Ganzjahres-Barfüßer (Hobby? Barfuß! 2)

Oli-M (33), Sunday, 30.07.2000, 18:36 (vor 8884 Tagen)

Seit Julia im Forum ist haben wir ja eine echte Ganzjahres-Barfüßerin unter uns. Ich habe auch persönlich schon einige Ganzjahres-Barfüßer kennengelernt. Ich bin selber Mitglied der DSS (DIRTY SOLE SOCIETY) und habe mich schon mit einigen per e-mail ausgetauscht und habe schon einige persönlich kennengelernt.

Dies hat mich mal zu einigen Überlegungen veranlaßt. Soll ich das nun bewundern oder verwundert und irritiert mich das auch ziemlich?

Im ersten Moment habe ich das absolut bewundert. Ja, ich als "Normal-Barfüßer" habe eigentlich auch immer den Wunsch immer und überall barfuß zu laufen. Meistens im Urlaub denke ich mir: So sollte es immer sein, nie mehr Schuhe anziehen und einfach glücklich sein und sich wohlfühlen. Julia hat ja auch in einem ihrer Postings gesagt, sie läuft barfuß weil sie sich so am wohlsten fühlt.

Recht hat Sie! Allerdings ändert sich das immer sehr schnell, wenn der ganz normale Alltag wieder beginnt. Man wird blöd angeglotzt, es werden einem dumme Fragen gestellt. Den einen mag das stören, den anderen nicht. Das kommt wohl auf den einzelnen an. Vor allem, wie er das selber wahrnimmt und wie er damit umgeht.

Dann gibt es aber auch mal Situationen, da hätte ich wohl besser Schuhe mitgenommmen. Auf der Bahnhofstoilette (ekelhaft klebriger und versiffter Boden), beim Open-Air (überall Glasscherben) oder auch beim Einkaufen (eine helle Hose im Geschäft anprobieren und das mit schwarzen Fußsohlen kommt einfach nicht gut an!). Also, ich ziehe bei bestimmten Gelegenheiten Schuhe an oder nehme wenigstens Flip-Flops oder Tevas mit. Und schon ist es wieder vorbei mit dem Ganzjahres-Barfüßer!

Dann wird es auch mal wieder kälter. Jedes Jahr denke ich mir, das geht jetzt mit dem Barfußlaufen noch ein bißchen länger in der kalten Jahreszeit als im letzten Jahr. Aber wie hat Julia so schön gesagt, sie läuft barfuß weil sie sich so am wohlsten fühlt. Wenn die Temperatur unter 10 Grad Celsius geht krieg ich einfach auf längeren Strecken kalte Füße. Ich zieh ja dann auch einen dickeren Pullover an oder wenn es noch kälter wird dann auch eine Winterjacke. Ich fühle mich dann jedenfalls nicht mehr wohl und das mit dem Ganzjahres-Barfüßer ist dann wieder nix mehr weil ich einfach etwas an den Füßen brauche damit ich mich wohlfühle. Ich weiß, man kann bei kalten Temperaturen auch barfuß gehen. Ich habe auch schon Barfuß-Wanderungen im Frühlich gemacht und es waren noch kleine Schneefelder zu überqueren. Es geht, aber auf Dauer fühle ich mich da wirklich nicht mehr wohl.

Julia redet von "Temperaturen um 0 Grad, bei -12 Grad zwei Kilometer zum Supermarkt gehen oder auch aus ihrem BMW barfuß in den Schnee steigen". Andere tun vielleicht ähnliches, aber ich fühle mich da nicht mehr wohl und kann diese Extreme nicht ganz nachvollziehen.

Für mich persönlich gilt: Barfuß fühle ich mich am wohlsten, aber nicht immer und überall.

Liegt das nun an mir oder sind Ganzjahres-Barfüßer einfach doch andere Menschen. Ich empfinde bei bestimmten Situationen ekel (Beispiel Toilette). Es gibt auch Situationen in denen mir meine Füße zu wertvoll sind, daß ich sie einer sehr hohen Verletzungsgefahr aussetze
(Glasscherben oder Erfrierungen).

Es ist also auf der einen Seite ein psychologischer Unterschied, wie das Gefühl des Ekels oder der soziale Druck wenn die nackten Füße sehr auffallen und jeder glotzt.

Auf der anderen Seite muß es auch einen rein körperlichen Unterschied geben. Ich empfinde gewisse Temperaturen einfach als unangenehm. Gibt es da ein unterschiedliches Temperaturempfinden? O.K., einen siebten Sinn habe ich beim barfußlaufen auch. Aber irgendwann wird es mir zu viel und ich zieh dann doch bei zu viel Glasscherben Schuhe an.

Vielleicht sollte ich die Ganzjahres-Barfüßer doch lieber bewundern und sie sollten für mich ein Vorbild sien. Vielleicht habe ich dach einfach noch nicht richtig ausprobiert und man fühlt soch das ganze Jahr und bei allen Gelegenheiten barfuß wirklich wohler.

Der Ekel und der Soziale Druck spiels sich nur in meinem Kopf ab. Die Temperaturen und das mit den Glascherben hat nur damit zu tun, das ich einfach noch zu wenig konsequent barfuß gehe und meine Füße noch nicht abgehärtet genug sind.

Vielleicht kann ja Julia oder ein anderer Ganzjahres-Barfüßer dazu mal Stellung beziehen.

Barfüßige Grüße
Oli

Ganzjahres-Barfüßer

MarkusII, Monday, 31.07.2000, 23:32 (vor 8883 Tagen) @ Oli-M (33)

Hallo Oli-M!

