Noch ein Barfußartikel mit Bild - handelt von einem Läufer (Hobby? Barfuß! 2)

Georg ⌂ @, Wednesday, 23.08.2000, 18:38 (vor 8860 Tagen)

Hallo Forum,

nur selten ist einer der barfußrelevanten Zeitungsbeiträge auch bebildert, heute ist es - nach dem Matto Barfuss - Bericht gestern - erneut der Fall.
Da Artikel und Bilder oft aber nur sehr kurz im Netz erreichbar sind - hier der "Treffer" :

Kobold auf der Ultra - Strecke
Kerschdorf (syl) - Vom Baggersee über die Kiesel zurück zum Handtuch eiern, auf heißem Sand die Flucht antreten, beim kleinsten Stein unter der Schuhsohle aufjaulen - das kann Dietmar Mücke nicht passieren.
122 Kilometer rannte er beim Wörschacher Benefizlauf barfuß, eine Leistung, die ihn ins Guinnessbuch der Rekorde bringen könnte. Auch wenn das gar nicht sein Ziel war, er wollte einfach nur gute Laune verbreiten.
Laufen allein ist für den 38- jährigen Eiselfinger längst keine Herausforderung mehr, gleich bei seinem ersten 24- Stunden- Lauf rannte er über 200 Kilometer.
Mittlerweile geht es Mücke vielmehr darum, den Spaß am Laufen zu vermitteln und nebenbei nach Möglichkeit noch Gutes damit zu tun. Deswegen der Start beim Benefizlauf. Aus den ehrgeizig verbissenen Gesichtern vieler Läufer könne man nicht mehr ablesen, dass Laufen Spaß macht, findet Mücke. Angestiftet von seinen Kindern und einem Freund, der als verrücktester Marathonläufer der Welt gilt, startet Mücke gern verkleidet bei Rennen.
In Wörschach war der Eiselfinger als respektlos-unbekümmerter Pumuckl unterwegs, zur Begeisterung der Zuschauer. Um 14 Uhr trat der Pumuckl mit den nackten Füßen zum 24- Stunden- Lauf auf dem Rundkurs durch Wörschach an - in der Gewissheit, dass er jederzeit Schuhe anziehen könnte.
Schnell war klar, dass das überhaupt nicht in Frage käme: Zu groß war die Begeisterung der etwa 18000 Gäste an der Strecke, die den Eiselfinger förmlich über den weich werdenden Asphalt trug. Der heiße und teilweise sehr rauhe Teer zwang Mücke im Laufe der Zeit zu Pausen. Und prompt prasselten Fragen auf ihn ein: «Tut das nicht weh? Hast Du noch keine Blasen? Dazu brauchst Du bestimmt dicke Hornhaut? Darf ich mal Deine Füße sehen?»
Wunden oder Blasen hatte Mücke bis zum Schluss nicht zu beklagen. Wozu die Zuschauer einen Beitrag leisteten: Einer bewaffnete sich mit einem Besen, lief eine Runde Arm in Arm mit Pumuckl und fegte vor ihm die Straße. Vier Jugendliche legten auf dem Teil der Strecke, auf dem der Teer besonders brüchig und damit schmerzhaft war, Alu- Folie für den Kobold aus. Als Schmerzen im Mittelfuß Mücke zum Gehen statt Laufen zwangen, wurde er dennoch von dem Jubel des Publikums getragen, bekam von einem Zuschauer einen Stoff- Pumuckl in die Hand gedrückt und ähnelte bald dem Rattenfänger von Hameln - nicht nur die eigenen beiden Kinder im Schlepp, sondern gleich eine ganze Horde, die den erschöpften Kobold auf den letzten Metern begleiteten.
Von allen Fragen, die Mücke im Laufe der 24 Stunden gestellt worden waren, bereitete ihm zum Schluss angesichts seiner Fußsohlen nur eine Kopfschmerzen: «Kriegst Du die wieder sauber?»
[Oberbayerisches Volksblatt, 23. 08. 2000]

Diesbezüglich wären wir doch sehr zuversichtlich ...

Serfuß
Georg

[image] Der Artikel mit Bild


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