahr
Als er noch eckig und granular
Und muskovitstrotzend war
Und jede Nacht zwischen Zwei und halb Drei
Kam von der Historischen Wurstküche
Eine barfüßige Küchenmagd vorbei

Und im nächtlichen tête-a-tête
Kratzte sie ihren grossen Zeh
Am muskovitstrotzenden Plasterstein
Und seitdem liebte der
Den Kontakt mit den Sohlen
Eines barfußig gehenden Fräulein

Doch am Ende des Millenium
Lief fast niemand mehr
Barfuß herum
Und der arme Plasterstein
Fristete ein trübes Dasein

Bis gestern abend wenn die
Halbtags-Radigärtnerin Lotsi
Kam von Weichs
Über die Steinerne Brücke
Und über den Plasterstein
In der historischen
Brückenplasterlücke
Sie ging barfuß
Und an den Sohlen
Klebte Stroh
So jetzt ist der Plasterstein
Wieder froh

Freundliche Grüsse otto

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