Zwar bin ich kein "Ganzjahres-Barfüßer", aber erstens fände ich es schade, daß hier niemand auf einen so guten Beitrag antwortet, und zweitens würde ich doch gerne auch etwas zu einigen Punkten sagen.

Julia hat ja auch in einem ihrer Postings gesagt, sie läuft barfuß weil sie sich so am wohlsten fühlt. Recht hat Sie! Allerdings ändert sich das immer sehr schnell, wenn der ganz normale Alltag wieder beginnt. Man wird blöd angeglotzt, es werden einem dumme Fragen gestellt. Den einen mag das stören, den anderen nicht. Das kommt wohl auf den einzelnen an. Vor allem, wie er das selber wahrnimmt und wie er damit umgeht.

Genau dies stört mich ganz gewaltig.
Ich kann diese immer wieder auftretenden Störungen ganz einfach nicht "nicht wahrnehmen". Eine so dicke "Hornhaut auf der Seele" kann ich mir gar nicht zulegen, und dickfellig möchte ich auch niemals werden.
Das von Dir Angesprochene ist das Einzige, was mich davon abhält, "Ganzjahresbarfüßer" zu sein.
Glücklicherweise gibt es ab und zu auch das Gegenteil davon: Manche Frauen scheinen es romantisch, sinnlich, sympathisch zu finden, wenn ein Mann außerhalb des Freibades ganz natürlich barfuß läuft.

Dann gibt es aber auch mal Situationen, da hätte ich wohl besser Schuhe mitgenommmen. Auf der Bahnhofstoilette (ekelhaft klebriger und versiffter Boden), beim Open-Air (überall Glasscherben) oder auch beim Einkaufen (eine helle Hose im Geschäft anprobieren und das mit schwarzen Fußsohlen kommt einfach nicht gut an!). Also, ich ziehe bei bestimmten Gelegenheiten Schuhe an oder nehme wenigstens Flip-Flops oder Tevas mit. Und schon ist es wieder vorbei mit dem Ganzjahres-Barfüßer!

Das mit der hellen Hose im Geschäft gehört wieder in die Kategorie "Sozialer Druck" -s.o.
Zum unsauberen Untergrund:
- Hast Du jemals gehört, daß Krankheiten über das Barfußlaufen übertragen worden sind? Ich kenne nur zwei tropische Varianten (Sandflöhe und Hakenwurm), vor denen wir uns hier nicht zu fürchten brauchen. Letzterer scheint bei trainierten Füßen sowieso seine Schwierigkeiten zu haben.
- Jetzt wirst Du sagen: Fußpilz!!! Fußpilz wird nur in Schuhen übertragen. Ein "echter" Barfüßer kann schadlos überall entlanglaufen, da seine Füße dauernd Licht und Luft ausgesetzt sind und da seine Sohlen bei jedem Schritt mit 80 kg Druck abgescheuert werden. Seine Haut ist außerdem im Gegensatz zur "schwammartigen" Haut der Schuhträger fest und regelrecht geschlossenporig. Dies gilt nicht nur für die Sohlen.
- Eine Studie, wiedergegeben auf den Seiten der DSS, besagt, daß dauernd Barfußlaufende kerngesunde Füße haben. Ein Teil der Probanden war fast außschließlich in einer indischen Großstadt unterwegs.
- Z.B. in Neuseeland gehen die Kinder barfuß in die Schule. Gerade auf Schultoiletten herrschen nach meinen Erfahrungen keine Idealzustände.
- Ein Erfahrung von mir: Eine Freundin von mir war in Tevas, ich überall barfuß unterwegs. Bei einer Rast zog sie die Sandalen aus: Ihre Sohlen waren dreckiger als meine - der Straßenstaub (übrigens beladen auch mit Sporen und Dauerstadien der verschiedensten Krankheitserreger) war zwischen Fußsohlen und Sandalen vorgedrungen. Zusammen mit Schweiß und Hautschuppen war er zu einer deutlich riechenden, für mich ekelhaften Schmiere verarbeitet worden. Während meine Sohlen an Licht und Luft, trocken und mit jedem Schritt kräftig abgescheuert waren, lief sie in einer ekelhaften Bakterien- und Pilz-Paste (in der Dauerstadien prima in aktive Stadien übergehen können).
- Würdest Du ständig ein Wochen-, Monate-, Jahrelang nicht gewaschenes Kleidungsstück anziehen wollen? Eines, was Du häufig trägst? Ich finde so etwas wirklich ekelhaft, und die Medizin gibt mir recht (Falls Bedarf an näheren Ausführungen besteht: s. "Best Of"). Kein Wunder, daß die Füße in Schuhen "unappetitlich" sind und häufig krank werden.
Zum "gefährlichen" Untergrund:
- Im Beitrag "Links, BarfußLAUFEN" steht wieder einmal, wie "gefährlich" Barfußlaufen ist, wenn man geübt ist. Außerdem habe ich eine ganze Reihe von Beiträge geschrieben (s. "Best-Of"), in denen man nachlesen kann, was dann alles völlig ungefährlich ist. Hierzu passen auch die Postings von Jens (Reisen in Indien) und die vielen Berichte auf der Site "http://members.tripod.com/~bftravel/index.htm". (Ich bin ein sehr vorsichtiger Mensch, und ich würde mich niemals unnötigen gesundheitlichen Risiken aussetzen. Z.B. trinke ich nur äußerst ungern aus einer Flasche, aus der gerade jemand anders getrunken hat, da der Weg für irgendwelche Erreger hier nun wirklich kurz ist.)

