Mut/Erfolg! (Hobby? Barfuß! 2)

Barbara @, Sunday, 30.07.2000, 20:20 (vor 8819 Tagen) @ Maria T.

Hallo Leute, hallo Julia,
ich habe es geschafft: Ich war gestern den ganzen Tag barfuß, beim Einkaufen und bei der Arbeit. Um so zu meinem Job zu gehen, mußte ich mich aber vorbereiten, um mich ok zu fühlen. Ich habe es wie Du gemacht, Julia: Mein Lieblingssommerkleid angezogen, meine Nägel sorgfältig lackiert, meine Haare gemacht - eigentlich sah ich eher nach Theater oder Oper aus als nach Kellnern. Das hat mein Selbstbewußtsein schon deutlich gehoben. In dem Moment, als ich mich aufs Rad setzte, um zum Bahnhof zu fahren, fing es leider an zu regnen. Also zog ich mein Regencape an und fuhr los.
Erster positiver Effekt: Ich saß noch keine drei Minuten im Zug, da waren meine Füße schon trocken. Mit Schuhen wäre das nicht passiert. Ein paar Leute schauten mich blöde an, denn es war ja nicht besonders warm gestern, aber ich hatte ein Buch dabei und tat so, als würde ich nichts merken.
Als ich in der Stadt ankam, regnete es so stark, daß ich das Rad besser schob, um nicht durch den Halsausschnitt des Capes pitschnaß zu werden. Es war ein wunderbares Gefühl, über den nassen Asphalt zu gehen. Kühl und frisch, ganz neu und ungewohnt für mich, jedenfalls außerhalb von unserem Garten.
In der Kneipe fragte mich mein Chef, was los ist. Ich sagte ihm, ich hätte Lust, heute mal ohne Schuhe zu sein. Er sagte, das sähe aber komisch aus für eine Bedienung. Was ich in meiner Freizeit mache, sei ihm egal, aber seine Kellnerin soll Schuhe tragen. Ich sagte ihm, ich hätte keine dabei. Erst wollte er mich wieder nach Hause schicken, um welche zu holen, aber das hätte eine Stunde gedauert. "Dann geht es wohl nicht anders", sagte er und ließ es dabei.
Es war nicht viel los in der Kneipe wegen der Ferien, aber bis kurz vor Mitternacht war ich schon ziemlich beschäftigt. Meine Füße sind viel frischer geblieben als sonst während fünf Stunden Arbeit. Von den Gästen hat keiner etwas bemerkt oder nichts gesagt. Als an der Theke ein Glas runterfiel, bekam ich richtig Angst. Es lagen auch nachdem ich gekehrt hatte überall noch kleine Splitter. Aber passiert ist mir nichts.
Weil früh Schluß war, habe ich mich nachts noch mit meinem Freund verabredet, zu einem Rave in eine alte Fabrikhalle zu gehen. Beim Raven bin ich sowieso meistens die erste, die zum Tanzen ihre Schuhe auszieht. Andere Mädchen machen das auch. Jungen eigentlich nie. Komisch, wo doch hier im Forum so viele Männer sind und so gut wie keine Frau? Wir haben bis früh um vier getanzt, dann bin ich nach Hause geradelt.
Meinen Füßen geht es gut, sie waren als ich ins Bett ging nur etwas kribbelig von der langen Zeit barfuß, und mir auch, weil ich endlich den Mut hatte. Ich werde aber nicht nur wegen meinem Chef nicht mehr barfuß arbeiten, nach der Sache mit dem Glas. Sonst habe ich es sehr angenehm gefunden und werde nun sicher öfter "draußen" barfuß gehen. Man denkt nur, daß es die Leute interessiert, weil man es selbst so intensiv erlebt. Ich glaube, die meisten sehen es nicht mal. Mein Freund und ich wollen nächstes Wochenende für ein paar Wochen Richtung Süden trampen. Wenn wir so weit kommen, wollen wir bis nach Sizilien. Er findet es zwar komisch, aber ich habe ihm schon gesagt, daß ich höchstens ein Paar Flip-Flops mitnehme, aber die eigentlich auch im Rucksack lassen will.
Liebe Julia, es tut mir wirklich leid, daß Du jetzt E-Mail bekommst von Leuten, die meine Mail-Adresse von Dir haben wollen, wie Du mir gemailt hast. Ich frage mich, wie die glauben können, Du gibst sie heraus? Ich frage mich das jetzt hier im Forum, damit sie den Quatsch lassen, denn er ist ganz sinnlos. Du hast natürlich völlig recht, die Mails, die Du bekommst zeigen es. Ich habe zum Glück nur Dir gemailt und die Adresse im Forum nicht angegeben. Und eine alte Tante bist Du auch nicht. Nochmal danke!
Ciao
Maria

Hallo Maria,

Dein Bericht ist einfach super! Natürlich ist es nicht schön, wenn man
andauernd e-mail Post von irgendwelchen Idioten bekommt. Mir ist das
eine ganze Weile auch so ergangen. Ich habe aber die Schreiber nicht
ignoriert, sondern ihnen allen freundlich geantwortet und ihnen er-
klärt, daß ich das nicht so gut finde, was sie machen. Und siehe da:
Die meisten haben es danach eingesehen und mich dann nicht mehr mit
mails belästigt. Einige Unverbesserliche gibt es natürlich immer,
aber gegen die ist letztendlich kein Kraut gewachsen!

Viele liebe Grüße

Deine Barbara


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