Barfuß im Zusammenhang mit dem Gesamteindruck - Du hast LEIDER Recht... (Hobby? Barfuß! 2)

Lupu @, Tuesday, 22.08.2000, 12:12 (vor 8797 Tagen) @ Chris

Ja, ich glaube auch, dass - zumindest solange Barfußlaufen nicht allgemein akzeptiert wird - so ein Effekt eintreten kann: ist jemand "normal" oder entspricht er den allgemeinen Konventionen (z.B. von Schönheit oder Figur) sieht man ihm die fehlenden Schuhe nochmal nach, oder findet es sogar "cool".
Bei Menschen, die von ihrem Äußeren her (oder manchmal vom Verhalten) Merkmale aufweisen, die nicht so akzeptiert sind oder als schön empfunden werden, tritt dann eine Verstärkung dieses Eindrucks statt.
Wie gesagt, das gilt nur solange, wie Barfußlaufen auffällig ist (am Strand oder im Schwimmbad wären es wahrscheinlich die Schuhe, die diesen Eindruck verfestigen würden ;-).
Das ist sehr, sehr traurig und für Menschen, die sich vom möglichen Eindruck oder möglichen Reaktionen Anderer leiten lassen, besonders hemmend.
Für mich gilt das leider auch. Zwar habe ich nicht unbedingt Bedenken wegen meiner Figur, aber irgendwelche Bedenken gibt es immer. So achte ich z.B. auf die m.E. passende Barfußkleidung, die sommerlich sein muss (inkl. kurzer Hose), aber überhaupt nicht schmuddelig. Unrasiert gehe ich zwar manchmal, aber nie barfuß (denn das könnte einen "Penner-Look" zur Folge haben ;-). Also, der Gesamteindruck spielt auch bei mir beim öffentlichen Barfußlaufen eine entscheidende Rolle. Allerdings weiß man ja nie, ob andere Menschen die gleichen Kriterien anlegen - irgendeine/n gibt es immer, der/die das trotzdem blöd findet.
Außerdem gehe ich auch nicht so gerne mit anderen im Pulk barfuß, das weckt m.E. noch eher den Eindruck von "Meschuggenen" als wenn man einzeln als "Gelegenheitsbarfüßer" identifiziert wird. Am wohlsten fühle ich mich in beschuhter Begleitung, am besten noch als "normaler Papa" hinterm Kinderwagen - nur ohne Schuhe halt. Also soviel "Normalität" wie möglich erzeugen, um nicht als merkwürdig emfunden zu werden. Barfußsituationen in der Öffentlichkeit müssen für mich immer etwas halbwegs Planbares, Gestaltbares sein können - in Situationen, in denen ich in die "Enge getrieben" bin, wie in der U-Bahn zwischen und vor allem gegenüber etlichen Gaffern, fühle ich mich nicht wohl. Dann brauche ich mindestens eine (niveauvolle) Zeitung, um das abzufedern.

Manchmal frage ich mich dann aber, ob jetzt die andern Leute oder ich krank sind ;-)


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