Dann wird es auch mal wieder kälter. Jedes Jahr denke ich mir, das geht jetzt mit dem Barfußlaufen noch ein bißchen länger in der kalten Jahreszeit als im letzten Jahr. Aber wie hat Julia so schön gesagt, sie läuft barfuß weil sie sich so am wohlsten fühlt. Wenn die Temperatur unter 10 Grad Celsius geht krieg ich einfach auf längeren Strecken kalte Füße. Ich zieh ja dann auch einen dickeren Pullover an oder wenn es noch kälter wird dann auch eine Winterjacke. Ich fühle mich dann jedenfalls nicht mehr wohl und das mit dem Ganzjahres-Barfüßer ist dann wieder nix mehr weil ich einfach etwas an den Füßen brauche damit ich mich wohlfühle. Ich weiß, man kann bei kalten Temperaturen auch barfuß gehen. Ich habe auch schon Barfuß-Wanderungen im Frühlich gemacht und es waren noch kleine Schneefelder zu überqueren. Es geht, aber auf Dauer fühle ich mich da wirklich nicht mehr wohl.

Hier fühle ich ähnlich wie Du. Unter zehn bis acht Grad ist bei mir allmählich Schluß. Ich bin mir sicher, daß sich der Bereich des Wohlbefindens deutlich nach unten erweitern würde, wenn man nicht durch den o.g. sozialen Druck "ausgebremst" würde und bei niedrigeren Temperaturen besser in Übung wäre.

Julia redet von "Temperaturen um 0 Grad, bei -12 Grad zwei Kilometer zum Supermarkt gehen oder auch aus ihrem BMW barfuß in den Schnee steigen". Andere tun vielleicht ähnliches, aber ich fühle mich da nicht mehr wohl und kann diese Extreme nicht ganz nachvollziehen.

Dies geht mir genau so. Es gibt aber Berichte über einen Volksstamm, der bei 0 Grad ständig barfußlief.

Für mich persönlich gilt: Barfuß fühle ich mich am wohlsten, aber nicht immer und überall.

Wenn der soziale Druck nicht wäre, sähe man mich oberhalb von acht Grad Celsius NIEMALS in Schuhen. Für mich sind sie eine Zumutung.

Liegt das nun an mir oder sind Ganzjahres-Barfüßer einfach doch andere Menschen. Ich empfinde bei bestimmten Situationen Ekel (Beispiel Toilette). Es gibt auch Situationen in denen mir meine Füße zu wertvoll sind, daß ich sie einer sehr hohen Verletzungsgefahr aussetze (Glasscherben oder Erfrierungen).

Ich kann mir vorstellen, daß bei Ganzjahres-Barfüßern das körperliche Bedürfnis nach Barfußlaufen noch höher ist als bei uns, und daß sie deswegen auch mehr Wiederstand gegen den sozialen Druck leisten.
Ich kann mir auch vorstellen, daß sie im Bereich des "Ekels" einfach natürlicher empfinden: Krankheitsüberträger werden z.B. v.a. über Schmier-Infektion (Hände; Türklinke der Toilette) oder über Tröpfchen-Infektion (schlecht gelüftetes Büro, mal eben angehustet werden etc.) übertragen. Es gibt zig Leute, die sich nicht mal nach einem "großen Geschäft" die Hände waschen.
Zur Verletzungsgefahr kann ich nur sagen: Sie besteht beim Geübten nicht. Allenfalls gibt es mal Bagatellsachen, aber auch dies ist selten.

Es ist also auf der einen Seite ein psychologischer Unterschied, wie das Gefühl des Ekels oder der soziale Druck wenn die nackten Füße sehr auffallen und jeder glotzt.

Tja, entweder macht einem der Druck nichts aus (ist wohl auch Sache des allgemeinen Temperaments), oder man ist der Dumme.

Vielleicht sollte ich die Ganzjahres-Barfüßer doch lieber bewundern und sie sollten für mich ein Vorbild sein. Vielleicht habe ich dach einfach noch nicht richtig ausprobiert und man fühlt sich das ganze Jahr und bei allen Gelegenheiten barfuß wirklich wohler.

Wenn Du mit dem Druck zurechtkommen würdest (mir gelingt es leider nicht),
dann würdest Du Dich garantiert "das ganze Jahr und bei allen Gelegenheiten barfuß wirklich wohler" fühlen; von sehr tiefen Temperaturen einmal abgesehen.

Der Ekel und der Soziale Druck spielt sich nur in meinem Kopf ab. Die Temperaturen und das mit den Glascherben hat nur damit zu tun, das ich einfach noch zu wenig konsequent barfuß gehe und meine Füße noch nicht abgehärtet genug sind.

