barfuß um die Welt 4, Nordschweden (Hobby? Barfuß! 2)

Bernd A @, Sunday, 24.09.2000, 18:18 (vor 8764 Tagen) @ gonzo

Toller Bericht, danke. In der Gegend war ich auch schon einmal, habe damals eine Tour durch den Padjelanta gemacht.
Eine on topic-Frage: Hat wer Erfahrung mit barfuß Furten (in der Gegend ja öfters nötig)? Meine Wanderführer warnen davor, deshalb versuchte ich es zuerst mit Trekkingsandalen. Allerdings bietet deren steife Sohle auf diesen glitschigen runden Kieseln keinen tollen Halt. Deshalb bin ich dann dazu übergegangen, es barfuß zu versuchen, in der Hoffnung auf besseres Gefühl für den Grund, aber bei dem eiskalten Wasser war das auch weg, bevor ich in der Flußmitte war. Ist das Gewöhnungssache, oder ein prinzipielles Problem?

-Für mich selbst kommt natürlich nur barfuß waten in Frage. Ich habe selbst schon genügen Erfahrung, um vorher abschätzen zu können, ob ich eine Durchquerung des Flusses an dieser Stelle schaffe. Wenn nicht, suche ich nach einer besseren Furt. Es ist immer besser, zu suche, auch wenn das gerade im Sarek manchmal Stunden kosten kann. Ungeduld kann allerdings das Leben kosten! Notfalls hilft nur umkehren und einen anderen Weg nehmen.
Barfuß waten ist vor allem wegen unsichtbaren spitzen Steinen gefährlich, wer jedoch wie ich die ganze Strecke barfuß wandert, für den ist das Risiko natürlich geringer, wie für schuhgewohnte Füße.
Die Kälte ist allemal gewöhnungsbedürftig, das Problem hat man allerdings auch mit Treckingsandalen. Das Wasser hat oft kaum über 0 Grad. Die Schweden wandern deshalb fast immer mit hohen Treckinggummistiefeln.
Ein guter Watstab gehört in jedem Falle zur Ausrüstung einer solchen Tour. Mein Stab ist ca 180 cm lang und recht dick und stabil, direkt aus Norwegens Natur geschnitten. Er ist für mich beim Wandern unverzichtbar, sowas wie der"beste Freund". Er leistet bei schwierigen Furten unschätzbare Dienste und dient praktisch als drittes Standbein.
Von Teleskopstöcken halte ich nicht viel, auch wenn mein "Freund" umständlicher zu transportieren ist.
Ein kleiner Tip noch zum Waten: Man sollte immer schräg gegen die Stömung gehen und sich mit dem Watstab flußaufwärts, also ebenfalls gegen die Strömung aufstützen und den Stab wirklich richtig als Stütze benutzen. Bei der Auswahl sollte man bedenken, dass man mit Rucksack gut 100 kg wiegt und der Stab entsprechend stabil sein sollte. Deshalb auch meine Bedenken gegen Teleskopstöcke. Ein dicker Birkenstamm ist vertrauenserweckender!


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