Ich glaube, das Gefühl des Ekels ist in unserer Zivilisation vielfach fehlgeleitet (bei den wirklich gefährlichen Dingen springt es gar nicht an, und bei den harmlosen wird "aus der Mücke ein Elefant" gemacht). Der soziale Druck ist m.E. (Kai würde mir hier wiedersprechen) ganz real und sehr unangenehm. Beispiele könnte ich genügend aufführen - gestern starrte eine Kellnerin im Cafe z.B. mehrfach lange auf meine Füße. Ich habe sie dann freundlich gegrüßt, damit sie mich als Person auch noch wahrnahm. Vor ein paar Wochen wurde ich im Postamt von einem anderen Kunden laut angequatscht ("Haben Sie Ihre Schuhe vergessen?", danach kam er zu mir herüber und überschüttete mich mit mit einem ganzen Wortschwall.). Voriges Jahr in der Fußgängerzone: Ich kam an einem vollbesetzten Cafe vorbei, und ein Jugendlicher rief laut herüber (und die anderen an seinem Tisch grinsten sich eins) "Ey, haben Sie Ihre Schuhe vergessen?" Ich erwiderte "Gott sei Dank!" (tja, man könnte durchaus schlagfertiger sein...)
Das Blöde ist nur: Läuft man deswegen weniger barfuß, läßt die Übung nach, und die Verletzungsgefahr steigt. Und das nur wegen der DUMMEN, selbstgefälligen und von sich eingenommenen Leute!

Vielleicht kann ja Julia oder ein anderer Ganzjahres-Barfüßer dazu mal Stellung beziehen.

Mich würde Deine Meinung zu meiner Meinung ebenfalls interessieren!

Barfüßige Grüße
Oli

Es grüßt zurück
MarkusII

Ganzjahres-Barfüßer / sozialer Druck

Kai, Tuesday, 01.08.2000, 06:38 (vor 8883 Tagen) @ MarkusII

Hallo MarkusII,

Der soziale Druck ist m.E. (Kai würde mir hier wiedersprechen) ganz
real und sehr unangenehm. Beispiele könnte ich genügend aufführen -
gestern starrte eine Kellnerin im Cafe z.B. mehrfach lange auf
meine Füße. Ich habe sie dann freundlich gegrüßt, damit sie mich
als Person auch noch wahrnahm. Vor ein paar Wochen wurde ich im
Postamt von einem anderen Kunden laut angequatscht ("Haben Sie Ihre
Schuhe vergessen?", danach kam er zu mir herüber und überschüttete
mich mit mit einem ganzen Wortschwall.). Voriges Jahr in der
Fußgängerzone: Ich kam an einem vollbesetzten Cafe vorbei, und ein
Jugendlicher rief laut herüber (und die anderen an seinem Tisch
grinsten sich eins) "Ey, haben Sie Ihre Schuhe vergessen?" Ich
erwiderte "Gott sei Dank!" (tja, man könnte durchaus schlagfertiger
sein...)

ich wäre der letzte, der behauptet, es gäbe keinen sozialen Druck zum tragen von Schuhen. Auch ich trage bei ettlichen Situationen Schuhe um nicht 'unangenehm' aufzufallen. Ich meine nur, die meisten Hindernisse befinden sich im eigenen Kopf und lassen sich dadurch ignorieren. Dass man als Barfüßer ganz real auffällt und auch mal Bemerkungen provoziert ist eine Tatsache an der es nichts zu deuten gibt, ebenso dass Barfußlaufen in den meisten Berufen Tabubruch bedeuten würde.

Inwiefern einzelne Bemerkungen von fremden Passanten (die man nicht wieder sieht) aber sozialen Druck darstellen, ist diskussionswürdig. Das Besondere reizt nun einmal zu Bemerkungen, offen oder verdeckt. Wenn z.B. heute eine Frau einen ausladenden Hut trägt fällt sie ebenso auf und provoziert Tuscheleien. Damit ist nicht unbedingt gleichzeitig ein sozialer Druck verbunden, keinen Hut zu tragen.

Grüße aus dem Süden
Kai
(der nach einer Woche bei 'ner Veranstaltung endlich wieder barfuß laufen kann)

Ganzjahres-Barfüßer

julia fiona, Tuesday, 01.08.2000, 18:11 (vor 8882 Tagen) @ Oli-M (33)

Hallo!
Eigentlich habe ich ja schon alles gesagt. Aber wenn ich nun als Vorbild gefragt bin... Dazu eigne ich mich übrigens nicht.
Aber nun: Ich glaube tatsächlich, Frauen haben es leichter. Die Mode und die Konvention begünstigen sie. Aber ich habe Freundinnen, die dennoch meinen "Mut" bewundern und einerseits auf die mögliche soziale Abweisung des Barfußläufers hinweisen, andererseits aber darauf, dass sie sich körperlich wesentlich verletzlicher fühlen, wenn sie barfuß sind. Und zwar insgesamt. Die Füße gehören zu den sensibelsten Tastorganen, Schuhe schützen schon sehr. Vielleicht geht es Männern genauso, und um so intensiver, je unangenehmer das Wetter ist. Dies Gefühl (das ich nie hatte) lässt wahrscheinlich nach, wenn man an Routine gewinnt, so wie der "7. Sinn" für Hindernisse absolut verlässlich wird. Ich denke auch nicht lange über Wetter, Kälte oder sowas nach, ich mache einfach, wonach mir der Sinn steht, und vertraue meinen Füßen. Das geht auch im Winter, so lange man es nicht übertreibt. Allerdings: Ich bin insgesamt nicht sehr "verfroren". Ich laufe schon oder noch in Sommerklamotten herum, wenn andere noch oder schon auf wärmere Sachen umgestellt haben. Ich drehe Klimaanlagen besonders weit herunter und mache die Heizung später an und früher aus. Menschen sind so oder anders. Man kann es wohl nicht zwingen, und das ist ja auch nicht nötig. Man muss auch gar nicht den Ehrgeiz haben, Ganzjahresbarfüßer zu werden. Wer es nicht ist, fühlt sich eben anders wohler.
Zum Ekel: Kenne ich auch. Ich habe hier schon über schleimige Straßen zu Beginn der Regenzeit in Asien geredet, ihr bringt Toiletten ins Spiel... Manches, dem man begegnet, möchte man lieber nicht berühren. Allerdings sind Füße überaus leicht zu reinigen, leichter als Schuhe oder gar Sandalen, mit denen man irgendwo im Dreck versunken ist (Überdies habe ich schon manchen lohnenden Umweg für saubere Toiletten gemacht: wo die Touris hingehen, ist es nämlich meist dreckiger als für Einheimische. Und zur Not gibt es die Botanik).
Noch was? Ach so: Ich kann nur wiederholen, was ich schon gesagt habe - ein absolut gepflegtes Erscheinungsbild mildert vielleicht auch bei Männern die sozialen Probleme (die Mode macht es ihnen aber deutlich schwerer). Ich halte Designer-Klamotten, Make-Up und Nagellack nicht für einen Widerspruch zur Schuhlosigkeit.
Julia

Ganzjahres-Barfüßer

Bernd Attner @, Tuesday, 01.08.2000, 23:04 (vor 8882 Tagen) @ julia fiona

Hallo!
Ich bin neu in diesem Forum und bin erstaunt, wieviele Gleichgesinnte es gibt. Auch ich laufe das ganze Jahr barfuß, egal bei welchem Wetter und auf welchem Untergrund. Natürlich sind mir Schotterwege verhasst, aber da muß man halt durch. Ich bin 39 Jahre alt und betreibe mein barfüßiges Hobby schon seit über 20 Jahren. Es ist für mich einfach normal, barfuß zu laufen oder auch zu wandern, selbst wenn es sich um mehrwöchige Treckingtouren z.B. in der Wildnis des nordschwedischen Sareks-Nationalpark handelt.
Der weitaus größte Teil der Menschen auf unserer Erden läuft immer barfuß, das ist für diese Leute normal, weil es ja alle machen. Dass man dabei schlammige oder schmutzige Füße bekommt stört nicht, es geht ja beim Waschen wieder ab. Als ich vor einigen Jahren bei den Massai in Kenya zu Gast war, sah ich dass diese Menschen ganz normal und ohne "Ekel" durch den Dung ihrer Rinder gehen, barfuß natürlich. Ich habe auch gehört, dass dies auch bei uns früher üblich war. Wenn es nämlich saukalt ist und man keine Schuhe besitzt, ist es ganz angenehm, durch die frischen warmen Fladen zu hüpfen. Für unser Generationen heute kaum vorstellbar.
Tschüß

Ganzjahres-Barfüßer

Bernd (KA), Wednesday, 02.08.2000, 02:30 (vor 8882 Tagen) @ Bernd Attner

Ach sieh an! Der ehemalige Nachbar ist auch mittlerweile online! Hey, wie gehts Dir denn? Ewig nix mehr von Dir gehört oder gesehen. Dachte schon, Du trägst jetzt mittlerweile Schuhe :-))

Du warst vor vieln Monaten hier schon mal Thema, als ich erwähnte, daß ich in Karlsruhe eigentlich nur 2 barfüßige Menschen außer mir kenne. Davon eigentlich nur einen "Hardliner", also Dich.

Ich hoffe, Du bleibst unserem Forum treu!

Grüße

Bernd (KA)

ReBK: Ganzjahres-Barfüßer

Bernd A @, Wednesday, 02.08.2000, 22:11 (vor 8881 Tagen) @ Bernd (KA)

Hallo
lieber Namensvetter, Exnachbar und "Leidens"genosse. Das ist ja eine Überraschung, dich hier wieder zu treffen. Ist ja wirklich schon lange her, ich glaube so 7 oder 8 Jahre, als wir zusammen vor laufender ZDF-Kamera bei minus 8 Grad barfuß über den zugefrorenen Schlossgartensee "gesurft" sind. Leider hatten die Meinzelmännchen den Beitrag dann ja doch noch gestrichen.
Hast Du über dieses Forum schon Leute getroffen, um unserem barfüßigen Hobby zu fröhnen?
Wer ist eigentlich der andere Karlsruher Barfüßler, den Du noch kennst?
Ich denke schon, dass ich diesem Forum treu bleibe, vielleicht finde ich ja hier noch einen Wett-gegner, der es mit mir aufnimmt. Aber ich glaube, es gibt auch hier nur wenige solche Hardliner wie mich, die selbst vor einer mehrwöchigen barfüßigen Treckingtour durch die nordschwedische Wildnis nicht zurückschrecken, oder?
Tschüß Bernd A.

Ganzjahres-Barfüßer

Dominik R. @, Wednesday, 02.08.2000, 18:52 (vor 8881 Tagen) @ Bernd Attner

Hallo!
Ich bin neu in diesem Forum und bin erstaunt, wieviele Gleichgesinnte es gibt. Auch ich laufe das ganze Jahr barfuß, egal bei welchem Wetter und auf welchem Untergrund. Natürlich sind mir Schotterwege verhasst, aber da muß man halt durch. Ich bin 39 Jahre alt und betreibe mein barfüßiges Hobby schon seit über 20 Jahren. Es ist für mich einfach normal, barfuß zu laufen oder auch zu wandern, selbst wenn es sich um mehrwöchige Treckingtouren z.B. in der Wildnis des nordschwedischen Sareks-Nationalpark handelt.
Der weitaus größte Teil der Menschen auf unserer Erden läuft immer barfuß, das ist für diese Leute normal, weil es ja alle machen. Dass man dabei schlammige oder schmutzige Füße bekommt stört nicht, es geht ja beim Waschen wieder ab. Als ich vor einigen Jahren bei den Massai in Kenya zu Gast war, sah ich dass diese Menschen ganz normal und ohne "Ekel" durch den Dung ihrer Rinder gehen, barfuß natürlich. Ich habe auch gehört, dass dies auch bei uns früher üblich war. Wenn es nämlich saukalt ist und man keine Schuhe besitzt, ist es ganz angenehm, durch die frischen warmen Fladen zu hüpfen. Für unser Generationen heute kaum vorstellbar.
Tschüß

Hallo Bernd A.
Mich würde interessieren ob Du auch barfuss an Deinem Arbeitsplatz läufst, oder ist das bei Dir die Ausnahme?
Wie haben die Leute reagiert als Du das erste Mal das ganze Jahr barfuss gelaufen bist?
Tschüss Dominik

ReDominik: Ganzjahres-Barfüßer

Bernd A @, Wednesday, 02.08.2000, 22:00 (vor 8881 Tagen) @ Dominik R.

Hallo!
Ich bin neu in diesem Forum und bin erstaunt, wieviele Gleichgesinnte es gibt. Auch ich laufe das ganze Jahr barfuß, egal bei welchem Wetter und auf welchem Untergrund. Natürlich sind mir Schotterwege verhasst, aber da muß man halt durch. Ich bin 39 Jahre alt und betreibe mein barfüßiges Hobby schon seit über 20 Jahren. Es ist für mich einfach normal, barfuß zu laufen oder auch zu wandern, selbst wenn es sich um mehrwöchige Treckingtouren z.B. in der Wildnis des nordschwedischen Sareks-Nationalpark handelt.
Der weitaus größte Teil der Menschen auf unserer Erden läuft immer barfuß, das ist für diese Leute normal, weil es ja alle machen. Dass man dabei schlammige oder schmutzige Füße bekommt stört nicht, es geht ja beim Waschen wieder ab. Als ich vor einigen Jahren bei den Massai in Kenya zu Gast war, sah ich dass diese Menschen ganz normal und ohne "Ekel" durch den Dung ihrer Rinder gehen, barfuß natürlich. Ich habe auch gehört, dass dies auch bei uns früher üblich war. Wenn es nämlich saukalt ist und man keine Schuhe besitzt, ist es ganz angenehm, durch die frischen warmen Fladen zu hüpfen. Für unser Generationen heute kaum vorstellbar.
Tschüß

Hallo Bernd A.
Mich würde interessieren ob Du auch barfuss an Deinem Arbeitsplatz läufst, oder ist das bei Dir die Ausnahme?
Wie haben die Leute reagiert als Du das erste Mal das ganze Jahr barfuss gelaufen bist?
Tschüss Dominik

Hallo Dominik
Da ich als Fahrer für einen Paketdienst arbeite, ist es natürlich kein Problem, wenn ich im Kurierfahrzeug barfuß bin-sieht ja niemand. Wenn ich zu Kunden komme, schlüpfe ich dann in meine Sandalen, ohne Socken natürlich. Bei uns in der Abfertigungshalle macht das ohnehin jeder nach Lust und Laune. Zumindest im Sommer bin ich da nicht der einzige, der barfuß rumläuft. Manchmal läuft sogar unser Chef barfuß durch die Halle!
Tschüss, Bernd

Ganzjahres-Barfüßer

lothar, Tuesday, 01.08.2000, 23:10 (vor 8882 Tagen) @ julia fiona

Noch was? Ach so: Ich kann nur wiederholen, was ich schon gesagt habe - ein absolut gepflegtes Erscheinungsbild mildert vielleicht auch bei Männern die sozialen Probleme (die Mode macht es ihnen aber deutlich schwerer). Ich halte Designer-Klamotten, Make-Up und Nagellack nicht für einen Widerspruch zur Schuhlosigkeit.
Julia

Hallo Julia,

nachdem ich Deine Biographie mit Bewunderung und auch etwas Neid zur Kenntnis genommen habe denke ich darüber nach, ob Du als Mann auch Buisiness und barfuß zusammengebracht hättest. Während ich bei den Frauen Deinen obigen Aussagen 100prozentig folge und hier auch der Meinung bin, daß es von Designersandalen mit lackierten Nägeln zu
barfuß mit entsprechendem Fußoutfit nicht weit ist und dies mit
Designerklamotten durchaus vertretbar ist. Dazu kommt, daß immer noch
die meisten Führungspositionen von Männern eingenommen werden, die dann der Anblick von ästethischen Frauenfüßen zumeist doch positiv beeinflußt bzw. zumindest keine Repräsalien ergreifen.
So sind alle meine Kolleginnen in meiner Bank barfuß in Sandalen.
Ich glaube nicht, daß es große Probleme gäbe, wenn sie auf die Sandalen verzichten würdne, was sie teilweise auch tun.

Bei den Männern sieht das anders aus. Anzug und Krawatte zusammen mit
barfuß paßt einfach nicht, zumal auch lackierte Zehennägel hier eher albern aussehen.
Dazu kommt, daß hier dann durchaus Repräsalien bei der Verletzung der
Kleiderordnung ausgeübt werden würden.

Somit bleibt mir nur zumindest bezüglich der fast nackten Füße meine
weiblichen Kolleginnen zu beneiden, während ich mich in geschlossenen
Schuhen und mit Socken durch den Tag quälen muß.

Und somit erklärt sich für mich auch hier die nahezuhe Ausschließlichkeit von Männern. Während Frauen einfach barfuß laufen können und dafür kein Forum benötigen,
braucht "Mann" Unterstützung, Beistand, Ermutigung usw.

Viele herzliche Grüße

Lothar

Ganzjahres-Barfüßer

julia fiona, Wednesday, 02.08.2000, 23:30 (vor 8881 Tagen) @ lothar

Hi Lothar,
Du hast natürlich recht: Ein barfüßiger Mann in Anzug und Krawatte sieht seltsam aus. Und ich habe ja schon bekannt, dass ich finde, dass lange Hosen auch bei mir selbst nicht so recht zu Barfüßen passen. Ich glaube wirklich, dass ich als Frau mehr gegen den Business-Dresscode verstoßen würde, wenn ich beschuht in dem kleinen, buntbedruckten Sommerkleid, in dem ich gerade am PC sitze, zu einem Termin ginge, als barfuß und professionell gestylt wie üblich.
Allerdings tun Männer auch sehr wenig, um die Konventionen zu brechen. Freilich schon seit Jahrhunderten, anders sind Eure Uniformen nicht zu erklären. Männermode ist tradidtionell sehr einförmig, wofür der Einzelne natürlich nichts kann.
Das ändert sich aber gerade. Als ich vor zwei Monaten einen Freund in London besuchte (er ist Geschäftsführer und Gesellschafter einer e-commerce-Firma), trug er im Büro und auf Terminen (ich hatte Geschäfte mit ihm zu erledigen, half ihm als Übersetzerin und Beraterin bei einem Deutschland-Deal) zwar den üblichen, dreiteiligen dunkelblauen Zwirn zu weißem Hemd und Krawatte. Nämlich Jackett, Weste und - Wickelrock! Du hast richtig gehört: Wickelrock, wadenlang, maßgeschneidert aus feinster Wolle. Ich hatte das zuvor nur auf dem Laufsteg bewundert und mich noch gefragt, wer das wohl tragen solle.
Als Schuhwerk trug er dazu superteure, aus feinster Pflanzenfaser (Papyrus? irgendsowas) handgeflochtene japanische Flip Flops (die sicher einen Fachnamen haben) an den ansonsten mit japanischen Socken (denen mit den freistehenden ersten Zehen) bekleideten Füßen. Ich habe niemanden offen Beschwerde führen oder auch nur dumm gucken sehen bei unseren Meetings. Wir waren allerdings alle jung, Mitt-Dreißiger. Aber außer uns beiden verstieß niemand gegen den Dress Code.
Doch unter Bankern, denke ich, hätte er so nicht bestehen können.
Ich gebe auch zu, dass mein Freund mir erzählte, er habe, als er anfing, Rock zu tragen, sein "zweites Coming out" gehabt: Viele, denen das vorher egal gewesen war, sagten ihm in entwaffnender Direktheit auf die Nase zu, dass er schwul sei, oder fragten ganz unverblümt danach. Er ist zufällig schwul, aber so direkt angegangen zu werden, dürfte auch nicht für alle Schwule besonders angenehm sein.
In seinem Rock kam er übrigens ohne Schwierigkeiten in seinen snobistischen Club hinein. Als ich dort hinein wollte - ich hatte keine Lust, einmal im Regen draußen auf ihn zu warten, als wir verabredet waren - wurde ich abgewiesen. Ich fragte warum. Der Türsteher sagte: "I do not care for you being barefoot Madam, and I would not even care for anyone being in the nude, as long as the person concerned wears a tie and is male. That is our club policy, Madam. I'm very sorry." Mit anderen Worten: So lange Du nur eine Krawatte trägst, kommst Du bei den Briten - egal wie - als Mann in den exklusivsten Laden. Wenn das kein Trost ist (or isn't it?).
Julia

RE

lothar, Thursday, 03.08.2000, 20:50 (vor 8880 Tagen) @ julia fiona

Hallo Julia,

eine sehr gute Antwort, die Du da geliefert hast und auch vielen Dank für die Übersetzung denn mein Vierklassenschulenglisch ist nicht so perfekt, daß ich alles hätte übersetzen können.

Ich gebe Dir bezüglich der Uniformmode der Männer recht. Ich finde die Bemalungen der Frauen auch toll (inzwischen auch von einigen Männern) und wenn man die richtige Figur dazu hat sehen auch Dinge gut aus, die hier als Müll gelöscht werden sollten.
Aber ich gebe auch zu, daß ich weder das Talent dazu habe und noch mir die Mühe geben würde, mich so perfekt zu stylen mit Make-Up und Nagellack vielleicht auch noch mit verschiedenen Mustern auf jedem Nagel. Das ist vielleicht der generelle männliche Fehler, daß Mann nicht so sehr auf sein Äußeres achtet und auch mir geht es so.
Ich bin zwar gezwungen mit Jacket, langer Hose, Krawatte und Schuhen
anzutreten, aber gut aussehen tut das auch nicht immer und wenn ich mich mal einer Modeberaterin unterziehen würde, würde man mir sicherlich eine ganze Menge vorwerfen können.

Das mit den Uniformen ist mir aber auch unbegreiflich. Eigentlich gibt es von den Männern kaum jemanden der sie mag und fast jeder empfindet das ganze als lästig. Dennoch ufert das ganze immer mehr aus und zwar mittlerweile auch in Jobs wo es absolut nicht nötig ist, oder eben sogar bei der Arbeit hindert.

Ich finde es zum Beispiel völliger Unsinn, wenn ein Busfahrer mit Krawatte und Jacket einen Urlauberbus in heiße Länder kutschieren muß.
Wenn er sicher fährt und den Bus reparieren kann, wenn etwas passiert ist mir das weitaus lieber, vor allem da die meisten Urlauber ohnehin sehr leger gekleidet sind; ich auch. Aber gerade im Osten findet man doch auch sehr viele Leute, die die FAhrt ins sonnige Italien im Anzug antreten. Aber vielleicht gehört das mittlerweile auch dazu und ich bin nicht up to date.

Viele Grüße

Lothar

PS: Soviel ich weiß kommen in englische Clubs nur männliche Wesen rein und da macht es keinen Unterschied ob Frau barfuß ist oder nicht
oder?

RE

julia fiona, Friday, 04.08.2000, 09:54 (vor 8880 Tagen) @ lothar

PS: Soviel ich weiß kommen in englische Clubs nur männliche Wesen rein und da macht es keinen Unterschied ob Frau barfuß ist oder nicht
oder?

Lieber Lothar:
So ist es. Der Türsteher sagte, jede Person komme in den Club, und wenn sie nackt wäre, so lange sie nur eine Krawatte trage und männlich sei. Ein sehr britisches Statement. Und das nächste Mal vermeide ich längliche englische Zitate. Very sorry ;-)
Julia

RE

lothar, Friday, 04.08.2000, 16:48 (vor 8879 Tagen) @ julia fiona

Und das nächste Mal vermeide ich längliche englische Zitate. Very sorry ;-)

Hallo Julia,

danke für die Bestätigung. Die Vermeidung muß nicht sein. Tut meinen
in englisch wenig trainierten Gehirnzellen auch mal ganz gut über solche Zitate nachzudenken.

Viele Grüße

Lothar

Ganzjahres-Barfüßer

Fußfranz, Wednesday, 02.08.2000, 09:34 (vor 8882 Tagen) @ Oli-M (33)

Bevor ich dieses Forum und ähnliche Webseiten kannte, habe ich "Ganzjahresbarfüßen" für eine Art von Spinnerei gehalten. Nicht, weil ich es vielleicht selber nicht gern getan hätte. Sondern weil ich mir nicht vorstellen konnte, daß das geht, weil die, die ich es tun sah, doch alle ein bißchen komisch waren.
Zum Beispiel der alternative Handwerker, der auf seinem klapprigen Fahrrad mit angehängtem Holzkarren voller Schrott durch die winterliche Großstadt radelte, die Füße nackt und der Struppelbart im Winde wehend.
Oder der leicht verrückte junge Mann, der sich in eine Decke hüllte, Selbstgespräche führte und barfuß durch Schnee und Eis stapfte, mit schmutzverkrusteten Füßen. Andere Beispiele gäbe es auch noch.
Ausnahme: ein Winterabend in Berlin vor Jahren, als an einem kalten Novemberabend eine Frau mit kräftigen schwarzen nackten Füßen aus der U-Bahn stieg, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt. Das gab mir dann doch zu denken.
Inzwischen weiß ich, daß es doch geht. Meine eigenen Versuche letzten Winter waren ein Genuß. Dieses Jahr (haben wir eigentlich schon Herbst?) wird das wiederholt und ausgeweitet. Es hilft, daß die Umwelt offenbar ab einem bestimmten Grad von vermuteter Verrücktheit auf sonderbares Verhalten wie winterliches Barfußlaufen gar nicht sichtbar reagiert. Weniger jedenfalls als an einem leicht verregneten Sommertag.
Fußfranz

Ganzjahres-Barfüßer

DominikR. @, Wednesday, 02.08.2000, 18:42 (vor 8881 Tagen) @ Fußfranz

Bevor ich dieses Forum und ähnliche Webseiten kannte, habe ich "Ganzjahresbarfüßen" für eine Art von Spinnerei gehalten. Nicht, weil ich es vielleicht selber nicht gern getan hätte. Sondern weil ich mir nicht vorstellen konnte, daß das geht, weil die, die ich es tun sah, doch alle ein bißchen komisch waren.
Zum Beispiel der alternative Handwerker, der auf seinem klapprigen Fahrrad mit angehängtem Holzkarren voller Schrott durch die winterliche Großstadt radelte, die Füße nackt und der Struppelbart im Winde wehend.
Oder der leicht verrückte junge Mann, der sich in eine Decke hüllte, Selbstgespräche führte und barfuß durch Schnee und Eis stapfte, mit schmutzverkrusteten Füßen. Andere Beispiele gäbe es auch noch.
Ausnahme: ein Winterabend in Berlin vor Jahren, als an einem kalten Novemberabend eine Frau mit kräftigen schwarzen nackten Füßen aus der U-Bahn stieg, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt. Das gab mir dann doch zu denken.
Inzwischen weiß ich, daß es doch geht. Meine eigenen Versuche letzten Winter waren ein Genuß. Dieses Jahr (haben wir eigentlich schon Herbst?) wird das wiederholt und ausgeweitet. Es hilft, daß die Umwelt offenbar ab einem bestimmten Grad von vermuteter Verrücktheit auf sonderbares Verhalten wie winterliches Barfußlaufen gar nicht sichtbar reagiert. Weniger jedenfalls als an einem leicht verregneten Sommertag.
Fußfranz

Hallo Fussfranz,
was ist an einem alternativen Handwerker so verrückt?
Wobei es schon ziemlich schwierig ist im Winter Rad zu fahren, denn dabei bewegt man die Füsse nicht.
Tschüss Dominik

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